Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN DIENSTAG, 26. JULI 2005 SEITE 7 GESUNKEN Warum nach den jüngs­ ten Terroranschlägen mit einem Rückgang der Erdölnachfrage ge­ rechnet wird. ~j BLOTINEWS Personalchef stolpert FRANKFURT - Eine Woche nach dem über­ raschenden Rücktritt ihres Personalchefs An­ dreas de Maizi&re hat die Commerzbank einen Zusammenhang mit Geldwäscherei-Ermitt­ lungen eingeräumt. Der Manager habe «die persönliche Verantwortung fiir mögliche Un­ regelmässigkeiten in seinem früheren Zustän­ digkeitsbereich Übernommen», teilte das Insti­ tut am Montag in Frankfurt am Main mit. Die Commerzbank zeigte sich aber Uberzeugt, dass ihm persönlich keine strafrechtlichen Vorwürfe zu machen seien. (sda) DaimlerChrysler: Stellenabbau STUTTGART - Die Pläne über einen mög­ lichen Personalabbau bei DaimlerChrysler in Deutschland sorgen für erheblichen Wirbel. Gesamtbetriebsratschef Erich Klemm berich­ tete am Montag in Stuttgart, Personalanpas­ sungen in einzelnen Werken sollten im We­ sentlichen Uber befristeten Personalaustausch vollzogen werden. Gebe es darüber hinaus weitere Personalüberhänge, dann müsse die­ ses Problem durch Vereinbarungen zum frei­ willigen Ausscheiden gelöst werden. Die An­ zahl der betroffenen Mitarbeiter wurde nicht genannt. (sda) Weltgrösster Generika-Anbieter JERUSALEM/BASEL - Die israelische Pharmafirma Teva drängt mit einer milliarden- schwcren Übernahme zurück an die Welt­ marktspitze als Generika-Anbieter. Für 7,4 Mrd. Dollar kauft sie den US-Konkurrenten Ivax und verbannt Novartis auf Platz zwei. Te­ va wird nach der lvax-Übemahme «die grösste Gesellschaft in der Generikabranche», wie das Unternehmen am Montag bekannt gab. Gene­ rika sind Nachahmer-Medikamente, deren Pa­ tentschutz ausgelaufen ist. Das zusammenge­ schlossene Unternehmen werde einen Umsatz von mehr als sieben Mrd. Dollar haben, in 50 Ländern direkt aktiv sein und mehr als 25 000 Mitarbeiter beschäftigten, hiess es weiter. Die Transaktion soll Ende 2005 oder Anfang 2006 über die Bühne gehen. (sda) ABN Amro gesteht Scheitern AMSTERDAM - Die niederländische Bank ABN Amro hat das Scheitern ihres Übernah­ meangebotes für die italienische Banca Anton­ veneta eingestanden. ABN Amro besitzt fast 30 Prozent der neuntgrössten italienischen Bank; das am Freitag geendete Kaufangebot brachte aber nur 2,88 Prozent weitere Aktien ein, wie das Bankhaus am Montag in Amster­ dam bestätigte. Ursprüngliches Ziel war eine Beteiligung von mehr als 50 Prozent, (sda/afp) AUA fliegt in lürbulenzen WIEN - Die österreichische Fluggesellschaft Austrian Airlines (AUA) ist im ersten Halbjahr in Turbulenzen geflogen. Der Betriebsverlust klettere gegenüber der Voijahresperiode von 18,9 auf 93,3 Mio. Euro. Nun soll der Staat hel­ fen. AUA-Chef Vagn Sörensen forderte Entla­ stungen bei Gebühren und anderen externen Kosten in zweistelliger Millionenhöhe. Sollte der Markt nicht selber für ein wettbewerbsfähi­ ges Umfeld sorgen, dann könne dies auch ein­ mal ein Regulator tun, ähnlich wie in der Strom- oder Telekombranche, sagte Sörensen an der Medienkonferenz vom Montag, (sda) 
