MITTWOCH, 20. JULI 2005
WIRTSCHAFT
8
Kompakt
Roclw übernimmt
ehemaligen ETH-Spin-off
BASEL - Das erst fünf Jahre alte Zürcher
Unternehmen GlycArt Biotechnology wird
für rund 235 Millionen Franken vom Pharma-
konzem Roche übernommen. Roche sichert
sich so die GlycArt-Patente an hochwirksa
men Antikörpern. GlycArt Biotechnology
soll in die Forschungsabteilung der Division
Pharma integriert werden. Franz Humer, Ver
waltungsratspräsident und Chef des Basler
Pharmariesen, bezeichnete die Übernahme
gestern Dienstag als perfekten strategischen
Fit. GlycArt ergänze auf ideale Weise die ei
gene Protein- und Antikörper-Forschung und
-Entwicklung. 235 Millionen Franken lässt
sich Roche die Übernahme kosten. Das
Unternehmen entstand vor fünf Jahren als
Spin-off der ETH Zürich und zog 2003 nach
Schlieren um, wo weitere Biotech-Start-ups
wie Cytos ihren Sitz haben. (sda)
Suche nach
Hartz-Nachfolger geht welter
HANNOVER -
Die Suche nach
einem Nachfol
ger für den zu
rückgetretenen
VW-Personal
vorstand Peter
Hartz zieht sich
hin. Ein Treffen zwischen dem niedersächsi
schen Ministerpräsidenten Christian Wulff
und IG-Metall-Chef Jürgen Peters verlief of
fenbar ergebnislos. Weder die niedersächsi
sche Staatskanzlei noch die Gewerkschaft
wollten sich am Dienstag zu dem Treffen am
Vortag äussern. Hartz hatte im Zusammen
hang mit der VW-Affäre die Verantwortung
für mögliche Unregelmässigkeiten einzelner
Mitarbeiter übernommen. Nach wie vor er
mittelt die Braunschweiger Staatsanwaltschaft
nach eigenen Angaben nur gegen den früheren
Personalmanager Klaus-Joachim G. und den
Ex-Skoda-Vorstand Helmuth Schuster. (AP)
Deutscher Konjunkturhimmel
hellt sich weiter auf
MANNHEIM - Trotz des hohen Ölpreises
hellt sich der Konjunkturhimmel über
Deutschland nach Einschätzung von Experten
weiter auf. Die ZEW-Konjunkturerwartungen
stiegen im Juli Uberraschend deutlich um 17,5
Punkte. Der Indikator steht nun bei 37,0
Punkten nach 19,5 Punkten im Juni und liegt
somit wieder knapp Uber seinem historischen
Mittelwert von 34,2 Punkten, wie das Zen
trum für Europäische Wirtschaftsforschung
(ZEW) am Dienstag in Mannheim mitteilte.
Ein Grund für den deutlichen Anstieg dürfte
die trotz des hohen Ölpreises weiterhin solide
weltweite Konjunkturentwicklung sein. Be
reits im Juni war der Index gestiegen. (AP)
Airbus schafft Arbeitsplätze
HAMBURG - Der europäische Flugzeug
bauer Airbus schafft gegen den allgemeinen
Trend in Deutschland neue Arbeitsplätze. In
diesem Jahr wird das Unternehmen wegen
steigender Nachfrage nach seinen Flugzeu
gen etwa 1400 neue Stellen aufbauen. «Wir
bewegen uns seit längerem total anders als
der Durchschnitt der Industrie», sagte der
Vorsitzende der Geschäftsführung von Airbus
Deutschland, Gerhard Puttfarcken, am
Dienstag in Hamburg. Ein Teil der neuen Ar
beitsplätze sei im laufenden Jahr bereits be
setzt worden. (AP)
Riesenverluste bei Ford
DEARBORN - Mehr als 900 Mio. Dollar
Verlust im Heimatmarkt haben dem zweit-
grössten US-Autohersteller Ford das zweite
Quartal verhagelt. Der Konzerngewinn fiel
um 21 Prozent auf 946 Mio. Dollar. Das ame
rikanische Autogeschäft schlug dabei mit ro
ten Zahlen von 907 Mio. Dollar zu Buche.
Gründe waren vor allem der weitere Vor
marsch japanischer Konkurrenten und eine
neue Runde des Preiskriegs im US-Markt.
Der Konzernumsatz wuchs unterdessen um
3,7 Prozent auf 44,5 Mrd. Dollar, wie das
Unternehmen am Dienstag mitteilte. (AP)
Mangel an Forschung
Forschung in der EU in der Krise: China Uberholt in 2010
BRÜSSEL - DI« Europäische
Union wird alt Forschungs-
standort Immar unattrakthrar.
