Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DONNERSTAG, 11. AUGUST 2005 
B?i ?l ISPORT 17 All« jagsn den Tiger SPRIN GFIELD - Hger Woods startet heute als Favorit zur 87. US PGA Golf-Champion- ship, dem letzten Grand-Slam-Event des Jah­ res. Der US-Superstar hat die Majors zuletzt wieder dominiert und das US Masters und das British Open fUr sich entschieden. Hinzu kommt ein 2. Rang beim US Open. Als schärfster Herausforderer gilt Vorjahressieger Vijay Singh (Fidschi), der Woods zuletzt beim Turnier in Grand Blanc/USA besiegen konnte. Ausgetragen wird die US PGA Championship im Baltusrol Golf Club in Springfield/New Jersey. Mit 6763 Meter ist der Par-70-Kurs der viertlängste in der Ge­ schichte der Major-Turniere. (si) SPORT IN KÜRZE Goaüe Sauve zu Calgary EISHOCKEY - Philippe Sauve. vor dem NHL-Lockout zeitweise Nummer-2-Goalie bei Colorado Avalanche hinter David Aebi- scher, unterschrieb bei den Calgary Flanies. Der 38-jährige Free-Agent Sean Burke wird derweil neuer Torhüter beim letzten Stanley­ cup-Champion Tampa. (si) Siebter WM-Titel für Niggli-üider ORIENTIERUNGSLAUF - Simone Niggli- Luder verteidigte an den OL-WM in Toyota (Jap) den Titel im Sprint und wurde zum sieb­ ten Mal Weltineisterin. Bei den Männern hol­ te der Thurgauer Daniel Hubmann Silber, (si) Roddick in 1. Runde out TENNIS - Der zweite Tag des Masters-Se- ries-Tumiers von Montreal brachte einige Überraschungen. Von den Mitfavoriten ausge­ schieden ist nebst Lleyton Hewitt (Au/2/Ma- genprobleme) auch Andy Roddick (USA/3). Roddick wurdo in zwei Sätzen (7:5, 6:3) von Paul-Henri Mathieu (Fr) eliminiert. (si) Jülich gewinnt Benelux-Tour RAD - Bobby Jülich (33) verbuchte in Hol­ land seinen schon dritten Saisonsieg in einem prestigeträchtigen Etappen-Rennen. Dank dem Erfolg im finalen Zeitfahren in Etten- Leur entschied der Amerikaner nach Paris- Nizza und dem Criterium Internationale nun auch die Benelux-Rundfahrt für sich. (si) LEICHTATHLETIK-WM 2005 529 negative Dopingtests Im Rahmen der Leichtathletik-WM in Helsin­ ki sind bis am Mittwoch 529 Dopingtests durchgeführt worden. Das ist WM-Rekord, 2003 in Paris waren es 405. Zusätzlich wurde das Blut von 850 Athleten getestet. Positive Dopingtests gab es bis anhin keine. (si) flu»! » MKnner. Zehnkampf: I. Bryan Clay (USA) 8732. 2. Roman Sebrle (Tsch) 8521. 3. Attila Zsivocity (Un) 8385. 4. Andre Ni- klaus (De) 8316. 5. Alexander Pogorclow (Russ) 8246.6. Kristi- an Ranhu (Est) 8223. 7. Romain Danas (Fr) 8087. 8. Tomas Dvo­ rak (Tsch) 8068. 1506 m: 1. Rashid Ramzi (Bahrain) 3:37.88. 2. Adil Kaouch (Mar) 3:38,00.3. Rui Silva (Por) 3:38,02.4. Iwan Heschko (Ukr) 3:38,71. 