Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

SAMSTAG, 25. JUNI 2005 BLATT 
I INTERNATIONAL DESTAQIS 
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I SPLITTER Kabelbruch bei Cablecom legt TV- und Radio-Empfang lahm ZÜRICH - Ein Kabelbruch*bei der Cable­ com hat am Freitagvormittag in Teilen der Schweiz den Fernseh- und Radio-Empfang lahm gelegt. Mit grosser Wahrscheinlichkeit sei bei Bauarbeiten eine Glasfaser der Cable­ com im Grossraum Zürich beschädigt wor­ den, sagte Cablecom-Sprecher Stephan Ho- weg. Der genaue Ort sei noch nicht bestimmt. In der Folge seien die Fernseh- und Radio­ signale Uber das Kabelnetz in verschiedenen Regionen nicht verfügbar gewesen. Die Stö­ rung trat zwischen 7.30 und 8 Uhr auf. Be­ troffen waren laut Howeg vor allem Basel, Chur und Yverdon. Durch die Einspeisung der Signale in regionale Netze konnte die Störung teilweise behoben werden. Die Ca­ blecom ging davon aus, dass im Verlaufe des Vormittags die Programme wieder Uberall verfügbar sein sollten. Nicht betroffen waren das Internet und die Telefonie. (sda) Tsang als neuer Verwaltungs- cbef von Hongkong vereidigt PEKING - Der neue Verwal­ tungschef Hong­ kongs, Donald Tsang, ist am Freitag in Peking vereidigt worden. Der chinesische Ministerpräsident Wen 
Jiabao wür­ digte ihn und sag­ te, Tsang werde das . Volk ' von Hongkong vereinigen und für mehr Wohl­ stand und Stabilität sorgen. Tsang ist Nach­ folger von "Ring Chee Hwa, der im März nach anhaltenden Protesten der Demokratie­ bewegung seinen Rücktritt erklärt, hatte. Tsang arbeitete fast 40 Jahre lang in der öf­ fentlichen Verwaltung. 1995 "wurde er von der britischen Kolonialverwaltung zum Fi­ nanzsekretär ernannt. Nach der Rückgabe Hongkongs an China 1997 rückte Tsang zum engsten Mitarbeiter und Stellvertreter Tungs auf. In der vergangenen Woche erhielt er die Unterstützung von 710 der rund 800 Perso­ nen im Auswahlgremium für die Wahl zum Verwaltungschef. (AP) 4,2 Tonnen Kokain In Portugal beschlagnahmt LISSABON - Die portugiesische Polizei hat nach Angaben vom Freitag 4200 Kilogramm Kokain beschlagnahmt und vier Männer fest­ genommen. Die Drogen seien in einem La­ gerhaus in Almeirim entdeckt worden, 80 Ki­ logramm nördlich von Lissabon. Sie seien of­ fenbar für Spanien bestimmt gewesen. (AP) 
Noch ist offen, wer Kopf-an-Kopf-Rennen bei den Wahlen im Iran TEHERAN - Im Iran ist am Frei­ tag aln nauar Präsident gewählt wardan. Wegen dar hohan Be­ teiligung an dar Stichwahl ver­ schal) das Innenministerium die Sehllaaaung dar Wahllekale mehrfach um Insgesamt vier Stunden. Die Menschen hatten die Wahl zwi­ schen einem pragmatischen und ei­ nem streng islamischen Kurs. Da­ bei galt das Rennen zwischen dem moderaten Haschemi Rafsandscha- ni und dem fundamentalistischen Mahmud Ahmadinedschad als weitgehend offen. Ahmaiflnadsdiad sianesnawlss Bei seiner Stimmabgabe gab sich der Teheraner Bürgermeister Ah­ madinedschad siegesgewiss und sagte: «Dies ist der Beginn einer neuen Bewegung.» Mit dem Ver­ sprechen sozialer Wohltaten ist es dem islamisch-orthodoxen Hardli­ ner gelungen, einen grossen Teil der verarmten Bevölkerung auf sei­ ne Seite zu ziehen. Rafsandschani hingegen erhielt vor der Stichwahl die Unterstützung von Wirtschafts­ kreisen und Reformern, die um die. Erfolge der vorsichtigen Liberali­ sierung unter dem scheidenden Präsidenten Mohammed Chatami bangen. Das Innenministerium be­ mühte sich, die Abstimmung in ei­ nigen Wahllokalen auszusetzen, da es zu Einmischungen durch Partisa- Steh 
sehr 
ll af sad ic hal lag ver- Frsttag knapp VOTM. 
