MITTWOCH, 3. AUGUST 2005
SÄf?l WIRTSCHAFT 8 BÖRSEN-TRENDS Aufwirtstrand der Börsengänge In Europa hält an ZÜRICH
- Immer mehr Firmen wagen in Europa den Schritt an die Börse. Im zweiten Quarta] 2005 wurden 169 Börsengänge regi striert, 74 mehr als in der Voijahresperiode. Auf die Schweiz entfielen drei Erstnotierun gen. Hierzulande gingen das Digital-TV- Unternehmen Digital Broadcast, die Biotech firma Arpida und die Immobiliengesellschaft Mobimo an die Börse. Das gesamte Emis sionsvolumen betrug 202 Millionen Euro, wie aus einer Studie
von PricewaterhouseCoopers (PwC) hervorgeht. Der Wert aller Erstnotie rungen in Europa im zweiten Quartal betrug demnach 10,78 Mrd. Euro nach 8,73 Mrd. in der Voijahresperiode. Spitzenreiterin war die Londoner Börse, auf die 63 Prozent aller eu ropäischen Erstnotierungen entfielen. Auf dem zweiten Rang lag die Vierländerbörse Eu- ronext mit 17 Börsengängen und einem Emis sionsvolumen von 1,52 Mrd. Euro. Platz drei erreichte die Borsa Italiana mit vier Neukotie rungen und
einem Volumen von 1,1 Mrd. Euro. Nach Branchen betrachtet, fanden die meis ten BörseneinfUhrungen im Bergbausektor und in der öl- und Gasindustrie statt, wie PwC am Dienstag weiter mitteilte. Deutlich zule gen konnten im zweiten Quartal die Software- und Computerfinnen. Anders als in Europa sah es in den USA aus. Die amerikanischen Börsen verzeichneten einen deutlichen Rück gang bei den Börsengängen. Dort brach das Emissionsvolumen von 9,6 Mrd. Euro im Vor jahreszeitraum auf 5,26 Mrd. Euro. ein. (sda) SWX mit Umsatzsprung im Juli ZÜRICH
- Die Wertpapierumsätze an der Schweizer Börse sind im Juli gegenüber dem Vorjahresmonat um fast ein Drittel gestiegen. Gegenüber Juni resultierte jedoch ein Rück gang. Insgesamt beliefen sich die Umsätze im Juli auf 108,019 Milliarden Franken, wie die Börse am Dienstag mitteilte. Im Vergleich zum- Juli 2004 entspricht das einem Anstieg von 31,1 Prozent. Gegenüber dem Vormonat ging der Umsatz um 8 Prozent zurück, (sda)
LAFV-G ASTBEITRAG Aktienmarkt Amerika Gastbeitrag von Edgar Frick, Serica Fondsleitung AG, Vaduz Alle, die mit einer Fortsetzung der Jahresendrally 2004 des amerikani schen Aktienmarktes gerechnet hatten wurden im laufenden Jahr enttäuscht. Gleich zu Beginn des Jahres 2005 notierte der S&P 500- Index tiefer und konnte in der Fol ge nur Anfang März und jetzt im Juli ein positives Vorzeichen prä sentieren. Vor allem die Sorge um ein schwächeres Wachstum der Wirtschaft und ein steigender Öl- preis belastete den Markt. Anfang Juli kostete das Fass Rohöhl ca. 60 US-Dollar. Damit verdreifachte sich der Preis für das schwarze Gold seit seinen Tiefstpreisen. Im Gegensatz zu den Siebziger-Jahren erfolgte diese Verdreifachung des Preises jedoch innerhalb von rund drei Jahren und nicht über Nacht. Die Wirtschaft und auch die Anle ger an den Aktienmärkten hatten Zeit, sich an die steigenden Preise zu «gewöhnen». Stärkere Schwan kungen im Ölpreis vermögen die Märkte nur noch kurzfristig zu be wegen. Profitieren vom hohen Ölpreis konnten besonders die Aktien der Energiebranche. Mit einem Plus von über 30 Prozent ist Energie der un bestrittene Sektorleader 2005, ge folgt von den Versorgern mit + 17 Prozent. Das Schlusslicht bilden Materials und Industrie. Hier zeigt sich, dass aufgrund der wirtschaft lichen Unsicherheit zyklische Titel eher gemieden wurden. Auch der Fi nanzsektor konnte nicht überzeugen, hier war vor allem die Angst vor stei genden Zinsen ein Hemmschuh. Die Sorge um ein abflachendes Wirtschaftswachstum und damit
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Cmmm einhergehend tieferen Wachstums zahlen bei den einzelnen Unterneh men scheint sich jedoch in letzter Zeit ein wenig zu relativieren. So zeigte das jüngste Beige Book (La gebericht aus den zwölf Fed-Di- strikten) ein anhaltendes Wachstum bei moderatem Preisdruck. Trotz robustem Wachstum, Rohstoff hausse, Geldschwemme und Dol larabwertung ist die US-Teuerungs- rate lediglich auf 3 Prozent gestie gen. Dies lässt viele Marktteilneh mer auf ein baldiges Ende der Zins erhöhungen der amerikanischen Notenbank hoffen. Anlass zum Optimismus geben auch die neusten Quartalsergeb- nisse der amerikanischen Unter nehmen. Bis zum jetzigen Zeit punkt konnten ca. 70 Prozent der Unternehmen die Erwartungen des Marktes überbieten. Be sonders hervorzuheben ist, dass diese positiven Überraschungen
Unternehmen aus allen Sektoren betreffen. Besser als erwartete Er gebnisse werden oft mit massiven Kursaufschlägen belohnt (z. B. Amazon). Werden die Erwartun gen aber nicht erreicht, sind Pa nikverkäufe an der Tagesordnung (z. B. Yahoo). Neben den Quar talszahlen werden aber auch die Ausblicke und Zukunftsprogno- sen der Gesellschaften genau un ter die Lupe genommen und ent sprechend honoriert. Dies zeigt, dass der Markt auch weiterhin gespalten ist. Der Anle ger ist hin- und hergerissen. Auf der einen Seite lockt die attraktive Be wertung des Marktes, das P/E auf Basis der Gewinnschätzungen für 2005 liegt für den S&P 500-lndex bei rund 16. Attraktive Anlagealter nativen zu Aktien fehlen fast gänz lich und viele Anleger sitzen noch immer auf einem hohen Cashbe- stand. Andererseits können die vergangenen
schwierigen Jahre nicht verdrängt werden. Verfasser: Edgar Frick, Serica Fondsleitung AG, Vaduz, www.se- ri-value.li. Die alleinige inhaltliche Verant wortung für diesen Beitrag liegt beim Verfasser. AN/.lilGI; PanAlpina Sicav Alpina
V PraiM vom 2. August 2005 Kategorie A
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