Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

SAMSTAG, 9. JULI 2005 
VOLKSI CDHDT T0UR DE FRAIMCE 
BLATT I Or V/11 I BEACHVOLLEYBALL 
18 
Sport in Kürze 
Laguna Seca zu gefährlich? 
MOTORRAD - Die Piloten der MotoGP- 
Serie bangen vor dem achten WM-Lauf mor 
gen Sonntag im kalifornischen Laguna Seca 
um ihre Sicherheit. «Es ist ein Skandal, dass 
' hier Uberhaupt gefahren wird», schimpfte der 
; aktuelle WM-Zweite Marco Melandri (It). 
j Auf dem engen Kurs, der zuletzt vor elf Jah- 
i ren im WM-Kalender stand, startet nur die 
i «Königsklasse» MotoGP. Die Klassen 125 
| ccm und 250 ccm wurden vom US-Grand- 
j Prix ausgenommen. (id) 
I Boughwem wieder In Meyrin 
i FUSSBALL - Meyrin hat Samir Bougha- 
I nem (30) zurückgeholt. Der Mittelfeldspieler 
mit französisch-marokkanischen Wurzeln 
spielte bereits in der Rückrunde 2003/2004 
für den Challenge-League-Klub. (si) 
Gerrard bleibt bei Liverpool 
FUSSBALL - Champions-League-Sieger 
Liverpool hat die Verträge mit dem Captain 
und Mittelfeldmotor Steven Gerrard (25) so 
wie dem englischen Nationalverteidiger Ja- 
mie Carragher (27) um zwei Jahre bis 2009 
verlängert. Gerrard wird mit rund 226 000 
Franken Wochenlohn der bestbezahlte Fuss- 
baHer der Premier League. (si) 
Lille ohne Stadion 
FUSSBALL - Lille hat noch - immer kein 
neues Stadion. Das Vorhaben, das veraltete 
«Grimonprez-Jooris» zu renovieren, wurde 
von einem französischen Gericht abge 
schmettert. Weil auch das Ersatzstadion in 
Villeneuve d'Ascq Uefa-Ansprüchen nicht 
genügt, muss Lille seine Champions-League- 
Heimspiele in Paris oder Lens austragen, (si) 
In Chile wird gestreikt 
FUSSBALL - Die chilenischen Fussballer 
j werden ihre Arbeit ab dem 16. Juli für unbe 
stimmte Zeit niederlegen. Mit der Aktion 
protestieren sie gegen offene Lohnzahlungen 
ihrer Klubs, die rund eine Million Dollar Ge 
samtschulden bei den Spielern haben. (si) 
Fedcup-Dueli der Unerfahrenen 
i 
| TENNIS - Die Schweizer Tennisdamen 
i kämpfen heute in Lausanne gegen Österreich 
um den Aufstieg in die Weltgruppe I im Fed- 
cup. Das Nachbarschaftsduell wird heute um 
12 Uhr mit der Partie zwischen Stefanie Vö 
gele (WTA 1024) und Österreichs Nummer 1 
Yvonne Meusburger (135) eröffnet. An 
schliessend trifft Tirpea Bacsinszky (280) auf 
die 14-jährige Dombimerin Tamira Paszek, 
die am vergangenen Wochenende in Wimble 
don den Final der Juniorinnen-Konkurrenz er 
reichte und zu den grossen Hoffnungen im 
Frauentennis zahlt. Am Sonntag spielen zuerst 
die Nummern 1 und dann die Nummern 2 
gegeneinander, ehe im allfälligen Showdown 
wohl Myriam Casanova und Bacsinszky auf 
die Zwillingsschwestern Sandra und Daniela 
Klemenschits treffen würden. (si) 
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Beim Speed-Cupder Modellsegelfieger im 
elgägwchco S&stad mussten aUe 23 ange 
tretenen Piloten sechsmal die Disziplin 
«Speed» der Kategorie F3B fliegen. Dabei 
galt es, nach dem Hochstart die Strecke von 
4x150 m möglichst schnell zu durchfliegen, 
dabei inbegriffen waren drei Wenden von 
ISO', Bei schwierigen Windverhältnissen war 
es für die Piloten nicht einfach, beim Hoch- 
ftvtgasflgead Höbe zu machen, um eine gp* 
te Voraussetzung fttr den Speedfhig zu eihal- 
ten. Die beiden Piloten derModellfluggnippe 
LiecfcteMtein, Bdel Frick und Marco Gal- 
vondcvcn - 
- • 
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Schon wieder McEwen 
Robbie McEwen gleicht im Duell der Sprinter aus - Armstrong bleibt Leader 
KARLSRUHE - Dar Australier 
Robbie McEwen gewann In 
Karlsruhe die 7. Etappe der Tour 
de France Im Spurt des Feldes 
und steht nun wie Tom Boonen 
mit zwei Siegen zu Buche. Der 
Belgler landete im 7. Rang. 
