Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

FREITAG, 8. JULI 2005 
VOLKS I Iii II AlVin AUSGRABUNG 
BLATT I IIM LA III U ALPMESSE 
4 
Persönlich 
Viel Glück Im Ehestand 
Heute Freitag vermählen sich vor dem Zi 
vilstandesamt in Vaduz: 
Wencesloa ROMAR BARIENTOS, von 
Spanien in Ruggell, und Patricia Cristina RI- 
BEIRO, von und in Brasilien 
Roger KINDLE, von und in Triesen, und Fa- 
bienne WALSER, von Eschen in Triesen- 
berg 
Wir gratulieren recht herzlich zur Vermäh 
lung und wünschen den Brautpaaren alles 
Gute und viel Glück auf dem gemeinsamen 
Lebensweg. 
Dienstjubiläum In der Industrie 
Hans ZOGG, Fehrenweg 6, Azmoos, feiert 
heute sein 35-jähriges Dienstjubiläum bei 
der lnficon AG. Herr Zogg ist Laborant im R 
& D von Process Knowledge & Control. Der 
Gratulation der Firmenleitung schliessen 
sich die Liechtensteinische Industrie- und 
Handelskammer und das Volksblatt gerne an. 
Lehrerdiplom 
Am Lehrerseminar der Kantonsschule Sar 
gans konnten gestern Gabriele HAAS, Gam- 
prin-Bendern, Brigitta HUTTER, Vaduz, 
und Michael Vitek, Schaan, ihre Lehrerdip 
lome entgegennehmen. Wir gratulieren und 
wünschen viel Freude und Erfolg im künfti 
gen Berufsleben. 
Studlenerfolg 
Vor kurzem hat Christoph SELE aus Vaduz 
an der Universität Cambridge, UK, seine 
Dissertation auf dem Gebiet polymere Halb 
leiter im Fach Physik/Materialwissenschaf 
ten erfolgreich abgeschlossen. Er hat eine 
Tätigkeit bei Philips Research in Eindhoven 
aufgenommen und arbeitet mit an der Ent 
wicklung aufrollbarer Displays. Zur Promo 
tion gratulieren wir herzlich und wünschen 
viel Freude und Erfolg im Beruf. 
Priifui^serfolg 
Am 28. Juni hat Caroline RISCH aus Mau 
ren, Tochter von Hedwig Miah-Risch, die 
Abschlussprüfung an der Höheren Techni 
schen Fachschule für Textiltechnik, Ausbil 
dungszweig Bekleidungstechnik, mit ausge 
zeichnetem Erfolg abgeschlossen. Die ganze 
Familie gratuliert ganz herzlich, wobei sich 
das Volksblatt den Gratulationen gerne an- 
schliesst. 
Studienerfolg 
Judith HOOP aus Eschen, Tocher der Hanni 
und des Franz Hoop, sowie Markus BÜ 
CHEL aus Gamprin, Sohn der Astrid und 
des Walter Büchel, haben zusammen mit 
zwei weiteren Betriebsökonomen der Vertie 
fungsrichtung Entrepreneurship der HTW 
Chur vom 1. bis 3. Juli in Bukarest an der 
ersten europaweiten Ausscheidung des «Gra- 
duate Programme» den Preis für den besten 
Businessplan gewonnen. Ziel des «Graduate 
Programme» ist es, ein zeitlich befristetes 
Unternehmensprojekt zu initiieren, zu konzi 
pieren und im wirtschaftlichen Alltag durch 
zuführen. Die Qualität der vorgelegten unter 
nehmerischen Arbeiten - der Fokus liegt auf 
dem Businessplan, dem Marketingplan, der 
Verkaufsstrategie, der Benutzung von 
Ressourcen und der Abwicklung - und die 
erzielten Resultate waren insgesamt auf einer 
sehr breiten Basis markant hoch - deshalb 
darf der Gewinn der Auszeichnung als sehr 
hoch eingestuft werden. (PD) 
Arzt im Dienst 
Notfalldienst 18.00 - 8.00 Uhr 
Dr. Pepo Frick 373 40 30 
anzeige 
Ein Toter erzählt vom Krieg 
Christine Coopei^Fotsing untersuchte Skelette aus der Kriegszeit 
TRIESENBERG/ZÜRICH - Vergan 
gene Woche wurde Zürich 
durch einen Artikel Im Tages- 
Anzelger en die grausamen 
Schlachten erinnert, welche 
dort 1789 ausgetragen wurden. 