ZUGELEGT Wie der Logistikkon­ zern Kühne und Nagel im ersten Halbjahr ge­ wirtschaftet hat und was erwartet wurde, g 
FONDS Wie die Werte vom Fondsplatz Liechten­ stein heute stehen und alle Details zu den Fonds. 0 
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BÖRSE Aktien, Devisen und Obligationen: Wie sich die Kurse an der Börse in ZUrich entwickelt haben. "J Q WTO soll Armut bekämfpen NGO fordern Unterbrechung der laufenden Handelsrunde GENF - Ohl Organisation Action­ Aid hat dl« WTO zur Beklmp- fung dar Armut aufgefordert Dia laufend« HamMsrunde sei­ le unterbrechen werden, da die •llalinBlaila« MimeBfcHfnä ••••!••• OtSKUuinsVl V9VSCIII9Q0 TOdlN renda Auswirkung auf MNNenen arme Me ns ch haben könne, hless es. Die laufenden Verhandlungen ge­ rieten ausser Kontrolle, erklärte die britische Nichtregierungsorganisa­ tion (NGO) am Dienstag in Genf mit Blick auf die Sitzung des exe­ kutiven Generalrats der Welthan­ delsorganisation (WTO) an diesem Mittwoch und Freitag. «Reiche Länder setzen arme un­ ter Druck, damit sie ein neues Han­ delsabkommen unterzeichnen, das die Armut eher erhöht als vermin­ dert», erklärte Aftab Alam, Action- Aid-Leiter der Kampagne für ge­ rechten Handel. Es sei Zeit für die WTO, das Leben und den Lebens­ unterhalt von Millionen armer Menschen ins Zentrum der Ver­ handlungen zu stellen. Massive US-Subventionen drücken Weltpreise In West- und Zentralafrika sei die Baumwolle eine Einkommensquel­ le für mehr als zehn Millionen Menschen. Die vier Milliarden Dollar Subventionen, die USA ih­ ren Baumwollpflanzern bezahlten, druckten die Weltpreise und dräng­ ten afrikanische Baumwollbauern aus dem Geschäft. Arme Länder hätten bei den lau­ fenden WTO-Verhandlungen keine Möglichkeit, wichtige Agrarsekto- ren vor negativen Auswirkungen des Liberalismus zu schützen, hielt die NGO weiter fest. Im Westen Kenias lebten 250 000 Familien vom Zuckerrohranbau und weitere 
IM VorscMiga der MfTO zur Bekämpfung der Armut finden nicht Bboraft Zustimmung. Unter  an de rem» kam es vor dem RagieningsgeMiuile in Hongkong zu Protesten. sechs Millionen Menschen hingen fiir ihren Lebensunterhalt von der Zuckerindustrie ab. Ein Zusammenbruch der Zu­ ckerindustrie hätte laut ActionAid eine ökonomische Krise der Region und Hunger für viele Menschen zur Folge. Kenia wolle daher Zucker als Sonderprodukt klassifizieren, um die Zuckerverarbeitung vor bil­ ligen und oft stark subventionierten ausländischen Produkten zu schüt­ zen. Reiche Staaten machten aber Druck auf arme Staaten, damit diese die Zahl der Sonderprodukte beschränkten. Daher scheine es 
unwahrscheinlich, dass diese Klassifizierung arme Bauern schUtze. Druck bei Industriegütern Bei den Industriegütern forderten die reichen Staaten ein Abkommen, das 
es armen Ländern erschwere, ihre eigenen Industrien zu entwi­ ckeln, kritisierte die NGO. So wür­ den sie unter Druck gesetzt, ihre Märkte für Produkte wie Textilien und Autos zu öffnen. Bei der geplanten Liberalisierung von Dienstleistungen bestehe die Gefahr, dass arme Menschen Schwierigkeiten beim Zugang zu 
