Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DONNERSTAG, 7. JULI 2005 
VOLKSI 1/1 II Tl ID LIECHTENSTEINER 
BLATT I IV UL I U 11 QITARRENTAGE 
25 
Ligita heute 
Vortrag von Carlo Domenicon! 
ESCHEN - Für Gitarristen und Gitarristin 
nen ist es nicht nur wichtig, sich mit dem In 
strument zu beschäftigen. Der Komponist 
und Gitarrist Carlo Domeniconi wird über 
das Intervall-Bewusstsein in Körper und See 
le berichten. Und - es wird ein Vortrag zum 
aktiven Mitmachen und Umsetzen! Beginn 
bei freiem Eintritt ist heute Donnerstag, der 
| 7. Juli, um 16.15 Uhr im Peter-Kaiser-Saal 
I der Musikschule Eschen. (PD) 
! 
! Kommentiertes Konzert 
ESCHEN - Sehr gut aufgenommen wird die 
Reihe der kommentierten Konzerte, welche 
an den Ligita seit diesem Jahr angeboten 
werden. Eine Möglichkeit, mehr als nur ein 
Konzert zu hören, denn man kann auch etwas 
über die Musik, Werkauswahl und mehr er 
fahren. 
Duo Grober & Maldar 
Christian Gruber und Peter Maklar taten 
sich 1985 zu Beginn ihrer gemeinsamen Stu 
dienzeit am Leopold-Mozart-Konservato 
rium in Augsburg zusammen. Mit dem Ge 
winn des ersten Preises und des Publikums 
preises beim grössten internationalen Wett 
bewerb für Gitarrenduos in Montelimar/ 
Frankreich im Jahr 1991 begann eine rege 
internationale Konzerttätigkeit. 
Gruber und Maklar werden regelmässig zu 
Gitarrenfestivals eingeladen, wo sie neben 
ihrer Konzerttätigkeit auch als Dozenten und 
Juroren gefragt sind. 
Für das Konzert haben Gruber und Maklar 
Kompositionen aus verschiedenen Epochen 
ausgewählt, auch solche, die für das Duo ge 
schrieben wurden. Gruber und Maklar kon 
zertieren heilte um 17.30 Uhr im Musik 
schulzentrum in Eschen. (PD) 
Medienpartner 
VOLKSBLATT 
ANZEIGE 
Wahre Poetin der Gitarre 
Dale Kavanagh in der Pfarrkirche Ruggell 
Dale Kavanagh gflt als eine dir begabtesten Gitarristinnen auf unserem Planeten. 
RUGGELL - Dia Kanadierin Data 
Kavanagh, die nach Ihrem Bak- 
kataureat In Hallfax Ihr Solls- 
tandlplom an dar Musikakads- 
mia dar Stadt Basal gamacht 
hat, gilt als sine dar begabtes- 
tan Gitarristinnen wettweit; ihre 
CDs werden In den Fachzeit 
schriften hoch gelobt. Gestern 
spielte sie u. a. Kompositionen 
von Uglta-Gast Carlo Domenico 
ni - und von sich selbst. 
«Onw UHItr 
Carlo Domeniconi war gleich zwei 
mal vertreten im Programm dieser 
aussergewöhnlichen Künstlerin. Da 
le Kavanagh eröffnete ihr Konzert 
mit Domeniconis «Trilogy». Im ers 
ten Satz, «Calata», entwickelte sie 
eine bunkerbrechende Dynamik, um 
dann im zweiten Satz «Intonazione» 
nach einer frei schwebenden Medi 
tation in einem grossen Bogen zum 
Thema zurückzufinden. Kavanagh 
ist eine wahre Poetin der Gitarre, die 
sich jedes Stück in ihrem Programm 
voll und ganz zu Herzen nimmt. Ge 
radezu bedrückend geriet ihr die 
Verlorenheit von Rodrigos «Invoca- 
tion et danse». 
Bravo-Ruf vom Komponisten 
Ein besonderer Moment war ihr 
Vortrag der ihr von Domeniconi 
gewidmeten «Chaconne». Jeder 
einzelne Takt der Bach'schen Cha 
conne sei da, erklärte Kavanagh, 
Domeniconi habe sie aber in seine 
eigene Tonsprache übersetzt und 
dabei Einflüsse von Villa-Lobos 
und Baden Powell durchblicken 
lassen, und möglicherweise auch 
von ihr selbst, wie sie lächelnd an 
fügte. Nach der fulminanten Dar 
bietung beklatschen sich Kavanagh 
und der gerührte Komponist gegen 
seitig und fielen einander schliess 
lich in die Arme. 
