Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

MONTAG, 25. JULI 2006 BLATT 
INTERNATIONAL 
16 biat SPLITTER Ballon In Flammen - Massen­ start mit 260 Montgolfleren NANCY - Die neunte Montgolfiere-Regatta Mondial Air Ballons ist am Samstagabend in Frankreich nur knapp an einer Katastrophe vorbei gekommen. Kurz nach dem Start stiess ein Ballon bei Xonville in Lothringen gegen eine Hochspannungsleitung und fing Feuer. Der Ballon stürzte auf ein Feld und brannte aus. Auch das Feld ging in Flammen auf. Die beiden Ballonfahrer seien aber unverletzt ge­ blieben, berichtete die Polizei gestern, (sda) Scharon verschärft Ton gegen­ über militanten Palästinensern JERUSALEM - Unmittelbar nach der Nah- ost-Reise von US-Aussenministerin Condo- leezza Rice ist die Gewalt in der Region wie­ der aufgeflammt. Israels Premier Ariel Scha­ ron drohte den palästinensischen Extremisten mit verschärftem Vorgehen. Er habe Rice bei einem Treffen mitgeteilt, dass die Armee be­ reits Anweisung erhalten habe, «mit Entschlos­ senheit gegen den Terrorismus» vorzugehen, sagte Scharon am Sonntag bei der wöchent­ lichen Kabinettssitzung in Jerusalem. (sda) !* x 
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«Voller Schmerz» Britische Polizei nach Tötung eines Unschuldigen in der Kritik LONDON - Nach dar 
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geratenen Brasilianers tot dia britische Pollal unter star­ ken Drude geraten. Die brasilia­ nische Regierung forderte eine Erklirung aus London. Der brasilianische Aussenminister Celso Amorim zeigte sich am Sonntag nach einem Treffen mit dem britischen Vize-Aussenminis- ter David Triesman in London er­ schüttert. Die Regierung und die Bevölkerung von Brasilien seien «voller Schmerz und ratlos» Uber diesen Tod eines unschuldigen und friedfertigen Mannes. In einer vom brasilianischen Aussenministerium veröffentlich­ ten Erklärung hiess es ausserdem: «Die Regierung erwartet die Erläu­ terungen 
der britischen Behörden zu den Umständen, die zu dieser Tragödie geführt haben.» Die Menschenrechtsorganisation Liberty und britische Moslemorga­ nisationen verlangten eine «umfas­ sende» Untersuchung. Liberty-Di- rektor Shami Chakrabati sagte: «Londons ethnische Minderheiten haben jetzt Angst um ihre Söhne.» Vor 
dem Londoner Polizeipräsi­ dium demonstrierten mehrere dut- zend Brasilianer und forderten Er­ klärungen für den Tod des Un­ schuldigen. Scottland Yard hatte am Samstag einräumen müssen, dass der am 
Elna erste Untersuchung deute auf eine mögliche Verbindung zu den am 21. Juli an vier Orten in London gefundenen Sprengsätzen Irin. Freitag erschossene 27-jährige bra­ silianische Elektriker entgegen vor­ heriger Vermutungen mit den Ter­roranschlägen 
vom Donnerstag nichts zu tun hatte. Zivilfahnder waren dem Mann 
am Freitagmorgen gefolgt, nach­ dem er in einem dicken Winter­ mantel gekleidet aus einem ver­ dächtigen Wohnblock gekommen war und zum U-Bahnhof Stockwell ging. Nach einer wilden Verfol­ gungsjagd stellten sie ihn in einem U-Bahn-Abteil und töteten ihn mit fünf Kopfschüssen. Die Familie des Opfers konnte sich die Verfolgungsjagd nicht er­ klären. Wie ein Cousin dem brasi­ lianischen Fernsehsender Globo erzählte, lebte der 27-Jährige seit drei Jahren legal in Grossbritan­ nien. Er habe keinen Grund gehabt, vor den Beamten davonzulaufen. Als er erschossen wurde, sei er auf dem Weg zu seiner Arbeit gewe­ sen. Zum Hinweis der Polizei, das Opfer sei wegen seines dicken Mantels trotz sommerlicher Tem­ peraturen verdächtig gewesen, sag­ te ein Freund des Toten, er selbst trage in Grossbritannien auch das ganze Jahr lang eine Jacke, weil das britische Klima für einen Brasilia­ ner sehr kalt erscheine. Der Londoner Polizeichef lan Blair entschuldigte sich gestern für die «Tragödie». Gleichzeitig vertei­ digte er aber die neue Kopfschuss- Praxis. Hierzu gebe es keine Alter­ native, wenn verhindert werden solle, dass der Verdächtige mögli­ che am Körper verborgene Spreng­ sätze zünde. (sda) " ? v u^Mci swns muH Mscuuiwn DdMo - 
