DIENSTAG, 19. JULI 2005
BLATT INTERNATIONAL
20
VOLKS
BLATT
SPLITTER
Round und Helfer
für neckten Uebheber
HAMELN - Als Freund und Helfer in unge
wöhnlicher Situation hat sich die Polizei in
Hameln bewährt. Ein 26-jähriger Mann aus
hessisch Oldendorf hatte sich nach Angaben
der Behörde in der nächtlichen Hitze am Wo
chenende mit einer 25-jährigen Freundin aus
Hameln in deren Wohnung verlustiert. Doch
während des Vergnügens klopfte plötzlich der
ehemalige Lebensgefährte an die Wohnungs-
tür der 25-Jährigen und bat um Einlass. Der
26-Jährige ergriff daraufhin die Flucht, bar-
fuss bis zu den Haaren, wie er gerade war.
Nach mehr als einer Stunde rief der Mann die
Polizei zu Hilfe, welche den Mann mit Er
satzkleidung aus dessen misslicher Lage be
freite. (AP)
Im Streit Nase abgebissen
SYDNEY - Ein Streit Uber die Qualität des
Action-Thrillers «Sin City» hat einen austra
lischen Kinofan seine Nasenspitze gekostet.
Wie die Polizei gestern mitteilte, geriet der
19-Jährige am Sonntagabend vor einem Kino
in Bathurst westlich von Sydney mit einem
Unbekannten aneinander, der ihm daraufhin
die Nase abbiss. (AP)
Urieiiwpilekt
. SchauspielarJiide
Sielliiirt
Kredit für Wiederaufbau
Weltbank gewährt Irak Millionenkredit zum Wiederaufbau
AMMAN-Irak I
Jahrzehnten einen Milllonen-
kredlt dar Weltbank fUr den
Wiederaufbau des Landes er
halten. Zugleich machte das
Land Korruption und Gewalt für
ofn Dmang scnivppvvioM wr
lauf dar Aufbau-Bemühungen
verantwortlich.
Auf einer Geberkonferenz in Jorda
nien mit Vertretern aus 60 Staaten
und internationalen Organisationen
legte der Golfstaat eine Dringlich
keitsliste mit wichtigen Projekten
vor. Von den insgesamt 14 Milliar
den Dollar, die dem Irak auf frühe
ren Konferenzen in Madrid und To
kio zugesagt, wurden, waren bis
lang erst einige hundert Mio. aus
gezahlt worden.
Verantwortlich hierfür waren vor-
allem Bedenken, dass der Irak nicht
in der Lage sei, die Gelder sinnvoll
einzusetzen. Zudem hatte die
wegen eines Rebellenaufstandes
mit täglichen Anschlägen ange
spannte Sicherheitslage Auszahlun
gen von Hilfen verhindert.
Mit der Liste der dringendsten
Wiederaufbauprojekte soll nun die
Umsetzung der Hilfszusagen end
lich in Gang kommen. Aus Quellen
der Weltbank war zu erfahren, dass
die Bank dem Irak einen 500-
Millionen-Dollar-Kredit mit einer
zinsfreien Periode von zehn Jahren
Zwei IrakM» Knaben helfen ihrer Famüto, die
für Infrastrukturprojekte zusichern
will.
Schleppender Wiederaufbau
Bisher ist der Wiederaufbau des
Irak weit hinter den Erwartungen
zurückgeblieben. Stromnetze 'und
Abwassersysteme funktionieren nur
mangelhaft. Zahlreiche Strassen
sind zerstört, viele Gebäude und An
lagen liegen in Schutt und Asche.
Ausländische Hilfsgelder wurden
bisher mit Vorrang in die Ausbil
dung von irakischen Behörden- und
Regierungsangestellten im Ausland
investiert. Die zusätzlichen Hilfen
der USA - die insgesamt weitere 18
Mrd. Dollar umfassen sollen - wur
den hauptsächlich für weitere Si
cherheitsvorkehrungen verwendet.
Irak machte auf der Konferenz
ein weiteres Mal deutlich, dass
noch immer grosse Hürden auf dem
Weg zum Wiederaufbau zu über
winden sind. (sda)
Verheerende Stürme
Wirbelstürme in Mexiko und Taiwan Mindestens 13 Tote
CANCUN/TAIPEH - Fast zeit-
gleich sind zwei verheerende
Wlrbeistürme Uber Mexiko und
Taiwan gerast. Dabei kamen
mindestens 13 Menschan um.
