Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

FREITAG, 29. JULI 2005 SÖSfl SPORT 
12 SPORT IN KÜRZE Dopingfall bei Tour de Frence RAD - Der Tour de France droht nach dem Ausschluss des Italieners Dario Frigo ein wei­ terer Dopingfall. Bei einem namentlich nicht genannten Fahrer wurden nach der fünften Etappe am 6. Juli Spuren der aufputschenden Substanz Norpseudoephedrin festgestellt. Laut dem internationalen Radsportverband (UCI) handelt es sich dabei aber um keinen der Top-Fahrer. Unklar ist auch, ob der zuläs­ sige Grenzwert überschritten wurde. (si) Tödlicher Unfall bei Rundfahrt RAD - Von einem tragischen Todesfall eines Radioreporters wurde die dritte Etappe der «Vuelta de Colombia» überschattet. Ein Be- gleitfahrzeug des übertragenden Senders RCN Uberschlug sich mehrmals und prallte an­ schliessend gegen eine Mauer. Radioreporter Alberto Martfnez Präder (52), der aus dem Fahrzeug die Etappe live übertrug, wurde aus dem Wagen gegen die Begrenzungswand ge­ schleudert und erlag anschliessend seinen Ver­ letzungen. 
(si) Keine elekrenische Überwachung TENNIS - Die komplette elektronische Überwachung der Linien im Tennis lässt wei­ ter auf sich warten. Trotz Streitfällen im Vor­ jahr und intensiver Tests sagte der US-Ver­ band (USTA) die geplante Einführung des Systems bei den heurigen US Open von 29. August bis 11. September ab. «Die verfügba­ re Technik muss erst noch die erforderliche Genauigkeit und Zuverlässigkeit erreichen», hiess es in einer Mitteilung. Der Internationa­ le Tennisveiband (ITF) hatte Tests durchge­ führt, nachdem es bei den US Open 2004 zur Suspendierung einer Schiedsrichterin gekom­ men war. Auslöser waren mehrere krasse Fehlentscheidungen im Viertelfinale zwi­ schen Jennifer Capriati und Serena Williams, die benachteiligt wurde. (id) Montgomery-Urtell Im Oktober LEICHTATHLETIK - Der ehemalige 100- m-Weltrekordler Tim Montgomery muss bis Oktober auf ein Urteil des Internationalen Sportgerichtshofes (CAS) in Lausanne war­ ten. Dem US-Leichtathleten wird von der US- Anti-Doping-Agentur (USADA) vorgewor­ fen, in den Skandal um das kalifornische BALCO-Labor verwickelt zu sein. Wie für Montgomery fordert die USADA auch für Staffel-Olympiasiegerin Chryste Gaines eine lebenslange Sperre. (id) 4,7 Mrd. WM-Einnahmen FUSSBALL - Die Weltmeisterschaften der FIFA spülen immer mehr Geld in die Kasse des Weltverbandes. Bis zur WM 2010 in Süd­ afrika rechnet der grösste Sportverband der Welt nach Aussage seines Generalsekretärs Urs Linsi mit Einnahmen aus der Vermark­ tung in der Höhe von 4,7 Milliarden Franken. Seit der WM 1998 in Frankreich habe sich - unter Einbezug der WM 2006 in Deutschland - das Total der WM-Einnahmen auf 2,8 Milli­ arden Franken verzehnfacht. (si) RESULTATÜBERSICHT t 
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Silber für Biedermann Nicolas Biedermann Vize-Schweizermeister im Minigolf - Magnus Biedermann 6. GERLAFINGEN - Mit fünf Athle- ton war dar Liechtensteiner Ml- nlgoH-Varfaand bei den Schwei­ ler Elnzelmeisterschaften In Gertaflngen am Start Am bas­ ten schlug sich Nicolas Bieder­ mann, der bei den Schülern sei­ nen Vizemeistertitel erfolgreich verteidigen konnte. Die Bahn in Gerlafingen ist wie je­ ne auf der Minigolf-Sportanlage Vaduz-Schaan eine Bongni-Bahn Beton 100 Prozent und gilt als sehr schwer. So ist es wenig verwunder­ lich, dass in den Kategorien Junio­ ren (Simon Marti) und Herren (Christoph Stuber) jeweils ein «Einheimischer» des Minigolf­ clubs Eichholz-Gerlafingen den Meistertitel erwarb. Der Liechtensteiner Verband hat für die Schweizermeisterschaften ein Kontingent von 10 Spielern, die er entsenden kann. In diesem Jahr waren es fünf Akteure, die die Qua­ lifikation geschafft haben: Nicolas Biedermann und Simon Jäger (Schüler, beide MC Triesenberg), Magnus Biedermann (Junioren, MC Triesenberg), Renato Ming (Herren, MC Vaduz) und Ernst Gassner (Senioren, MC Triesen­ berg); Sandro Cocchi vom MC Va­ duz wurde als Betreuer entsandt. Nicolas Biedermann Vizameister Wie bereits im Vorjahr wurde Ni­ colas Biedermann vom MC Trie­ senberg in der Kategorie Schüler sensationeller Zweiter. Nachdem er nach dem ersten Tag mit 3 Schlägen Vorsprung noch relativ klar führte 