Gitarristin und Komponistin 
Die zweite Konzerthälfte bestritt 
Kavanagh zu einem guten Teil mit 
eigenem Material: dem auf dem 
Volkslied «Farewell, Nova Scotia» 
aus ihrer kanadischen Heimat ba 
sierenden «Briny Ocean Toss», bei 
dem der folkige Ursprung aber nur 
im Mittelteil aus einem gläsernen 
Flagiolette-Gespinst hervorscheint, 
einer inspirierten Eigenbearbeitung 
des zweiten Satzes des Gitarren 
konzerts von Villa-Lobos und zwei 
ihrer «Three Pieces». Die techni 
sche Makellosigkeit ihres Vortrags 
verband sich mit einer sensationel 
len klanglichen Brillanz. Eine so 
faszinierende klangliche Farbig 
keit, wie sie beispielsweise im 
«Contemplation» geheissenen 
zweiten Satz der «Three Pieces» 
ausbreitete, ist schon etwas wirk 
lich Besonderes. Einen gänzlich 
anderen, nämlich betont einfachen 
Charakter, hatte Sid Rabinovichs 
Bearbeitung des Yom-Kippur-Lie- 
des «Kol Nidre», dem Kavanagh 
mit ihrer farbigen Interpretation ei 
ne unübertreffliche Lebendigkeit 
verlieh. 
Eine weitere Überraschung war 
die Courante von Michael Pretorius 
(1571-1621), die sie dem entzück 
ten Publikum als Zugabe schenkte. 
Gitarren-Jazz an den Ligita 
Wolfgang Muthspiel heute im Gemeindezentrum Eschen 
ESCHEN - Egal ob im klassi 
schen Bereich, bei Flamenco 
oder Jazz - die ligita präsentie 
ren grosse Könner auf der Gitar 
re. Die Jazz-Abteilung vertritt 
dieses Jahr Wolfgang Muth 
spiel: der In Klassik und Jazz 
ausgebildete Gitarrist spielt 
heute Donnentag, den 7. Juli, im 
Gemeindezentrum von Eschen. 
In den letzten 15 Jahren hat sich 
Wolfgang Muthspiel als Gitarrist 
und Komponist in die internationa 
le Jazzszene gespielt und geschrie 
ben, seine Improvisationskunst ste 
tig weiterentwickelt und mit seinen 
Bands die Welt bereist. Die dispa- 
Sole und im Wo: Wolfgang Muthspiel gastiert heute Donnerstag um 
20.15 Uhr im Gemeindezentrum Eschen. 
raten Quellen, aus denen seine Kre 
ativität gespeist wird, beginnen sich 
nun in seiner Musik zu verbinden. 
Wolf gang Muthspiel solo 
Seit Jahren ist das Solo-Projekt 
eine Art Laboratorium für Wolf 
gang Muthspiel, ein Ort, Dinge 
auszuprobieren, weiterzutreiben, 
ein Forum für seine eigene Ent 
wicklung, ein «work in progress» 
auch. In der langen Reihe von im 
mer neuen, ständig wechselnden 
Projekten, ist das Solo-Programm 
auch eine Konstante geworden. 
Muthspiel konzertierte solo in nam 
haften Häusern wie der Wiener 
Staatsoper, der Queen Elizabeth 
Hall in London und der Town Hall 
in New York. 
Wolfgang Muthspiel «IHo» 
Für sein neues Trio hat Wolf 
gang Muthspiel zwei junge Musi 
ker aus Tirol engagiert: die Zwil 
lingsbrüder Matthias und Andreas 
Pichler, die an Bass und Schlag 
zeug den Kontrapunkt zu seinen 
Improvisationen an der Gitarre 
entwickeln. Das Trio steht unter 
dem Leitstern eines gemeinsamen 
Bandsounds, der Möglichkeit ei 
ner langen Entwicklungsarbeit mit 
längeren Probephasen und spezi 
fisch für diese Besetzung geschrie 
benen Stücken Muthspiels. Eine 
«working band» also, die nicht nur 
für eine Tour zusammengestellt 
wird. 
Die hochtalentierten Zwillinge 
sind noch ein Geheimtipp in der 
Jazzwelt. Ihre stilistische Offenheit 
und die Hingabe an den Moment, 
das wesentliche Merkmal improvi 
sierter Musik, und ihr bereits hoch 
entwickeltes rhythmisches Ver 
ständnis des Jazz haben Wolfgang 
Muthspiel überzeugt, mit ihnen 
langfristig arbeiten zu wollen. Da 
bei ist er, eindeutiger als bei vielen 
anderen seiner Projekte, die rich 
tunggebende Kraft des Ensembles. 
Muthspiels stetig wachsende 
Qualität der musikalischen Weite 
und Ruhe verleiht dem Trio eine 
besondere Klangschönheit und 
schafft einen direkten, emotionalen 
Zugang zur Musik. 
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