Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

BLATT DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN SAMSTAG, 30. JULI 2005 SEITE 7 GEWINN Was verantwortlich für einen Gewinn von 6,7 Mrd. Fr. der Schweize­ rischen Nationalbank war. y VOLKS BLATT 
NEWS Hohe Ölpreise heizen Euro-Inflation an LUXEMBURG - Die hohen Ölpreise heizen die Inflation in der Euro-Zone an: Die jährli­ che Teuerungsrate kletterte im Juli auf 2;2 Prozent nach 2,1 Prozent im Juni. Das berich­ tete das Europäische Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg in einer ersten Schät­ zung. Im Mai hatte die Rate noch 2,0 Prozent betragen. In den zwölf Ländern der Euro- Währung ist die Inflations-Warnschwelle deutlich überschritten. Nur bei Raten von bis zu oder nahe bei 2 Prozent hält die Europäi­ sche Zentralbank die Preisstabilität für gesi­ chert. Nur bei niedrigen Inflationsraten gibt es Spielraum für Zinssenkungen zur Ankur­ belung der Konjunktur. Derzeit liegt der wichtigste Leitzins bei 2,0 Prozent. (sda) US-Wirtschaft verliert im zweiten Quartal etwas an Fahrt WASHINGTON - Das Wachstum der US- Wirtschaft hat sich im zweiten Quartal wie er­ wartet etwas verlangsamt. Das Bruttoinland- produkt stieg auf das Jahr hochgerechnet um 3,4 Prozent nach 3,8 Prozent im Vorquartal. Das Wirtschaftswachstum in den USA liegt damit bereits im neunten Vierteljahr nachein­ ander über drei Prozent. Analysten hatten exakt mit diesem Wert gerechnet. Die Wachs­ tumszahl wird in den kommenden Monaten noch zwei Mal revidiert, wenn mehr Informa­ tionen über die Wirtschaftslage zur Verfugung stehen. (sda) SdmtnrisclM Natfonafbank mit hehem Halbjahrwgewfnn ZÜRICH - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im ersten Halbjahr einen ausschütt- baren Gewinn von 6,7 Mrd. Fr. erzielt nach ei­ nem Verlust von 0,9 Mrd. Fr. im Vorjahres­ zeitraum. Verantwortlich dafür war laut SNB eine Kumulation günstiger Maiktbewegun- gen. Der Goldpreis und der US-Dollar stiegen deutlich um je 13 Prozent an, während die Zinsen leicht Sanken. Dies habe zu ausserge- wöhnlich hoben Betriebsgewinnen auf den Devisenanlagen und auf dem Gpld geführt, teilte die SNB am Fieitag mit. Da das Ergeb­ ais der Notenbank stark von der Entwicklung der 
Märkte abhängig sei, lasse das Zwischen- gehnis zu, schreibt die SNB weiter. («da) 
WACHSTUM Was dazu beitrug, dass die Zürcher Kantonal­ bank ihren Gewinn um über 50 Prozent stei­ gern konnte. 0 
AGRARDOSSIER Warum ein Freihandels­ abkommen der Schweiz mit den USA einer Kehrtwende gleich komme. 
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ALLIANZ Wie das Kabinenper­ sonal der Swiss und der Lufthansa nach der Übernahme zu­ sammenspannt. 
10 Wirtschaft wird wachsen KOF-Konjunkturbarometer im Juli: Ende der Wachstumsabschwächung in Sicht ZÜRICH - DI« Verlangsamung das Wirtschaftswachstums dürfte bald vorbei saln. Die Konjunkturforschungstelle K0F dar ETH Zürich ortet das Ende dar Abschwichung Im dritten Quartal und gegen Ende 2005 eine Beschleunigung. Das Ende der seit Mitte letzten Jah­ res dauernden Verlangsamung des Wachstums des Bruttoinlandpro- dukts (BIP) habe sich bereits vor drei Monaten abgezeichnet, teilte die KOF am Freitag weiter mit. Vorübergehend schwächere Ergeb­ nisse aus der Industrie hätten das Konjunkturbarometer vor einem Monat aber nochmals nach unten zeigen lassen. Bestellungsübergang Uber Vorlahres-Niveau Im Juli meldete die Industrie ei­ nen leicht über dem Niveau des Vorjahres liegenden Bestellungs­ eingang. Der Auftragsbestand habe sich zwar kaum verändert, schwä­ che die Entwicklung des Barome­ ters aber nicht mehr ab, hiess es weiter. Der immer noch verhaltene Optimismus beim erwarteten Ein­ kauf der Vorprodukte habe zwar ein geringeres Ausmass angenommen, wirke sich aber immer noch negativ auf das Barometer aus. Mehr Auftrüge Im Baugewerbe Im Baugewerbe habe sich der Auftragsbestand erneut leicht ver­ bessert. Dieser Quartalsindikator habe wie bereits im ersten Quartal das Barometer gestützt. Das Juli-Barometer enthält die Ergebnisse der im Juli durchge­ führten Konjunkturumfragen in der Industrie und im Baugewerbe. 