5. Art uro Casado (Sp) 3:39,45. 6. Juan Carlos Higuero (Sp) 3:40,34. 7. Ale* Chipcmrchir (Ken) 3:40.43. 8. Tarek Bou- kensa(Alg)3:41,01. Speer: I. Andrus Varnik (Est) 87,17. 2. Andreas Thorkilsden (No) 86,18. 3. Sergej Makarow (Russ) 83,54. 4. Tero Pitkämäki (Fl) 81,27.5. Alexandr Iwanow (Russ) 79,14.6. Erika Rags (Lett) 78,77.7. Ainars Kowals (Lett) 77.61.8. Mark Frank (De) 77,56. Frauen. 4M m: I. Tonique Williams-Darling (Bahamas) 49.55. 2. Sanya Richards (USA) 49,74. 3. Ana Guevara (Mex) 49,81. 4. Swetlana Pospelowa (Russ) 50,11. 5. DeeDee Trotter (USA) 51,14. 6. Olesja Zikina (Russ) 51,24. 7. Monique Hendcraon (USA) 51,77. 8. Amy Mbacke Thiam (Sen) 52,22. Weit: 1. Tianna Madison (USA) 6.89. 2. Tatjana Kotowa (Russ) 6,79. 3. Eunice Barber (Fr) 6,76.4. Yargelis Savigne (Kuba) 6,69. 5. Anju Bobby George (Itid) 6,66. Zeitplan PonnenUg. II. Augnt EatecheMmt n 17J5 Uhr: Stab Männer 19.00 Uhr: Drei Männer 19.00 Uhr: Diskus Frauen 20.20 Uhr: 100 m HUrden Frauen 21.10 Uhr: 200 m Münner 
•• • • • . • • Zuruck im Leben 10 Wochen nach dem Horrorcrash: Reto Heeb durfte Reha-Klinik verlassen löscht die fünf Stunden vor dem Koma», erklärt Heeb. Wie es zum Unfall kam, weiss der gelernte Bäcker dennoch, aus Er­ zählungen von Marc Ruhe, der ihn an diesem Tag begleitet hatte. «Wir waren auf dem Weg zurück ins Ho­ tel. Es geschah auf einer Abfahrt. Der Kleintransporter, ein Fiat Duca- to, hat mich frontal erwischt.» «Helm rettete mein Leben» Dass er noch am Leben sei, sagt Reto Heeb, habe er seinem Helm zu verdanken, «der hat mein Leben gerettet», und Marc Ruhe: «Denn am Tag davor hat mir Marc einen seiner Rennhelme gegeben. Mein Helm war schon 4 Jahre alt und ich glaube nicht, dass er mich bei diesem Crash so gut ge­ schützt hätte.» Rühes Helm hat Reto Heeb mitt­ lerweile ebenso als Erinne­ rungsstück im Zimmer auf­ gehängt wie die völlig zerstörte Felge 
seines Unfallrades. Dass sich Reto Heeb in Andorra den fünften Hals­ wirbel brach, konnte aber auch der Helm von Marc- Ruhe nicht verhindern. Die­ se Fraktur ist es, die dem 25-Jährigen noch am meis­ ten 
Beschwerden bereitet. «Wenn ich den Kopf zu spontan drehe oder hebe, zwickt es mich im Ge­ nick.» 
Heeb mit 
Kein Wunder, wurde Heeb doch eine künstliche Bandscheibe einge­ setzt und sein fünfter mit dem sechs­ ten Halswirbel verschräubt. «Doch auch das wird besser werden», gibt sich der Nendler kämpferisch. Trotz Schmerzen im Genick befindet sich Reto Heeb schon seit einigen Wochen wieder im Trai­ ning, in Valens ging er regelmäs­ sig Biken und Joggen. «Bis ich meine Form wieder habe, die vor dem Unfall hatte, wird es aber wohl noch ein Jahr dauern.» 
