SAMSTAG, 11. JUNI 2006
VOLKSI 1/1 II TIID FOTOAUSSTELLUNG
BLATTI l\UL I Uli HR8TOPEN-SUM
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Kultur in Kürze
«Matter Ihre»
BUCHS - «MatterLive» für grosse und klei
ne Mani Matter-Liebhaber am Freitag, 24.
Juni, 20 Uhr, im Werdenberger Kleintheater
Fabriggli, Reservation empfehlenswert. Ueli
Schmezer ist nicht nur das sympathische be
kannte Kassensturz-TV-Gesicht, sondern
auch ein langjähriger Kinderliedermacher,
der nun mit dem «Matter live»-Projekt
schweizweit (u. a. unterwegs mit «Das Zelt»)
grosse Erfolge feiert. Mani Matter war der
Berner Troubadour, der Teil der Schweizer
Kultur geworden ist («Will si Hemmige hei»,
«Dr Hansjakobli u ds Babettli», «Ir Yse-
bahn», «Sidi Abdel vo el Hama» u.v.m.). Sei
ne Lieder stehen in den Liederbüchern der
Schulen, die einprägsam-nüchternen Akkor
de werden heute noch im Gitarrenunterricht
geübt, Rockbands erweisen ihm die Ehre, in
dem sie seine Songs neu interpretieren.
«Matter live» nun sind zwei wilde Flamen-
co-Gitarristen (Mats Küpfer und Lucas Stäh-
li), der Kontrabassist Michel Poffet und
der Frontmann Ueli Schmezer (Gesang
und «Bärner»). Sie meistern souverän
den Balanceakt zwischen eigener Interpreta
tion und Treue zum Original, www.matterli-
ve.ch, www.daszelt.com. Billettreservation:
www. fabriggli.ch oder telefonisch von
Dienstag bis Samstag, 18 bis 20 Uhr, unter
081 756 66 04. (PD)
Konzert des Resch-Chors
der Primarschule Schaan
SCHAAN - Am 27. Juni um 19 Uhr findet
im Rathaussaal Schaan das Konzert des
Resch-Chors der Primarschule Schaan statt.
Unter der Leitung von Nicole Schöch und
Carinne Retuga singen 80 Kinder in Beglei
tung einer Live-Band verschiedene Lieder
von deutschen Hits bis hin zu englischen
Songs und traditionellen Liedern. Eine Gele
genheit, die kein Musikfan verpassen sollte.
Eintritt frei. (PD)
Alle Termine von «Short
Messages III» sind ausverkauft
SCHAAN -
Am
10.,
Samstag,
Juni, 20
sowie
Sonntag,
Juni, 17
tanzen Kinder,
Jugendliche
und Erwachse
ne vor vollem
Haus im Rat-
Ii a u s - S a a l
Schaan. Das
Tanzstudio Jacqueline Beck und Dilxat Tur-
sun ist wieder einmal Publikumsmagnet.
Junger Tanz
Wer noch keine Eintrittskarte für eine der
drei Vorstellungen hat, kann trotzdem jungen
Tanz im Rathaussaal Schaan erleben: Am
Freitag, 17. Juni, 20 Uhr, zeigt die cinevox
junior Company «dance for all», eine Pro
duktion, die verschiedene Choreografen für
das internationale Ensemble für professio
nelle Nachwuchstänzer entworfen haben.
Mit dabei: Arbeiten von Jacqueline Beck.
Karten zu «dance for all» gibt es beim
TaK-Vorverkauf in der Reberastrasse 10 in
Schaan, Telefon 237 59 69. Er ist Montag bis
Freitag von 9 bis 11 Uhr sowie von 13.30 bis
18 Uhr geöffnet. Bestellungen per Fax 237
59 61 oder per E-Mail an vorverkauf@tak.li
sind ebenfalls möglich. Die Abendkasse im
Rathaussaal öffnet eine Stunde vor der Vor
stellung. (TaK)
Alltägliche Spiritualität
«Begegnungen über Kulturräume hinweg - eine thailändische Reise»
VADUZ - Eigentlich hat Volks-
blatt-Fotograf Paul Ttummer In
Thailand nur AJItagsszanan
fotografiert. Dan Schwerpunkt
Buddhismus hat seine Ausstel
lung, die am 19. Juni um 20 Uhr
im evangelischen Gemeindezen
trum froffpunkt eröffnet wird,
praktisch von salbst erhalten,
denn die buddhistische Spiri
tualität durchdringt in Thalland
sämtliche Lebensbereiche.
•AraoUHfltr
£aul Trummers Thailandreise ist
schon eine Weile her: Von Dezem
ber 2000 bis März 2001 bereiste
er das südostasiatische Land, um
Bilder für Merian, Terra und Getty
Images zu machen. Doch die Reise
hat den Fotografen nachhaltig ver
ändert.
Noch heute ist er tief beeindruckt
von der allgegenwärtigen buddhis
tischen Spiritualität. Als Pfarrer An-
drö Ritter auf Trümmer zukam, ob
er nicht aus seinem riesigen thailäfr
dischen Photofundus eine Ausstel
lung für den Treffpunkt zusammen
stellen wolle, willigte er sofort ein
und begann, das Material zu sich
ten. Aus Tausenden von Dias wähl
te er 20 Bilder aus, die er einscann
te, am Computer nachbearbeitete
und ausdruckte. Das erste Foto zeigt
eine Gruppe junger Mönche in
safrangelben Kutten, die sich im
Hof eines Klosters zwanglos unter
halten. «Ich komme durch die Pfor
te, ich hebe die Kamera und weiss:
Das ist mein Motiv, die haben auf
mich gewartet», erklärt Trümmer.