Im Jahr 2010 werde, sofern steh
die Drends fortsetzten, China
mit rund 2,2 Prozent des Bratto-
inlandproduktes (BIP) ebenso
viel ausgeben wie die III.
Die EU ihrerseits wird das selbst
gesteckte Ziel, die Ausgaben für
Forschung von derzeit 1,9 Prozent
bis 2010 auf 3 Prozent des BIP zu
erhöhen, vermutlich verfehlen, sag
te EU-Forschungskommissar Janez
Potocnik am Dienstag in Brüssel.
«Dies sind Besorgnis erregende
Zahlen», sagte Potocnik. Die EU-
Staats- und Regierungschefs hätten
zwar im Jahr 2000 beschlossen, die
Forschungsausgaben der EU auf 3
Prozent zu erhöhen: «Es gibt aber
keine Hinweise auf besondere An
strengungen der Staaten nach Lis
sabon.»
Stillstand
Seit 2000 habe sich das
Wachstum der Investitionen in For
schung und Entwicklung in der EU
nicht etwa gesteigert, sondern sei
«beinahe zum Stillstand gekom
men». Bis 2003 habe es bei jährlich
0,2 Prozent des BIP gelegen.
Den 1,93 Prozent Forschungs
ausgaben der EU im Jahr 2003
stünden 2,59 Prozent in den USA
und 3,15 Prozent in Japan gegenü
ber. In China liegen sie derzeit
noch bei 1,31 Prozent, wuchsen
aber seit 1997 jährlich um etwa 10
Prozent.
Me EU-KmmMoii hat 22 Spitzenferacher bestimmt, weldt« im EurepiH
sdMM FersdHmgsrst über di« Hntaning der Bnindlagenforschung mt-
scMden mümi. Mit dalwi Ist ihr Nobelpreistriigar Rolf ZMumagel (BW).
Die privaten Forschungsausga
ben hätten sich deutlich verlang
samt. 55,6 Prozent der Forschung
in der EU wurden 2002 privat fi
nanziert, während es in den USA
63,1 und in Japan sogar 73,9 Pro
zent sind. Ohne Trendumkehr
werde die EU nicht nur das 3-
Prozent-Ziel verfehlen, sondern
die Lage werde sich sogar ver
schlechtern.
Mangelndes Verträum
«Der Mangel an Forschung und
Entwicklung hängt zusammen mit
dem zu geringen Wachstum in Eu
ropa und mit mangelndem Vertrau
en seitens der Investoren», sagte
der Präsident des EU-Unterneh
merverbandes UNICE, Emest-An-
toine Seilli&re. «Manchmal gibt es
ein eher unfreundliches Umfeld für
die Tätigkeit der Unternehmen in
unseren Ländern.»
Er forderte vor allem eine Locke
rung der EU-Beihilferegeln: «Sie
machen es unmöglich, den Unter
nehmen die gleiche starke Unter
stützung zu geben, die ausserhalb
Europas gewährt wird.»
Potocnik beklagte,' der Mangel
an Geld treibe Forscher aus Euro
pa. «Es gibt immer weniger Inves
titionen aus multinationalen Fir
men, es gibt keine attraktiven
Laufbahnen für Forscher und wir
haben immer noch kein stimulie
rendes Finanzumfeld für neue
Technologien», sagte der Kom
missar.
Der Kommissar forderte drin
gend die Verdoppelung des EU-
Forschungsbudgets im nächsten
Budgetzeitraum 2007 bis 2013.
«Nur substanzielle EU-Projekte
können zu mehr Integration und zu
mehr Synergien zwischen den Mit
gliedsstaaten führen.» (sda)
LAFV-Gastbeitrag
Spass an weniger Risiko - Wandelanleihen
Von Marcel Behrens und Daniel Gonzenbach, Holinger Asset Management
Entgegen den Erwartungen so man
cher Spezialisten legten die Aktien
märkte in den vergangenen Mona
ten kontinuierlich zu. Die Stim
mung an den Börsen ist überra
schend gut. Es scheint aber, dass
die Privatanleger nicht an dieser
Entwicklung partizipiert haben.
