Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

MITTWOCH, 20. JULI 2005 
BLATT I REGION 
15 
Nachrichten 
Mojo Blues Band im Briitli 
RÜTHI-BÜCHEL - Die neue Mojo Blues 
Band aus Wien ist zu einem Hit geworden und 
serviert am Donnerstag, den 21. Juli ab 20 Uhr 
im Grütli The Club (Rüthi-Büchel) authenti 
schen Chicago-Blues. Was soll man zu der 
Mojo Blues Band noch schreiben: Dass sie 
seit 1977 existiert, dass sie mit ihrem Song 
«Rosa Lee» 
die österrei 
chische Hit 
parade n 
stürmte, dass 
sie bereits mit 
nahezu allen 
Grössen des 
Blues zu 
sammenspielte oder dass diese Band mit ih 
rem typischen Sound nun schon seit 25 Jahren 
um die halbe Welt reist und mit überzeugend 
kraftvoller, gefühlsbetonter Musik immer wie 
der mitreisst? All dies macht sie laut Axel 
Melhardt, dem Betreiber des ehrwürdigen 
«Jazzland» in Wien, zu einer in Mitteleuropa 
konkurrenzlosen Formation. Line up: Erik 
Trauner, voc. guit. harmonica; Siggi Fassl, 
voc. guit.; Georg Weghofer, bass; Silvio Ber 
ger, drums; Charley Furthner, piano. (PD) 
Hoher Sachschaden bei Brand 
ST. GALLEN - Bei einem Brand in einem 
Wohn- und Geschäftshaus in St. Gallen ist in 
der Nacht auf Dienstag hoher Sachschaden 
entstanden. Zwei Personen erlitten leichtere 
Verletzungen. Sic konnten nach Polizeianga 
ben ambulant behandelt werden. Die Hausbe 
wohner und Anwohner waren um 1.32 Uhr 
durch einen lauten Knall aus dem Schlaf ge 
schreckt worden. Der Brand brach im Parter 
re des Gebäudes aus, wo sich eine chemische 
Reinigung befand. Rund 50 Feuerwehrleute 
konnten den Brand rasch unter Kontrolle 
bringen. Die Brandursache und die genaue 
Schadenhöhe seien noch nicht bekannt, teilte 
die St. Galler Kantonspolizei mit. (sda) 
Albatrosse sind Wandervögel 
Dritte Wanderung des Albatrosvereins vom Steg ins Valünatal 
Verzauberte AJpenstidt 
BLUDENZ - 22. bis 23. Juli treffen sich 
internationale Spitzen-Magier zum 15. Festi 
val der Magie in Bludenz. Höhepunkt des 
Festivals ist die grosse magische Nacht mit ei 
nem Weltstadt-Revue-Programm am Samstag, 
den 23. Juli. Diese findet erstmals auf der neu 
en Bergbühne auf dem Muttersberg statt. 
Rund 20 Festival-Magier aus vier Ländern 
werden schön am Freitag, den 22. und 
Samstag, den 23. Juli zu den Geschäfte- 
Öffnungszeiten in der Bludenz» Innenstadt 
nonstop ihre magischen Kunststücke zeigen. 
Dabei sind die Vorführungen auf den drei Ak 
tionsplätzen kostenlos zugänglich. Die magi 
schen Tricks werden von einer fachkundigen 
Jury bewertet. Das Festival ist als Wettbewerb 
angelegt, nicht gewinnorientiert und dient der 
Förderung der Zauberkunst Wer die irrationa 
len Tricks der Festival-Teilnehmer hautnah er 
leben möchte, hat dazu am Freitag, den 22. Ju 
li ab 20 Uhr in ausgewählten Bludenzer 
Gastronomiebetrieben Gelegenheit. Am 
Samstagabend findet die traditionelle magi- 
sche Nacht als Sonunennciitfest ewtmalswif 
dem Muttersberg statt. Gleichzeitig wird mit 
dieser Veranstaltung die new Beigbühne ein 
geweiht Von 20 bis 24 Uhr wird das Publikum 
dabei mit einem magischen Nonstop-Pro- 
gramm der Sonderklasse verzaubert. Karten 
vorverkauf bei Bludenz Iborismus im Nat 
hans, an der Kasse Muttersbergseilbahn und 
im Wiitshaus Nova Bräu. Die Eintrittskarten 
für die Magic Night amMutfcrsbeig sind in 
klusive der Bog- und Itdfahit Saisonkarten 
besitzer zahlen lediglich den Eintritt (PD) 
STEG - Am Samstag, den IB. 
