Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

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 7 I # & Das grosse Krabbeln gafa # 
nah: Llvia Halbeiscn zwischen Entsetzen und Entzücken. Igitt, dia Käfer «Gardening Is the New Sex», titelte kürzlich die London Times. Und als Hobby Nummer eins längst nicht mehr nur Rentnern vorbehalten, sagen Trendforscher. Aus Sehnsucht nach Erdung, nach Langsamkeit in einer von Computern und Medien dominierten Welt. Verlegt die jüngere Generati­ on wirklich ihre «Chill-out»-Zone ins Grüne? Zum Beispiel in den dorfnahen Schrebergarten? Wir haben in Vaduz nach­ geschaut. 
solfacette V Der Schrebergarten ist ein Idyll mit Gartenzwerg, Fahne und Ra­ senmäherchor? Oder gilt wie für das erweiterte Wohnzimmer im Grünen: ganze Stylingskonzepte statt Kraut und Rüben, Terracot- takübel und Burberryschürze fürs Landadel-Feeling? Sie heissen Villa Maria, s'Träumli oder Schlossblick. 25 Parzellen, jede im Schnitt 260 m 
J gross, sind die umzäunten kleinen Freiheiten der Mitglieder vom Familiengartenverein Va­ duz. Und wie es sich für einen Verein gehört gibt es Rechte - etwa die Benutzung von Ge­ meinschaftsgut wie Rasen­ mäher, Kühlschrank, WC-Anla­ gen oder Strom bei Bedarf und Pflichten. Kein Dauerstrom im Gartenhaus. «Sonst haben wir hier bald einmal Fernseher. Das wollen wir nicht», sagt Präsiden­ tin Rosemärie Amann. Mindes­ tens zwei Drittel der Parzelle gehören bepflanzt. Mit Gemüse, Früchten, Blumen. «Nicht dass einer einfach eine Rasenwiese macht.» Die Hütte vom Vorgän­ ger muss man kaufen. Und man muss in Vaduz wohnen. Und pro Jahr 50 Franken für die Pacht, 50 Franken für den Verein locker - machen. Multikulti im Gemüsebeet Die Auflagen sind nicht wirklich streng. Die Höhe der Bäume, der Abstand zum Nachbarn, ein unterschiedliches Ordnungsver­ ständnis etc. wären da schon eher die Themen für Zoff am Gartenhag. «Konflikte zu lösen ist Aufgabe des Vorstands», sagt Rosemarie Amann. «In den letzten Jahren hatten wir aber eine ganz gute Zeit. Wir sind ein sehr aktiver, friedlicher Verein.» Und ein sehr geselliger noch da­ zu. Neueinsteiger bekommen ei­ ne Gotta oder einen Götti, der mit Rat und Tat zur Seite steht. «Es gibt Leute, die bei uns zum ersten Mal eine Gartenhacke in der Hand halten. Da gibt's schon mal was zum Schmun­ zeln.» Sowieso wird im Familiengarten­ verein nicht nur 
geackert - die Parzellen sind so etwas wie spontane Treffpunkte, z.B. nach Feierabend. Vor der Hütte sit­ zen, plaudern, zusammen ein Bier trinken, eine Wurst grillie­ ren. Dazu kommen zahlreiche ^ organisierte Anlässe wie Klaus- ^
	        

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