DONNERSTAG, 14. JULI 2006
BLATT INTERNATIONAL
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ra SPLITTER
Zwei Extremisten wagen
AnsdilagsplSnen verurteilt
BRESCIA - Ein italienisches Gericht hat am
Mittwoch zwei Moslem-Extremisten wegen
der Planung von Terror-Anschlägen verur
teilt. Der marokkanische Geistliche Moha-
med Rafik und der Angeklagte Kamel Ham-
roui hätten Anschläge auf eine Mailänder U-
Bahn-Station und eine Kirche im norditalieni
schen Cremona geplant, sagte ein Vertreter
des Gerichts in Brescia. Rafik müsse für vier
Jahre und acht Monate ins Gefängnis, Ham-
roui für drei Jahre und vier Monate. (sda)
Satl setzt auf Comedy
mit Engelka und Pestewka
HAMBURG - Mit seinen bewährten Come-
dy-Stars geht Satl im Herbst ins Rennen um
Quoten. Anke Engelke, die kurz vor der Ge
burt ihres zweiten Kindes steht, kehrt nach ih
rer Babypause mit einem Nachfolger von
«Ladykracher» zurück. «Sie ist eine der bes
ten und vielseitigsten Comedy-Stars, die es in
Deutschland gibt», sagte Geschäftsführer Ro
ger Schawinski am Dienstagabend in Ham
burg bei der Präsentation der Programm-
Höhepunkte für Herbst und Winter sowie
2006. Auch Bastian Pastewka und Dirk Bach
werden wieder zu sehen sein. (AP)
Unesco-Botschafter Mandela
NEW YORK - Der frühere südafrikanische
Präsident Nelson Mandela ist zum Botschaf
ter für die UN-Oiganisation für Bildung, Wis
senschaft und Kultur (Unesco) ernannt wor
den. Mandela sei wegen seines Einsatzes im
Kampf gegen die Apartheid ausgewählt wor
den, teilten die Vereinten Nationen am
Dienstag in New York mit. Mandela war unter
den Apartheid-Gesetzen 27 Jahre inhaftiert.
1993 wurde er zusammen mit Präsident Fre
derik de Klerk mit dem Friedensnobelpreis
ausgezeichnet. (AP)
«Dfscovery»-Start abgesagt
CAPE CANAVERAL - Die US-Raumfahit-
behörde NASA hat den für Mittwoch geplan
ten ersten Start einer Raumfähre nach der
«Columbia»-Katastrophe vor zweieinhalb
Jahren wegen eines technischen Problems
kurzfristig abgesagt. Als
genauen Grund nannte
die NASA einen fehler
haften Sensor im Treib
stofftank. Die Raumfäh
re «Discovery» sollte
mit sieben Astronauten
an Bord am Mittwoch
um 21.51 Uhr MEZ von
Cape Canaveral aus ins
All starten. Einen neuen
Termin nannte die
NASA nicht. (AP)
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Suche dauert an
Fünfter Verdächtiger laut BBC - Blair will Hassprediger ausweisen
LEIDS/LONDON - DI« Ermittlun
gen nach dm Terroransehlägen
von London haben sich gestern
Mittwoch welter auf ein« Sied
lung In Laads konzentriert, aus
der mindestens drei von vier At
tentätern kamen.
Laut BBC fahndete die Polizei in
zwischen nach einem fünften Ver
dächtigen, was von den Behörden
zunächst nicht bestätigt wurde. Der
britische Premierminister Tony
Blair zeigte sich schockiert, dass
die Attentäter wohl alle in Gross
britannien geboren wurden. Er will
Hassprediger künftig schneller aus
weisen.
In britischen Medienberichten
wurden drei der Attentäter identifi
ziert. Es handelte sich demnach um
junge Männer im Alter von 19 und
22 Jahren sowie einen 30 Jahre al
ten Mann, der Vater eines acht Mo
nate alten Babys war. Zu dem vier
ten Verdächtigen wurden keine An
gaben gemacht. Einige wurden als
gläubige Muslime beschrieben. Sie
stammten aus Familien, die aus Pa
kistan nach Grossbritannien einge
wandert waren.
Die Polizei suchte in Leeds, wo
sie weiter einen ganzen Strassen-
zug abgesperrt hielt, nach Spreng
stoff und Hinweise auf weitere Per
sonen, die in die vermutlich ersten
Selbstmordanschläge in Europa
verwickelt sein könnten. Ihr beson-
Jüif eine SMhm| in Leeds, ans i
deres Interesse galt einem unbe
wohnten Reihenhaus in der evaku
ierten Strasse. Die Einwohner durf
ten bis Mittwoch nicht zurück in ih
re Wohnungen. Bislang wurde eine
Person festgenommen, bei der es
sich um einen Verwandten von ei
nem der Attentäter handeln soll.
Blair kündigte vor dem Unter
haus an, er werde mit der muslimi
schen Gemeinschaft in Grossbri
tannien zusammenarbeiten, um den
Extremismus auszurotten. «Das ist
kein vereinzeltes Verbrechen, mit
i drel AttsetHer stamm«, konzentriert steh derzeit die Seche.
dem wir es hier zu tun haben», sag
te Blair. «Es ist eine extreme und
böse Ideologie, deren Wurzeln in
einer pervertierten und vergifteten
Fehlinterpretation der islamischen
Religion liegen.» Seine Regierung
wolle mit der muslimischen Ge
meinschaft über den richtigen Weg
diskutieren, gegen dieses Übel vor
zugehen, sagte Blair weiter. «Am
Ende kann es nur von der Gemein
schaft selbst angegangen und be
siegt werden, aber wir können da
bei helfen, das zu schaffen.»