Wasser, Gesundheitsversorgung und Bildung hätten. Laut einer Untersuchung von Ac­ tionAid sei in Südafrika 500 000 Menschen im letzten Quartal 2001 die Wasserversorgung abgestellt worden, als sie nach der Privatisie­ rung die Rechnungen nicht mehr bezahlen konnten. ActionAid kritisierte im Übrigen die mangelnde Demokratie inner­ halb der WTO. Entscheidene Ver­ handlungen würden ausserhalb der WTO-Strukturen an informellen Treffen und Mini-Ministerkonferen- zen geführt. Arme Staaten hätten da­ bei kaum ein Mitspracherecht, (sda) • • Angst drückt Olpreise Folge derTerroranschl8ge NEW Y0RK/L0ND0N - Die neu aufgekommene Terrorangst nach den Anschlägen In London und Ägypten hat die Ölprotse gedrückt. Ein Fass (159 Uter) der US-Sorte WTI zu Ausliefe­ rung im September verbilligte sich In New York um 1,3 Pro­ zent auf 57.90 Dollar. Damit entfernte sich am Montag der Preis weiter von dem am 7. Ju­ li erreichten Rekordhoch von 62.10 Dollar je Fass, war aber immer noch um 40 Prozent höher als vor einem Jahr, öl der Nordsee-Sorte Brent kostete in London mit 56.73 Dollar je Fass rund 1,5 Prozent we­ niger. Nach den jüngsten Terroran­ schlägen werde am Markt ein 
Rückgang der Ölnachfrage durch eine sinkende Reiselust erwartet, hiess es. Ausserdem werde vermu­ tet, dass die permanent hohen Prei­ se eine Abkühlung der Konjunktur auslösen könnten. So seien die öleinfuhren Chinas im Juni erstmals seit vier Monaten zurückgegangen, wenn auch nur minimal. Die Preise sind in den vergangenen Monaten drastisch gestiegen, unter anderem weil ein weiterer Anstieg der Nachfrage zum Jahresende erwartet wird. Die Organisation Erdöl exportie­ render Länder (OPEC) berichtete, ihre Produktion im Juni habe knapp über 30 Mio. Fass pro Tag gelegen. Dies war wieder deutlich höher als die aktuellen Förderquoten von 28 Mio. Fass am Tag. (sda) 
Luftfahrt an der HSG Neues Kompetenzzentrum in St. Gallen ST. GALLEN - An der Unlversitit Sl Ballon ist das erste Kompe- tenzzontnim für Luftfahrt In der Schweiz gegründet worden. Das Zentrum befasst sich mit fragen der Luftfahrt, wie die Unhrer- sftüt am Montag bekannt gab. Initianten und Gründer des Centers for Aviation Competence (CFAC- HSG) sind das Institut fiir öffentli­ che 
Dienstleistungen (IDT-HSG), das Forschungsinstitut fiir Empiri­ sche Ökonomie und Wirtschaftspo­ litik (FEW-HSG), 
das Forschungs­ institut für Arbeit und Arbeitsrecht (FAA-HSG) und das Kühne-Insti- tut für Logistik (KLOG- HSG) der Universität St. Gallen. Das Kompetenzzentrum unter­ stützt die Luftfahrt mit Dienstleis­tungen, 
Seminarien und Konferen­ zen auf wissenschaftlicher Basis. Es soll eine Anlaufstelle für Fragen im Zusammenhang mit der Luft­ fahrt sein. Es fokussiert laut HSG- Communiquö vor allem Aspekte der Wirtschaftspolitik, der Be­ triebswirtschaft, des Luftrechts, des Arbeitsrechtes, der Logistik und der Corporate Governance. Längerfristig bietet es fUr Luft­ fahrtbetriebe Aus- und Weiterbil­ dung an. Die Geschäftsführung er­ folgt durch das Institut für Öffent­ liche Dienstleistungen und Tou­ rismus. Andreas Wittmer leitet die Geschäftsstelle. Der Fachrat be­ steht aus den Instituts-Leitern Tho­ mas 
Bieger, Franz Jaeger, Thomas Geiser, Wolfgang Stölzle und Ro­ land MUller als Präsident. (sda)
	        

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