Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

SAMSTAG, 16. JULI 2005 
ÜSSfl INLAND 
7 
Lesermeinung 
Neue Strassen und 
ihr doppelter Boden 
Dem «Vaterland» vom vergangenen Donners 
tag entnehme ich, dass zwischen Vaduz und 
Triesen eine neue Umfahrungsstrasse entste 
hen soll, und zwar dem Rheindamm entlang. 
HauptbefUrworter des Projekts scheint der 
Vaduzer Bürgermeister zu sein, der - einmal 
mehr - die Gunst von noch mehr Strassen 
preist. 
Für Politik ist die Sprache ebenso nützlich 
wie Papier geduldig ist. Von einem Grüngürtel 
ist die Rede, und von Umweltfreundlichkeit. 
Und mit derselben Schindluderei, mit der 
neue Strassen sonst als Beitrag für mehr Si 
cherheit verbrämt zu werden pflegen, wird ei 
ne Rheindamm-Galerie, mehrere hundert Me 
ter lang, zu einem Dienst an dessen Festigkeit. 
Äusserungen wie diese könnten doppelbö 
diger nicht sein. Neue Strassen bedeuten noch 
mehr Landverschleiss. Neue Strassen bedeu 
ten (erheblich) mehr Verkehr, mehr Lärm, 
mehr Kosten für uns alle. Was als eine um 
weltfreundliche Überdeckung daherkommt, 
ist eine unumkehrbare Verschandelung des 
Landschaftsbilds, und was eine kostengünsti 
ge natürliche Entlüftung bilden soll, ist ein 
Abgas-Gemisch, das uns alle schädigt und 
den Naherholungsraum am Rhein unwieder 
bringlich zerstört. 
Wer neue Strassen baut, der plant keinen 
| besseren, sondern nur noch mehr motorisier- 
| ten Individualverkehr. Denn dafür sind Stras 
sen ja gerade da. Wem die Sicherheit am Her- 
! zen liegt, der investiert in andere Formen der 
Verkehrsabwicklung, wie z. B. in Bus oder 
Bahn. Denn sicher ist nur der öffentliche Ver- 
| kehr. Mit den verheerenden Folgen von noch 
| mehr Strassen geht Lebensqualität von uns al- 
| len verloren. Vorher lässt sich die Sprache 
| (und mit ihr die Sache, um die es geht) viel- 
j leicht noch manipulieren. Danach ist es, wie 
j so oft. zu spät. Stefan Becker, Vaduz 
Nachrichten 
Sommerfest und Sommermarkt 
SCHAAN - Das traditionelle Sommerfest 
! der Arbeitsgruppe Sennerei findet heuer in ei 
nem leicht veränderten Rahmen statt. Das 
Fest wird ergänzt mit einem kleinen Sommer- 
! markt, dessen Erlös - verdoppelt durch den 
LED - den Mitbrüdern von Don Maurizio ge 
spendet wird. Fest und Markt finden morgen 
Sonntag, den 17. Juli auf dem Schaaner Rat- 
! hausplatz zwischen 11.30 und 17 Uhr statt. 
| Zwei Anlässe mit Tradition werden im Jahr 
! 2005 erstmals verbunden. Das Sommerfest, seit 
| einigen Jahren ein Fixpunkt im Jahreskalender 
der Arbeitsgruppe Sennerei, findet auch heuer 
im gewohnten Rahmen statt. Bei leckeren Wür 
sten vom Grill, Kuchen und Kaffee, einem küh 
len Bier, einem Glas Wein und Musik sollen die 
Gäste in südlichem Ambiente für einige Stun 
den den Schaaner Sommer geniessen. 
Erstmalig wird heuer ein Sommermarkt or 
ganisiert, an dem die Besucherinnen und Be 
sucher attraktive Marktware, Seidentücher 
und hausgemachte Köstlichkeiten zum Essen 
zu günstigen Preisen kaufen können. Es ist 
nicht nur eine Gelegenheit, andere oder sich 
selber mit speziellen Geschenken zu verwöh 
nen, sondern durch den Kauf auch solidarisch 
mit den Missionsbrüdern von Don Maurizio 
zu sein. Der gesamte Erlös aus dem Sommer 
markt wird für die Afrikaprojekte in Kamerun 
und den Aufbau eines Priesterseminars in Ar 
gentinien verwendet. Der liechtensteinische 
Entwicklungsdienst LED wird auch dieses 
Jahr den Erlös verdoppeln. 