«Beim Fotografieren ist für mich
die Kunst, den richtigen Augenblick
zu erkennen und im richtigen Mo-
' 5
Paul Ihimmer zeigt den Ausstallungsbesudiern Thailand von einer Salto, die der M«nnt»wrt*t kaum keimt
ment abzudrücken. Es geht darum,
mit offenen Augen durch die Welt
zu gehen und die Motive zu sehen.»
Opfern «führend der Rushhour
Der mit offenen Augen durch
Thailand gehende Trümmer foto
grafierte Landschaften, immer wie
der Tempel und v. a. Menschen.
Menschen, die ihren Alltagsbe-
schäftigungen nachgehen und für
die auch das Gebet alltäglich ist.
Auf einem Bild ist das Innere eines
Bangkoker Tempels zu sehen, wäh
rend der Rushhour, voll mit Leuten,
die sich trotz der Hektik die Zeit ge
nommen haben, Opfer darzubrin
gen. Bei einem anderen Motiv war
Trümmer die dicke Armbanduhr ei
nes betenden Geschäftsmannes be
sonders wichtig: «Diese Leute ste
hen mitten im Leben.» Durch seine
freundliche, unaufdringliche Art
konnte Trümmer das Vertrauen der
Einheimischen gewinnen, sodass es
ihm gelang, die Menschen aus
nächster Nähe so zu fotografieren,
wie sie wirklich sind: Primarschüler
in der Klasse, Paduanhg-Flüchtlin-
ge aus Burma auf der Strasse, eine
nähende Mutter mit ihrem Kind.
Trümmer hat schon Ideen für sei
ne nächste Ausstellung: Fotos von
Wolken. Wer mit offenen Augen
durch die Welt läuft, entdeckt auch
in den Wolken sein Motiv.
Wettkampf der Dichter
«First-Open-Air-Slam» im Literaturhaus inTriesen
TRIESEN - Am 25. Juni findet im
Fabrikareal in THasen der
«First-Open-Air-Slam» statt. Das
Literaturhaus Liechtenstein
konnte für diesen Abend elf
hochkarätige Slammer und
Slammerinnen aus dar Schweiz,
aus Deutschland, Österreich
und Liechtenstein gewinnen.
Und die sind in der Slammer-
Szene beileibe keine Unbekann
ten mehr, sondern Meister ihres
Fachs.
Die Slammer-Szene ist eine auto
nome Szene. Man kann die Slam
mer weder engagieren noch bei ei
ner Agentur buchen. Und für Geld
kommen sie schon gar nicht: Der
Preis für den Gewinner oder die
Gewinnerin ist ... aber lassen Sie
sich überraschen! Wenn die Slam
mer anreisen, dann aus Lust am
Stammen. Was aber geht ab bei ei
nem Poetry-Slam?
Grundsätzlich kann jeder mitma
chen, er oder sie hält sich lediglich
an folgende drei Regeln: Die Texte
müssen von ^den Vortragenden
selbst geschrieben sein. Auf der
Bühne sind ausser einem Blatt Pa
pier und dem Mikrofon keine Hilfs
mittel .erlaubt; Requisiten oder
Kostüme sind tabu. Die Darbietung
darf nicht überwiegend aus Gesang
bestehen. Ansonsten ist so gut wie
alles erlaubt. Jede Art von Vortrag
ist möglich oder erwünscht: Ge
schichten, Gedichte, Spinnereien.
Poetry-Slam ist ein Wettkampf vor
Publikum. Und das Publikum ist
nicht zu untätigem Zuhören ver-
Am 25. Juni findet auf dem Spoeny-FaMkaraal der erst Opoit-Air-Slam statt.
donnert! Im Gegenteil. Es beurteilt
die Vorträge als Jury mittels Noten
und der Heftigkeit des Applauses.
Da kann es denn schon, mal leben
dig werden, wenn die Funken von
der Bühne ins Publikum springen.
Wie heisst es doch so schön auf der
Website der Schweizer Szene:
«Poetry-Slam - das ist literarischer
Gladiatorenkampf, eine unwider
stehliche Mischung aus Lesung,
Performance und Pop-Kultur»
(www.solarplexus.ch). Mit Stim
me, Mimik und Gestik wird von
sprachlichem Feuerwerk, poeti
schem Mitschwingen über rtiyth-
mische Wortkaskaden alles gebo
ten. Und zwar von Matze B, Mene
Lang und Etta Streicher aus
Deutschland, von Marcel Baum
gartner, Richi Küttel, Nicolette
Kretz und Fr6d6ric Zwicker aus der
Schweiz, von Markus Köhle und
Mieze Medusa aus Österreich, Jörg
Zemmler aus Italien und Mathias
Ospelt aus Liechtenstein. Was Hip
Hop und Rap in der Musikszene,
das ist Poetry-Slam in der Literatur.
Lebendig, aufregend, spannend.
First-Open-Air-Slam am 23. Juni
um 19.30 Uhr, Areal Spoerry-Fab-
rik, bei guter Witterung im Innen
hof («Arena»), bei Regen im Dach
raum des Literaturhauses. (PD)