MITTWOCH, 20. JULI 2008
BLATT INTERNATIONAL
20
BSkttI SPLITTER
Heidi Klum glaubt mehr
zu entscheiden als ein Kanzler
MÜNCHEN - Heidi Klum glaubt, dass sie
mehr Entscheidungen trifft , als ein Kanzler.
Die Zeitschrift «GQ Gentlemen's Quarterly»
zitiert das 32-jährige Model in ihrer aktuellen
Ausgabe mit den Worten: «Ich glaube, dass
Politiker in hohen Ämtern relativ wenig selbst
entscheiden. Da müssen erst lauter Gremien
durchlaufen, Menschen überzeugt und Ent
scheidungen geschliffen werden. Da entschei
de ich auf meinem bescheidenen Level tag
täglich wahrscheinlich mehr Dinge selbst als
ein Bundeskanzler.» (AP)
Vom Material Girl zur
englischen Landhaus-Lady
NEW YORK -
Madonnas letzte
Tour trug den
Titel «Re-Inven-
tion» - und tat
sächlich scheint
sich die Sängerin
wieder einmal
neu zu erfinden.
Statt Lack und
Leder trägt die
46-Jährige heute
gesetztere Out-
fits, anstelle von
Liebhabern sam
melt sie Kunst,
wie die Zeitschrift «Vogue» in ihrer August-
Ausgabe berichtet. Früher war das selbst er
klärte «Material Girl» immer für einen Skan
dal gut. Heute verbringt Madonna laut Vogue
ihren Sommer auf dem Landsitz in England.
In einer Fotostrecke zeigt sie sich in einem ro
mantischen Chiffonkleid beim Gänsefüttem
und beim Spiel mit ihren Kindern Lourdes
und Rocco. Zu «Vogue» sagte die Schauspie
lerin, sie sei nicht mehr dieselbe wie früher:
«Ich war sehr egoistisch. Es gibt Phasen im
Leben, wo sich die ganze Welt um dich dreht,
aber man kann nicht sein ganzes Leben so zu
bringen.» (AP)
Sheryl Crow will mit Lance
Armstrong eine Familie gründen
HAMBURG - Für die Zeit nach dem Ende
von Lance Armstrongs Radsportkaniere hat
seine Lebensgefahrtin, die US-Sängerin She
ryl Crow, bereits Pläne geschmiedet. «Ich will
mich niederlassen, Wurzeln schlagen, mehr
zu Hause bleiben und eine Familie gründen»,
sagte die 43-Jährige der Zeitschrift «Gala».
Auch sie wolle beruflich kürzer treten. «Es
wird Zeit, es langsamer angehen zu lassen»,
sagte die Sängerin. Heiratspläne haben die
beiden Crows Worten zufolge bisher nicht.
Armstrong wurde von seiner Frau Kristin im
Jahr 2003 geschieden; mit ihr hat er bereits
drei Kinder. (AP)
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Neue Bombendrohungen
Muslime und britische Regierung wollen Terror gemeinsam bekämpfen
LONDON - Dia Muslime In
Grossbrttannlen wollen gemein
sam mit dar Regierung in Lon
don den Itrrorismus «frontal»
angaben. Darauf verständigten
steh Premierminister Tony Blair
und führende Vertrater der et
wa 1,6 Millionen Muslime im
Land.
Angesichts der Selbstmordanschlä
ge in London am 7. Juli mit min
destens 56 Toten und etwa 700 Ver
letzten einigten sie sich auf die Bil
dung einer gemeinsamen Arbeits
gruppe. Die Gruppe müsse «der
Ideologie des Bösen entgegentreten
und sie besiegen», sagte Blair. Ein
zelheiten sollen bei späteren Tref
fen besprochen werden.
BKaMastaMUMmatum
Unterdessen meldete sich auch das
Terrornetzwerk El Kaida zu Wort In
einer auf einer islamistischen Inter
netseite veröffentlichten Erklärung
hiess es, sollten sich die im Irak prä
senten europäischen Staaten nicht
bis in einem Monat zurückziehen,
werde es weitere Anschläge geben.