Nlcsta Biedermann verteidigt« in Gariafingen Minen Vlnmeistertitel. und nach sechs Runden knapp hin­ ter dem späteren Sieger Michael Bleuer vom MC Florida-Studen auf Rang zwei lag, war es eine total ver­ patzte erste Runde mit 39 Schlägen am Finaltag, die ihm jede Hoffnung auf einen Sieg nahmen. Allerdings spielte er in der letzten Runde (Superfmale) mit 27 Schlägen die mit Abstand beste Runde der Kate­ gorie und zeigte auf cindriickliche Weise, dass er derzeit der wohl kompetenteste Minigolf-Spieler der Schweiz in 
seiner Kategorie ist. Simon Jäger, ebenfalls vom MC Triesenberg, spielte sein erstes grosses Turnier und schlug sich be­ achtlich. Nachdem er am ersten 
Spieltag noch mit den Tücken der Bahn zu kämpfen hatte und drei eher mässige Runden spielte, drehte er am zweiten Tag auf und zeigte mit dem 8. Platz, dass er sich nicht ohne Grund für die Schweizermeis- terschaften qualifiziert hatte. Magnus Biedermann Sechstsr Bei den Junioren startete Magnus Biedermann (MC Triesenberg) für den Liechtensteiner Verband. Da die Schweizer Junioren zu den bes­ ten Europas gehören, war von An­ fang an klar, dass er ganz vorne nicht wird mitreden können. Mit sechs relativ ausgeglichenen Run­ den an den ersten beiden Spieltagen 
konnte er sich als Sechster überra­ schend doch für das Superfinale der besten 
6 qualifizieren. Eine Top­ runde wie seinem Bruder Nicolas gelang ihm dort jedoch nicht, und so beendete er das Türnier auf dem erfreulichen sechsten Platz. Ming, Gassner unter Erwartungen Für Renato Ming bei den Herren war klar, dass er nur mit sechs per­ fekten Runden in den ersten zwei Spieltagen eine Chance auf den Fi­ naleinzug oder wenigstens eine gu­ te Platzierung haben wird, zumal die Schweizer Herren Weltspitze sind. Nachdem aber am ersten Spieltag die drei Runden misslan­ gen, hatte er nicht einmal mehr die Chance auf eine gute Platzierung. Ähnlich ging es Ernst Gassner bei den Senioren, er begann mit zwei schwachen Runden und schien sich dann mit zwei sehr guten Runden gefangen zu haben, verpatzte aber die zwei letzten Runden der Quali­ fikation wiederum und konnte sich somit nicht mehr verbessern. (PD) MMwfc HmiMM h CirtiHii ScMfcft 
1. Michael Bkoer (MC Ploridn-St»- dea) 280. INicotaa Biedermann (MCTOe- Kntxn) 290. 3. Ronny Huber JMC Wbhto) 298. MnMK S. Stooo JIM (MC lYieaen- bert) 234. - 9 Spieler klaarien. Mmu 1. Simon Marti (MC Ochholt <3* tafinam) 270.1 Philippe Chantfw (MC Ol- ten)Si3.M«rcoBi(eiuiuu»(MCjüll8w>- na) 28a Fernen 6. MMnas Biaderauon (MC IHeeceberf) 292. -1J. Spieler Uauiert. Herren: I. Chritfopii Staber (MC Ekbotx tan) 261Z Mike Mann (POS Har- ^ 263737 Vit« 8peicto (MC <*en) 264. fkfiMR 32. Ren*o Mim (MC VWutf 211.-32 Spieler Uanierl fliniinn: 1. Mar Web« (MC AnMswil) 272.2. Martin Bieber (MC Nauendorf) 27$. 3. Heini Fiicher (MC MBhtematt Die&oo) 2776. ftmar: 24. CmM Omaner (MC TO»- «enben)210.