MITTWOCH, 10. AUGUST 2005 BLATT
I KULTUR
17 HAUS GUTENBERG Eigene Spontaneität entwickeln BALZERS - Das Entdecken der eigenen kre ativen Potentiale steht an den sechs Mitt wochabenden «Playback-Theater» unter der Leitung von Ella Hoflfmann, Schauspielerin, Moderatorin, im Mittelpunkt. Seit rund 30 Jahren wird Playback-Theater weltweit als Kunst- und Kommunikationsform in vielen unterschiedlichen Bereichen angewendet. In dieser spontanen Form des Theaters werden in kurzen Szenen aus unserem Alltag, Kreati vität und Spontaneität spielerisch und humor voll trainiert. Man entwickelt seine persön lichen Fähigkeiten, auf unvorhergesehene Si tuationen im Alltag richtig zu reagieren. Die Termine sind: 24. und 31. August sowie 7./14./ 21. und 28. September, jeweils ab 19.30 Uhr. Hui Chun Gong Auffrischungskurs unter dem Motto «Ge winne ein Lächeln für Dich selbst», am Samstag, den 27. August mit Margot Mi chaelis. Hui Chun Gong sind die Veijün- gungsUbungen der chinesischen Kaiser, ei gens von den Mönchen des Huashan-Klosters entwickelt. Durch das gezielte Wiederholen i erhalten wir die Chance die korrekte Ausfüh- | rung der einzelnen Übungen zu festigen und zu verinnerlichen - frei nach dem alten Spruch «Wiederholung ist die Mutter der Weisheit». j Vom Umgang mit sich selbst Drei Dienstagabend-Vorträge mit Horst Mi chaelis. 30. August 2005: «Stress entsteht im Kopf»; 6. September: «Methoden des Um- denkens» (positives Denken, Denkstrategien usw.); 13. September: «Den Körper als Ressource nutzen». Die Vorträge beginnen je weils um 19.30 Uhr. Soztalkompetenz beurteilen Eine Einführung in die Persönlichkeitspsy chologie, mit Othmar Dendorfer, cidtfDUj^ ; Betricbsausbilder, Leiter Personalenfcvick- j lung/Ausbildung der Liecht. LandesbdÜälV j Die Seminarteilnehmer/-innen erhalten eine Einführung in die Persönlichkeitspsychologie und in die Methoden der Persönlichkeits beurteilung. Sie lernen Instrumente zur syste matischen Analyse von Persönlichkeitseigen schaften kennen, und können dadurch die
1 Sozialkompetenz ihrer Mitarbeiter/-innen, bei , Stellenbewerber/-innen oder anderen Perso- i nen besser erkennen und beurteilen. Termin: Freitag, 2. September. Anmeldung und Informationen Anmeldungen und Detailinfos: Haus Gu tenberg, Balzers, Tel. 388 11 33, Fax 388 11 j 35; www.haus-gutenberg.li . (PD)
Einklang mit der Natur Landschaftsinstallationen von Herbort Fritsch •ai Malen? TROSSEN - Sind Sie dabei gerne in einer Gruppe, die den Austausch ermöglicht? Wie man ein gutes Bild malt, dafür gibtes keine Rezepte. Die einzige Mögliehkeit irt, «ich ganz auszuschöpfen* «ich ganz hi nzug eben, »Beszuwagen. Dazu werdeich vielfötigeAn regung geben. Jede/-r 1\sihtehmer/-in soll zu einer individueOeo Arbeitsweise finden. Es kann in allen Tbchnäen gearbeitet weiden. Sie arbeiten im Atelier filr Freies Malen unter der Begleitung von Adele Schidierinder alten Sptirry Fabrik in "Wesen. Die Gruppe Wim Mittwochmocgen startet am 31. August und dineivfttaf Vwniliai^ jeweils von 9 bis tl Uhr. Die Gruppe vom Mittwochnachmittag startet ebenfalls am 31. Angust Und dauert fflnf Nachmittage jeweils vo»-15 bis 17 Uhr. Wäm Sie sich anmelden möchten oder mehr erfahren möchten, rufen Sie einftch an,7fel. 00423 777 77 67. <H»
THÜRINGEN/STEG - Der Feldklr- cher Künstler Heitert Frttsdi hat In den letzten Wochen eine neue, riesige Landschaftsinstal- latlon geschaffen. Parallel zu seiner Werkschau «Land- schaftslnstallatlonan» in dar Villa Falkenhorst ist am TMirln- ger MontMawsHier die Instal lation «Einklang» zu sahen und Im Steg das «Erdsignal Steg». • Ann UMflf f Bei «Einklang», am Montiolawei- her bis Ende 2006 zu sehen, han delt es sich um ein so genanntes Environment, das den Landschafts raum mit einbezieht: Das Kunst werk geht auf Zeit eine Symbiose mit der Kulturlandschaft ein. Fritsch schuf einen schwimmenden Kreis mit einem Durchmesser von 12 Metern. Im Einklang mit der Natur, bei unterschiedlichem Wet ter und Licht sowie im Wechsel der Jahreszeiten verändert er seine La ge und seine Wirkung, und die Na tur wird zugleich mit Kunst «aufge laden», Gewohntes neu gesehen. Der Kreis als Sinnbild für Harmo nie und Vollkommenheit wird aus der Distanz als Ellipse wahrgenom men,
