Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

SAMSTAG, 9. JULI 2005 
»INTERNATIONAL destagIs 
32 
VOLKS 
blatt 
SPLITTER 
Lehrer Hess sich 
von Schülern bestechen 
PRAG - Ein tschechischer Lehrer hat sich 
von seinen Schülern bessere Schulnoten be 
zahlen lassen. Der Mann aus der westlichen 
Stadt Cheb nahm von 1997 bis 2002 Alko 
hol, Kaffee und eine unbekannte Menge 
Geld von mindestens 28 Schülern entgegen. 
Dafür wurde er am Freitag zu einem Jahr 
Haft auf Bewährung und einer Geldstrafe 
von 10 000 Kronen (rund 500 Franken) ver 
urteilt, wie ein Justizsprecher mitteilte. 
Überdies darf er zwei Jahre nicht unterrich 
ten. Der Verurteilte legte sogleich Berufung 
ein. (AP) 
Campinos Sohn erweckt die 
sanfte Seite des Punkrockers 
OSNABRÜCK - Campino von den Toten 
Hosen hat nach der Geburt seines inzwischen 
16 Monate alten Sohnes Lenn Julian unge- 
kannt sanfte Seiten an sich entdeckt. «Man 
entwickelt Ängste, kriegt Gefühle, die man 
längst abgelegt hat wie Schrecken und 
Schmerzen. Wenn der Kleine die Treppe her 
unterfällt, dann dreht sich mir der Magen 
um, wie ich es seit vielen Jahren nicht mehr 
erlebt habe», sagte der 43-jährige Punk 
rocker der «Neuen Osnabrücker Zeitung». 
Das Kind löse eine «riesige Bandbreite an 
Gefühlen» bei ihm aus. (AP) 
«Mi habe Mtek utaM veriunft» 
NASSAU/BAHAMAS- Der amerikanische 
Schauspieler Johnny Depp wehrt sich gegen 
den Vorwurf Gene Wildere,/ mit einem.. 
Remake von «Chariie und die Schokoladen 
fabrik» nur Geld scheffeln zu wollen.«Ich 
habe mich nicht verkauft. Ich will nicht» dass 
sich meine Kinder irgendwann meintfwegen 
schämen mUssen», sagte Depp der Nachrich 
tenagentur AP. In der Verfiliming von Rafeld 
Dahls Roman «Charlie und die Schokoladen 
fabrik» schlüpft der 42-Jfihrige in die Rolle 
des Schokoladenfabrikanten Willy Wonka 
(Bild). Die Pigor wurife schon 197) von 
Gene Wilder verkörpert (AP) 
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Dienstleistungen 
Signal gegen Terror 
G8-Staaten verdoppeln Hilfe für Afrika 
6LENEA6LES- ftotz der Terror- 
anschläge In London haban am 
FraKag die Staats- und Regie 
rungschefs der 68 Ihren Gipfel 
fortgesetzt. Im Zentrum stan 
den Kllmaschutz und Entwick 
lungshilfe. Diese soll auch den 
Terror eindämmen helfen. 
Gastgeber Tony Blair konnte den 
Vertretern der fuhrenden Industrie 
nationen und Russlands (G8) im 
schottischen Gleneagles ein 50- 
Milliarden-Dollar-Paket für die 
jährliche Entwicklungshilfe bis 
2010 abringen. Afrika soll davon 
25 Mrd. Dollar erhalten, was einer 
Verdoppelung entspricht. «Es ist 
nicht das Ende der Armut in Afrika, 
aber es gibt die Hoffnung, dass sie 
beendet werden kann», sagte Blair. 
SchuMeneriase 
Das Schlussdokument bestätigt 
auch den im Juni vereinbarten 
Schuldenerlass für 18 arme Länder, 
darunter 14 in Afrika, von 40 Mrd. 
Dollar. Insgesamt können 37 Staa 
ten aus Afrika, Südamerika und 
Asien vom Programm profitieren. 
Die G8-Staaten sprachen sich zu 
dem für ein Ende der Exportsub 
ventionen für die Landwirtschaft 
aus. Eine Frist dafür nannten sie 
nicht. Laut Blair sollte dies aber bis 
2010 gelingen. 
Der Abbau sei eine weitere 
Chance, den armen Ländern mehr 
Wohlstand zu ermöglichen, sagte 
BruppenMM der Herren-. Die Staats- und Regierungschefs der G8-Staaten. 
Blair. Die G8 wollen damit die Ver 
handlungen der Welthandelsorgani 
sation (WTO) bis Ende 2006 zum 
Erfolg bringen. 
Gemischte Reaktionen 
Zur G8 gehören auch Frankreich 
und Japan. Am Freitag zum Gipfel 
eingeladen waren zudem UNO-Ge 
neralsekretär Kofi Annan, die Spit 
zen von Weltbank und Währungs 
fonds sowie die politischen Führer 
von sieben Staaten Afrikas. 
Die Reaktionen der afrikanischen 
Politiker fielen gemischt aus. Nige 
rias Präsident Olusegun Obasanjo 
äusserte sich zufrieden. Senegals 
Finanzminister Cheikh Hadjibou 
Soumare forderte möglichst schnell 
Taten. Sambias stellvertretender Fi 
nanzminister Felix Mutati forderte 
vor allem einen fairen Handel. 