Lance Armstrong (53.) verteidigte 
die Führung im Gesamtklassement 
abermals mit Erfolg. Nach der ers 
ten Tour-Woche beträgt der Vor 
sprung des Amerikaners auf seinen 
US-Teamkollegen George Hinca- 
pie eine knappe Minute. 
McEwen (33) verbuchte anläss 
lich des Gastspiels in Deutschland 
seinen insgesamt 7. Tageserfolg im 
Rahmen der Tour de France. Der 
Routinier verwies Magnus Bäck- 
stedt (Sd) nach 228,5 km souverän 
auf den 2. Platz. Mit Bernhard Eisel 
(3.) und Gerrit Glomser fuhren wie 
schon am Montag in Tours zwei 
Österreicher unter die ersten vier. 
Der Roller Fabian Cancellara (24) 
reihte sich für einmal unter die 
Sprinter und gab eine hervorragende 
92. Tour de France 
7. Etappe, LunlviJle - Karlsruhe/De (228*5 
km): I. Robbie McEwen (Au) 5:03:45 
(45,136 km/h), 20 Sekunden Bonifikation. 2. 
Magnus Beckstedt (Sd), 12 Sek. 3. Bernhard 
Eise! (ö), 8 Sek. Bon. 4. Gerrit Glomser (Ö). 
5. Baden Cooke (Au). 6. Fabian Cancellara 
(Sz). 7. Tom Boonen (Bc). 8. Gianluca Berto- 
lami (It). 9. Thor Hushovd (No). 10. Juan An 
tonio Flecha (Sp). Feiner: 45. Jan Ullrich 
(De). 53. Lance Armstrong (USA). 126. Fabi 
an Wegmann (De). - Aufgegeben: Steve 
Zampieri (Sz) und Alessandro Spczialetti (It). 
Gesaratklassement: 1. Armstrong 23:01:56. 
2. George Hincapie 0:55 (USA). 3. Alexander 
Winokurow (Kas) 1:02. 4. Jens Voigt (De) 
l :04. 5. Bobby Jülich (USA) 1:07.6. Jost Lu 
is Rubiera (Sp) 1:14. 7. Jaroslaw Popowitsch 
(Ukr) 1:16. 8. Benjamin Noval (Sp) 1:26. 9. 
Ivan Basso (Ii), glcichc Zeit. 10. Kurt-Axle 
Arvescn(No) 1:32. 
Figur ab. Nach seinem 7. Platz im 
Einzelzeitfahren verbuchte er mit 
dem 6. Rang abermals das beste 
Schweizer Resultat an der Tour 
2005. Der Berner Hess sogar Boo 
nen hinter sich, der die beiden ersten 
Massensprints für sich entschieden 
hatte. Der Belgier hatte sich beim 
Sturz am Vortag am Rücken weh ge 
tan. Trotzdem hat Boonen im Punk 
teklassement immer 
noch 37 Zähler Vor 
sprung vor McEwen. 
McEwens Taten 
drang während der 
Fahrt von Lothrinen 
nach Baden-Württemberg 
schien grenzenlos. Schon 
nach 50 km entwich er in 
einer Abfahrt mit Fabian 
Wegmann dem Hauptharst. 11 
km lang begleitete er den Deut 
schen, der nach 150 km Solo 
flucht 23 km vor dem Ziel ge 
stellt wurde. Hernach bremsten 
die Teams der Sprinter sämtli 
che Ausreissversuche ein. 
Die Geschwindigkeit im /JS ' 
Spurt betrug mehr als 67 JJj 
km/h, der Etappenschnitt 
/& 
respektabel aus. 
Wegmann (25) 
brachte immerhin das 
gepunktete Trikot des 
besten Bergfahrers in 
seinen Besitz. Im vo 
rigen Jahr war der 
Teamkollege von Beat 
Zbcrg Bergkönig im 
Giro d'ltalia geworden. 
Rund 400 000 Zuschauer säumten 
die gut 40 km lange Strecke über 
deutschen Boden. 
Aus für Zampiert 
Schon vor den Ber 
gen kam das Aus 
für Steve Zam 
pieri (28). Der 
Neuenburger 
stieg nach 50 
km erschöpft 
Aufgabe des Pho- 
sich bereits 24 
zeichnet, 
das Ziel ab- 
Letzter erreicht 
Heute (Samstag) und am Sonntag 
erhalten die Fahrer in den Vogesen 
einen Vorgeschmack auf die fünf 
^ Bergetappen in der kom 
menden Woche. In der 
8. Etappe ist 30 km 
vor dem Ziel der 
16,8 km lange 
Anstieg zum 
Col de la 
Schlucht zu 
bewältigen, 
morgen (Sonn 
tag) folgt rund 
65 km vor 
dem Ziel mit 
dem Ballon d'- 
Alsace (siehe Ge 
schichte unten) der 
erste Bergpreis der 
1. Kategorie, (si) 
fiel dank des Windes mit aS 
45,136 km/h erneut sehr i(\ 
Kusshand für die Fans: Dar Australlar Robbie McEwen. 