Den Grand zum Rückblick In die 
Zelten des Krieges lieferte das 
Skelett eines russischen Solda 
ten, welches durch die Untersu 
chungen der liechtensteini 
schen Wissenschaftlerin Chris 
tine Cooper-Fotsing, vor kurzem 
Geheimnisse seines damaligen 
Kampfes preisgab. 
» MxHm Krau 
Sowohl die Reste militärischer 
Stellungen am ZUrichberg als auch 
viele Funde wie beispielsweise Ge 
wehrkugeln oder Gürtelschnallen 
erinnern die Stadt Zürich immer 
wieder an die Kriegszeit. Zwischen 
1921 und 1976 wurden in Zürich 
und Umgebung insgesamt acht 
Massengräber entdeckt, welche 
von den Wissenschaftlern mit ho 
her Wahrscheinlichkeit zu den 
Schlachten von 1799 zugeordnet 
werden. Eines dieser Massengräber 
wurde 1976 entdeckt, aus welchem 
neun Skelette russischer Soldaten, 
welche im erfolglosen Alpenfeld- 
r zug der Russen während des 2. Ko 
alitionskrieges gefallen waren, ge 
borgen werden konnten. Die Liech 
tensteinerin Christine Cooper-Fot- 
sing aus Triesenberg hat sich in ih 
rer Diplomarbeit darum geküm 
mert, dass fast dreissig Jahre nach 
der Entdeckung endlich Details 
über die damals gefallenen Solda- • 
ten nachgeliefert werden können. 
Kindheitstraum 
Für die 28-jährige Triesenberge- 
rin war schon seit ihrer Kindheit 
klar, dass sich ihre berufliche Zu 
kunft in der Biologie abspielen 
würde. «Knochen faszinierten mich 
schon immer und ich sammelte alle 
Tierknochen, die ich im Wald oder 
anderswo finden konnte», erinnert 
sich Cooper-Fotsing für das Volks 
blatt. Mit der Historischen Anthro 
pologie und somit mit mensch 
lichen Skeletten, kam sie jedoch 
erst nach der Matura in Berührung, 
als sie ein Praktikum bei der Fach 
stelle Archäologie des Hochbauam 
tes in Triesen machte. Sehr schnell 
war klar, dass die junge Liechten 
steinerin ihren Traumberuf gefun- 
Dle Liechtensteinerin Christine Cooper-Fotsing arbeitst als Anthropologin in Bern. 
den hatte. «Von 1998 bis 2003 stu 
dierte ich Biologie an der Univer 
sität Zürich und spezialisierte mich 
schliesslich in Anthropologie. «Sol 
daten von 1799 - eine anthropolo 
gische und forensische Untersu 
chung der Skelette aus acht Mas 
sengräbern aus Zürich Und Umge- 
bung>, war der Titel meiner Dip 
lomarbeit», erinnert sich Christine 
Cooper-Fotsing. Seit Mai vergan 
genen Jahres arbeitet sie am Institut 
für Medizingeschichte der Univer 
sität Bern als wissenschaftliche 
Mitarbeiterin in der Abteilung His 
torische Anthropologie. 
Skelette, die 
Geschichten erzählen 
Für die Diplomarbeit untersuchte 
die begeisterte Anthropologin alle 
menschlichen Skelette, welche in 
den besagten acht Massengräbern 
gefunden und seitdem im «Kno 
chenkeller» (die osteologische 
Sammlung des Anthropologischen 
Instituts der Universität Zürich) 
gelagert wurden. Diese Überreste 
von insgesamt 33 Menschen wurden 
seit ihrer Entdeckung nicht mehr 
beachtet und fanden erst bei der 
interessierten Studentin und ihrer 
Diplomarbeitbetreuerin wieder Auf 
merksamkeit. «Neben der Bestim 
mung von Geschlecht, Sterbealter, 
Körperhöhe und krankhaften Verän 
derungen an den Knochen, bildete 
die Untersuchung der Kriegsverlet 
zungen den Schwerpunkt meiner 
Arbeit», erklärt Christine Cooper- 
Fotsing. Ihre Ergebnisse sollten der 
Öffentlichkeit nicht vorbehalten 
werden: Neben mehreren Artikeln in 
verschiedenen schweizerischen Ta 
geszeitungen hielt die Anthropolo 
gin diverse Vorträge. «Die Kriege 
von 1799 scheinen aus dem Be- 
wusstsein der Öffentlichkeit keines 
wegs verschwunden zu sein», stellt 
sie fest und betont, dass es für sie 
keinen interessanteren Beruf jds die 
Arbeit mit menschlichen Skeletten 
gäbe. So ist sie auch von der Bedeu 
tung ihrer Arbeit fest überzeugt: 
«Die Rekonstruktionen legen Zeug 
nis von der Grausamkeit des Krieges 
ab und ermöglichen uns einen Blick 
auf menschliches Leben und Ster 
ben dieser Zeit.» 