-24SpieierklaMiert. ., «Er war besessen» Sticheleien gegen Lance Armstrong PARIS - Die Tour de France 2005 ist vorbei und damit auch die ruhmreiche Karriere des Lance Armstrong. Der US-Ame­ rikaner hat mit seinem siebten Gesamtsieg neue Massstäbe gesetzt Nicht genug aber, um zwei andere «Tourminatoren» vollkommen zu überzeugen. Miguel Indurain, der die Tour An­ fang der 90er fünfmal in Serie ge­ wann, stellt Armstrong lediglich als den «besten Radfahrer seiner Gene­ ration» dar. Der Spanier will aber nichts davon wissen, dass Arm­ strong der beste Fahrer aller Zeiten sei: «Man sollte nicht den Fehler machen und seine Erfolge mit an­ deren Ären vergleichen.» Für den Spanier ist «jede Ära anders und hat ihre eigenen Besonderheiten». Armstrong habe gezeigt, «dass er der beste Fahrer auf der jetzigen Tour ist. Es ist aber auch das einzi­ ge Rennen, das er jemals gefahren ist, um es zu gewinnen». Auch der letzte französische Tour-Sieger Bernard Hinault lästert über den US-Ame­ rikaner. Man kön­ ne Armstrong nicht mit den an­ deren Abonne­ ments-Siegern vergangener Jahrzehnte ver­ gleichen. Denn: «Die Räder sind anders und die Gegner sind an­ dere.» Hinaults Seitenhiebe ge­ hen auch in Rich­ tung Jan Ullrich. «Arm­ strong war besessen von dar Twr 
der Tour. Er hat alles dafür getan und seine Siege geben ihm letzt­ endlich Recht. Die anderen, die hinter ihm auf zwei und drei fuh­ ren, haben es nicht drauf», sagt Hinault, der fünfmal bei der Tour triumphierte. Er tritt nach: «Sie ha­ ben bis heute nichts kapiert.» Neuer Tour-Dominator? Zumindest Ullrich hat im kom­ menden Jahr die Chance, diese These zu widerlegen. Auch wenn Indurain der Meinung ist, dass es in nächster Zukunft mehrere Fah­ rer gibt, die um den Sieg fahren. Doch Armstrongs Rekord soll nicht für die Ewigkeit bleiben. «Früher oder später wird es wieder einen Fahrer geben, der mehrere Tour-Siege einfährt», erklärte der 41-jährige Indurain. «In jeder Sportart erleben wir, wie Rekorde fallen. Der Rad­ sport macht keine Aus­ nahme.» (id) da Franc«, wird hart kritisiert 
Sprintender Oldie 35-jähriger Warnecke holt WM-Gold Sdiwimm-Oldla Mark Waraacka sprintata zu Gold iibsr die 50 m Bruct. MONTREAL - Der Australier Grant Hackett (25) ist weiter auf bestem Weg, aus dem gros­ sen Schatten lan Thorpes zu treten: An den WM in Montreal jagte der Titelverteidiger über 800 m Crawl dem zwei Jahre jüngeren Landsmann in 7:38,65 nun auch den Weltrekord ab. Der 25-Jährige von der Gold Coast ging das Rennen unheimlich schnell an und lag zwischendurch über fünf Sekunden unter der Marschtabelle für den Weltrekord. Dieses Tempo hielt Hackett, der bereits über die 400 m Crawl tri­ umphiert hatte, aber nicht durch. Schliesslich unterbot er Thorpes vierjährige Bestmarke um 0,51 Se­ kunden. «Es ist schade, dass lan nicht hier ist. Aber es ist wichtig, dass ich auf mich selber konzen­ triert bleibe», sagte Hackett. Seit 1998, als er als 18-Jähriger in Perth erstmals an einer WM teil­ nahm und in seiner Heimat gleich Gold über 1500 m gewann, hat der fast zwei Meter grosse Modellathlet 
weitere sieben WM-Titel gewon­ nen. Darüber hinaus ist er zweifa­ cher Olympiasieger über die 30 Bahnlängen. Seit 1996 ist Hackett über die 15(X) m unbesiegt. Am Mittwoch standen - mit Ausnahme Grant Hacketts - nicht Australier oder Amerikaner im Rampenlicht: Über 50 m Brust tri­ umphierte der deutsche Mark Wamecke (35), über 200 m Crawl die Französin Solenne Figues (26) und über 200 m Deifin der Pole Pa­ wel 
Korzeniowski (20). Je älter, desto schneller Je älter, desto schneller und er­ folgreicher - dies trifft auf den Deutschen Mark Warnecke zu. Der Essener Arzt ist mit Jahrgang 1970 der älteste Schwimmer in Montreal und der älteste Weltmeister aller Zeiten. Er löste den Russen Ale­ xander Popow ab, der in Barcelona 2003 als 31-Jähriger triumphiert hatte. Warnecke gehört seit 17 Jah­ ren dem deutschen Nationalkader an und wird von seinen Teamkolle­ gen «Alterspräsident» genannt, (si)
	        

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