Zwei militante islamische Orga
nisationen haben sich als Urheber
der Anschlagsserie vom vergange
nen Donnerstag bezichtigt. Innen
minister Charles Clarke verkünde
te am Mittwoch einen Durchbruch
bei den Ermittlungen und sagte,
gerichtsmedizinische Untersu
chungen legten nahe, dass sich zu
mindest ein Attentäter mit in die
Luft gesprengt habe. Persönliche
Dinge der übrigen wurden auch an
den anderen Anschlagsorten ge
funden. (AP)
Kinder wurden Opfer eines Attentats
Selbstmordanschlag in Bagdad fordert 25 Tote
BAGDAD - In Bagdad sind ges
tern Mittwoch bei einem Selhst-
mordanschlag 25 Menschen ge
tötet worden. Die meisten Opfer
sind irakisch« Klndir. Der
Sprengsatz explodierte, als US-
Soldaten gerade Siissigkeiten
an die Kinder verteilten.
Die Kinder im Alter zwischen 10
und 13 Jahren wurden mit in den
Tod gerissen, als sich ein Attentä
ter am Vormittag im Südosten der
irakischen Hauptstadt in die Luft
sprengte, wie die US-Armee und
Spitalmitarbeiter mitteilten. 20
weitere Kinder wurden bei dem
Anschlag verletzt, ein US-Soldat
wurde getötet. Ein Augenzeuge be
richtete, die US-Soldaten seien in
FemWenmlt^eder am Serg
Kindes In Bagdad.
gestrigen Anschlag getöteten
das Viertel El-Dschedidah gekom
men, um Bewohner vor einem
möglichen Anschlag zu warnen
und Strassen abzusperren. Die
Kinder seien zu den Soldaten ge
laufen, die Süssigkeiten verteilt
hätten. Plötzlich sei ein Auto aus
einer Seitenstrasse hervorgeschos
sen, dessen Fahrer sich dann in die
Luft sprengte.
Viele der toten und verletzten
Kinder wurden ins Kindi-Spital
von Bagdad gebracht, wo sich ver
zweifelte Angehörige einfanden.
Der bisher letzte Anschlag im Irak,
bei dem viele Kinder getötet wur
den, ereignete sich am 30. Septem
ber 2004. In Bagdad starben da
mals 37 Kinder und vier Erwach
sene. (sda)
Dreifaches Unglück
Zugunglück in Pakistan
GHOTKI - Bei einem schweren
Zugunglück Im Süden Pakis
tans sind am Mittwoch nach
offiziellen Angaben mindes
tens 123 Menschen getötet
und Hunderte welter« verletzt
worden. Präsident Pervez
Musharraf schloss einen Sabo
tageakt aus.
75 Verletzte schwebten nach dem
Zusammenprall dreier Personenzü
ge in der sUdpakistanischen Pro
vinz Sindh in Lebensgefahr, teilte
die Polizei mit. Bahnbeamte und
die Polizei befürchteten einen wei
teren Anstieg der Opferzahl. Das
staatliche Fernsehen hatte in der
Nacht (Ortszeit) unter Berufung
auf die örtliche Polizei von bis zu
300 Toten berichtet. Das Unglück
ist die Folge einer dramatischen
Verkettung unglücklicher Umstän
de: Ein Schnellzug muss am frühen
Morgen wegen technischer Proble
me am Bahnhof des Ortes Sarhad
anhalten. Auf demselben Gleis
missachtet nach Bahnangaben kurz
darauf der Zugführer des Express
zugs von Lahore nach Karachi ein
Signal.
Statt zu stoppen, fährt der Zug
ungebremst weiter - direkt auf die
stehenden Wagen der defekten
Bahn. Die Wucht des Aufpralls
schleudert Waggons auf die
Gegenspur, wo ein dritter Schnell
zug heranrast und die Wagen
rammt. Insgesamt springen 19
Waggons aus den Schienen, (sda)
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Noch streng geheim
ROSENDALE/USA - Ein neun
jähriger Junge im US-Staat New
York hat bereits zwei Seiten aus
dem noch streng geheimen neuen
Harry-Potter-Buch gelesen. Als
seine Eham erfuhren, dass der
sechste Bend Uber den jungen
Zauberer eigentlich noch gar
nicht veröffentlicht ist, musste
Sylum Mastropaolo die Lektüre
einstellen und das Buch zurück
geben. Der Verlag Scholastic be
dankte sich und sagte Sylum für
Samstag zu, den Band zusammen
mit einem Geschenk zu bekom
men. Ein Geschält in Rosendale
im US-Staat New York hatte
«Harry Potter and the Half-
Blood-Prince» versehentlich ein
paar Tage vor dem offiziellen Ver
kaufsstart am Samstag in die Re
gale gestellt. Damit das Geheim
nis und die Spannung um den
Fortgang der Saga nicht verraten
werden kann, darf «Harry Potter
and the Half-Blood-Prince» nicht
vor dem Erscheinungstermin am
Samstag verkauft werden. (AP)
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