SAMSTAG, 16. JULI 2005 BLATT I INLAND
Nachrichten
Alkoholisierter Motorradlenker
SCHAAN - Am Freitag fuhr ein Motorrad
lenker mit seinem Gefährt ohne Versiche
rungsschutz und Kontrollschilder die Feldkir-
cher Strasse in Schaan in nördliche Richtung.
Einer Aufforderung der Landespolizei, mit
seinem Gefährt zu halten, folgte der Lenker
nicht und startete eine Flucht. Im Rahmen
dieses Fluchtversuches gefährdete der Motor
radfahrer durch ein riskantes Überholmanö
ver einen entgegenkommenden Personenwa
gen. Auf einer Nebenstrasse in Schaan verlor
der Lenker mehrmals die Kontrolle über sein
Fahrzeug und stürzte, bevor er frontal auf das
Patrouillenfahrzeug der Landespolizei zufuhr.
Dieses streifte er schliesslich seitlich. Am Pa
trouillenfahrzeug entstand Sachschaden. Der
durchgeführte Atemalkoholtest verlief posi
tiv. Aufgrund der fehlenden Lenkerberechti
gung konnte dem Motorradfahrer der Führer
schein nicht abgenommen werden. (lpfl)
Bärger Imkertag
TR1ESENBERG - Die Gemeinde Triesen-
berg hat in verdankenswerter Weise dafür ge
sorgt, dass eines der schönsten und grössten
Bienenhäuser im Land vor dem Abbruch ge
rettet wird und nun in der Erla einen neuen
Standort gefunden hat. Wir möchten der Trie-
senberger Bevölkerung am Sonntag, den 17.
Juli von 14 bis ca. 19 Uhr nicht nur das Bie
nenhaus in der Erla zeigen, sondern auch
gleichzeitig einen Einblick geben in die Wun
derwelt der Bienen und die Arbeit weise der
Imker. Die Ortsgruppe der Triesenberger Im
ker freut sich, möglichst viele Besucherinnen
und Besucher über die Bedeutung der Bie
nenhaltung zu informieren. Unter anderem
wird auch ein Schaukasten gezeigt, in dem
mit Sicherheit die Königin zu sehen ist. Ver
pflegung wird günstig abgegeben. Die Park
plätze beim Bienenhaus sind beschränkt, Par-
kierungsmöglichkeiten gibt es in der Parkhal
le Leitawis, 5 Minuten zu Fuss. Auf Ihren Be
such freut sich die Imker-Ortsgruppe Triesen-
berg. (PD)
Gampriner Sommernächte 2005
GAMPRIN - Die kleine Konzertreihe der
Gampriner Sommernächte 2005 steuert be
reits wieder ihrem Ende zu. Heute Samstag,
den 16. Juli ist die Gruppe «Two rocks and
band» (Marius Matt, Sylvya Ospelt, Kurt
Frei, Christian Sele, Daniel Spreiter zu Gast.
Das Repertoire von Two rocks and band ist
vielfältig und umfasst Country, Country-
Rock, Blues,Blues-Rock, Hard- und Mund
art-Rock. Die Festwirtschaft öffnet um 19.30
Uhr. Für die Verpflegung sorgen die 50-Plus
Musikanten. Die Veranstaltung findet bei je
der Witterung statt. (PD)
Helikopter in nächster Nähe
BALZERS - Beim 19. Heliplausch der Mo
dellfluggruppe Falknis werden am 17. Juli die
verschiedensten Modellhelikopter in die Lüf
te steigen. Auf dem Modellflugplatz St. Luzi-
steig oberhalb von Balzers lassen die Piloten
ihre Fluggeräte abheben. Piloten aus dem In-
und Ausland werden auch in diesem Jahr
beim traditionellen Heliplausch der Modell
fluggruppe Falknis dabei sein. Zum einen
lenken die passionierten Flieger ihre Helis
beim Wettkampf durch den Geschicklich
keitsparcours. Jeder Pilot hat vier Aufgaben
zu meistern. Flaschen von einer Plattform
stossen, Achten um Kunststoffstangen flie
gen oder einen Pylon mit den Kufen in die
Lüfte heben und auf einem markierten Feld
wieder absetzen. Zum anderen kann sich das
Publikum auf waghalsige Flugmanöver freu
en, wenn die Modellhelikopter zu den freien
Flugvorführungen starten. Die Modellflug
gruppe Falknis hat ein abwechslungsreiches
Programm für die Profis, aber auch für die
Anfänger auf die Beine gestellt. Fürs kulina
rische Wohl der Piloten und Zuschauer sorgt
die Festwirtschaft.