nen kam, wie die amtliche Nach­ richtenagentur IRNA berichtete. Die geistliche Führung habe darauf jedoch zunächst nicht reagiert. Ein Sprecher des Innenministeriums sagte, ein Mitarbeiter sei festge­ nommen worden. Er habe sich in ei­ nem Wahllokal mit einem Sprecher eines Kandidaten gestritten. Der Mitarbeiter habe die Aufseher dort daran erinnern wollen, auf Verstös­ se gegen das Wahlrecht zu achten. Dia Vorwahl Im ersten Wahlgang am vergan­ genen Freitag erhielt der 70-jährige Rafsandschani 21 Prozent der Stimmen, der 49-jährige Ahmadi­ nedschad kam auf 19 Prozent. An der ersten Runde mit insgesamt sie­ ben Kandidaten hatten sich 63 Pro­ zent der nahezu 47 Millionen Wahl­ berechtigten beteiligt. Danach war­ fen die Reformer den Hardlinern Einschüchterung von Wählern und andere Verstösse vor. Bei der Stich­ wahl wurden die Revolutionsgar­ den aufgefordert, sich von den Wahllokalen fem zu halten. Die Elite-Einheit unterstützt mehrheit­ lich Ahmadinedschad. Rafsand­ schani war Chatamis Vorgänger und amtierte von 1989 bis 1997 als Präsident. Er gilt als einer der we­ nigen Politiker, der sich gegen den geistlichen Führer des Irans, Aya­ tollah Ali Chamenei, behaupten kann. (AP) Hitze und Unwetter über Europa Wasserknappheit, Brände und Überschwemmungen HAMBURG - Brütende Hitze, Waldbrände, Wassermangel, Unwetter und Überschwem­ mungen: Der Sommer sargt In walten Teilen Europas nicht nur für eitel Sonnenschein. Sa dreht in Frankreich-eine Katastrophe bei der Wasserversorgung. Schwere Gewitter und Platzregen konnten die Hitze am Freitag nicht beenden. Alle Bürger sind aufgeru­ fen, Wasser zu sparen. Umweitministerin Nelly Olin er­ klärte, wenn die Hitzewelle andau­ ere, drohe angesichts der Trocken­ heit der vergangenen Monate eine Katastrophe bei der Wasserversor­ gung. In Paris erreichte der Wasserver­ brauch 800 Millionen Liter pro 
im See sacht, pier unter 
Tag, ein Drittel mehr als normal. In 28 Departements ist der Verbrauch schon reglementiert. Bereits am Donnerstag hatten kurze, aber heftige Gewitter in Pa­ ris zu Überschwemmungen von Strassen, U-Bahn-Schächten und Kellern geführt und den Zugver­ kehr von der Hauptstadt nach Lille zeitweise zusammenbrechen las­ sen. Augenzeugen berichteten, am Seine-Ufer habe sich eine Familie durch die Fenster aus ihrem Auto gerettet. Im Alma-Tunnel sei ein Motorradfahrer aus 80 Zentimeter hohem Wasser unter seiner Maschi­ ne hervorgezogen worden. In Norditalien hingegen droht ei- vMe Eure- ne Dürreperiode. Die Regenfälle seien zu gering, hiess es. Die Tem­peraturen 
Uberschreiten 35 Grad. Der Wasserspiegel des Gardasees sinkt. Im SUden dagegen sind die Regenfälle üppiger. Die Wasser­ speicher sind randvoll. Ein Brand nahe Xätiva an der spanischen Mittelmeerküste ver­ nichtete rund 500 Hektar Pinien­ wald und Buschland. Ursache des Feuers in der Region Valencia war ein Blitzschlag, wie das Radio be­ richtete. Auch Löschflugzeuge wa­ ren im Einsatz. Zum ersten Mal seit fast 30 Jah­ ren gibt es schon im Juni eine Hit­ zewelle Uber den Niederlanden. Am Sitz des Königlichen Meteoro­ logischen Instituts in De Bilt bei Utrecht überschritt die Temperatur am Freitagvormittag 30 Grad, (sda) ANZEIGE Bei una Ist alle« Im PreUriHlÄmfanN günstigste Tages- Profitieren Sic ;ils -Abonnent von Vorzugspreisen 