Stammgäste der Arbeitsgruppe Sennerei 
und regelmässige Besucher des Adventsba 
sars kennen bereits die Brunnenprojekte von 
Padre Antonio und das Berufsschulprojekt 
von Padre Mario. Beide Missionare arbeiten 
seit vielen Jahren in Kamerun. Padre Virgi- 
nio, am 13. Mai dieses Jahres zum Bischof 
geweiht, wird den Aufbau eines Priestersemi 
nars in Argentinien weiter voran treiben. Alle 
drei Projekte werden mit dem Erlös aus dem 
Sommermarkt unterstützt. Markt und Som 
merfest finden auf dem Rathausplatz in 
Schaan statt, morgen Sonntag, den 17. Juli 
von 11.30 bis 17 Uhr. Vom 24. Juli bis 14. Au 
gust ist das Sonntagscafö der Arbeitsgruppe 
Sennerei geschlossen. (PD) 
Konsumenten schützen 
Zoll: Schmuggel kann auch gefährden 
SCHAAN - In der Ferienzeit pas 
sleren wir Ihn wahrscheinlich 
am häufigsten: Den Zoll, Grenz- 
wSchter kontrollieren dort nicht 
nur Waren und bekämpfen Kri 
minelle, sie schützen auch die 
Konsumenten. 
r"> Tiwir» Frwmmtt 
Beim Wort «Schmuggel» denkt man 
vor allem an Drogen. Sie sind aber 
längst nicht mehr die einzige Ware, 
die Kriminelle unbemerkt Uber die 
Grenze fahren wollen. Auch Raub 
kopien, Lebensmittel, Medikamen 
te, Fälschungen aller Art oder Schals 
aus der Wolle bedrohter Tierarten 
gehören heute dazu. 
Was ist schon dabei an einer fal 
schen Rolex, mag man sich fragen. 
Fälschungen werden laut eidgenös 
sischer Zollverwaltung (EZV) heu 
te industriell hergestellt, dement 
sprechend gross sei der Schaden für 
die Uhrenindustrie. Der Verband 
der Schweizerischen Uhrenindu 
strie rechnet mit jährlichen Um 
satzeinbussen von etwa 800 Millio 
nen Franken. Die Fälscher gefähr 
den aber auch Arbeitsplätze. Das 
Ausmass der Markenpiraterie bei 
Uhren ist gross: «In der Schweiz 
UtiMi—tto «»— 
2004 täglich etwa: 
• 630000 Personen und etwa 
330000 Personenwagen ip die 
Sckweiz eingereist sind. , , 
• 21000 LKWs die Schweizer 
Clenze passiert haben (Ein- und 
Ausreise). 
• fllr 407 Mitionen Franken Wa 
ren exportiert und für 381 Million 
nen Franken importiert wurden. 
Daniii Monney von der 
mit UhrintHlsciiungon. 
werden im Jahr etwa 26 Millionen 
Uhren produziert. Diesen stehen 
schätzungsweise 30 bis 40 Millio 
nen Fälschungen gegenüber», 
schreibt die EZV in einer Medien 
mitteilung vom 11. August 2004. 
Viele Verkäufer seien sich nicht be- 
wusst, dass der Zoll verpflichtet ist, 
• 52 Millionen Franken für die 
Staatskasse einnahm. 
• 70000 Abfertigungen durch 
führte. 
• 660Malintcxv8QkMe. 
•' 50 Zoll- updMchrwcrtstcucr- 
Widerhandlungen aufdeckte. 
• 90 Penonen der Polizei ttber- 
dar ObefzelkHrektlon in Bern 
Uhrenfälschungen zu beschlagnah 
men und vernichten zu lassen. So 
bezahlt man für eine gefälschte 
Uhr, bekommt sie aber nicht. «Eine 
Rückforderung ist in der Regel 
zwecklos. Dies gilt besonders bei 
Bestellungen im Internet», so die 
EZV. 
Nicht nur Uhren sind Zielobjekte 
von Fälschern. Laut Schätzungen 
sind 40 Prozent aller weltweit be 
nutzten Software-Produkte sowie 
36 Prozent aller verkauften Musik- 
CDs und -Kassetten gefälscht. 
Schlimmer als der Schmuggel 
von Fälschungen ist aber der 
Schmuggel von Lebensmitteln oder 
gefälschten Medikamenten. Gleich 
zwei Medienmitteilungen im Zeit 
raum von neun Monaten vermel 
den Erfolge im Aufdecken von 
Schmuggel. Am 1. Juni des letzten 
Jahres vermeldete die EZV: «Für 
260 000 Franken Agrarprodukte 
geschmuggelt.» Insgesamt seien 
rund neun Tonnen Fleischwaren, 
Käse und Spirituosen illegal einge 
führt worden. Als Drahtzieher 
wirkte ein damals im Fürstentum 
Liechtenstein wohnhafter Spanier, 
wie die EZV schreibt. Die Ware ge 
langte an Klubs, Restaurants und 
Spezialitätenläden in der Deutsch 
schweiz. Das Problem: «Die Fleisch 
waren gelangten unkontrolliert und 
ohne grenztierärztliche Untersu 
chung in den Verkehr. Auch der Kä 
se konnte an der Grenze in Bezug 
auf die lebensmittelrechtlichen Be 
stimmungen nicht überprüft wer 
den», so die EZV. Die zweite 
Medienmitteilung über einen 
Fleischschmuggel von rund zehn 
Tonnen präzisiert die Gefahr für 
den Konsumenten: «Die Umge 
hung der grenztierärztlichen Kon 
trollen stellte für die Konsumenten 
eine erhebliche Gesundheitsgefahr 
dar, zumal die Lieferung in einem 
ungekühlten Personenwagen er 
folgt waren.» Man nenne nur Stich 
worte wie Gentech, BSE oder der 
Arten- und Pflanzenschutz. Der 
Zoll vernichtet deshalb die sicher 
gestellten Lebensmittel. 
