Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

MITTWOCH, 20. JULI 2008 
BLATT INTERNATIONAL 
20 
BSkttI SPLITTER 
Heidi Klum glaubt mehr 
zu entscheiden als ein Kanzler 
MÜNCHEN - Heidi Klum glaubt, dass sie 
mehr Entscheidungen trifft , als ein Kanzler. 
Die Zeitschrift «GQ Gentlemen's Quarterly» 
zitiert das 32-jährige Model in ihrer aktuellen 
Ausgabe mit den Worten: «Ich glaube, dass 
Politiker in hohen Ämtern relativ wenig selbst 
entscheiden. Da müssen erst lauter Gremien 
durchlaufen, Menschen überzeugt und Ent 
scheidungen geschliffen werden. Da entschei 
de ich auf meinem bescheidenen Level tag 
täglich wahrscheinlich mehr Dinge selbst als 
ein Bundeskanzler.» (AP) 
Vom Material Girl zur 
englischen Landhaus-Lady 
NEW YORK - 
Madonnas letzte 
Tour trug den 
Titel «Re-Inven- 
tion» - und tat 
sächlich scheint 
sich die Sängerin 
wieder einmal 
neu zu erfinden. 
Statt Lack und 
Leder trägt die 
46-Jährige heute 
gesetztere Out- 
fits, anstelle von 
Liebhabern sam 
melt sie Kunst, 
wie die Zeitschrift «Vogue» in ihrer August- 
Ausgabe berichtet. Früher war das selbst er 
klärte «Material Girl» immer für einen Skan 
dal gut. Heute verbringt Madonna laut Vogue 
ihren Sommer auf dem Landsitz in England. 
In einer Fotostrecke zeigt sie sich in einem ro 
mantischen Chiffonkleid beim Gänsefüttem 
und beim Spiel mit ihren Kindern Lourdes 
und Rocco. Zu «Vogue» sagte die Schauspie 
lerin, sie sei nicht mehr dieselbe wie früher: 
«Ich war sehr egoistisch. Es gibt Phasen im 
Leben, wo sich die ganze Welt um dich dreht, 
aber man kann nicht sein ganzes Leben so zu 
bringen.» (AP) 
Sheryl Crow will mit Lance 
Armstrong eine Familie gründen 
HAMBURG - Für die Zeit nach dem Ende 
von Lance Armstrongs Radsportkaniere hat 
seine Lebensgefahrtin, die US-Sängerin She 
ryl Crow, bereits Pläne geschmiedet. «Ich will 
mich niederlassen, Wurzeln schlagen, mehr 
zu Hause bleiben und eine Familie gründen», 
sagte die 43-Jährige der Zeitschrift «Gala». 
Auch sie wolle beruflich kürzer treten. «Es 
wird Zeit, es langsamer angehen zu lassen», 
sagte die Sängerin. Heiratspläne haben die 
beiden Crows Worten zufolge bisher nicht. 
Armstrong wurde von seiner Frau Kristin im 
Jahr 2003 geschieden; mit ihr hat er bereits 
drei Kinder. (AP) 
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Neue Bombendrohungen 
Muslime und britische Regierung wollen Terror gemeinsam bekämpfen 
LONDON - Dia Muslime In 
Grossbrttannlen wollen gemein 
sam mit dar Regierung in Lon 
don den Itrrorismus «frontal» 
angaben. Darauf verständigten 
steh Premierminister Tony Blair 
und führende Vertrater der et 
wa 1,6 Millionen Muslime im 
Land. 
Angesichts der Selbstmordanschlä 
ge in London am 7. Juli mit min 
destens 56 Toten und etwa 700 Ver 
letzten einigten sie sich auf die Bil 
dung einer gemeinsamen Arbeits 
gruppe. Die Gruppe müsse «der 
Ideologie des Bösen entgegentreten 
und sie besiegen», sagte Blair. Ein 
zelheiten sollen bei späteren Tref 
fen besprochen werden. 
BKaMastaMUMmatum 
Unterdessen meldete sich auch das 
Terrornetzwerk El Kaida zu Wort In 
einer auf einer islamistischen Inter 
netseite veröffentlichten Erklärung 
hiess es, sollten sich die im Irak prä 
senten europäischen Staaten nicht 
bis in einem Monat zurückziehen, 
werde es weitere Anschläge geben. 