«Das ist unsere letzte Botschaft an
die europäischen Staaten», hiess es.
Die Echtheit der Erklärung konnte
zunächst nicht überprüft werden.
Es werde einen «blutigen Krieg»
geben, drohte die El-Kaida-Gruppe
«Brigaden Abu Hafs el Masri» in
dem auf den 16. Juli datierten Text
vor allem Grossbritannien, Däne-
V
i
IM steh gestern mit führenden musllinischtn Vertrat am: Premier Blair.
mark und den Niederlanden. Die
Gruppe hatte sich gemeinsam mit
einer zweiten El-Kaida-Gruppe im
Internet zu den Anschlägen in Lon
don bekannt.
Fatwa
Muslimische Geistliche auf der
britischen Insel haben zugleich mit
einer islamischen Weisung Selbst
mordanschläge «streng verboten».
Das Forum britischer Muslime
(BMF) erliess als Reaktion auf die
Londoner Attentate eine entspre
chende Fatwa, eine für Gläubige
verbindliche Vorschrift.
In der Fatwa heisst es, der Islam
verurteile Gewalt und die Vernich
tung unschuldigen Lebens. «Wer
keinen Respekt vor dem mensch
lichen Leben zeigt, ist ein Feind der
Menschheit», heisst es weiter. Die
Fatwa soll am kommenden Freitag
in den Moscheen Grossbritanniens
verlesen werden.
Karsai: Feiglinge
Der afghanische Präsident Ha
mid Karsai sprach Familien der bri
tischen Terroropfer bei einem Tref
fen mit Blair in London das Beileid
seines Volkes aus und nannte die
Terroristen «Feiglinge». «Wir hat
ten dieses Leid in unserem Land so
viele Jahre zu ertragen», sagte der
Präsident und rief dazu auf, sich im
Kampf gegen den Terrorismus zu
vereinen.
Blair wies erneut Berichte zu
rück, wonach die Beteiligung an
den Kriegen im Irak und in Afgha
nistan mit dazu geführt hätten,
Grossbritannien zum Ziel von Ter
roranschlägen zu machen. Die
überwiegende Mehrheit der Briten
sieht dies jedoch anders.
Nach einer am Dienstag in der
Zeitung «The Guardian» veröf
fentlichten Umfrage sind zwei
Drittel der Briten davon überzeugt,
dass es eine Verbindung zwischen
der Entscheidung Blairs, gegen
Saddam Hussein in den Krieg
zu ziehen, und den Bombenan
schlägen in der britischen Haupt
stadt gibt. (sda)
Hurrikan «Emily» zieht weiter
Maya-Pyramiden inTulum weitgehend unversehrt - Chinesen fliehen vor Taifun
MEXIKO-STADT - Der Hurrikan
«Emily» hat auf der mexüuini-
schen Halbinsel Yucatin grossen
Sachschaden angerichtet und in
einigen Urlaubsorten Über
schwemmungen verursacht
Tausende Touristen waren vorab in
Notunterkünften in Schulen und
Tümhallen in Sicherheit gebracht
worden. Der mexikanische Präsident
Vicente Fox machte sich am Montag
persönlich ein Bild von den Sturm
schäden. «Emily» zog unterdessen
in den Golf von Mexiko weiter.
Zwischen Cancun und Playa dei
Carmen deckte der Wirbelsturm
mit 215 Kilometern in der Stunde
die Dächer von Luxushotels ab und
riss Strommasten um. In den Stras
sen von Playa del Carmen stand das
Oer Hurrikan «BnMy» aus dem All gesehen.
Wasser kniehoch. Die schwersten
Schäden habe es in Puerto Aventu-
ras und in Tulum gegeben, sagte die
Tourismusministerin des Staates
Quintana Roo, Gabriela Rodriguez.
