Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

FREITAG, 15. JULI 2005 
BLATT INTERNATIONAL 
20 
W SPLITTER 
Papst sieht Harry Potter 
als schädlich an 
FRANKFURT/MAIN - Der Papst lehnt die 
Harry-Potter-Romane offenbar als schädlich 
für das Christentum ab. Seine Haltung zu den 
Zaubergeschichten hat Joseph Ratzinger nach 
Angaben der katholischen Schriftstellerin Ga 
briele Kuby bereits vor zwei Jahren als Kar 
dinal in einem Brief an die Schriftsellerin 
kundgetan, nachdem Kuby ihm ihr Potter-kri 
tisches Buch «Harry Potter - gut oder böse» 
zugeschickt hatte. (AP) 
Zigaretten als 
Eiswaffeln getarnt 
AUGSBURG - Ein mutmasslicher Zigäret- 
tenschmuggler ist wegen Steuerhehlerei in 
Höhe von fast 15 Millionen Euro vor dem 
Landgericht Augsburg angeklagt worden. Der 
31-jährige Belgier soll nach Angaben der 
Staatsanwaltschaft ab Februar 2002 einen 
gross angelegten Zigarettenschmuggel von 
China, Russland oder Polen nach Kempten im 
Allgäu organisiert haben. Hinter Paletten mit 
Eiswaffeln versteckt, seien die Zigaretten 
nach England zum Verkauf auf dem Schwarz 
markt transportiert worden. (AP) 
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Waffenstillstand wankt 
Militanter Palästinenser erschossen - Israelin bei Raketenangriff getötet 
NABLUS/RAMALLAH - Dar von 
Israelis und Palästinensern vor 
fünf Monaten vereinbart« Waf 
fenstillstand gerät Immer mehr 
Ins Wanken. 
Nach dem Selbstmordanschlag zu 
Beginn der Woche wurden gestern 
bei palästinensischen Raketenan 
griffen auf jüdische Siedlungen im 
Gazastreifen eine Israelin getötet 
und mehrere Personen verletzt. Die 
al-Aksa-Märtyrerbrigaden erklär 
ten, das sei die Vergeltung für den 
Tod eines Palästinensers gewesen, 
der am Morgen von israelischen 
Soldaten im Westjordanland er 
schossen wurde. 
Ein wütender Berater von Mi 
nisterpräsident Ariel Scharon warf 
der palästinensischen Autonomie 
behörde vor, für den tödlichen An 
griff im Gazastreifen verantwort 
lich gewesen zu sein, weil sie sich 
weigere, den Terror zu bekämpfen. 
David Baker sagte: «Wir werden 
nicht zulassen, dass unsere Bürger 
umgebracht werden, und wenn die 
palästinensische Autonomiebehör 
de nicht die notwendigen Schritte 
unternimmt, um den Terror zu ver 
hindern, dann werden wir das tun.» 
Zwei palästinensische Kassam- 
Raketen waren am Nachmittag in 
dem Dorf Nativ Haasara nördlich 
von Gaza eingeschlagen. Eine Ra 
kete traf ein Haus, wo eine Frau ge 
tötet wurde, die zweite ein parken 
des Auto. Auch auf einem Militär- 
iin israsllscliar Polizist inspiziert ein Haus In Nativ Haasara, das von einer Rakete getroffen wurde. 
Stützpunkt und in einer Siedlung 
schlugen Raketen ein, wobei nach 
israelischen Angaben mehrere 
Menschen verletzt wurden. 
Zuvor hatten israelische Soldaten 
am Morgen das Haus einer Britin in 
Nablus gestürmt und einen militan 
ten Palästinenser erschossen. Die 
israelischen Streitkräfte erklärten, 
der Palästinenser sei auf der Flucht 
getötet worden. Es habe sich um 
ein Mitglied des Islamischen 
Dschihads gehandelt. Nach Anga 
ben der Britin, einer Journalistin, 
wurde der Mann aus nächster 
Nähe erschossen, nachdem er 
durch eine erste Kugel kampfunfä 
hig gemacht worden sei. Ein zwei 
ter Palästinenser wurde festgenom 
men. Der palästinensische Minis 
terpräsident Ahmed Kureia be 
zeichnete die gezielte Tötung von 
Mitgliedern des Islamischen ihads, 
die Scharon nach dem Selbstmord 
anschlag vom Dienstag ange 
kündigt hatte, als «sehr gefähr 
lich». (AP) 
Zwei Minuten Stille 
Millionen Menschen gedenken schweigend der Londoner Opfer 
LONDON - In Europa haban am 
Donnerstag Millionen von Men 
schen dar Opfer der Selbstmord- 
attentate In London vor einer 
Woche gedacht. Nach neuesten 
Polizeiangaben kamen bei den 
Anschlägen 53 Menschen um; 
49 Verletzte sind noch in Spital 
pflege. 