«Das ist unsere letzte Botschaft an 
die europäischen Staaten», hiess es. 
Die Echtheit der Erklärung konnte 
zunächst nicht überprüft werden. 
Es werde einen «blutigen Krieg» 
geben, drohte die El-Kaida-Gruppe 
«Brigaden Abu Hafs el Masri» in 
dem auf den 16. Juli datierten Text 
vor allem Grossbritannien, Däne- 
V 
i 

IM steh gestern mit führenden musllinischtn Vertrat am: Premier Blair. 
mark und den Niederlanden. Die 
Gruppe hatte sich gemeinsam mit 
einer zweiten El-Kaida-Gruppe im 
Internet zu den Anschlägen in Lon 
don bekannt. 
Fatwa 
Muslimische Geistliche auf der 
britischen Insel haben zugleich mit 
einer islamischen Weisung Selbst 
mordanschläge «streng verboten». 
Das Forum britischer Muslime 
(BMF) erliess als Reaktion auf die 
Londoner Attentate eine entspre 
chende Fatwa, eine für Gläubige 
verbindliche Vorschrift. 
In der Fatwa heisst es, der Islam 
verurteile Gewalt und die Vernich 
tung unschuldigen Lebens. «Wer 
keinen Respekt vor dem mensch 
lichen Leben zeigt, ist ein Feind der 
Menschheit», heisst es weiter. Die 
Fatwa soll am kommenden Freitag 
in den Moscheen Grossbritanniens 
verlesen werden. 
Karsai: Feiglinge 
Der afghanische Präsident Ha 
mid Karsai sprach Familien der bri 
tischen Terroropfer bei einem Tref 
fen mit Blair in London das Beileid 
seines Volkes aus und nannte die 
Terroristen «Feiglinge». «Wir hat 
ten dieses Leid in unserem Land so 
viele Jahre zu ertragen», sagte der 
Präsident und rief dazu auf, sich im 
Kampf gegen den Terrorismus zu 
vereinen. 
Blair wies erneut Berichte zu 
rück, wonach die Beteiligung an 
den Kriegen im Irak und in Afgha 
nistan mit dazu geführt hätten, 
Grossbritannien zum Ziel von Ter 
roranschlägen zu machen. Die 
überwiegende Mehrheit der Briten 
sieht dies jedoch anders. 
Nach einer am Dienstag in der 
Zeitung «The Guardian» veröf 
fentlichten Umfrage sind zwei 
Drittel der Briten davon überzeugt, 
dass es eine Verbindung zwischen 
der Entscheidung Blairs, gegen 
Saddam Hussein in den Krieg 
zu ziehen, und den Bombenan 
schlägen in der britischen Haupt 
stadt gibt. (sda) 
Hurrikan «Emily» zieht weiter 
Maya-Pyramiden inTulum weitgehend unversehrt - Chinesen fliehen vor Taifun 
MEXIKO-STADT - Der Hurrikan 
«Emily» hat auf der mexüuini- 
schen Halbinsel Yucatin grossen 
Sachschaden angerichtet und in 
einigen Urlaubsorten Über 
schwemmungen verursacht 
Tausende Touristen waren vorab in 
Notunterkünften in Schulen und 
Tümhallen in Sicherheit gebracht 
worden. Der mexikanische Präsident 
Vicente Fox machte sich am Montag 
persönlich ein Bild von den Sturm 
schäden. «Emily» zog unterdessen 
in den Golf von Mexiko weiter. 
Zwischen Cancun und Playa dei 
Carmen deckte der Wirbelsturm 
mit 215 Kilometern in der Stunde 
die Dächer von Luxushotels ab und 
riss Strommasten um. In den Stras 
sen von Playa del Carmen stand das 
Oer Hurrikan «BnMy» aus dem All gesehen. 
Wasser kniehoch. Die schwersten 
Schäden habe es in Puerto Aventu- 
ras und in Tulum gegeben, sagte die 
Tourismusministerin des Staates 
Quintana Roo, Gabriela Rodriguez. 