Der Hurrikan «Emily» kostet auf
seinem Zug durch die Karibik 8
Menschen das Leben. Der Sturm
traf am Montag mit einer Spitzenge
schwindigkeit von 215 Kilometern
auf die Küste der Halbinsel Yucatan.
Bei seinem zerstörischen Zug Uber
das Land schwächte sich der Sturm
auf 175 Kilometer pro Stunde ab.
«Emily» warf in Yucatan riesige
Wellen an die malerischen Karibik
strände und riss Bäume aus. Die
Stromversorgung wurde unterbro
chen. Zehntausende Menschen wa
ren in Mexiko zuvor aus den ge
fährdeten Gebieten entlang der
«Riviera Maya» in Sicherheit ge
bracht worden.
Tausende Menschen, darunter
etwa 20 000 Touristen, harrten in
Schulen und anderen Schutzräu
men aus. In der Touristenhochburg
Cancun wurden Nobelhotels und
Strandbars verbarrikadiert. Kurz
vor der Schliessung des Flughafens
der Stadt drängten Tausende in die
Abfertigungshallen. Am Sonntag
wurde in Jamaika ein Auto mit vier
Personen in dem Sturm «Emily»
von Wassermassen mitgerissen.
Alle Insassen starben, darunter
auch zwei Kinder. Im Golf von Me
xiko kamen zwei Helikopterpiloten
bei dem Versuch ums Leben, öl-
plattformen zu evakuieren, (sda)
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Quellenschutz bleibt
Journalist muss keine Namen nennen
ZÜRICH - Keine Aufhebung des
Quellenschutzes Im Zusammen
hang mit einer tödlich verlaufe
nen Herztransplantation im
FrtthHng 2004 am Zürcher Unl-
spltal: Dia AnUagokammer das
Obergerlchts hat einen
dar Staatsanwaltschaft
In ihrem gestern veröffentlichten
Entscheid kommt die Anklagekam
mer zum Schluss, dass der Staats
anwaltschaft noch andere Möglich
keiten bleiben, um den Fall aufzu
klären. Vor allem habe sie noch
nicht sämtliche an der Operation
vom 20. April 2004 beteiligten Per
sonen befragt.
Konkret geht es um den Vorwurf
der eventualvorsätzlichen Tötung.
Die «NZZ am Sonntag» vom 12.
Juni 2005 zitierte «mehrere verläss
liche Quellen», die behaupteten,
der damalige Chef der Herzklinik,
Marko Turina, der selbst die fatale
Transplantation leitete, habe wis
sentlich ein Herz mit der falschen
Blutgruppe eingesetzt. Ihm sei es
um eine medizinische Sensation
gegangen. Dafür habe er den Tod
der Patientin in Kauf genommen.
Die Namen seiner Informanten
nannte der Journalist nicht, um sie
zu schützen. Auf Anfrage des er
mittelnden Staatsanwalts Jaroslav
Jokl berief er sich auf den gesetz
lich festgelegten Quellenschutz,
der nur unter ausserordentlichen
Umständen aufgehoben werden
darf. (sda)
*4 +
■ a»
Wilder Pands
hält Stadt in Atem
PEKING - Ein wilder Pandabär
hat Bewohner und Sicherheits
kräfte in der sfidwestchinesischen
Stadt Dujiangyan stundenlang in
Atem gehalten. Wie die Nach
richtenagentur Xinhua am Mon
tag berichtete, begann alles da
mit, dass* drei Männer am
Samstag jemanden dabei beo
bachteten, wie er über den Zaun
zu einer Wohnanlage kletterte. In
der Meinung, es handele es sich
um einen Einbrecher, starteten sie
eine Verfolgungsjagd.
Als sie bemerkten, dass der
vermeintliche Dieb ein wilder
Panda war, änderten sie ihre Tak
tik: Sie blockierten die Eingänge
und suchten nach dem Her. Das
hatte es sich inzwischen auf dein
Dach eines Hauses gemütlich ge
macht Einfangen lassen itoUte
sich der Panda aber nicbt, 8tatt-
dessen wich er von Dach zu Dach
seinen Verfolgern aus, kletterte
wieder über einen Zaun und ver
schwand, Die Polizei fand ihn
Stunden später, nachdem ein Be
richt eingegangen war, dass er ein
Bad in einem Fluss nehme. (AP)
- | rwfAW *
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