Europaweit stand das Leben um 13 
Uhr (MESZ) in Gedenken an die 
Opfer für zwei Minuten still. In der 
Innenstadt von London wurde es 
vollkommen ruhig. Busse, Taxis 
und Züge hielten an. Die Menschen 
traten für die Schweigeminuten um 
12 Uhr Lokalzeit auf die Strasse; 
Königin Elizabeth II. schloss sich 
dem Aufruf an. 
Zeitgleich wurde in Madrid, das 
flankiert mit für die Tapfefkeltsmeilaillt nominierten Polizisten, begeht 
der britische Pramiannifllster Tony Blair die Schweigeminuten. 
im März vor einem Jahr Ziel von 
Terroranschlägen war, für zwei Mi 
nuten innegehalten. Frankreichs 
Präsident Jacques Chirac bat seine 
Gäste am traditionellen Gartenfest 
zum Nationalfeiertag am 14. Juli 
um zwei Minuten Stille. 
Wie in Italien wurde in der 
Schweiz der Terroropfer bereits um 
12 Uhr (MESZ) gedacht. Bundes 
präsident Samuel Schmid hatte die 
Bevölkerung aufgerufen, im Ge 
denken an die blutigen Anschläge 
innezuhalten. 
Eine Woche nach den Anschlä 
gen bestätigte die Polizei in Lon 
don, dass es sich um Selbstmordat 
tentäter handelte. Damit waren es 
die ersten Anschläge dieser Art in 
Westeuropa. (sda) 
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Frühestens Sonntag 
Nasa verschiebt «Discovery»-Start 
CAPE CANAVERAL - Die Welt 
raumfähre «Discovery» startet 
wegen technischen Problemen 
frühestens Sonntag. Das teilte 
die MfeltraumbehiMe Nasa ges 
tern am Weltraumbahnhof in 
Cape Canaveral In Florida mit 
Doch sei auch dieser Starttermin 
äusserst optimistisch, sagte Nasa- 
Vizedirektor Wayne Haie. Die US- 
Raumfahrtbehörde brauche Zeit, 
um den Defekt eines Sensors zur 
Messung des Treibstoffs abklären 
zu können. 
Der Countdown war am Mitt 
woch wegen des defekten Sensors 
knapp zweieinhalb Stunden vor 
dem Starttermin abgebrochen wor 
den. Haie sprach von einer «unge 
klärten Anomalie». Der riesige mit 
nahezu zwei Millionen Litern 
Treibstoff gefüllte Tank wurde ge 
leert, da einer der vief Sensoren, 
der den verbleibenden flüssigen 
Wasserstoff im externen Tank mes 
se, nicht funktioniere. 
«Man hätte auch mit diesem 
Fehler durchaus starten können», 
sagte der Roskosmos-Chef Anatoli 
Perminow am Donnerstag in Mos 
kau. Wenn einer von vier Treib 
stoffanzeigern ausfalle, «muss man 
wegen eines solchen Defekts nicht 
gleich in Panik verfallen». 
Seit dem Absturz der US-Raum 
fähre «Columbia» und dem Start 
verbot fiir Shuttles liegt die Last 
der TransportflUge zur Internatio 
nalen Raumstation (ISS) allein auf 
russischen Schultern. (sda) 
+1$+++&i airter Letzt...+ + + + + 
Japaner rotten «Nemo» 
TOKIO - «Findet Nemo» ist in 
Japan leichter gesagt als getan: 
Aus Sorge vor Überfischung der 
seit dem Filmhit «Findet Nemo» 
populären Clownfische betreiben 
Berufsschüler in Japan erfolg 
reich die Aufzucht der kleinen 
Meeresbewohner. 
Gegenwärtig werden an der 
Okayama University of Science 
Vocational.- Schoo! monatlich 
rund 3000 «Nemos» gezüchtet, 
doch soll die Zahl auf 10000 er 
höht werden, wie die japanische 
Nachrichtenagentur Kyodo ges 
tern berichtete. 
Die Studenten hatten beim 
Pflanzen von Korallen im Meer 
um die Insel Ishigaki festge 
stellt, dass sich dort immer we 
niger Clownfische tummeln. 
Daraufhin begannen sie mit der 
Zucht. Es sei das erste Mal, dass 
Clownfische in Japan in einer 
grossen Zahl gezüchtet wtirden, 
hiess es. Sie seien insbesondere 
unter Kunden mit Kindern be 
liebt. (sda)
	        

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