Ausstellung 
zürich - Im «Haus zum Rech» 
in Zürich kann ab sofort die Aus 
stellung mit dem Titel «Zürich 
1799 - Eine Stadt erlebt den 
Krieg» besucht weiden. Zu be 
sichtigen sind verschiedene Fun 
de aus der Kriegszeit, unter ande 
rem auch das von Christine Coo 
per-Fotsing untersuchte Skelett. 
Vor über 200 Jahren wurde Zü 
rich Zeuge eines brutalen Krieges: 
1799 fanden zwei Schlachten in 
der Umgebung statt, daraufhin 
wurde die Stadt während fünf Jah 
ren von verschiedenen Armeen 
besetzt An die beiden Schlachten, 
welche am 25. und 26. September 
1799 ausgetragen wurden, soll 
nun erinnert werden: Im «Haus 
'#• ***<»*£% •.?; • 
zum Rech» in Zürich entstand in 
Zusammenarbeit mit dem Anthro 
pologischen Institut Dir Rechtsme 
dizin der Universität Zürich und 
dem Stadtarchiv Zürich eine Aus 
stellung, die den Titel «Zürich 
1799 - Eine Stadt erlebt den 
Krieg» trägt. Im Zentrum steht das 
Skelett eines damals gefallenen 
Soldaten. Ausserdem vermitteln 
Funde, Dokumente, Zeichnungen 
und Bilder aus dieser Zeit einen 
Eindruck, wie die Zürcher Bevöl 
kerung den Krieg und die Beset 
zung erlebte. Interessierte haben 
bis zum 29. Oktober die Möglich 
keit, sich die Funde im «Haus zum 
Rech» in Zürich anzusehen. Der 
Eintritt ist frei. 
Segen für Mensch und Tier 
Alpmesse der Alpgenossenschaft Gritsch im Mittleren Valorsch 
SCHAAN/VALORSCH - Am Sonn 
tag, den 3. Juli fand planmüssig 
die Alpmesse Im Mittleren Va 
lorsch statt. Zahlreiche Perso 
nen hatten den Weg vom Steg 
Ins Valorsch gefunden und durf 
ten hei strahlendem FUrsten- 
wetter an der diesjährigen Alp 
misse teilnehmen. 
Der Jodelclub Edelweiss hatte die 
Messe würdig umrahmt und der 
Schaaner Kaplan, R. Bändel, zele 
brierte die Messe unter dem Kreuz 
bei der Hütte. Auch fand Kaplan 
Bändel in seiner Predigt, deren In 
halt alpenbezogen war, würdige 
Worte. Im Schluss-Segen bezog er 
die Alpen, die Hirten und alle Berg 
gänger mit ein. 
Bei dieser Gelegenheit wurde 
auch das Holzkreuz, welches von 
Manfred Wanger, Planken, erstellt 
und gestiftet worden ist, gesegnet, 
Zahlreiche Schaanorinnon und Schaaner nahmen an der 
Mittleren VMersch teil. 
es wird auf der Alpe Gritsch seinen 
zukünftigen Platz finden. 
Vor und nach der Alpmesse war 
die Festwirtschaft in vollem Gange 
und es gab Würste vom Grill, diver 
se Getränke, und auch der selbstge 
backene Kuchen der Alpgenossen- 
schafts-Frauen fand zahlreiche Ab 
nehmer. 
Die Jodler stellten sich dann 
nochmals im Schatten auf und er 
freuten die Anwesenden mit ein 
paar lüpfigen Liedern. Vielen Dank 
dem Jodelclub Edelweiss. 
Nach 15 Uhr wurde dann alles 
abgeräumt und alle zogen wieder 
Richtung Steg, dem Tal entgegen. 
Die Alpgenossenschaft Gritsch 
möchte allen Helfern und Helferin 
nen danken, die diesen Anlass 
vorzüglich organisierten; Dank 
auch an Herrn Kaplan Bändel und 
dem Mesmer Herr Jungi für ihr 
Kommen. (PD) 
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