Ausserdem können sich die Kinder auf
dem anliegenden Spielplatz die Zeit vertrei
ben. Die ersten Helikopter werden am 17.
Juli um 9.00 Uhr abheben. Die Sieger
ehrung findet um ca. 16 Uhr statt. Infos zur
Modellfluggruppe Falknis auf www.
mfgfalknis.li. (PD)
«Chance auf Neuanfang
beim Letzetunnel»
Regierungsrat Martin Meyer über Vorarlbergs Neuplanung des Letzetunnels
VADUZ - NacMsm die Fronten
während Jahren verhärtet wa
ren, wollen der Vorariberger
Landesrat Manfred Rein und Re
glerungsrat Martin Meyer nach
gemeinsamen Läsungen im
grenzüberschreitenden Verkehr
suchen. Wichtige Hilfe bietet
hierbei eine Zweckmässigkelts-
beurteliung, welche die liech
tensteinische Regierung In Auf
trag gegeben hat und die in we
nigen Wochen vorgestellt wird.
■ Mirttn FromwH
Volksblatt: Die Vorarlberger
Landesregierung hat kürzlich
mitgeteilt, dass man den «Letze
tunnel» neu planen wolle. Für
Liechtenstein also eine gute
Nachricht..
Martin Meyer: Grundsätzlich
ist es meines Erachtens ein überaus
erfreuliches Zeichen, dass Vorarl
berg und Liechtenstein nach Jahren
verhärteter Fronten in dieser Frage
nun gemeinsam nach einer Lösung
suchen werden.
In Zusammenhang mit der kürz
lich zugesicherten Parteistellung im
Rahmen einer Umweltverträglich-
Verhärtete Fronten
sind jetzt vorbei
keitsprüfung und der Anwendung
der Alpenschutzkonvention für die
ses Bauprojekt stellt die angekün
digte Neuplanung des Letzetunncls
sicher, dass auch Liechtenstein sei
ne Interessen in die weitere Pla
nung einer Südumfahrung Feld
kirch einbringen kann. Damit wur
de die Grundlage geschaffen für ei
ne Lösung, die sowohl Vorarlbergs
Bedürfnissen als auch Liechten
steins Anliegen gerecht wird.
Welchen Beitrag zu dieser neuen
Dynamik hat die Studie der Re
gierung dazu geleistet?
Den Auftrag zur Erstellung die
ser Studie hat die damalige Regie
rung im Spätherbst 2004 gegeben.
Damit wurde das Ziel verfolgt, die
Situation durch neue Resultate und
Erkenntnisse in eine konstruktive
Richtung zu lenken.
So wurde in der Zweckmässig-
keitsstudie geprüft, welche Alterna
tiven zur bisherigen Variante des
Letzetunnels denkbar sind und wie
sich diese auf den Verkehr an der
Bärenkreuzung in Feldkirch und im
liechtensteinischen Grenzgebiet
auswirken.
Auf diese Weise kann die Studie,
natürlich neben anderen Faktoren,
einen äusserst wichtigen Beitrag in
der weiteren Suche nach einer kon
struktiven Lösung leisten.
Wie sieht es bezüglich der Veröf
fentlichung dieser Studie aus?
Wie die Regierung ja bereits mit
geteilt hat, wird die Studie in weni-
Einbezug aller
interessierten Kreise
gen Wochen der Öffentlichkeit vor
gestellt. Ab Ende September erhal
ten somit auch Interessengruppen
die Möglichkeit, ihren Standpunkt
in die weitere Diskussion einzu
bringen.
«Ein überaus erfreuliches Zeichen, dass Vorarlberg und Liechtenstein nach Jahren verhärteter Fronten In die
ser Frage nun gemeinsam nach einer Lösung suchen werden»: Verkehrsminister Martin Meyer.
Es liegt auf der Hand, dass ein
solcher Einbezug aller interessier
ten Kreise unabdingbar ist für eine
konstruktive Vorgehensweise. Aus
diesem Grund war denn auch von
Beginn an vorgesehen, die Studie
öffentlich zu machen. Bis dahin bit
te ich folglich alle Interessierten
noch um etwas Geduld.
Wie geht es in der Frage des Let
zetunnels nun weiter?
Wird sind mit der Vorarlberger
Landesregierung darin übereinge
kommen, dass die Studie Ende
September veröffentlicht wird.