Keiner mag die Amis USA laut Umfrage weiterhin unbeliebt WASHINGTON - Dia USA sind In den meisten Ländern weiterhin unbeliebt Dies gabt aue einer Umfrage daa USHFerschungsin- stltuts Paw Research In 16 lin­ dern hervor, die In Washington w ftttf ont ll ch t wurde. In der Studie wurden die Bürger zu ihren positiven Bewertungen ver­ schiedener Staaten befragt. Die USA schnitten dabei schlechter ab als China, Frankreich, Deutschland und Japan. Denn nur in sechs Län­ dern gab mehr als die Hälfte der Befragten an, ein positives Bild der Vereinigten Staaten zu haben. Chi­ na bekam hingegen in elf Ländern gute Noten; Frankreich, Deutsch­ land und Japan sogar in 13 Län­ dern. Grund für die relative Unbe­liebtheit 
der USA ist den Angaben zufolge vor allem der Irak-Krieg. Zwar verbesserte sich das Im^ge der USA im Vergleich zum Voijahr leicht. Nach Ansicht der Verfasser der Studie von Pew Research steht das Land dennoch vor einer gros­ sen Herausforderung. Nicht einmal die grosszügigen Hilfen der US- Regierung nach der Tsunami-Ka­ tastrophe im Dezember oder die Unterstützung von Präsident Geor­ ge W. Bush fUr den Demokratisie- rungsprozess im Nahen Osten konnten wesentlich zu einer Ver­ besserung des internationalen Rufs der Vereinigten Staaten beitragen. Besonders stark halten sich die Ressentiments den Angaben zu­ folge in islamischen Staaten, (sda) 
T .'o j>.-, - 200 Millionen Dollar für dm Irak NEW YORK - Der UN-Sicher- heitsrat hat am Freitag den Trans­ fer von 200Millionen US-Dollar Mli dem Programm öl für Le­ bensmittel an den irakischen Ent­ wicklungsfonds gebilligt. Weite­ re 20 Millionen Dollar sollen ver­ wendet werden, um ausstehende Schulden des Iraks bei den Ver­ einten Nationen zu begleichen, . Der französische UN-Bot­ schafter und amtierende Ratsprä­ sident Jean-Marc de la Sabüire erklärte am Freitag vor den Mit­ gliedern, er habe einen Brief ver- fasst, in dem er einem Vorschlag von UN-Generalsekretär Kofi 
% Annan zur Verwendung des Gel­ des zustimme. Es gab keinen Widerspruch, daher wurde der Brief weitergeleitet Der amtie­ rende irakische UN-Botschafter Mohammed AI Humaimidi zeigte sich zufrieden mit der Entschei­ dung. Der Irak setzte sich seit Monaten dafür ein, das Geld aus dem Programm öl für Lebens­ mittel nicht zur Entschädigung von Opfern des Golf kriegs 1991 und für die Gehälter der UN- Waffeninspektoren zu verwen­ den. Annan schlug schliesslich vor, 200 Millionen Dollar (166 Millionen Euro) zu Uberweisen und weitete 20,3 Millionen Dol­ lar /17 Millionen Euro) einzube­ halten. (AP)
	        

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