Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

MITTWOCH, 6. JULI 2005 
SSffl INTERNATIONAL KS!» 
20 
VOLKS 
BLATT 
SPLITTER 
China trägt Itauerflor 
PEKING - Mao Tse-tung, der Gründer der 
kommunistischen Volksrepublik China, ist für 
die Chinesen ein zweites Mal gestorben: Der 
Schauspieler Gu Yue, der Mao seit 1978 in 84 
Filmen verkörpert hatte, starb am Samstag im 
Alter von 68 Jahren. Dies berichtete die Web 
site Sina.com am Dienstag. Gu wurde zwei 
Jahre nach Maos Tod offiziell auserwählt, den 
früheren Staats- und Parteichef zu spielen. 
«Alles, was ich Uber Mao weiss, habe ich 
durch die Filme von Gu Yue gelernt», schrieb 
ein Besucher auf der Website. «Die Bilder von 
Gu und Präsident Mao sind eins.» (PD) 
AI Kalda zu Entführung bekannt 
KAIRO - Drei Tage nach der Entführung ei 
nes ägyptischen Diplomaten in Bagdad hat 
sich die Gruppe AI Kaida im Irak zu der Gei 
selnahme bekannt. «Wir, die Organisation AI 
Kaida im Irak, teilen mit, dass der ägyptische 
Botschafter von unseren Mudschahedin ent 
fuhrt wurde und sich unter ihrer Kontrolle be 
findet», hiess es in einer Erklärung, die am 
Dienstagabend auf einer islamistischen Web 
site veröffentlicht wurde. (AP) 
AftajItitiiitMi IIIHIIitfÄr 
Patric« yfcii gatrunta Wege 
KÖLN - Npcfa gut einemJahr ist Liebes 
beziehung zwischen Superstar Anastacia 
(Bild) und MTV-Moderator Ftirice Bou6dib£- 
la wieder zu Ende. Das sagte die atnerikani- 
sch& Sflngerin Unen Fans nach edncmKonzert 
in Wolfibutg, wie eine junge Frau direkt nach 
dem Gesprifch RTL berichtete. Anastasia habe 
gesagt, Patrice und sie sei«) weiter gute Freun 
de. Das Mabagäzient des 30-jahrigen Modera 
tor* besöftigtedem Seoderdie IVeonung. Über 
die CMhkk t itfiederj^^ Wege zu geben, 
wurde bicher nichts bekannt. (AP) 
Kommt nicht in die Tüte 
Schröder schliegst Koalition mit Linksbündnis entschieden aus 
BERLIN - Dar deutscht Bundes 
kanzler Gerhard Schröder lehnt 
eine Koalition mit dem neuen 
Linksbündnis nach der ange 
strebten Bundestage-Neuwahl 
Im September definitiv ab. Dies 
sagte er bei der Vorstellung des 
SPD-Wahlprogramms in Berlin. 
«Ich werde nie etwas mit dieser 
merkwürdigen Gruppierung am 
linken Rand machen. Das können 
Sie als-völlig ausgeschlossen an 
nehmen», sagte Schröder vor den 
Medien weiter. 
Ein Spitzenkandidat des Bünd 
nisses zwischen der neuen Partei 
Wahlalternative Arbeit und Soziale 
Gerechtigkeit WASG und den 
PDS-Reformkommunisten ist der 
frühere SPD-Parteichef Oskar La 
fontaine, ein Intimfeind Schröders. 
Er trat vor kurzem zur WASG Uber. 
Bei der Vorstellung des SPD- 
Wahlprogramms wurde der Kanz 
ler auch gefragt, ob er zu einem 
Fernseh-Duell mit Lafontaine be 
reit wäre. Der Bundeskanzler nann 
te diese Frage «rhetorisch». 
Ja zu TV-Duell mit Merkel 
Zustimmung signalisierte Schrö 
der hingegen zu einem TV-Auftritt 
mit der Unions-Kanzlerkandidatin 
Angela Merkel: «Ich stehe zur Ver 
fügung. (...) Ich freue mich auf eine 
Auseinandersetzung, die klar 
macht, worum es geht und wer wo 
für steht.» 