und der sich am Ufer fortbe wegende Betrachter meint, der Kreis drehe sich und ändere seine Lage. Wenn sich bei Windeinfall die Wasseroberfläche kräuselt, bleibt das Kreisinnere spiegelglatt und wirkt wie eine gigantische Lu pe oder ein Zyklopenauge. Span nend bleibt, auch für Fritsch, wie sich der Ring im Winter
präsentie-Herbert
Frttsdi: «Einklang», Thüringer Weiber 2005, Heiz, Du rchmesse 12 400 cm. ren wird. Der Kreis als Rad nimmt Bezug auf die Geschichte der Villa und zu dem 1884 für die Elektrizitätser zeugung für die Textilindustrie ge schaffenen Stausee. Fritsch begreift den Kreis als Symbol für den Zu sammenhang von Natur, Geschich te und Kunst, den Norman Doug- lass, der Enkel des Erbauers der Villa, in das Zentrum seiner Reise beschreibungen gestellt hat. Der Thüringer Kreis
reiht skheip in die Fritsch'schen
Kreise, wie
sie in der
Normandie, im schweizerischen Rheintal und in Norwegen entstan den sind. 650 Jahre THesanberg Kreise, aber auch die Ausein andersetzung mit Hauszeichen, bil den häufig die formale Grundlage für Fritschs Arbeiten. Fritsch hat im Alpenraum und in Skandinavien
ei ne grosse Zahl eigener Psycho- gramme und Ideogramme für den öffentlichen Raum erarbeitet: als feste und dauernde Installation mit
Bronzestelen wie beim Environ ment «Wasserschläfer» im und am Weiher von Tisis, oder als vergäng liche Eingriffe in Form riesenhaf ter, aus Schnee, Sand oder im Gras gebildeter Zeichen auf Zeit, bis die Natur
sie wieder verschwinden lässt. Im Steg ist bis Herbst 2005 im Zusammenhang mit der 650-Jahr feier von Triesenberg ein Graszei chen zu sehen, das eng mit dem Walsertum und der Walserwande rung verbunden ist. Auf Kuh folgt Krieg Premiere der Operette «Der lustige Krieg» im Kornmarkttheater BRE6ENZ - Die mit Kurt Wellls «Der Kuhhandel» im -Sommer 2004 so erfolgreich etablierte Operettenschiene der Bregen- zer Bestspiele im Kornmarkt theater widmet sich 2005 der Wiener Operette. Heute, um 19.30 Uhr ist Premiere von Jo hann Strauss Sohns vergesse nem Werk «Der lustige Krieg» In einer Inszenierung von Mi chael Sturminger. «Arm Ufflto c «Der lustige Krieg» enthält mit dem berühmten «Kusswalzer» als lyrischem Höhepunkt viele zün dende Couplets, flotte Märsche, melodiöse Ensembles und ein gros ses, durchkomponiertes Finale. Zu Straussens Lebzeiten erwies sich das Stück als Dauerbrenner und erreichte schneller als «Die Fledermaus» die hundertste Auf führung. Nach dem ersten Welt krieg verschwand die Operette aber so gut wie spurlos von den Spiel plänen. Krieg um Primaballerina Der Krieg, der bei Strauss den In halt der Operette bildet, ist ein ziemlich lächerlicher: Zwei Fürsten streiten sich um eine Primaballeri na; und doch ist der wahre Krieg musikalisch mit Kanonenschlägen und Marschanklängen immer prä sent. Der Walzer hingegen erscheint als ein Rauschzustand, etwas voll kommen Irreales, eine körperliche Flucht aus der Wirklichkeit. Mit der Gegenüberstellung von
Walzer und Marschmusik zeigt Strauss die
beilatandant
DavM Musik, gepaart
den Seiten derselben gesellschaft lichen Medaille. Gr un dwerte der Operette «In der intimen Umgebung des Kornmarkttheaters können wir uns den Grundwerten der Operette zu wenden: der subversiven Macht mitreissender Musik, gepaart mit absurder Komik. Kein solches Programm kann da bei den österreichischen Grossmeis ter dieses Genres, Johann Strauss, ignorieren», erklärt Intendant Da vid Pountney, «Der lustige Krieg hat eine grossartige Partitur, ist je doch durch die unbarmherzigen Wiederholungen von «Redermaus» und «Lustiger Witwe» sträflich ver nachlässigt worden.» Rettung bi der IM Für Johann Strauss war «Der lus tige Krieg» Rettung in der Not: Ob wohl er mit der «Fledermaus» be reits grosse Erfolge gefeiert hatte, erwiesen sich die beiden Folge- stiieke als Reinfall. Im Februar 1881 wandte sich das Theater an der Wien daher an das erfahrene Librettisten- duo F. Zell und Richard Genie, die Strauss im Mai das Libretto von «Der lustige Krieg» Ubergaben. Die Uraufführung unter der mu sikalischen Leitung des Komponis ten fand am 25. November 1881 vor ausverkauftem Haus statt. Strauss erlebte an diesem Abend ei nen der grössten Erfolge seiner Karriere. Nur zehn Monate später feierte «Der lustige Krieg», für die dama lige Theaterpraxis äusserst bemer kenswert, seine hundertste Auffüh rung.