Juli wurde dar dritte Albatros- 
Wandartag durchgeführt. Be 
treut« und nicht betreute Perso 
nen wanderten vom Steg In das 
Valünatal. 
Nachdem sich alle 26 Teilnehmer 
am Gänglisee-Parkplatz eingefun 
den hatten, wurde die Wanderung 
in Richtung Valünatal gestartet. 
Petrus zeigte sich gnädig mit den 
Wandersieuten und entschädigte 
mit Sonnenschein und milden Tem 
peraturen für die am Vorwochenen 
de entfallene Wanderung. 
In einem gemütlichen Marsch 
von ca. einer bis anderthalb Stun 
den erreichten wir den Rastplatz, 
wo wir den Blick auf die umliegen 
den Berge geniessen konnten. 
Wichtiger war allerdings das 
Würstlebraten. Es wurde ein Lager 
feuer entzündet und jeder Teilneh 
mer wurde mit einem gespitzten 
Stecken, Würsten und Getränken 
versorgt. Einige Wanderer waren so 
müde, dass sie die Gunst des Au 
genblickes für ein zünftiges Mit 
tagsschläfchen nutzten. 
Als alle gesättigt und ausgeruht 
waren, ging es zurück zum Aus 
gangspunkt, wo man noch in ein 
Restaurant einkehrte. Bei Kaffee 
und Guetzli wurde so manches 
Lied angestimmt und die Teilneh 
mer Hessen es sich nicht nehmen, 
auch die eine oder andere Dankes- 
lm Stag traf man sich zum Vtfanderstart Mit dabei auch Regierungschef Otmar Kastor. 
ansprache zu halten. Besonderer 
Dank ging an den Regierungschef 
Otmar Hasler und seine Gattin, die 
uns auf der Wanderung begleitet 
und den Kaffee im Restaurant 
spendiert haben. Diesem Dank 
schliesst sich der Vorstand des Al 
batros Vereins gerne an. Auch dan 
ken möchte der Vorstand an dieser 
Stelle Norma und Werner Kindle. 
Sie haben auch diese Wanderung, 
durch gute Organisation und Pla 
nung, zu einem schönen Erlebnis 
werden lassen. Die nächste Wande 
rung findet im Herbst statt; die 
Route ist zwar noch nicht bekannt, 
dennoch kann man schon jetzt si 
cher sein, dass es auch dieser an Er 
holung und Spass nicht fehlen 
wird. Nähere Informationen zum 
Albatrosverein unter : www.alba- 
tros-ferien.org oder unter der Num 
mer 078/ 621 08 06 (Maria Schäd- 
ler). (PD) 
Rückkehr vom ältesten Jakobsweg 
Pilgerbericht eines Mitglieds der Jakobus-Bruderschaft Liechtenstein 
MAUREN - Die Hospitalieros 
(Herbergsletter) auf dem Cami 
no Primitlvo sprechen vom 
«ersten Liechtensteiner Pilger 
überhaupt», abor die Jakobus- 
Bruderschaft weiss nicht, ob 
das stimmt. Jedenfalls berich 
ten wir hier über diese Tour 
vom Juni. Und für Herbst steht 
die Normalroute auf dem Pro 
gramm. 
Kürzlich kam unser Mitglied Chris 
tian von einer Fusspilgerfahrt auf 
rund tausend Kilometern Jakobs 
weg zurück: Im Mai war er vom 
Somportpass in den französischen 
Pyrenäen nach Spanien gestartet, 
um zunächst auf dem aragonesi- 
schen Weg durch abwechslungsrei 
che Landschaften zu wandern, wo 
noch viele Greifvögel zu sehen 
sind: Milane, Bussarde, Habichte 
und Falken, aber auch Geier, die an 
gewissen Flüsschen Kolonien bil 
den. Dann ging es auf verschlunge 
nen Wegen bis Santiago. 
Einer der spirituellen und kunst 
historischen Höhepunkte ist die 
Octogonalkirche Santa Eunata, be 
vor der aragonesische Wegab 
schnitt mit dem Camino Frances 
zusammentrifft, der von St. Jean- 
Pied-de-Port via Pamplona aus 
Frankreich kommt. Pamplona, die 
Stadt, in der zur Zeit wieder die 
Stierrennen zum Fermians-Fest 
stattfinden. 
