Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN FREITAG, 29. JULI 2005 SEITE 7 ABSCHIED Welche Ungereimthei­ ten den Abgang von Deutschlands bekann­ testem Industriekapi­ tän überschatten. 
STREIT Wie die Auseinander­ setzung um den Maga­ zin-Titel «Weekend» in Vorarlberg weiter geht. 8 
GEWINN Weshalb und um wie viel der Agrarchemie- Konzern im ersten Halbjahr 2005 gewach­ sen ist. 
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BÖRSE Aktien, Devisen und Obligationen: Wie die Aktien gestern an der Börse in ZUrich abge­ schlossen haben. 
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IN EWS Deutsche Bank mit neuem Gewinnsprung auf Erfolgskurs FRANKFURT/MAIN - Mit einem erneuten Gewinnsprung von 22 Prozent auf 1,4 Milli­ arden Euro steuert die Deutsche Bank klar auf Erfolgskurs. Der Branchenprimus ist mit der am Donnerstag vorgelegten unerwartet guten Zwischenbilanz seinem selbstgesteckten Renditeziel ein Stück näher gekommen: Die Eigenkapitalrendite vor Steuern und Restruk- turierungsaufwendungen lag im zweiten Quartal bei 25 Prozent und entsprach damit genau dem für das Gesamtjahr angestrebten Wert. Im ersten Quartal lag sie allerdings noch bei 33 Prozent. (AP) Mercedes-Benz bleibt das Sorgenkind bei DaimlerChrysler STUTTGART - Mercedes-Benz bleibt das Sorgenkind bei DaimlerChrysler. 
Wie das Unternehmen am Donnerstag in Stuttgart mit­ teilte, betrug der operative Gewinn im zwei­ ten Quartal nur zwölf Millionen Euro. Hinter­ grund seien Sanierungskosten für die defizitä­ re Kleinwagenmarke Smart, teilte das Unter­ nehmen mit. Im Mercedes-Ergebnis seien weitere Aufwendungen in Höhe von 311 Millionen Euro enthalten. Der Gesamtkon- zcrn erzielte im zweiten Quartal einen opera­ tiven Gewinn von 1,7 Milliarden Euro (Vor­ jahreszeitraum: 2,1 Milliarden Euro). Ohne die Belastungen bei Smart hätte der operative Gewinn zwei Milliarden Euro erreicht, heisst es. Die US-Sparte Chrysler steigerte den ope­ rativen Gewinn auf 544 Millionen Euro gegenüber 521 Millionen Euro im Vorjahr. Auch das Nutzfahrzeuggeschäft entwickelte sich gut. Das Geschäftsfeld konnte seinen Gewinn um 12 Prozent auf 524 Millionen Eu­ ro steigern. (AP) Artoettstosenzaltl In Deutschland gestiegen NÜRNBERG - Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Juli auf 4,772 Millionen gestiegen. Wie die Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Nürnberg mitteilte, waren das 68 000 mehr als vor einem Monat Die Quote lag bei 11,5 Prozent Die Bundesagen­ tur teilte weiter mit, bereinigt um saisonale Einflösse sei die Arbeitslosigkeit deutlich ge­ sunken. Der Chef der Bundesagentur, Frank- Jürgen Weise, sagte, «die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist im Juli erwartungsgemäss ge­ stiegen. Dies ist jahreszeitlich Üblich: Vor al­ lem melden sich Jugendliche nach Abschluss ihrer Auttnldung arbeitslos.» (AP) 
Starkes Ergebnis ABB hat im ersten Halbjahr Gewinn und Umsatz über Erwarten gesteigert ZÜRICH - Oer Technologiekon­ zern ABB hat ein überraschend starkes zweites Quartalsergeb- nis erzielt. Entgegen den eher düsteren Prognosen Ende Juni legte der Gewinn über den Er­ wartungen zu. Vor allem die Sparte Automationstechnlk trug zum Ergebnis bei. Es sei ein gutes zweites Quartal ge­ wesen, sagte Konzernchef Fred Kindle am Donnerstagmorgen an einer Telefonkonferenz. Und wären da nicht Sonderkosten gewesen, wäre es sogar ein exzellentes Quar­ tal geworden. Ende Juni noch hatte ABB mit der Warnung, dass der Gewinn des zweiten Quartals nicht an denjenigen des Vorquartals her­ anreichen wird, Anleger und Öf­ fentlichkeit enttäuscht. Der Quar- talsgewinn von 126 Mio. Dollar lag zwar unter den 199 Mio. Dollar des ersten Quartals, übertraf aber das Ergebnis des Voijahresquartals von 89 Mio. Dollar sowie die Schätzun­ gen der Analysten deutlich. Diese waren von durchschnittlich 54 Mio. Dollar Gewinn ausgegangen. Abbau im Ifransformatoren- geschäft kostet Grund für die Ende Juni revidier­ ten Gewinnaussichten war der Ent­ scheid zur Restrukturierung des Transformatorengeschäfts. Dies soll 240 Mio. Dollar kosten, wovon 120 Mio. Dollar in diesem Jahr an­ fallen. Sollte ursprünglich «über­ wiegend» das zweite Quartal davon belastet werden, so hat Kindle nun mit 66 Mio. Dollar nur gut die Hälfte von den Abbaukosten 
