Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DONNERSTAG, 14. JULI 2006 
BLATT INTERNATIONAL 
28 
ra SPLITTER 
Zwei Extremisten wagen 
AnsdilagsplSnen verurteilt 
BRESCIA - Ein italienisches Gericht hat am 
Mittwoch zwei Moslem-Extremisten wegen 
der Planung von Terror-Anschlägen verur 
teilt. Der marokkanische Geistliche Moha- 
med Rafik und der Angeklagte Kamel Ham- 
roui hätten Anschläge auf eine Mailänder U- 
Bahn-Station und eine Kirche im norditalieni 
schen Cremona geplant, sagte ein Vertreter 
des Gerichts in Brescia. Rafik müsse für vier 
Jahre und acht Monate ins Gefängnis, Ham- 
roui für drei Jahre und vier Monate. (sda) 
Satl setzt auf Comedy 
mit Engelka und Pestewka 
HAMBURG - Mit seinen bewährten Come- 
dy-Stars geht Satl im Herbst ins Rennen um 
Quoten. Anke Engelke, die kurz vor der Ge 
burt ihres zweiten Kindes steht, kehrt nach ih 
rer Babypause mit einem Nachfolger von 
«Ladykracher» zurück. «Sie ist eine der bes 
ten und vielseitigsten Comedy-Stars, die es in 
Deutschland gibt», sagte Geschäftsführer Ro 
ger Schawinski am Dienstagabend in Ham 
burg bei der Präsentation der Programm- 
Höhepunkte für Herbst und Winter sowie 
2006. Auch Bastian Pastewka und Dirk Bach 
werden wieder zu sehen sein. (AP) 
Unesco-Botschafter Mandela 
NEW YORK - Der frühere südafrikanische 
Präsident Nelson Mandela ist zum Botschaf 
ter für die UN-Oiganisation für Bildung, Wis 
senschaft und Kultur (Unesco) ernannt wor 
den. Mandela sei wegen seines Einsatzes im 
Kampf gegen die Apartheid ausgewählt wor 
den, teilten die Vereinten Nationen am 
Dienstag in New York mit. Mandela war unter 
den Apartheid-Gesetzen 27 Jahre inhaftiert. 
1993 wurde er zusammen mit Präsident Fre 
derik de Klerk mit dem Friedensnobelpreis 
ausgezeichnet. (AP) 
«Dfscovery»-Start abgesagt 
CAPE CANAVERAL - Die US-Raumfahit- 
behörde NASA hat den für Mittwoch geplan 
ten ersten Start einer Raumfähre nach der 
«Columbia»-Katastrophe vor zweieinhalb 
Jahren wegen eines technischen Problems 
kurzfristig abgesagt. Als 
genauen Grund nannte 
die NASA einen fehler 
haften Sensor im Treib 
stofftank. Die Raumfäh 
re «Discovery» sollte 
mit sieben Astronauten 
an Bord am Mittwoch 
um 21.51 Uhr MEZ von 
Cape Canaveral aus ins 
All starten. Einen neuen 
Termin nannte die 
NASA nicht. (AP) 
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Suche dauert an 
Fünfter Verdächtiger laut BBC - Blair will Hassprediger ausweisen 
LEIDS/LONDON - DI« Ermittlun 
gen nach dm Terroransehlägen 
von London haben sich gestern 
Mittwoch welter auf ein« Sied 
lung In Laads konzentriert, aus 
der mindestens drei von vier At 
tentätern kamen. 
Laut BBC fahndete die Polizei in 
zwischen nach einem fünften Ver 
dächtigen, was von den Behörden 
zunächst nicht bestätigt wurde. Der 
britische Premierminister Tony 
Blair zeigte sich schockiert, dass 
die Attentäter wohl alle in Gross 
britannien geboren wurden. Er will 
Hassprediger künftig schneller aus 
weisen. 
In britischen Medienberichten 
wurden drei der Attentäter identifi 
ziert. Es handelte sich demnach um 
junge Männer im Alter von 19 und 
22 Jahren sowie einen 30 Jahre al 
ten Mann, der Vater eines acht Mo 
nate alten Babys war. Zu dem vier 
ten Verdächtigen wurden keine An 
gaben gemacht. Einige wurden als 
gläubige Muslime beschrieben. Sie 
stammten aus Familien, die aus Pa 
kistan nach Grossbritannien einge 
wandert waren. 
Die Polizei suchte in Leeds, wo 
sie weiter einen ganzen Strassen- 
zug abgesperrt hielt, nach Spreng 
stoff und Hinweise auf weitere Per 
sonen, die in die vermutlich ersten 
Selbstmordanschläge in Europa 
verwickelt sein könnten. Ihr beson- 
Jüif eine SMhm| in Leeds, ans i 
deres Interesse galt einem unbe 
wohnten Reihenhaus in der evaku 
ierten Strasse. Die Einwohner durf 
ten bis Mittwoch nicht zurück in ih 
re Wohnungen. Bislang wurde eine 
Person festgenommen, bei der es 
sich um einen Verwandten von ei 
nem der Attentäter handeln soll. 
Blair kündigte vor dem Unter 
haus an, er werde mit der muslimi 
schen Gemeinschaft in Grossbri 
tannien zusammenarbeiten, um den 
Extremismus auszurotten. «Das ist 
kein vereinzeltes Verbrechen, mit 
i drel AttsetHer stamm«, konzentriert steh derzeit die Seche. 
dem wir es hier zu tun haben», sag 
te Blair. «Es ist eine extreme und 
böse Ideologie, deren Wurzeln in 
einer pervertierten und vergifteten 
Fehlinterpretation der islamischen 
Religion liegen.» Seine Regierung 
wolle mit der muslimischen Ge 
meinschaft über den richtigen Weg 
diskutieren, gegen dieses Übel vor 
zugehen, sagte Blair weiter. «Am 
Ende kann es nur von der Gemein 
schaft selbst angegangen und be 
siegt werden, aber wir können da 
bei helfen, das zu schaffen.» 
