MONTAG. 18. JULI 2005
blattIINLAND
5
lesermeinung
Lebensschutz ja, natürlich -
aber nicht so!
Die Verfassungsinitiative «Für das Leben»
tangiert eine Reihe hochkomplexer Themen:
Embryonenschutz, Schwangerschaftsab
bruch, Stammzellenforschung, Sterbehilfe.
Jedes Thema hieraus bedarf einer fundierten
öffentlichen Diskussion. Die Initianten und
Initantinnen schreiben, mit der Annahme der
Initiative würde der Lebensschutz zur längst
fälligen öffentlichen Debatte. Dabei ist das
Gegenteil der Fall: Würde die Initiative ange
nommen, wäre es logischerwcise auch mit ei
ner öffentlichen Diskussion schon wieder zu
Ende.
Zum Bereich der Fristenregelung nehme
ich als Mitglied der Arbeitsgruppe Schwan
gerschaftskonflikte Stellung: In Liechtenstein
ist ein Schwangerschaftsabbruch streng unter
Strafe gestellt: Gefängnis bis zu einem Jahr
für Betroffene, bis zu drei Jahre für Mitinvol-
vierte. Trotzdem lassen nach vorsichtiger
ärztlicher Schätzung jährlich mindestens 50
Frauen, die in Liechtenstein wohnen, eine
Schwangerschaft im Ausland abbrechen. Ge
setz und Realität klaffen also weit auseinan
der.
Schwangerschaftsabbrüche werden nicht
gemacht, weil - so die Initianten und Initan
tinnen - «Forschung und Technik dies ermög
lichen» und «vermehrt christliche Wertvor
stellungen ausser Acht gelassen würden»,
sondern weil Frauen in bestimmten Lebenssi
tuationen durch eine ungewollte Schwanger
schaft in eine schwierige Lage kommen kön
nen. Frauen brechen nie ohne Not eine
Schwangerschaft ab. Die Betroffenen müssen
zudem mit der Angst vor einer Anzeige und
einer drohenden Freiheitsstrafe leben. Bei
dieser Rechtslage wenden sich Frauen auch
kaum an eine Beratungsstelle. Nur mit einer
sorgfältigen Fristenregelung, die sowohl das
Lebensrecht des Kindes als auch die Notlage
der Frau anerkennt und sie und ihre Vertrau
enspersonen nicht mehr kriminalisiert, und
verbesserten familienpolitischen Massnah
men (Prävention, bezahlter Elternurlaub)
werden wir weniger Abbräche haben.
Die Verfassungsinitiative «Für das Leben»
ist unstimmig und praktisch letztlich un
durchführbar. Entstanden ist sie auch als Re
aktion auf die von der AG Schwangerschafts
konflikte erarbeiteten Gesetzesvorschläge.
Ein Ziel der Initiative ist es, die Entkriminali-
sierung des Schwangerschaftsabbruchs ein
für alle Mal vom Tisch zu fegen. ■
Die Initiative würde ihr Ziel «Lebens
schutz», sollte sie Erfolg haben, mit Sicher
heit weit verfehlen. Aber eine wichtige, not
wendige öffentliche Diskussion über all diese
Bereiche würde verhindert werden.
Helen Konzett Bargetze, Triesen
Nachrichten
KBA: Radeln im Allgäu
1
VADUZ - Während vier Tagen, vom 21. bis
24. August, führt eine geleitete Velotour vom
Bodensee durch die Voralpen des Allgäus
nach Oberstdorf und auf anderer Route zu
rück. Der Weg ist sehr abwechslungsreich
und bietet nach jedem Aufstieg wieder eine
andere Aussicht. Belohnt für die Mühe wird
man durch genussvolle Abfahrten auf über
wiegend geteerten Nebenstrassen mit wenig
Verkehr. Landschaftlich reizvoll ist auch der
Radweg entlang der Iiier, der einen kleinen
Teil der Strecke ausmacht. Übernachtet wird
in Hotels der Mittelklasse. Die Tagesetappen
sind an die Anforderungen des Weges ange-
passt, das Tempo ist gemütlich. Diese eher
anspruchsvolle Tour erfordert eine gute
Grundkondition und ein gut gewartetes Rad,
das Gepäck wird selbst transportiert. Es sind
noch wenige Plätze frei. Weitere Auskunft bei
der KBA Tel. 237 65 65. (PD)
Dort, wo es am schönsten ist
Machen Sie mit und gewinnen Sie bei der Sommeraktion des Volksblatts
Wanderungen in Liechtenstein bieten wunderschöne Sichten, wie hier das Sass-Seeleln.
SCHAAN - Sie haben Ihre Ferien
bewusst zu Hause geplant? Dann
sind genau Sie aufgerufen, dem
Volksblatt mitzuteilen, warum das so
ist und warum Sie nicht in die Ferien
fahren. Für die besten Begründungen
hat das Volksblatt sich fetwas ausge
dacht. Verwenden Sie den untenste
henden Talon, um uns mitzuteilen,
aus welchen Gründen Sie sich für ei
nen Urlaub im Ländle entschieden
haben. Die'besten zehn Einsendun
gen werden im Volksblatt porträtiert.
Unter allen Einsendungen werden
ausserdem drei Einkaufsgutscheine
im Gesamtwert von 800 Franken
verlost. Warten Sie also nicht länger,
sondern nutzen Sie Ihre Chance:
Greifen Sie zu Stift und Schere und
senden Sie den Talon bis spätestens
23. Juli an das Liechtensteiner
Volksblatt, Zollstrasse 13, 9494
Schaan oder schicken Sie eine E-
Mail an verlag@volksblatt.li. (nk)
AN/.r.ici i-:
LdcicLien LH Llcillse L-^LteLL't
Dann sind Sie bei uns richtig. Unter allen Daheimbleibenrlon
verlosen wir Einkaufsgutscheine vom Roxy-Mnrkt. Bnlzors.
und vom Stodtle Markt. Vaduz, im Wert von. Sfr. 800.-
Erklnren Sie tins kurz, warum Sie zu.Hause Ferien
machen und schon nehmen Sie am Wettbewerb toif.
i: Über den Wettbewerb wird keine
pfßtxt Oer npchtswag Ist ausgeschlossen.
ssr'iMttfsn besten* Argumenten werden vom
BHdundTM porträtiert Elneendeschluss ist
MwNswMtmk VpHnMett, Zottstrasse 13,
fiiMWi«n; vertagOvrtksblatt.li
. '4i 3
stc
VA0UI