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Sonderkosten wir« das Quartal ffir ABB exzellent ausgefallen. rücksichtigt. Weitere 65 Mio. Dol­ lar sind Tür Rechtskosten beiseite gelegt worden. Zufrieden zeigte sich Kindle mit der operativen Ent­ wicklung des Konzerns. Der Um­ satz erhöhte sich um 10 Prozent auf 5,72 Mrd. Dollar, die Aufträge stie­ gen um 8 Prozent auf 6,14 Mrd. Dollar. Im ganzen ersten Halbjahr 2005 wurden 10,81 Mrd. Dollar (Vorjahr 9,74 Mrd. Dollar) umge­ setzt. Gute Verfassung der Märkte Von der starken Marktverfassung und steigender Nachfrage profitier­ te vor allem die Automationstech­ nik. Umsatz und Aufträge wuchsen gegenüber dem Vorjahresquartal zweistellig. Der um 16 Prozent auf 
371 Mio. Dollar gestiegene Kon- zern-Ebit (Betriebsgewinn vor Zin­ sen und Steuern) war vor allem der Leistung dieser Sparte zu verdan­ ken. Die Energietechnik hingegen hatte neben den Sonderkosten auch ein geringeres Umsatzwachstum, was zu einem um ein Viertel ge­ schrumpften Betriebsgewinn führ­ te. Auch im zweiten Halbjahr will Kindle den Fokus auf Rentabilität und Effizienz legen. Das Marktum­ feld sei weiterhin gUnstig, die Roh­ materialpreise hätten sich auf ho­ hem Niveau stabilisiert. ABB Schweiz auf Kurs Auf Kurs sieht sich auch ABB Schweiz, die im ersten Halbjahr ih­ ren Umsatz um 14 Prozent und den 
Bestellungseingang um 9 Prozent steigern konnte. Auch das Betriebs­ ergebnis liege über Vorjahr, und die Marge sei konstant hoch, teilte ABB Schweiz mit. In Sachen Asbestklagen blieb Kindle zwar vorsichtig mit Progno­ sen, er sieht aber Chancen, dass noch dieses Jahr eine positive Ent­ scheidung des Gerichts kommen könnte. Die Börse reagierte erfreut auf die Bekanntgabe der Quartals­ zahlen. Ein Analyst bezeichnete die tieferen Restrukturierungskosten zwar als Kosmetik, die Umsatzent­ wicklung wurde aber begriisst. Ge­ gen 15.30 Uhr notierte die ABB- Aktie um 2,9 Prozent höher bei 8.80 Franken. 
Das Börsenbarometer SMI lag 0,8 Prozent im Plus, (sda) Ein bitterer Abgang DaimlerChrysler: STUTTGART/FRANKFURT - «Ich bin ein sehr glücklicher Mann.» Geradezu euphorisch kommen­ tierte Jürgen Schrompp seinen Abschied von der Kommando­ brücke bei DaimlerChrysler. Die Erklärung für diesen völlig überraschenden Schritt fällt eher dürr aus: Der Konzern sei auf Kurs, der Zeitpunkt für einen 
Macht-Jürgen 
Schrempp macht überraschend Platz für Nachfolger den nächsten Tagen und Wochen rung des Unternehmens gekommen 
Wechsel 
günstig. Auch der Auf­ sichtsrat versuchte den Eindruck zu erwecken, dass es sich um einen ganz normalen Vorgang handelt. Doch gibt es eine Reihe von Unge­ reimtheiten, die den Abgang von Deutschlands bekanntestem Indu­ striekapitän überschatten und in 
für einige Spekulationen über die tatsächlichen Hintergründe sorgen dürften. In der offiziellen Erklärung heisst es: «Der Aufsichtsrat und Prof. Schrempp sind sich einig, dass Ende 2005 der optimale Zeit­ punkt für einen Wechsel in der Füh-ist. 
Die Beschlüsse des Aufsichtsra­ tes wurden nach einem sorgfältigen Prozess 
im Vorfeld einstimmig gefasst.» Merkwürdig nur: Schrempps Vertrag war gerade ein­ mal vor gut einem Jahr vorzeitig verlängert worden - bis 2008. (AP) " !vV.£ "l1 • /;U I L; IM'U \ i t. V O. L Jürgen Schrempp. 
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Einstieg ins Spiel monatlich möglich • Zwischen dem 3.1.05 und dem 10.12.05 erscheint dteae Anzeige in untegelmAssi- gen Abstanden. • Rechnen Sie jeweils alle Zahlen mit den entsprechenden Operationszeichen wäh­ rend des gesamten Jahres zusammen. • Immer am 12. Jeden Monats Können Sie das aktuelle Zwischenergebnis einsen* den, Monatspreise gewinnen und sich für das Finale am 27.12.05 qualifizieren. . • Teilnahmeberechtigt sind alle, die Zutritt ins Caslno Bad Ragaz haben. Mindestatter 18 Jahre. Woitoro Intos  www.vulksbl.itt.il
	        

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