Es gebt aufwärts. Aber: VoriJbergthsmJ schwächere Ergebnisse aus der I meter wir einem Monat nochmals nach unten zeigen lassen. Der aktuelle Stand des Barome­ ters liegt bei 0.57, gegenüber 0.55 im Juni und 0.54 im Mai. Neue Werte aus dem Grosshandel und aus der Haushaltsbefragung des 
Staatssekretariats für Wirtschaft (seco) werden für das nächste Kon­ junkturbarometer vorliegen, das am 31. August veröffentlicht wird. Das KOF-Konjunkturbarometer weist 
haben das Kenjenkturtaro- in qualitativer Form auf die Ent­ wicklung der gesamtwirtschaft­ lichen Wertschöpfung in etwa sechs Monaten im Vorjahresvergleich hin. (sda) Flucht nach vorne Saia-Burgess setzt auf «Schweizer Karte» MUHTEN - Im Kampf gegen eine unfreundliche Übernahme durch die Japanische Sumlda ergreift Saia-Burgess die Flucht nach vorne. In einem ganzseitigen Zeitungsinserat kritisiert die Kohzemspttze am Freitag den «obskuren Angriff» aus Tokio. Zudem strich sie den bewährten Schweizer Charakter der Unter­ nehmung hervor. Immer mehr Schweizer Gesellschaften gerieten ins Visier ausländischer Spekulan­ ten, die nur aufs schnelle Geld aus seien und keine langfristigen In­ vestitionen planten, schrieb Saia- Burgess in einem Zeitungsinserat. «Werden unsere Schweizer Unter­ nehmen in naher Zukunft vom Ausland aus geleitet?», fragte die multinationale Saia-Burgess, die ihren Sitz in Murten FR hat. Sie 
nannte nochmals die Argumente, die nach Meinung der Konzernspit­ ze gegen eine Übernahme durch Sumida sprechen, und räumte ein, dass das letzte Wort die Aktionäre haben. Sumida bietet 950 Franken pro Aktie und verspricht, sich nicht in die Führung von Saia-Burgess einzumischen. Doch das Murtener Unternehmen lehnt die Übernah­ meofferte ab, denn die Avancen der Japaner seien obskur, wenig glaubhaft und entbehrten einer in­ dustriellen Logik, wie es in dem Inserat heisst. Der Kampf um den Schrittmotorenhersteller zieht sich zurzeit in die Länge. Die Ange­ botsfrist von Sumida verschiebt sich wohl um mindestens zehn Tage, da zunächst ein juristischer Streit um die von den Japanern ver­ langte UnternehmensprUfung ent­ schieden werden muss. (sda) 
WTO-Verhandlungen Vizegeneraldirektoren bekannt GENF - Oer designierte WT0- Generaldlrektor Pascal Lamy hat dem Beneralrat dar Wett­ handelsorganisation (WTD) am Freitag In Genf seine vier Stell­ vertreter bekannt gegeben. Der Franzose und frühere Elf-Han- delskommlssar tritt sein neues Amt am 1. September an. 
chai Panitchpakdi, wird neu Gene­ ralsekretär der UNO-Handels- und Entwicklungskonferenz. (sda) Lamys Stellvertreter sind der chile­ nische WTO-Botschafter Alejan- dro Jara, die ruandische Botschaf­ terin Valentine Rugwabizi, der In­ der Harsha Singh, derzeit Leiter der indischen Telekommunika­ tionsbehörde, und der US-Ameri­ kaner Rufus Yerxa, der bereits seit 2002 WTO-Vizegeneraldirektor ist. Sie übernehmen ihre neue Funktion am 1. Oktober. Der nach drei Jahren scheidende WTO-Ge- neraldirektor, der Thailänder Supa-
	        

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