Für Blair sind die Hilfen ein 
«klares Signal», das auch «im 
Kontrast» zu den Attentaten stehe, 
wie er in einer Medienkonferenz 
erklärte. (sda) 
Der Schock sitzt tief 
Londoner Moslems fürchten Ablehnung und Rache 
LONDON - Nach den Bombenan 
schlägen in London sitzt der 
Schock auch bei den In der 
Stadt lebenden Moslems tief. 
Angesichts der Tragödie mit 
mindestens 50 Toten und hun- 
derten Verletzten fürchten viele 
Ablehnung oder gar Racheakte 
aufgebrachter Briten. 
«Seit meiner Ankunft in Grossbri 
tannien war ich als Moslem hier im 
mer willkommen. Ich hoffe nur, 
dass sich das nicht ändert», sagt der 
64-jährige Abdul Hasib, der seit 
mehr als vier Jahrzehnten in London 
lebt. Von den rund 7,5 Millionen 
Einwohnern Londons sind fast 1,8 
Millionen Moslems. Premierminis 
ter Tony Blair versicherte in seiner 
Ansprache an die Nation, dass «die 


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Rushhour am 8. lull: Bnen Tag nach den Bombenanschlägen auf ll-Behn 
und Busse in Lenden melden noch viele die öffentlichen Verkehrsmittel. 
übergrosse Mehrheit der Moslems 
hier und im Ausland anständige und 
gesetzestreue Menschen sind, die 
den Terrorismus so verabscheuen 
wie wir». Dennoch fürchten viele 
Moslems, nach den Anschlägen un 
ter Generalverdacht zu geraten. De 
monstrativ stellten sich die mosle 
mischen Gruppen der Stadt hinter 
die britische Regierung und verur 
teilten die Anschlagsserie. «Diese 
schreckliche Tat macht uns alle zu 
Opfern», erklärte der Moslemische 
Rat Grossbritanniens. «Die Verbre 
cher wollen uns als Nation demora 
lisieren und spalten.» «Wer immer 
das getan hat, es ist nicht gut», sagt 
auch Zahid Rahman, als er am Tag 
nach den Anschlägen mit Freunden 
Uber die Ereignisse diskutiert, (sda) 
Verurteilt 
«Sasser»-Entwickler erhält 21 Monate 
VERDEN - Der heute 19-jährlge 
Programmierer des verheeren 
den Internet-Wurms «Sasser» 
Ist zu einer bedingteh Jugend 
strafe von einem Jahr und neun 
Monaten verurteilt worden. 
Das deutsche Landgericht Verden 
befand den Deutschen am Freitag 
der Computersabotage und Daten 
veränderung für schuldig. Der 
Lehrling muss ausserdem 30 Stun 
den gemeinnützige Arbeit in einem 
Spital oder einem Altersheim leis 
ten, wie eine Gerichtssprecherin 
nach Abschluss des nicht öffent 
lichen Jugendverfahrens sagte. 
Der 'Angeklagte habe das Urteil 
gefasst aufgenommen, sagte eine 
Sprecherin der Staatsanwaltschaft. 
Verhandelt wurde nach dem Ju- 
gendstrafrecht, da der Angeklagte 
während der Tat noch mindeijährig 
war. Heute absolviert er eine Aus 
bildung bei einem Hersteller von 
Sicherheitssoftware. 
Staatsanwaltschaft und Verteidi 
gung haben auf Rechtsmittel ver 
zichtet, so dass das Urteil rechts 
kräftig ist. Die Strafe wurde für 
drei Jahre zur Bewährung ausge 
setzt. Der 19-Jährige hatte gestan 
den, Anfang Mai 2004 verschiede 
ne Versionen der Computerwürmer 
Sasser und NetSky programmiert 
und verbreitet zu haben. Hundert 
tausende Rechner waren betroffen. 
Die Richter hielten dem jungen 
Mann sein Geständnis zugute und 
seinen bis dahin einwandfreien 
Leumund. (sda) 
68siclits|ifleg0 
für US-Präsidflittefi 
MOUNT RUSHMOREAJSA - 
Erstmals in ihrer Geschichte steht 
den vier früheren US-Präsidenten 
am Mount Rushmore eine Ge 
sichtswäsche bevor - und die 
dürfte nach 65 Jahren auch drin 
gend notwendig sein. Techniker 
präsentierten am Donnerstag eine 
Kostprobe der Hochdruck-Reini 
gungsaktion, die gestern begann 
und etwa fünf Wochen dauern 
soll. Geleitet wird das Projekt im 
US-Staat South Dakota von der 
baden-württembergischen Finna 
Alfred Kärcher. Mit 90 Grad 
heissem Wasser soll der Schmutz 
mehrerer Jahrzehnte von dem gut 
18 Meter hohen Granitmonument 
entfernt werden, wie Kärcher- 
Techniker Thorsten Mowes er 
klärte. Schädlich seien vor allem 
Flechten, deren Wurzeln sich in 
den Stein graben. Der Bildhauer 
Gutzon Borglum hat am Mount 
Rushmore die Gesichter der ehe 
maligen Präsidenten Thomas Jef- 
ferson, George Washington, Ab 
raham Lincoln und Theodore 
Roosevelt verewigt. (AP) 
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