Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIE KULTURNEWS FÜR LIECHTENSTEIN MITTWOCH, 27. JULI 2005 SEITE 15 MÜLLDEPONIE Weshalb der Mount Everest immer mehr zur höchstgelegenen Mülldeponie der Welt verkommt. 
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TV-ABEND Auf welchen Sendern es heute Abend was zu sehen gibt und wo es gemütlich oder actions- reich zugeht. 10 
SOLO Wie sich der E^-Ten- nisstar Boris Becker treu bleibt, was sein Beziehungs verhalten angeht. 
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GEBILLIGT Wer gestern die um­ strittene Justizreform von Italiens Präsident Silvio Berlusconi ge­ billigt hat. 20 buot NEWS f .4 
Neuer Spielberg-Film heisst «Munich» LOS ANGELES - Der neue Film von Ste­ ven Spielberg (Bild) über das Attentat auf die Olympischen Spie­ le 1972 wird «Mu­ nich» (München) heis- sen. Das gaben die Produktionsfirmen DreamWorks und Universal am Montag be­ kannt. In dem Thriller spielt Eric Bana («Tro- ja») einen Mossad-Agenten. Er leitet ein Kommando des israelischen Geheimdienstes, das mit 
der Tötung von elf Palästinensern be­ auftragt ist, die den Überfall auf die israeli­ schen Athleten im Olympischen Dorf geplant haben sollen. Bei dem Anschlag waren im Sommer 1972 elf Israelis ums Leben gekom­ men. «Munich» soll am 23. Dezember in die amerikanischen Kinos kommen. Neben Bana spielen Geoffrey Rush, Daniel Craig und der Franzose Mathieu Kassovitz. (AP) Theaterfestival Avignon: «Das Publikum flüchtet» AVIGNON - Katastrophal, narzisstisch, schockierend, einseitig, elitär und zu modern - schlimmer hätte das Urteil über das dreiwö­ chige Theaterfestival in Avignon, das am Mittwoch zu Ende geht, nicht ausfallen kön­ nen. Im Gegensatz zu den vorherigen Jahren schloss sich diesmal das Publikum der Mei­ nung der Kritik an. Statt begeisterten Applaus gab es mehrheitlich Pfiffe und Buhrufe. Bei zahlreichen Werken verliessen die Zuschauer während der Aufführung massenweise die Theatersäle. «Das Publikum flüchtet», schrieb Frankreichs Presse. Viele der Kreatio­ nen waren eine Mischung aus Tanz, Video, Installation und Theater, in dessen Mittel- ! punkt die Frage stand: «Was würden Sie im Falle einer grossen Katastrophe, einer neuen Sintflut, von der Welt zuvor in die Welt da­ nach mitnehmen?» Von Anfang an stand das Festival unter einem schlechten Stern und wurde von der Presse als provozierend ange­ kündigt. Einer der Gründe dafür war das Werk «L'histoire des larmes» von Jan Fabre. Zwei Stunden lang rannten Tänzer, mal nackt, mal angezogen, quer über die Bühne, pinkel­ ten in Gefässe und schrien aus Leibeskräften. Der Unmut über die diesjährige Programmie­ rung, die dem Thema Gewalt, Sex und menschlichen Körper viel Platz eingeräumt hatte, ging sogar soweit, dass der Rücktritt der neuen, seit zwei Jahren amtierenden I Festivalleiter, Vincent Baudriller und Horten- ; se Archambault, verlangt wurde. (sda) Kurzfilmnacht-Tourneq i ZÜRICH - Die von Swiss Films organisierte i 
Kurzfilmnacht 2005 präsentiert in der I Deutschschweiz eine positive Bilanz: Mit ' 7294 Eintritten verzeichnete sie gegenüber ! 2004 eine Zunahme von 2000 Eintritten, wie j es in der Medienmitteilung vom Dienstag | heisst. Die Tour 2005 - die dritte Ausgabe der | Kurzfilmnacht - war von Anfang April bis | Ende Mai in neun Deutschschweizer Städten | unterwegs. Ab Mitte September zieht sie wei- | ter in die Westschweiz und ins Tessin, wo j 
weitere neun Städte besucht werden. Zu se- ! hen sind mehr als 40 Kurzfilme. (sda) 
Deutsch als Fremdsprache Internationale Tagung der Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer GRAZ - 2100 Teilnehmer aus 08 Ländern, einschliesslich Liech­ tensteins, treffen sich vom 1. bis 8. August zu slnar Tagung für Deutsch als Fremdsprache, um über Fragen dar Sprachen- polltlk wie auch iibar aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und Ttends in der Sprachver­ mittlung zu diskutieren. Für die Öffentlichkeit gibt es ein vielfäl­ tiges Rahmenprogramm. «OfiwUHWa r Der Internationale Deutschlehrer­ verband, Dachverband für 97 Deutschlehrerverbände in 84 Län­ dern, der die Interessen einer Vier­ telmillion Deutschlehrender auf der ganzen Welt vertritt, lädt zur XIII. Internationalen Tagung der Deutschlehrerinnen und Deutsch­ lehrer nach Graz rund um die Uni­ versität. In Podien, Diskussionen und Foren beschäftigen sich Exper­ ten aus Sprach- und Kulturvermitt­ lung, von Universitäten, Kulturin­ stituten, Sprachschulen und Schu­ len, eine Woche lang mit den Her­ ausforderungen und Perspektiven des Faches Deutsch als Fremdspra­ che im Spannungsfeld von Jugend­ kultur, 
interkulturellem Verständ­ nis, Gehirnforschung, neuen Tech­ nologien und Medien. Die Tagung wird begleitet von einem aufwändi­ gen Kulturprogramm, das dem Motto «Deutsch - Motivation - Herausforderung - Perspektive» entsprechend auch der Öffentlich­ keit zugänglich gemacht wird und 
Konrad Duden (1829-1911): einer der Hausgötter der guistlk. 