Mehrere Verletzte TOKIO - Schwerster Erdstoss seit 13 Jahren in Tokio: Ein Erdbeben der Stärke 6,0 hat am Samstag den Grossraum der japanischen Hauptstadt erschüttert Mindestens 37 Men­ schen wurden verletzt Eine Frau und ein Mann erlitten ernste Kno- chenbrUche. Die übrigen Opfer wurden nach Medienberichten nur leicht verletzt Der öf­ fentliche Verkehr in der Millionenmetropole und ihrer Umgebung wurde durch die heftige Erschütterung erheblich beeinträchtigt Da- U-Bahn-Betrieb in 
Iblüci kam stunden­ lang zum Erliegen- Auch Hochgetchwihdig- keitszüge zwischen Tblqo und der Provinz Shizuoka worden zeitweise gestoppt, konnten jedoch bald darauf wiedo-fahren. (sda) 
Waldbrände unter Kontrolle In der Stunde bis zu 300 Hektaren Wald vernichtet MADRID- In Spanien, Frank­ reich und Portugal sind die seit Tagen tobenden Waldbrände weitgehend unter Kontrolle. In der südwestspanischen Region Extremadura nahmen die ent­ standenen Schäden allerdings das Ausmass einer Umweltka­ tastrophe an. Das vermutlich durch Brandstif­ tung ausgelöste Feuer vernichtete laut Radioberichten vom Sonntag fast 8000 Hektaren Pinienwald. Das entspricht der Grösse von mehr als 10 000 Fussballfeldern. Rund 1000 Einwohner hatten ihre Häuser zeitweise verlassen. Am Wochen­ ende waren in der Gegend von Cä- ceres nur noch kleinere Brandherde aktiv. Auf Grund der Dürre sind die 
In Portugal kämpften fast 1000 Feuerwehrleute und Halfsr gegen die fünf Fouerebriinsts en. 
Waldbrände auf der Iberischen Halbinsel in diesem Jahr besonders gefährlich und schwerer zu be­ kämpfen als sonst. Die Zeitung «La Vanguardia» berichtete, die Feuers­ brünste 
breiteten sich in diesem Sommer so rasch aus, dass sie in ei­ ner Stunde bis zu 300 Hektaren Wald vernichten könnten. In ande­ ren Jahren seien es nur bis zu 70 Hektaren. Ein Waldbrand auf Gran Canaria wurde ebenfalls unter Kon­ trolle gebracht. In der Inselmitte hatten die Flam­ men eine Fläche von rund 350 Hek­ taren verwüstet und auch den Teje- da-Naturschutzpark erfasst. Die Polizei fahndet nach einem ver­ dächtigen Paar, das den Brand ge­ legt haben soll. (sda) ANZEIGE M Weitere Infos TY VJ Profitieren Sie als -Abonnent von Vorzugspreisen 
Start am Dienstag Countdown für die «Discovery» WASHINGTON - Auf dem US- Weltraumbahnhof Cape Cana­ veral in Florida hat am Sams­ tagmittag (Ortszeit) der Count­ down für den Start der Raum- fihre «Discovery» begonnen. Das Spaceshuttie soll morgen um 10.39 Uhr Ortszeit (16.39 MESZ) starten. Der Fehler am Sensor des Aussen- tanks, der vor anderthalb Wochen zum Abbruch der Startvorbereitun­ gen geführt hatte, sei behoben wor­ den, sagte der für Tests zuständige Direktor Pete Nickolenko. Wegen heraufziehender Gewitterfronten und dicker Wolkenbildung besteht nach Angaben der NASA-Meteo­ rologen zu 40 Prozent die Chance, dass der Start unter anderem 
wegen schlechter Sichtbedingun­ gen erneut abgesagt werden muss. Der Countdown für den geplan­ ten Start begann am Samstag um 12 Uhr Ortszeit (18 MESZ). Zuvor hatte die siebenköpfige Crew um Kommandantin Eileen Collins die Raumfähre inspiziert. Die Besat­ zung soll am Wochenende noch einmal medizinisch untersucht werden. Nach den Worten von Testdirek­ tor Nickolenko wurden am Freitag die Arbeiten an einem fehlerhaften Sensor am Aussentank sowie an den Kabelverbindungen beendet. Einer von vier Sensoren zur Anzei­ ge des Füllstandes von flüssigem Wasserstoff hatte vor anderthalb Wochen falsch angezeigt. (sda) 
Zu guter Letzt... Doors-Musiker klagt gegen Bandmltglleder LOS ANGELES- Der Name der legendären US-Rockband «The Doors» darf von zwei ehe­ maligen Bandmitgliedern nicht mehr benutzt werden. Zu diesem Urteil kam ein Rich­ ter vom Superior Court in Los Angeles, wie das Branchenblatt «Variety» berichtete. Der frühere «Doore»-Drummer John Dens- more war gegen die Ex-Kollegen, Keyboarder Ray Manzarek und Gitarrist Robby Krieger, mit Schadenersatzforderungen vor Gericht gezogen. Manzarek und Krieger waren seit 2002 unter dem alten Band-Namen mit dem 
Zusatz «Doors of the 2Ist Centu­ ry» aufgetreten. Densmore, der selbst nicht mitspielte, warf den Musikern Vertragsbruch und un­ fairen Wettbewerb vor. Nach richterlicher Anordnung soll der Kläger nun ein Drittel der Konzerteinnahmen erhalten, (sda)
	        

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