Nicht ganz so lange, aber auch noch seine Zeit, wird es brauchen, bis der Unterländer wieder einen Fulltime-Job ausüben kann. «Ich darf leider nur zwei Stunden arbei­ ten, um mein Hirn nicht zu überan­ strengen», klagt Heeb, der viel lie­ ber 100 Prozent zupacken würde. Wunderschönes Leben Das Schicksal vieler Leidensge­ nossen, die ihr Leben nach einem einschneidenden Erlebnis völlig umkrempelten, teilt Reto Heeb nicht: «Sicher weiss ich mein Le­ ben jetzt mehr zu schätzen und bin heilfroh, dass ich wieder gesund und in Freiheit bin. Mein Leben völlig neu ordnen muss ich aber nicht, denn das war schon vor dem Unfall wunder­ schön.» seinen Erfimerangsstüdan, dem demolierten Hehn und der kaputtep Felge. FL-Beacher bei EM Indra/Wachter für Moskau qualifiziert Olhrar Indra/Matthias Wachtor haben das EM-Ticket in der Tasche. 
Sebrle entthront Clay neuer Zehnkampf-Weltmeister 
HENDELN - Es war der 31. Mai. Reto Heeb war bei den Klein­ staatenspielen in Andorra auf einer Trainingsfahrt. Aus dem Hichts tauchte ein Lieferwagen auf, kollidierte frontal mit Heeb. Der 25-jährige Mechaniker des FL-Radteams zog sich eine Hirn­ quetschung zu, brach sich den fünften Halswirbel, lag wochen­ lang im Koma. Am Dienstag durfte Reto Heeb nach über zwei Monaten in diversen Klini­ ken endlich nach Hause. »IWdwol Buwtw M «Es geht mir tipptopp. Es ist unheim­ lich schön, dass ich wieder meiner Arbeit nachgehen und meine Hob­ bys pflegen kann.» Reto Heeb ist die Erleichterung anzumerken. Endlich ist er raus aus den sterilen Klinikräumen, zurück im gewohn­ ten heimischen Umfeld, zurück im Leben. Der Weg dorthin war lang. Nach dem Horrorcrash Ende Mai wurde Heeb zunächst ins Spital von Andorra La Vella eingeliefert, dann in eine Spezialklinik nach Toulouse geflogen, von dort gings weiter nach St. Gallen, ehe der 25-Jährige am 23. Juni in der Reha-Klinik in Valens Station bezog. Dort standen täglich bis zu 12 Therapiesitzungen auf dem Programm. Kraft-, Kondi- tions- und Koordinationstraining, aber auch Übungen für den Kopf. «Ich musste Gedächtnisaufgaben lösen. Aufsätze schreiben, mein Reaktions- und Erinnerungsvermö­ gen wurde geprüft.» An 
sein Leben vor dem Unfall kann sich der sym­ pathische Nendler bestens 
erinnern, an die drei Wochen im Koma und den Crash selbst hingegen nicht. «Doch das ist normal. Das Gehirn MOSKAU - Liechtensteins Beach- volleyball-Asse Oliver Indra und Matthias Wächter stehen vor dem grössten Highlight Ihrer Laufbahn. Wie der Europäische Volleyball-Verband gestern be­ stätigte, haben sich die beiden für die EM-Endrunde in Moskau (25. 
bis 28. 
August) qualifiziert. • OUvtr Back Das FL-Gespann Oliver Indra/Mat­ thias Wächter hat als 21. Team ei­ nes der 24 Tickets für die Beach- volleyball-EM in Moskau gelöst. Damit wartet in der ersten Runde das Duell mit der Nr. 11 der von Europa. Dank der erspielten Punkte an den drei CEV-Tour-Turnieren in Alanya (1. Runde), Valencia (2. Runde) und Luzern (1. Runde) schafften die Goldmedaillengewin­ner 
der Kleinstaatenspiele 2005 in Andorra die Sensation. «Grossar­ tig! Das haben wir wirklich nicht erwartet. Mit der Qualifikation für die EM haben wir mehr erreicht, als wir uns für dieses Jahr vorge­ nommen haben. Das ist der absolu­ te Höhepunkt dieser Saison und 
mit Sicherheit das bestbesetzte Turnier, an dem 
wir je teilgenommen haben. Wir freuen uns riesig», machte Matthias Wächter aus seiner Be­ geisterung keinen Hehl. Konkrete Ziele haben sich die In­ dra/Wachter für die Europameister­ schaft noch keine gesetzt, aber man spürt genau, dass sich die beiden Ballartistep einiges vorgenommen haben. «Sicher ist es schön, nur schon bei einem solchen Turnier dabei zu sein, aber unsere Chancen, ein Spiel zu gewinnen, sind durch­ aus intakt», gibt sich Wächter ehr­ geizig. 