mit über 50 Veranstaltungen auf­ wartet, u. a. in den Bereichen The­ ater, Musik, Literatur und Film. Literatur und Lesungen Neben Antonio Fian, Barbara Frischmuth und Lukas Hartmann werden auch steirische Autoren wie Wolfgang Bauer und Reinhard P. Gruber Ausschnitte aus ihren Ar­ beiten präsentieren. Ein Höhepunkt ist der Abend mit Lojze Wieser, ei­ ne literarische, musikalisch unter­ malte Begegnung mit den östlichen Nachbarn. Dem Thema Jugendlite­ ratur wird besonderes Augenmerk gewidmet: Autoren und Autorinnen wie Martin Auer, Adelheid Dahi- mene, Jutta Treiber und Heinz Ja­ nisch lesen aus ihren Werken. Theater und Hm Das mit dem Nestroy-Preis prä­ mierte Kabinetttheater führt dialo- . gisch mit einer Puppe Minidramen von Gerhard Rühm, Emst Jandl und H. C. Artmann auf, mit Wolf­ gang Mitterer am Klavier. Das Kleintheater Theatermerz präsentiert «Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Ril­ ke» von Willi Bernhart. Filme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz werden im Augarten prä­ sentiert. Deutsch ist mit 90 000 000 Muttersprachlern die meistgespro­ chene Sprache in der EU und auf dem besten Wege, die zweitwich­ tigste Sprache im Internet zu wer­ den. Etwa 20 000 000 Menschen Uli- weltweit lernen Deutsch als Fremd­ sprache. Buhrufe und tosender Applaus Eröffnung der Bayreuther Festspiele - Marthalers «Tristan und Isolde» ausgebuht BAYREUTH - Mit Richard Wag­ ners grossem Liebesdrama «IHstan und Isolde» sind am Montagabend die diesjährigen Bayreuther Festspiele eröffnet worden. Regisseur Marthaler wurde massiv ausgebuht. Erstmals hat der frühere Direktor des Schauspielhauses Zürich, der Schweizer Christoph Marthaler, in Bayreuth inszeniert, und erstmals ein Werk von Richard Wagner. Die Ausstattung stammt von seiner re­ gelmässigen Bühnen- und Kostüm- bildnerin Anna Viebrock. Grossen Applaus und Bravorufe erhielten der japanische Dirigent Eiji Oue, das Festspielorchester so­ wie die Solisten. Bei den Hauptrol­ len ragte die schwedische Sopranis­ tin Nina Stemme als Isolde heraus. Zu gefallen wusste auch der US- amerikanische Tenor Robert Dean Smith als Tristan. „ Der Premiere wohnte wie üblich viel Prominenz bei, darunter der 
WeHgang Wagner, Direkter der und Techter Katharina Wagner vor i deutsche Bundespräsident Horst Köhler, seine Vorgänger Walter Scheel und Richard von Weizäcker, die CDU-Parteivorsitzende und Kanzlerkandidatin Angela Merkel, 
mit Ehefrau fiudnm (rechts) mh 
Opernhaus Im 
Bayreuth. sowie mehrere ausländische Präsi­ denten und Minister. Für Glanz und Gloria bei dem farbenfrohen Auf­ marsch der Ehrengäste sorgten Showmaster Thomas Gottschalk, 
Margot Werner, Fürstin Gloria von Thum und Taxis, die TV-Moderato­ rin Carolin Reiber und der Schau­ spieler Christian Wolff. Nach den Terroranschlägen in London und Sharm al-Sheikh wa­ ren die Sicherheitsvorkehrungen in Bayreuth verschärft worden. Erst­ mals in der Nachkriegsgeschichte der Festspiele mussten Besucher beim Betreten von Wagners Mu­ sentempel Taschenkontrollen über sich ergehen lassen. Die Polizei hatte 2S0 Beamte im Einsatz. Restlos ausverkauft Die 30 Vorstellungen bis zum *28. August sind bereits seit Monaten restlos ausverkauft. Neben «Tristan und 
Isolde» stehen in diesem «Ring»-freien Jahr «Lohengrin» in der Regie von Keith Warner, Claus Guths «Der fliegende Holländer», Philippe Arlauds «Tannhäuser» so­ wie Christoph Schlingensiefs ei­ genwillige «Parsifal»-Inszenierung auf dem Programm. (sda) seMMgül 
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