Fondsstatistiken zeigen nämlich,
dass Aktienfonds weltweit kaum
Zuflüsse verzeichnen konnten. Vie
le Privatanleger ziehen es vor, ihr
Geld auf dem Konto zu lassen,
Geldmarktfonds zu kaufen oder
vielleicht einen Teil am Renten
markt anzulegen, obwohl es eine
interessante Alternative gibt, näm
lich Wandelanleihen. Bei Wandel
anleihen oder auch Convertible
Bonds handelt es sich um ein Pro
dukt, das die Vorzüge einer norma
len Anleihe (Sicherheit) und von
Aktien (Chance auf Kursgewinne)
vereint. Anlagen in Wandelanleihen
sind fiir jene Anleger interessant,
die gerne in Aktien investieren wür
den, sich aber aufgrund von
schlechten Erfahrungen nicht rich
tig trauen. Der Preis einer Wandel
anleihe setzt sich aus verschiede
nen Komponenten zusammen. Ei
nerseits spielt das aktuelle Zins
niveau und die Bonität des Schuld
ners eine wichtige Rolle. Anderer
seits kann die Wandelanleihe in ei
ne festgelegte Anzahl von Aktien
«gewandelt», oder besser ausge
drückt, umgetauscht werden. In ei
nem günstigen Börsenumfeld kann
mit Wandelanleihen ein stattlicher
Kursgewinn bei begrenztem Risiko
erzielt werden. Falls die Aktien zur
Schwäche neigen, verlieren die
Wandelanleihen ebenfalls an Wert.
Der Verlust ist aber begrenzt. Wenn
die Rendite der Wandelanleihe das
dem Schuldner entsprechende Ni
veau erreicht hat, fällt der Kurs
nicht weiter. Diesen Punkt nennt
man auch Bondfloor. Während der
Laufzeit bekommt der Investor re
gelmässig den Coupon bezahlt. Der
Coupon ist quasi die Entschädi
gung für Dividendenzahlungen, die
der Anleger bei einem Engagement
in die zugrunde liegenden Aktien
erhalten würde. Wandelanleihen
können technisch billig aber auch
teuer bewertet sein. Da die Ent
wicklung der zugrunde liegenden
Aktien den Wert der Wandler be-
einflusst, wird dieser Teil (Option)
bei volatilen Aktien anders als in
Zeiten mit kleineren Bewegungen
bewertet. Volatilität bedeutet Risi
ko. Momentan ist die Volatilität
äusserst niedrig. Deshalb sind Wan
delanleihen aktuell sehr billig. So
bald mehr Bewegung in die Aktien
märkte kommt, gleichgültig ob es
sich dabei um Kursrückgänge oder
um Kursanstiege handelt, werden
die Wandelanleihen davon profitie
ren. Wir empfehlen den Privatin
vestoren, Wandelanleihen über ei
nen Anlagefonds zu erwerben. Die
Stückelung der Wandler ist für ei
nen Privatanleger oft zu gross. Zu
dem sind die meisten Wandelanlei
hen kündbar seitens des Emitten
ten. Es kann aber durchaus auch
sein, dass der Besitzer der Wandel
anleihe eine Kündigungsmöglich
keit hat. Professionelle Verwalter
überwachen laufend das Portfolio
und optimieren so den Erfolg. Wir
empfehlen einen aktiv verwalteten
Wandelanleihenfonds, weil sich ein
solcher Fonds nicht an einem Index
orientiert. Durch dieses aktive Ma
nagement rechtfertigt der Vermö
gensverwalter auch das Erheben ei
ner entsprechenden Verwaltungsge
bühr. Der H.A.M. Global Conver
tible Bond Fund (H.A.M. GCBF)
ist ein aktiv verwalteter Wandelan
leihenfonds. Der GCBF ist ein An
lagefonds nach liechtensteinischem
Recht mit Vertriebszulassung in der
Schweiz und in Deutschland. Als
Depotbank fungiert die Liechten
steinische Landesbank in Vaduz.
Der Euro fungiert beim H.A.M.
GCBF als Referenzwährung. Die
Valorennummer des Fonds ist
1'040'458. Die Performance über
die letzten 5 Jahre beträgt
+ 7,4 Prozent. Der von der UBS be
rechnete Index ( siehe Grafik ), der
UBS Global CB Index, hat im glei
chen Zeitraum ca. 19 Prozent ver
loren, der STOXX600 Index etwas
mehr als 30 Prozent.
Für eine ausführliche Dokumen
tation des Fonds oder eine unver
bindliche Beratung stehen wir Ih
nen gerne zur Verfügung.
Verfasser: Marcel Behrens und Da
niel Gonzenbach, Holinger Asset
Management.
Die alleinige inhaltliche Verant
wortung für diesen Beitrag liegt bei
den Verfassern.
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