Dann fanden sich im altehrwür 
digen Puente la Reina kleine Pil 
gergruppen und wanderten Rich 
tung Esteila, einem Schmuckkäst 
chen an romanischen und gotischen 
Kirchen und Häusern aus dem 
Mittelalter. Der Weg führte an der 
ehemaligen Benediktinerabtei von 
Igache vorbei, wo die Weinkellerei 
einen Weinbrunnen für die Pilger 
bereit hält. Regnerisch und in der 
klebrigen Erde schlecht zu gehen 
war es dann im Abschnitt nach Los 
Arcos, Torres del Rio bis nach Lo- 
Aut dam Wag ist auch >r Domschatz von Oviado zu bewundern. 
grono, der Hauptstadt des Wein 
baugebietes Rioja. 
Viele kunsthistorische Sehens 
würdigkeiten sind in Navarrete und 
Najera zu finden, während die mo 
dernen «Sportpilger» dem Mar 
schieren auf heissen Nationalstras 
se Uberlassen sind. Nächster Höhe 
punkt war Santo Dimingo della 
Calzada, wo man die älteste noch 
bestehende Herberge des Jakobs 
weges findet, die von der dortigen 
Bruderschaft liebevoll unterhalten 
wird. Von hier steigt der Weg an 
Richtung San Juan de Ortega, auch 
ein ehemaliges Kloster, das sich in 
einer kargen, aber schönen Land 
schaft am Rande der Meseta befin 
det. Von dort hat man ein bis zwei 
Tagesmärsche in die alte Königs 
stadt Burgos mit ihren gotischen 
Monumentalkirchen. Dann geht es 
einige Tage Uber die Meseta mit ih 
ren endlosen Getreidefeldern und 
interessanten Herbergen, in denen 
man zunehmend mehr Pilger fin 
det, da aus allen Teilen Spaniens 
die meist einheimischen Etappen 
pilger hinzuströmen, die sich die 
Zeit nicht nehmen wollen oder kön 
nen, einige Wochen richtig zu pil 
gern, das heisst: ohne Eile, abgelöst 
von der Heimat und der Alltags 
welt, offen für das, was da kommen 
mag. 
Etwa in der Provinz Leön mit der 
gleichnamigen Hauptstadt ist das 
Maximum an Pilgern erreicht, die 
Leute brechen immer früher auf 
und hetzen mehr und mehr, um in 
der nächsten Herberge einen guten 
Schlafplatz sicher zu haben. Dort 
warten sie etwa schon ab 11 Uhr 
vormittags, bis die Herberge um 
15,16 oder 17 Uhr öffnet, mit einer 
langen Schlange von Rucksäcken 
vor der Tlir. 
Unsere Jakobus-Bruderschaft 
schätzt diese Art von Rucksack- 
Tourismus nicht so sehr, deshalb 
hat man sich zu einem Umweg Uber 
die CQrdillera und Oviedo (der 
Hauptstadt Asturiens) zum «Cami 
no Primitivo» (dem ursprünglichen 
Weg) entschlossen, der ein weiteres 
Mal Uber einige Bergpässe fiihrt 
und nach Lugo in Galicien fiihrt: 
dieser in Hinsicht Ausdauer an 
spruchsvollere Weg ist ruhiger und 
hat kleinere Herbergen. Zwischen 
Lugo und Santiago fiihrt diese Rou 
te wieder auf dem französischen 
Hauptweg in fünf Tagen ans Ziel. 
An das Apostelgrab von Jakobus 
dem Älteren, der eine Figur am 
Scharnier zwischen Judentum und 
Christentum ist, und der als Ge 
meindevorsteher von Jerusalem mit 
Paulus grössere Meinungsverschie 
denheiten ausgetragen hat, wie in 
der Bibel Uberliefert ist. 
Wer sich selbst auf den Weg ma 
chen möchte und Beratung sucht 
oder in einer kleinen, geführten 
Gruppe pilgern will, kann sich bei 
der Jakobus-Bruderschaft in FL- 
9493 Mauren, Weiherring 90 mel 
den. Nach den Ferien, von Septem 
ber bis Mitte Oktober, stunde der 
Camino Frances auf dem Pro 
gramm. 
Jakobus Bruderschaft Liechten 
stein im Santiago Ritterorden, 
FL-9493 Mauren, Weiherring 90 
»
	        

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