FREITAG, 1. JULI 2005
VOLKSI IflllTIID SOMMERAUSSTELLUNG
BLATTl IVUL I Uli KULTUR IM KÜRZE
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In Kürze
Viel Fussball, viel Kultur
BERLIN - Die Fussball-Weltmeisterschaft
2006 in Deutschland bietet auch viel Kultur. Ob
Theater, Film, Kunst oder Musik: So viel Kul
tur hat es bei einer WM noch nie gegeben, ver
spricht der deutsche Innenminister Otto Schily.
Zirka 45 Millionen Franken gibt die Regierung
dafür aus. Kurator ist (kr österreichische Künst
ler Andrg Heller. Das Programm soll Vorfreude
auf die WM wecken, aber vielleicht hilft es
auch, das deutsche Image im Ausland von Bier
und Lederhosen abzulegen. Schweipunkt ist
das Frühjahr 2006, vor dem Anpfiff am 9. Juni
in München. Eine Propaganda-Show für die
FIFA soll das Ganze aber nicht werden. Kriti
sche Töne zum Fussball sind ausdrücklich er
laubt Ein erster Höhepunkt wird im kommen
den Herbst eine vom kürzlich gestorbenen
Schweizer Harald Szeemann kuratieite Ausstel
lung im Berliner Martin-Giopius-Bau sein:
«Rundlederwelten». Es gibt auch alternative
Projekte, etwa das Theaterstück «Ballgefühl»
der Freiburger Gruppe Panoptikum, bei dem es
um das tragische Schicksal eines Trainers geht,
mit Zitaten von Edmund Stoiber und Passagen
aus Schillers «Wallenstein». Mit Arte produziert
die Stiftung einen WM-Film mit dem britischen
Schauspieler John Cleese, in Leipzig trifft sich
im Herbst die HipHop-Szene. Und übrigens:
Um das Angebot gemessen zu können, muss
man kein Fussball-Experte sein: Kurator Andr6
Heller versteht auch nichts davon. (sda)
Schweizer Persönlichkeiten
Museumbickel Walenstadt: Eröffnung der Sommerausstellung
NAUNSTADT - Di« diesjährige
Sommeraussteihing widmet sich
dam Thema «Dte Bildniskunst
von Karl Bickel (1886 Ms1982)».
Dar Künstler auf Schrina-Hoch-
rugg portrltlarta Bestatten aus
dar Schwalier Beschichte, den
WilVWHbVI WOTPVIVWiMil
Bekannten- und Verwandten
kreis. Hinzu kommt die Plakat-
galerie «Heidts Schwestern -
IQnder kl dar Reklame**.
Wer kennt sie nicht: Jeremias Gott-
helf, Hans Conrad Escher, Henri
Dufour? Wer hat die Namen mögli
cherweise schon gelesen: Louis
Favre, Albrecht Haller, Johann
Caspar Lavater? Wer hört von ih
nen vielleicht zum ersten Male:
Alexandre Calame, Jonas Furrer,
Rodolphe Toepffer? Jedenfalls sind
sie alle bekannte und verdiente
Schweizer - oder waren es.
Von Nildaus von der Rüe
[0 DU VENTUTE 1961
5 ^
+5 HELVETI£
Auf der Pro-Juventuto-Morke i960 Ist Alexandre Calame, der bekannte
Alpen- und Lendscheftsmeler von Vevey, ebgebildet. Der Künstler Karl
Bickel verwendete hierfür eine Verlage, legte «In Raster darüber (linkes
BIM] and übersetzte denn des Bild In eine Brlefmarkanform.
Die heurige Sommerausstellung
widmet sich dem Thema «Die Bild
niskunst von Karl Bickel (1886 bis
1982)». Der Künstler, der auf Schri-
na-Hochrugg wirkte, schuf in Brief
markenform eine eindrückliche
Reihe von Porträts berühmter
Schweizer Persönlichkeiten. Und
zwar von Nikiaus von der Flüe über
die eingangs erwähnten Grössen bis
Ferdinand Hodler. Karl Bickel bil
dete auch, in Zeichnungen und Ge
mälden festgehalten, Leute aus sei
nem Verwandten- und Bekannten
kreis ab. Viele der Dargestellten in
den Mosaikbildern des Paxmals
sind Personen aus dem Schweizer
Kulturbereich und dem Umfeld
Karl Bickels, ja aus Walenstadt sel
ber. Diese Tatsache mag Einge
weihten bekannt sein. Die Sommer
ausstellung lüftet den Schleier und
sagt, wer wer ist oder sein könnte.
Bnes der ersten Portritts
Zu den ersten von Karl Bickel Por
trätierten gehört J. E. Wolfensberger
von der gleichnamigen Graphischen
Anstalt in Zürich. Dank der Vermitt
lung dieses bekannten Unternehmers
aus der Plakatdruckbranche kam der
Künstler Anfang der Zwanzigeijahre
zum ersten Auftrag für die PTT-Ge-
neraldirektion. Daraus entwickelte
sich eine jahrzehntelange fruchtbare
Zusammenarbeit, die eine Grundla
ge für die Verwirklichung des Pax
mals bildete.
Die Ausstellung dauert bis zum
Sonntag, den 16. Oktober 2005.
Die Öffnungszeiten sind jeweils
von Freitag bis Sonntag von 14 bis
17 Uhr. Die Vernissage findet am
kommenden Sonntag, den 3. Juli,
um 11 Uhr statt. (PD)
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Familie Roger und Marion Spiess
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