In der präkolumbianischen Ausgra 
bungsstätte Tulum wurden Hotels 
beschädigt, die Maya-Pyramiden 
blieben hingegen weitgehend un 
versehrt. 
Anschliessend zog «Emily» wei 
ter in Richtung Nordwest und 
schwächte sich über dem Golf von 
Mexiko auf 120 Kilometer in der 
Stunde ab. Meteorologen warnten 
jedoch, dass der Sturm wieder stär 
ker werden könnte, sobald er die 
mexikanische Küste südlich der 
Grenze zu Texas erreicht. 
In China flohen gestern mehr als 
800 000 Bewohner der Südostküste 
vor dem Taifun «Haitang», der mit 
einer Windgeschwindigkeit von 
120 Kilometern in der Stunde bei 
Huangqi in der Provinz Fujian das 
Festland erreichte. (AP) 
Das erste Mal 
Bush nominiert Richter 
WASHINGTON - US-Präsident 
fieorga W. Bush will den Kandi 
daten für den frei werdenden 
Pasten am Obersten Bericht in 
der Nacht auf haute bekamrt- 
Das kündigte der Sprecher des 
Weissen Hauses, Scott McClellan, 
gestern Dienstag (Ortszeit) in Wa 
shington an. Der Kandidat muss 
dann allerdings noch vom Senat 
bestätigt werden. Es ist das erste 
Mal, dass Bush einen Kandidaten 
für den einflussreichen Supreme 
Court benennt Die besten Chancen 
werden Vertretern aus dem Umfeld 
der Republikanischen Partei zu 
folge der 57-jährigen Edith Cle 
ment eingeräumt. Sie gilt als kon 
servativ und wurde von Bush 2001 
als Richterin an einem Berufungs 
gericht in New Orleans eingesetzt, 
an dem sie seither arbeitet. Als 
weitere denkbare Kandidatin filr 
den Richterposten gilt Edith Hol- 
lan Jones, die derzeit an demselben 
Berufungsgericht in New Orleans 
beschäftigt ist wie Clement. 
Der Nominierungsprozess wird in 
Washington seit drei Wochen heiss 
diskutiert. Bush steht unter erhebli 
chem Druck der Konservativen, ei 
nen ihnen genehmen Kandidaten zu 
ernennen. Der Platz in dem neun 
köpfigen Gremium war durch den 
angekündigten Rücktritt von Sandra 
Day O'Connor frei geworden, (sda) 
Zu guter Lstzt...+ ++ ++ 
Den 6enich nach 
DDR glbts zu kaufen 
EISENHÜTTENSTADT - 
Geld stinkt nicht, der Gegenwert 
aber manchmal schon: Ein 33- 
jähriger Eisenhuttenstädter ver 
kauft seit kurzem Abgase des 
DDR-Kültautos Trabi in der Do 
se. Über seinen Internet-Ver 
sand osthits.de habe er den kon 
servierten Gestank zum Stück 
preis von 3.98 Euro bereits bis 
nach Italien verhökert, sagte 
Thorsten Jahn am Dienstag. 
Selbst Anfragen aus Kanada 
nach dem Mief der kleinen, en 
gen DDR-Welt seien bereits ein 
gegangen. Mit seiner Idee wolle 
er an den im SED- und Sachsen 
ring-Staat allgegenwärtigen Ge 
ruch erinnern, erklärte der findi 
ge Unternehmer. Nach Öffnung 
der DDR-Konserve allerdings 
verfliegt die schlechte Luft 
schnell, abhängige Ostalgiker 
werden schnell nachbestellen 
müssen. Die Methode zur Her 
stellung der Geruchsdosen dürf 
te Jahns Nachbarn ebenfalls an 
den real verblichenen Sozia 
lismus erinnert haben. Vier Tage 
lang Hess der 33-Jährige einen 
Trabi auf dem Hinterhof laufen. 
Ein Mitarbeiter hielt an einer 
langen Zange Wattebäusche ans 
Auspuffrohr. Waren diese aus 
reichend abgasgetränkt, wurden 
sie in Dosen gestopft und ver- 
schweisst. (AP) 
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