In der präkolumbianischen Ausgra
bungsstätte Tulum wurden Hotels
beschädigt, die Maya-Pyramiden
blieben hingegen weitgehend un
versehrt.
Anschliessend zog «Emily» wei
ter in Richtung Nordwest und
schwächte sich über dem Golf von
Mexiko auf 120 Kilometer in der
Stunde ab. Meteorologen warnten
jedoch, dass der Sturm wieder stär
ker werden könnte, sobald er die
mexikanische Küste südlich der
Grenze zu Texas erreicht.
In China flohen gestern mehr als
800 000 Bewohner der Südostküste
vor dem Taifun «Haitang», der mit
einer Windgeschwindigkeit von
120 Kilometern in der Stunde bei
Huangqi in der Provinz Fujian das
Festland erreichte. (AP)
Das erste Mal
Bush nominiert Richter
WASHINGTON - US-Präsident
fieorga W. Bush will den Kandi
daten für den frei werdenden
Pasten am Obersten Bericht in
der Nacht auf haute bekamrt-
Das kündigte der Sprecher des
Weissen Hauses, Scott McClellan,
gestern Dienstag (Ortszeit) in Wa
shington an. Der Kandidat muss
dann allerdings noch vom Senat
bestätigt werden. Es ist das erste
Mal, dass Bush einen Kandidaten
für den einflussreichen Supreme
Court benennt Die besten Chancen
werden Vertretern aus dem Umfeld
der Republikanischen Partei zu
folge der 57-jährigen Edith Cle
ment eingeräumt. Sie gilt als kon
servativ und wurde von Bush 2001
als Richterin an einem Berufungs
gericht in New Orleans eingesetzt,
an dem sie seither arbeitet. Als
weitere denkbare Kandidatin filr
den Richterposten gilt Edith Hol-
lan Jones, die derzeit an demselben
Berufungsgericht in New Orleans
beschäftigt ist wie Clement.
Der Nominierungsprozess wird in
Washington seit drei Wochen heiss
diskutiert. Bush steht unter erhebli
chem Druck der Konservativen, ei
nen ihnen genehmen Kandidaten zu
ernennen. Der Platz in dem neun
köpfigen Gremium war durch den
angekündigten Rücktritt von Sandra
Day O'Connor frei geworden, (sda)
Zu guter Lstzt...+ ++ ++
Den 6enich nach
DDR glbts zu kaufen
EISENHÜTTENSTADT -
Geld stinkt nicht, der Gegenwert
aber manchmal schon: Ein 33-
jähriger Eisenhuttenstädter ver
kauft seit kurzem Abgase des
DDR-Kültautos Trabi in der Do
se. Über seinen Internet-Ver
sand osthits.de habe er den kon
servierten Gestank zum Stück
preis von 3.98 Euro bereits bis
nach Italien verhökert, sagte
Thorsten Jahn am Dienstag.
Selbst Anfragen aus Kanada
nach dem Mief der kleinen, en
gen DDR-Welt seien bereits ein
gegangen. Mit seiner Idee wolle
er an den im SED- und Sachsen
ring-Staat allgegenwärtigen Ge
ruch erinnern, erklärte der findi
ge Unternehmer. Nach Öffnung
der DDR-Konserve allerdings
verfliegt die schlechte Luft
schnell, abhängige Ostalgiker
werden schnell nachbestellen
müssen. Die Methode zur Her
stellung der Geruchsdosen dürf
te Jahns Nachbarn ebenfalls an
den real verblichenen Sozia
lismus erinnert haben. Vier Tage
lang Hess der 33-Jährige einen
Trabi auf dem Hinterhof laufen.
Ein Mitarbeiter hielt an einer
langen Zange Wattebäusche ans
Auspuffrohr. Waren diese aus
reichend abgasgetränkt, wurden
sie in Dosen gestopft und ver-
schweisst. (AP)
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