Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

SAMSTAG, 11. JUNI 2006 
VOLKSI 1/1 II TIID FOTOAUSSTELLUNG 
BLATTI l\UL I Uli HR8TOPEN-SUM 
39 
Kultur in Kürze 
«Matter Ihre» 
BUCHS - «MatterLive» für grosse und klei 
ne Mani Matter-Liebhaber am Freitag, 24. 
Juni, 20 Uhr, im Werdenberger Kleintheater 
Fabriggli, Reservation empfehlenswert. Ueli 
Schmezer ist nicht nur das sympathische be 
kannte Kassensturz-TV-Gesicht, sondern 
auch ein langjähriger Kinderliedermacher, 
der nun mit dem «Matter live»-Projekt 
schweizweit (u. a. unterwegs mit «Das Zelt») 
grosse Erfolge feiert. Mani Matter war der 
Berner Troubadour, der Teil der Schweizer 
Kultur geworden ist («Will si Hemmige hei», 
«Dr Hansjakobli u ds Babettli», «Ir Yse- 
bahn», «Sidi Abdel vo el Hama» u.v.m.). Sei 
ne Lieder stehen in den Liederbüchern der 
Schulen, die einprägsam-nüchternen Akkor 
de werden heute noch im Gitarrenunterricht 
geübt, Rockbands erweisen ihm die Ehre, in 
dem sie seine Songs neu interpretieren. 
«Matter live» nun sind zwei wilde Flamen- 
co-Gitarristen (Mats Küpfer und Lucas Stäh- 
li), der Kontrabassist Michel Poffet und 
der Frontmann Ueli Schmezer (Gesang 
und «Bärner»). Sie meistern souverän 
den Balanceakt zwischen eigener Interpreta 
tion und Treue zum Original, www.matterli- 
ve.ch, www.daszelt.com. Billettreservation: 
www. fabriggli.ch oder telefonisch von 
Dienstag bis Samstag, 18 bis 20 Uhr, unter 
081 756 66 04. (PD) 
Konzert des Resch-Chors 
der Primarschule Schaan 
SCHAAN - Am 27. Juni um 19 Uhr findet 
im Rathaussaal Schaan das Konzert des 
Resch-Chors der Primarschule Schaan statt. 
Unter der Leitung von Nicole Schöch und 
Carinne Retuga singen 80 Kinder in Beglei 
tung einer Live-Band verschiedene Lieder 
von deutschen Hits bis hin zu englischen 
Songs und traditionellen Liedern. Eine Gele 
genheit, die kein Musikfan verpassen sollte. 
Eintritt frei. (PD) 
Alle Termine von «Short 
Messages III» sind ausverkauft 
SCHAAN - 
Am 
10., 
Samstag, 
Juni, 20 
sowie 
Sonntag, 
Juni, 17 
tanzen Kinder, 
Jugendliche 
und Erwachse 
ne vor vollem 
Haus im Rat- 
Ii a u s - S a a l 
Schaan. Das 
Tanzstudio Jacqueline Beck und Dilxat Tur- 
sun ist wieder einmal Publikumsmagnet. 
Junger Tanz 
Wer noch keine Eintrittskarte für eine der 
drei Vorstellungen hat, kann trotzdem jungen 
Tanz im Rathaussaal Schaan erleben: Am 
Freitag, 17. Juni, 20 Uhr, zeigt die cinevox 
junior Company «dance for all», eine Pro 
duktion, die verschiedene Choreografen für 
das internationale Ensemble für professio 
nelle Nachwuchstänzer entworfen haben. 
Mit dabei: Arbeiten von Jacqueline Beck. 
Karten zu «dance for all» gibt es beim 
TaK-Vorverkauf in der Reberastrasse 10 in 
Schaan, Telefon 237 59 69. Er ist Montag bis 
Freitag von 9 bis 11 Uhr sowie von 13.30 bis 
18 Uhr geöffnet. Bestellungen per Fax 237 
59 61 oder per E-Mail an vorverkauf@tak.li 
sind ebenfalls möglich. Die Abendkasse im 
Rathaussaal öffnet eine Stunde vor der Vor 
stellung. (TaK) 
Alltägliche Spiritualität 
«Begegnungen über Kulturräume hinweg - eine thailändische Reise» 
VADUZ - Eigentlich hat Volks- 
blatt-Fotograf Paul Ttummer In 
Thailand nur AJItagsszanan 
fotografiert. Dan Schwerpunkt 
Buddhismus hat seine Ausstel 
lung, die am 19. Juni um 20 Uhr 
im evangelischen Gemeindezen 
trum froffpunkt eröffnet wird, 
praktisch von salbst erhalten, 
denn die buddhistische Spiri 
tualität durchdringt in Thalland 
sämtliche Lebensbereiche. 
•AraoUHfltr 
£aul Trummers Thailandreise ist 
schon eine Weile her: Von Dezem 
ber 2000 bis März 2001 bereiste 
er das südostasiatische Land, um 
Bilder für Merian, Terra und Getty 
Images zu machen. Doch die Reise 
hat den Fotografen nachhaltig ver 
ändert. 
Noch heute ist er tief beeindruckt 
von der allgegenwärtigen buddhis 
tischen Spiritualität. Als Pfarrer An- 
drö Ritter auf Trümmer zukam, ob 
er nicht aus seinem riesigen thailäfr 
dischen Photofundus eine Ausstel 
lung für den Treffpunkt zusammen 
stellen wolle, willigte er sofort ein 
und begann, das Material zu sich 
ten. Aus Tausenden von Dias wähl 
te er 20 Bilder aus, die er einscann 
te, am Computer nachbearbeitete 
und ausdruckte. Das erste Foto zeigt 
eine Gruppe junger Mönche in 
safrangelben Kutten, die sich im 
Hof eines Klosters zwanglos unter 
halten. «Ich komme durch die Pfor 
te, ich hebe die Kamera und weiss: 
Das ist mein Motiv, die haben auf 
mich gewartet», erklärt Trümmer. 