Zwei militante islamische Orga 
nisationen haben sich als Urheber 
der Anschlagsserie vom vergange 
nen Donnerstag bezichtigt. Innen 
minister Charles Clarke verkünde 
te am Mittwoch einen Durchbruch 
bei den Ermittlungen und sagte, 
gerichtsmedizinische Untersu 
chungen legten nahe, dass sich zu 
mindest ein Attentäter mit in die 
Luft gesprengt habe. Persönliche 
Dinge der übrigen wurden auch an 
den anderen Anschlagsorten ge 
funden. (AP) 
Kinder wurden Opfer eines Attentats 
Selbstmordanschlag in Bagdad fordert 25 Tote 
BAGDAD - In Bagdad sind ges 
tern Mittwoch bei einem Selhst- 
mordanschlag 25 Menschen ge 
tötet worden. Die meisten Opfer 
sind irakisch« Klndir. Der 
Sprengsatz explodierte, als US- 
Soldaten gerade Siissigkeiten 
an die Kinder verteilten. 
Die Kinder im Alter zwischen 10 
und 13 Jahren wurden mit in den 
Tod gerissen, als sich ein Attentä 
ter am Vormittag im Südosten der 
irakischen Hauptstadt in die Luft 
sprengte, wie die US-Armee und 
Spitalmitarbeiter mitteilten. 20 
weitere Kinder wurden bei dem 
Anschlag verletzt, ein US-Soldat 
wurde getötet. Ein Augenzeuge be 
richtete, die US-Soldaten seien in 
FemWenmlt^eder am Serg 
Kindes In Bagdad. 
gestrigen Anschlag getöteten 
das Viertel El-Dschedidah gekom 
men, um Bewohner vor einem 
möglichen Anschlag zu warnen 
und Strassen abzusperren. Die 
Kinder seien zu den Soldaten ge 
laufen, die Süssigkeiten verteilt 
hätten. Plötzlich sei ein Auto aus 
einer Seitenstrasse hervorgeschos 
sen, dessen Fahrer sich dann in die 
Luft sprengte. 
Viele der toten und verletzten 
Kinder wurden ins Kindi-Spital 
von Bagdad gebracht, wo sich ver 
zweifelte Angehörige einfanden. 
Der bisher letzte Anschlag im Irak, 
bei dem viele Kinder getötet wur 
den, ereignete sich am 30. Septem 
ber 2004. In Bagdad starben da 
mals 37 Kinder und vier Erwach 
sene. (sda) 
Dreifaches Unglück 
Zugunglück in Pakistan 
GHOTKI - Bei einem schweren 
Zugunglück Im Süden Pakis 
tans sind am Mittwoch nach 
offiziellen Angaben mindes 
tens 123 Menschen getötet 
und Hunderte welter« verletzt 
worden. Präsident Pervez 
Musharraf schloss einen Sabo 
tageakt aus. 
75 Verletzte schwebten nach dem 
Zusammenprall dreier Personenzü 
ge in der sUdpakistanischen Pro 
vinz Sindh in Lebensgefahr, teilte 
die Polizei mit. Bahnbeamte und 
die Polizei befürchteten einen wei 
teren Anstieg der Opferzahl. Das 
staatliche Fernsehen hatte in der 
Nacht (Ortszeit) unter Berufung 
auf die örtliche Polizei von bis zu 
300 Toten berichtet. Das Unglück 
ist die Folge einer dramatischen 
Verkettung unglücklicher Umstän 
de: Ein Schnellzug muss am frühen 
Morgen wegen technischer Proble 
me am Bahnhof des Ortes Sarhad 
anhalten. Auf demselben Gleis 
missachtet nach Bahnangaben kurz 
darauf der Zugführer des Express 
zugs von Lahore nach Karachi ein 
Signal. 
Statt zu stoppen, fährt der Zug 
ungebremst weiter - direkt auf die 
stehenden Wagen der defekten 
Bahn. Die Wucht des Aufpralls 
schleudert Waggons auf die 
Gegenspur, wo ein dritter Schnell 
zug heranrast und die Wagen 
rammt. Insgesamt springen 19 
Waggons aus den Schienen, (sda) 
VW** 

•• 
SäL 
Noch streng geheim 
ROSENDALE/USA - Ein neun 
jähriger Junge im US-Staat New 
York hat bereits zwei Seiten aus 
dem noch streng geheimen neuen 
Harry-Potter-Buch gelesen. Als 
seine Eham erfuhren, dass der 
sechste Bend Uber den jungen 
Zauberer eigentlich noch gar 
nicht veröffentlicht ist, musste 
Sylum Mastropaolo die Lektüre 
einstellen und das Buch zurück 
geben. Der Verlag Scholastic be 
dankte sich und sagte Sylum für 
Samstag zu, den Band zusammen 
mit einem Geschenk zu bekom 
men. Ein Geschält in Rosendale 
im US-Staat New York hatte 
«Harry Potter and the Half- 
Blood-Prince» versehentlich ein 
paar Tage vor dem offiziellen Ver 
kaufsstart am Samstag in die Re 
gale gestellt. Damit das Geheim 
nis und die Spannung um den 
Fortgang der Saga nicht verraten 
werden kann, darf «Harry Potter 
and the Half-Blood-Prince» nicht 
vor dem Erscheinungstermin am 
Samstag verkauft werden. (AP) 
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