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Bundeskanzler Gerhard SchrMar (rechts] mit SPD-Chef Franz Müntefering: Mit der «merkwürdigen Gruppie 
rung am linken Rand» will der deutsche (Noch-)Kanzler nie etwas anfangen. 
Das Linksbündnis will bei der 
Bundestagswahl drittstärkste Kraft 
werden. Nach jüngsten Umfragen 
könnte es mit Lafontaine und dem 
PDS-Spitzenkandidaten Gregor 
Gysi auf acht bis elf Prozent kom 
men. Noch ist allerdings offen, ob 
Bundespräsident Horst Köhler dem 
Wunsch aller Parteien folgt und den 
Bundestag vorzeitig auflöst. Mit 
seinem Entscheid hat er bis zum 
22. Juli Zeit. 
Innovationen voranbringen 
In Bezüg auf das Wahlprogramm 
der SPD forderte Schröder, Innova 
tionen voranzubringen. Nur dann 
seien zusätzliche Arbeitsplätze und 
Wohlstand gewährleistet. «Die SPD 
ist und bleibt die prägende Reform 
kraft dieses Jahrzehnts. Dafür stehe 
ich persönlich», erklärte der Kanz 
ler. Schröder forderte eine «nationa 
le Anstrfengung», um eine bessere 
Vereinbarkeit von Familie und Be 
ruf zu erreichen. Dazu müssten 
auch Länder und Gemeinden ihren 
Beitrag leisten. Notwendig sei eine 
<<modeme Familienpolitik, die auf 
Förderung setzt». (sda) 
Gipfel der grossen Erwartungen 
Heute Start des G8-Gipfels - Bob Geldof fordert erneut Hilfe für die Ärmsten 
LONDON/EDINBURGH - Unter 
grossem Erfolgsdruck beginnt 
heilte Im schottischen Luxusho 
tel Gleneagles der diesjährige 
68-Gipfel. 
Die Staats- oder Regierungschefs 
der sieben grössten Industrieländer 
und Russlands (G8) beraten bis 
Freitag vor allem über Entwick 
lungshilfe und Klimaschutz. Be 
sonders das Thema Entwicklungs 
hilfe steht seit den Live-8-Konzer- 
ten vom vergangenen Samstag im 
Blickpunkt der weltweiten Öffent 
lichkeit. 
Doch • die britische Regierung 
warnte am Dienstag bereits vor zu 
hohen Erwartungen. An Bob Gel 
dof, den Initiator des Konzertmara 
thons gerichtet, sagte Finanzminis- 
Uve-8-0rganlsatar Beb Geldef traf gestern In Edinburgh ein i 
te ver Journalisten erneut, den irmsten lindern zu helfen. 
Iforder- 
ter Gordon Brown: «Ich weiss, dass 
Sie sagen werden, wir sollten mehr 
tun, und dass das, was wir errei 
chen, nicht gut genug ist.» Gross 
britannien körine viel anstreben, sei 
aber letztlich abhängig von dem, 
was gemeinsam erreicht werde. 
Damit wälzte Brown schon im Vor 
feld die Schuld für ein eventuelles 
Scheitern des Gipfels auf die ande 
ren Länder ab. 
Die britische Regierung will bei 
dem dreitägigen G8-Gipfel eine 
Verdopplung der Entwicklungshil 
fen für die armen Länder errei 
chen. Geldof fordert unter anderem 
Sonderhilfen für die ärmsten Län 
der in Höhe von 50 Milliarden 
Dollar und einen faireren Welthan 
del. (sda) 
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Geständnis abgelegt 
Prozess gegen c<Sasser»-Erfinder 
VERDEN - Im Prozess um den 
verheerenden Computervirus 
«Sasser» hat der Erfinder der 
Plage vor dem Landgericht Ver 
den ein umfassendes Geständ 
nis abgelegt 
«Er hat die Tatvorwürfe in allen 
Einzelheiten eingeräumt», sagte 
Gerichtssprecherin Katharina 
Krützfeld am ersten Prozesstag ge 
gen den 19-Jährigen am Dienstag. 
Sven J. aus dem niedersächsischen 
Rotenburg an der Wümme ist 
wegen Datenverändemng, Compu 
tersabotage und Störung öffent 
licher Betriebe angeklagt. 
«Sasser» hatte vor einem Jahr 
weltweit Millionen Computer lahm 
gelegt und grosse Schäden verur 
sacht. Zuschauer sind vom Prozess 
ausgeschlossen, weil der Ange 
klagte zum Tatzeitpunkt noch min- 
deijährig war. «Der Angeklagte 
sagte zunächst umfassend zu seiner 
Person aus, berichtete über Le 
benslauf und Ausbildung», sagte 
die Gerichtssprecherin, die an der 
Verhandlung teilgenommen hatte. 
Danach habe er das Geständnis ab 
gelegt. 
«Sasser» und der ähnliche Virus 
«Netsky» hatten im Frühjahr 2004 
Millionen Windows-Nutzer zur 
Verzweiflung getrieben. Befallene 
Rechner starteten sich immer wie 
der selbst und waren nicht zu be 
nutzen. Automatisch wurde das Vi 
rus ausserdem als E-Mail-Anhang 
an andere E-Mail-Adressen weiter 
geschickt. (AP) 
St. Galten: 12000 Fran 
ken auf der Strasse 
ST, GALLEN - Nicht schlecht 
gestaunt haben dürfte am 
Dienstag ein neunjähriger Junge 
in St Gallen. Auf einer Strasse 
im Norden der Stadt fand er am 
-Nachmittag nicht weniger als 
12000 Franken. Seinen Fund 
meldete er umgehend der Stadt 
polizei. Noch wahrend die Poli 
zeibeamten sich dieAngabeiades 
ehrlichen Finders notierten, mel 
dete sich der rechtmässige Besit 
zer des Geldes. Der Junge durfte 
- ia Anwesenheit seiner Mütter - 
einen grosszUgigen Finderlohn 
entgegennehmen, wie die Polizei 
mitteilte. (sda)
	        

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