«Beim Fotografieren ist für mich 
die Kunst, den richtigen Augenblick 
zu erkennen und im richtigen Mo- 
' 5 
Paul Ihimmer zeigt den Ausstallungsbesudiern Thailand von einer Salto, die der M«nnt»wrt*t kaum keimt 
ment abzudrücken. Es geht darum, 
mit offenen Augen durch die Welt 
zu gehen und die Motive zu sehen.» 
Opfern «führend der Rushhour 
Der mit offenen Augen durch 
Thailand gehende Trümmer foto 
grafierte Landschaften, immer wie 
der Tempel und v. a. Menschen. 
Menschen, die ihren Alltagsbe- 
schäftigungen nachgehen und für 
die auch das Gebet alltäglich ist. 
Auf einem Bild ist das Innere eines 
Bangkoker Tempels zu sehen, wäh 
rend der Rushhour, voll mit Leuten, 
die sich trotz der Hektik die Zeit ge 
nommen haben, Opfer darzubrin 
gen. Bei einem anderen Motiv war 
Trümmer die dicke Armbanduhr ei 
nes betenden Geschäftsmannes be 
sonders wichtig: «Diese Leute ste 
hen mitten im Leben.» Durch seine 
freundliche, unaufdringliche Art 
konnte Trümmer das Vertrauen der 
Einheimischen gewinnen, sodass es 
ihm gelang, die Menschen aus 
nächster Nähe so zu fotografieren, 
wie sie wirklich sind: Primarschüler 
in der Klasse, Paduanhg-Flüchtlin- 
ge aus Burma auf der Strasse, eine 
nähende Mutter mit ihrem Kind. 
Trümmer hat schon Ideen für sei 
ne nächste Ausstellung: Fotos von 
Wolken. Wer mit offenen Augen 
durch die Welt läuft, entdeckt auch 
in den Wolken sein Motiv. 
Wettkampf der Dichter 
«First-Open-Air-Slam» im Literaturhaus inTriesen 
TRIESEN - Am 25. Juni findet im 
Fabrikareal in THasen der 
«First-Open-Air-Slam» statt. Das 
Literaturhaus Liechtenstein 
konnte für diesen Abend elf 
hochkarätige Slammer und 
Slammerinnen aus dar Schweiz, 
aus Deutschland, Österreich 
und Liechtenstein gewinnen. 
Und die sind in der Slammer- 
Szene beileibe keine Unbekann 
ten mehr, sondern Meister ihres 
Fachs. 
Die Slammer-Szene ist eine auto 
nome Szene. Man kann die Slam 
mer weder engagieren noch bei ei 
ner Agentur buchen. Und für Geld 
kommen sie schon gar nicht: Der 
Preis für den Gewinner oder die 
Gewinnerin ist ... aber lassen Sie 
sich überraschen! Wenn die Slam 
mer anreisen, dann aus Lust am 
Stammen. Was aber geht ab bei ei 
nem Poetry-Slam? 
Grundsätzlich kann jeder mitma 
chen, er oder sie hält sich lediglich 
an folgende drei Regeln: Die Texte 
müssen von ^den Vortragenden 
selbst geschrieben sein. Auf der 
Bühne sind ausser einem Blatt Pa 
pier und dem Mikrofon keine Hilfs 
mittel .erlaubt; Requisiten oder 
Kostüme sind tabu. Die Darbietung 
darf nicht überwiegend aus Gesang 
bestehen. Ansonsten ist so gut wie 
alles erlaubt. Jede Art von Vortrag 
ist möglich oder erwünscht: Ge 
schichten, Gedichte, Spinnereien. 
Poetry-Slam ist ein Wettkampf vor 
Publikum. Und das Publikum ist 
nicht zu untätigem Zuhören ver- 
Am 25. Juni findet auf dem Spoeny-FaMkaraal der erst Opoit-Air-Slam statt. 
donnert! Im Gegenteil. Es beurteilt 
die Vorträge als Jury mittels Noten 
und der Heftigkeit des Applauses. 
Da kann es denn schon, mal leben 
dig werden, wenn die Funken von 
der Bühne ins Publikum springen. 
Wie heisst es doch so schön auf der 
Website der Schweizer Szene: 
«Poetry-Slam - das ist literarischer 
Gladiatorenkampf, eine unwider 
stehliche Mischung aus Lesung, 
Performance und Pop-Kultur» 
(www.solarplexus.ch). Mit Stim 
me, Mimik und Gestik wird von 
sprachlichem Feuerwerk, poeti 
schem Mitschwingen über rtiyth- 
mische Wortkaskaden alles gebo 
ten. Und zwar von Matze B, Mene 
Lang und Etta Streicher aus 
Deutschland, von Marcel Baum 
gartner, Richi Küttel, Nicolette 
Kretz und Fr6d6ric Zwicker aus der 
Schweiz, von Markus Köhle und 
Mieze Medusa aus Österreich, Jörg 
Zemmler aus Italien und Mathias 
Ospelt aus Liechtenstein. Was Hip 
Hop und Rap in der Musikszene, 
das ist Poetry-Slam in der Literatur. 
Lebendig, aufregend, spannend. 
First-Open-Air-Slam am 23. Juni 
um 19.30 Uhr, Areal Spoerry-Fab- 
rik, bei guter Witterung im Innen 
hof («Arena»), bei Regen im Dach 
raum des Literaturhauses. (PD)
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.