HELSINKI - Tschechiens Weltre­ kordhalter Roman Sebrle, der als erster und bisher einziger Zehnkämpfer der Welt mit 9026 Zählern die Traumgrenze über­ bieten konnte, bleibt wohl ohne WM-6old Im Freien. Sein ge­ legentlicher Trainingspartner Bryan Clay setzte sich mit 8732 Punkten deutlich MH 211 
Zäh­ lern Vorsprung durch. Der 30-jährige Europameister und Olympiasieger, der in Paris 2003 nicht im Vollbesitz seiner Kräfte gewesen und an Tom Pappas ge­ scheitert war, wurde erneut durch einen Amerikaner bezwungen. Clay (25) setzte sich am zweiten Tag überraschend deutlich von Sebrle ab, nachdem das Duo nach der Hälfte des Pensums noch prak­ tisch punktgleich in der Rangliste figuriert hatte. Nach dem Hürden­ sprint, einem starken Wurf mit dem Diskus auf 53,68 m, 4,90 m im Stabhochsprung und exzellenten 72 m mit dem Speer baute der Kalifor- nier seinen Vorsprung auf 356 Punkte aus. Clay musste sich somit nicht mehr auf einen Zweikampf in seiner schlechtesten Disziplin, dem abschliessenden 1500-m-Lauf, ein­ lassen. In 5:03,77 Minuten - eine Zeit, die auch Breitensportler errei­ chen - «joggte» er ins Ziel. Der Olympia-Zweite verpasste somit seinen Bestwert von 8820 Zählern. Clay, als Sohn einer Japanerin und eines Amerikaners in Honolulu geboren, hatte am ersten Tag mit 10,43 Sekunden Uber 100 m ange­deutet, 
däss er Sebrle mehr als nur herausfordern wird. Zwar über­ nahm der Tscheche nach vier Dis­ ziplinen vorübergehend die Füh­ rung, doch Clay konterte. Trotz misslichster Witterung stellte er im Kugelstossen (16,25), im 400-m- Lauf (47,78) und mit dem Speer (72.00) persönliche Bestleistungen auf. Der Olympia-Dritte Dmitri Kar- pow (Kas) war gleich zu Beginn der Konkurrenz disqualifiziert wor­ den. Der Kasache fabrizierte in sei­ nem Lauf über 100 m zwei Fehl­ starts. Bronze ging stattdessen an den Ungarn Attila Zsivoczky (8385). Der frühere Junioren-Welt­ meister, 
der im Hochsprung schon 2,23 überquert hat, kam mit 28 Jah­ ren zu ^seiner ersten Medaille an ei­ nem Grossanlass. Enttäuschtes PuMIkum Die weiteren Goldmedaillenge­ winner des Tages heissen Rashid Ramzi Uber 1500 m, Tonique Wil- liams-Darling über 400 m, Tianna Madison im Weitsprung-Bewerb und, zur Enttäuschung des finni­ schen Publikums, das gerne Lokal­ matador Tero Pitkämäki (4. Platz) vorne gesehen hätte, der Este An­ drus Värnik im Speerwerfen. Über weite Strecken des Tages herrschte wie schon tags zuvor totales Anti-Leichtathletik-Wetter: Sturmwind, Regen und Kälte mach­ ten den Sportlerinnen und Sportlern zu schaffen. Deshalb wurde das Stabspringen der Frauen von gestern abend auf Freitag verschoben, (si)
	        

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