Schengen 
«aScMMbr 
• Es werden keine systemati 
schen Personenkontrollen mehr 
erlaubt sein. Im Rahinen einer 
Warenkontrolle muss aber 
wegen der Sicherheit des 
Grenzwachtperaonals auch eine 
Personenkontrolle durchgeführt 
werden. Zudem darf ein Grepz- 
wächter bei einem Verdacht eine 
Person jederzeit kontrollieren. 
In besonderen Situationen, z. B. 
bei Großveranstaltungen kön 
nen systematische Personen- 
kontrollen wieder eingeföhrt 
werden. 
• Die Schweiz erhält Zugriff 
auf das Schengener Informa 
tionssystem (SIS). Das SIS ist 
eine nichtöffentliche Daten 
bank, iii der Personen Und Sa 
chen im Schengen-Raum zur 
Fahndung ausgeschrieben wer 
den . Man rechnet dadurch mit 
einem Plus für die Sicherheit 
des Landes. 
Landesspital erweitert Internetangebot 
Babyfotos und Genesungswünsche per Internet 
VADUZ - Die Internetseite des 
Liechtensteinischen Landesspi 
tals bietet seit kurzem eine Fo 
togalerie der Neugeborenen an. 
Ebenfalls können Genesungs 
wünsche an Patienten im Lan- 
desspital ab sofort auch über 
das Internet verschickt werden. 
Die Website www.landesspital.li ist 
in den letzten Monaten kontinuier 
lich ausgebaut worden. Sie enthält 
Informationen über das medizini 
sche Angebot, über die am Spital 
tätigen Ärzte sowie wichtige Hin 
weise für Patienten und Besucher. 
Im Weiteren orientiert sie über die 
Struktur und das Management des 
Landesspitals. Unter dem Naviga 
tionspunkt «Aktuell» findet man 
aktuelle Nachrichten und unter 
«Stellen» können Informationen 
über offene Stellen abgerufen und 
heruntergeladen werden. 
Die Internetseite des Landesspi 
tals zeichnet sich durch eine einfa 
che und übersichtliche Struktur 
aus. Das Surfen wird dadurch er 
leichtert, dass die Navigation von 
jeder Seite aus immer sichtbar und 
benutzbar ist. Einzelne Informatio 
nen können zudem sowohl über ei 
ne Sitemap als auch über eine 
Suchmaschine gefunden werden. 
Die Homepage des Landesspitals 
kann im Übrigen nicht nur über die 
Adresse www.landesspital.li er 
reicht werden, sondern auch über 
www.spital.li und www.kranken- 
haus.li. Damit soll für alle Informa 
tionssuchenden eine gute Erreich 
barkeit gewährleistet werden. 
Babyfotosund 
«Gute Besserung!» 
Als neue Dienstleistung findet 
man unter dem Navigationspunkt 
«Services», Stichwort «Babyliste», 
eine Fotogalerie aller in den letzten 
Tagen und Wochen im Landesspi 
tal zur Welt gekommenen Babys 
mit Name, Geburtstag, Geburts 
zeit, Geburtsdatum und Geburtsge 
wicht. Nachdem rund zwei Drittel 
aller Neugeborenen in Liechten 
stein im Landesspital zu Welt kom 
men, wird diese Bildergalerie jähr 
lich rund 250 Fotos umfassen. 
Selbstverständlich werden Fotos 
und Informationen nur mit dem 
Einverständnis der Eltern veröf 
fentlicht. 
Ebenfalls unter dem Navigations 
punkt «Services», Stichwort «E- 
Cards», ist es ab sofort möglich, 
Genesungswünsche an Patienten 
im Landesspital zu senden. Der Ab 
sender kann unter verschiedenen 
Bildmotiven wählen und sie mit ei- 
individuellen Text versehen. 
nem 
Die Wünsche werden von der Spi 
talverwaltung ausgedruckt und dem 
Patienten oder der Patientin direkt 
ans Krankenbett gebracht. (PD) 

Wr Mloatoa 
mtttoft worden.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.