Diese Frist war notwendig, damit
auch unsere Partner in Vorarlberg
ausreichend Zeit haben, sich mit
der Studie vertraut zu machen, be
vor deren Resultate öffentlich
diskutiert werden. Ich denke mir,
dass ein solches Entgegenkommen
im Interesse beider Seiten ist.
Wie bereits angekündigt, werden
zwischen Vorarlberg und Liechten-
Veröffentlichung der
Studie: «Diese Frist
war notwendig»
stein dann nach der Sommerpause
Gespräche zu verschiedenen Ver
kehrsfragen stattfinden.
Geht es in diesen angekündigten
Gesprächen mit der Vorarlber
ger Landesregierung nur um den
Letzetunnel oder auch um ande
re Verkehrs-Fragen?
Im Zentrum dieser Gespräche
steht natürlich nicht nur die von
österreichischer Seite angekündigte
Neuplanung der Südumfahrung
Feldkirch, sondern auch der grenz
überschreitende Individualverkehr
im Allgemeinen und der Pendelver
kehr im Speziellen sowie der öf
fentliche grenzüberschreitende Ver
kehr.
Die intensivierte Zusammenar
beit mit Vorarlberg soll schliesslich
nicht nur den Individualverkehr,
sondern insbesondere auch den öf
fentlichen Verkehr umfassen.
Ein liechtensteinisches Landes-
medium hat erste Inhalte der
Studie vorgestellt und damit in
laufende politische Diskussionen
eingegriffen, die in Vorarlberg
derzeit ziemlich intensiv geführt
werden. Hat die Zusammenar
beit Liechtensteins mit Vorarl
berg in dieser Thematik dadurch
Schaden genommen?
Nach Jahren verhärteter Frönten
wäre es schade, wenn von liechten
steinischer Seite gewollt oder unge-
«Für Liechtensteins
Interessen äusserst
kontraproduktiv»
wollt dazu beigetragen wird, dass
die neue Aussicht auf echten Fort
schritt in der Letzetunnel-Frage ge
trübt wird.
Da aber auch unsere Partner in Vor
arlberg ausdrücklich an einer kon
struktiven Lösung interessiert sind,
denke ich nicht, dass das neue Ge
sprächsklima, das ich als sehr kon
struktiv empfinde, bisher Schaden
genommen hat.
Dennoch müssen wir uns stets be-
wusst sein, dass es sich bei dieser
intensivierten Zusammenarbeit
noch um eine junge Pflanze han
delt, auf der man nicht unbedacht
herumtrampeln sollte. Ein solches
Verhalten wäre für Liechtensteins
Interessen äusserst kontraproduktiv.
Wie stellt sich die Vorarlberger
Landesregierung zur liechten
steinischen Studie?
Bisher hat die Vorarlberger Lan
desregierung die liechtensteinische
Zweckmässigkeitsbeurteilung sehr
positiv aufgenommen. So hat die
Studie bereits jetzt einen konstruk
tiven Beitrag zur Diskussion geleis
tet und kann künftig im Rahmen
der angekündigten Neuplanung der
Südumfahrung Feldkirch ebenfalls
einen wertvollen Beitrag leisten.
Indem die Studie aufzeigt, wel
che Varianten sowohl für Feldkirch
als auch für Liechtenstein hinsicht-
Studie wurde sehr
positiv aufgenommen
lieh der Verkehrswirksamkeit die
meisten Vorteile bringen, hat die
Studie für alle einen grossen offen
sichtlichen Nutzen.
Kann die neue Bewegung in der
Letzetunnel-Frage tatsächlich zu
einer gemeinsamen Lösung füh
ren?
Die angekündigte Neuplanung
des Letzetunnels seitens Vorarlberg
ist natürlich nur ein erster Schritt in
diese Richtung. Bevor man sich tat
sächlich irgendwann auf eine für
alle akzeptable Lösung einigen
wird, müssen noch etliche Fragen
geklärt und Hürden überwunden
werden.
Dennoch ist es ein wichtiges
erstes Zeichen, dass sowohl Vorarl-
«Der Grundstein für ein
konstruktives
Miteinander ist gelegt»
berg als auch Liechtenstein nun
signalisieren, dass man gemeinsam
nach einer neuen Lösung suchen
möchte.
Der Grundstein für ein konstruk
tives Miteinander ist gelegt und da
her blicke ich auch in der Frage der
Südumfahrung Feldkirch durchaus
zuversichtlich nach vorne.