Tour auf historischen Pfaden 
Tour de France erklimmt «unbezwingbaren» Ballon d'Alsace 
BALLON D'ALSACE - Dar Ballon 
d'Alsace, am Sonntag «Place de 
risistance» dar 9. Etappe der 
Tour de France, war vor 100 
Jahren Schauplatz des ersten 
Bergpreises. Vor der 25. Passa 
ge In der Geschichte der «Gran 
de Boucle» wirkt der Vogesen- 
Hügel weit weniger abschre 
ckend als 1905. 
Als mit dem Velo «unbezwingbar» 
hatten Experten den 1178 m hohen 
Ballon d'Alsace, den Henri Des- 
granges in den Parcours der 3. Auf 
lage der Tour de France aufgenom 
men hatte, bezeichnet. Der 9 km 
lange Weg damals weder asphaltiert 
noch befestigt, sondern glich einem 
besseren Trampelpfad. Eine Gang 
schaltung war den Fahrer noch un 
bekannt. So wurde denn eine 
Sonderprämie von 100 Francs für 
den ausgesetzt, der den Ballon be 
wältigte, ohne den Boden je mit den 
Füssen den Boden zu berühren. 
Ren6 Pottier überwand die im 
Durchschnitt 6,8 Prozent steile Stei 
gung als einziger stets fahrend und 
mit einer Durchschnittsgeschwin 
digkeit von 20 km/h. Chroniken ist 
zu entnehmen, dass dies ein mehr 
als respektables Tempo war. Für sei 
nen Effert büsste der 26-jährige 
Franzose indes: in der nächsten 
Etappe musste er als Leader der 
Dar erste «Bargkünlg» der Tour de 
Franca: Der Franzose Rent Pottier. 
Rundfahrt wegen einer Sehnen 
scheiden-Entzündung aufgeben. 
Pottier wiederholte im folgenden 
Jahr seinen Effert am Ballon d'Al 
sace und ging mit weiteren beein 
druckenden Leistungen in den Al 
pen als erster Bergkönig in die Ge 
schichte der Tour ein. Er gewann 
1906 fünf Etappen und die Gesamt 
wertung. Im Januar 1907 wurde 
Pottier tot in seinem Zimmer aufge 
funden. Der Mann, den niemand je 
lachen gesehen hatte, soll seinem 
Leben dem Vernehmen nach wegen 
eines gebrochenen Herzens ein En 
de gesetzt haben. Auf dem Ballon 
d'Alsace erinnert ein Denkmal an 
den ersten Bergkönig. (si) 
FL-Beacher knapp gescheitert 
Indra/Wachter vergeben bei CEV-Turnier in Valencia drei Satzbälle 
Matthias Wächter und Oliver Indra vergaben In Valencia drei Satzbälle. 
VALENCIA - Das Liechtensteiner 
Beach-Duo Oliver Indra und 
Matthias Wächter Ist beim mit 
50 000 Euro dotierten European- 
Tour-Turnler in Valencia (Sp) In 
der Qualifikation gescheitert. 
Nach einem Freilos in der 1. Quali 
fikationsrunde unterlagen die Tri- 
umphatoren der Kleinstaatenspiele 
der italienischen Nummer 1, Ricar 
do Lione und Matteo Varnier, in 51 
Minuten unglücklich in zwei Sät 
zen mit 23:25 und 17:21. 
Bei starkem Wind besassen Indra 
und Wächter im ersten Durchgang 
drei Satzbälle, konnten aber keinen 
verwerten. Im zweiten Satz unter 
lief der Liechtensteiner Paarung in 
der Anfangsphase eine Fehlerserie 
und lag schnell mit 3:10 im Hinter 
treffen. Die FL-Beacher konnten 
den Rückstand zwar noch einmal 
verringern, unterlagen am Ende 
aber 23:25, 17:21. 
1 
Matthias Wächter freute sich 
über die starke Leistung, «letztes 
Jahr hätte man uns auf der CEV- 
Tour noch abgeschossen», ärgerte 
* 
sich gleichzeitig aber über die ver 
gebenen Satzbälle: «Wir konnten 
diese Chance leider nicht nutzen. 
Wir kratzen mittlerweile zwar am 
internationalen Niveau, aber um 
solche Partien zu gewinnen, fehlt 
uns noch der letzte Schuss Cool- 
ness und Selbstvertrauen.» 
Ab Freitag nächster Woche sind 
die Ländle-Beachboys beim FIVB- 
Challenger (30 000 Dollar) in Ri- 
mini im Einsatz, ob sie. am 16. und 
17. Juli beim Challenger-T\irnier in 
Mauren ebenfalls um den Sieg bag 
gern werden, lässt Matthias Wäch 
ter noch offen: «Das hängt ganz 
davon ab, wie weit wir in Rimini 
kommen.» (mb) 
Beach Volleyball. European Tour In Valenda 
Männer. Qualifikation. 2. Runde: Ricardo Lio- 
ne/Matteo Vomier (It) s. Oliver Indra/Matthias 
Wächter (Lie) 25:23, 21:17.
	        

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