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DIENSTAG, 28; JUN. 2005 VOLKS| INTERNATIONAL DESTAols 20
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«Anwalt des Teufels»
unterstützt Seligsprechung
ROM - Heute startet
in Rom das Verfahren
zur Seligsprechung
von Papst Johannes
Paul II. Der so genann
te Anwalt des Teu
fels muss bei einer
Seligsprechung jedem
Zweifel nachgehen, der in diesem Verfahren
auf dem Weg zum Heiligenstatus in der ka
tholischen Kirche auftaucht. Im Fall von Jo
hannes Paul II., in dem das Verfahren heute
beginnt, Ubernimmt dies der Geistliche Giu
seppe D'Alonzo von der Diözese Rom. Im
Gespräch mit der Nachrichtenagentur AP er
klärte D'Alonzo am Montag, er versuche na
türlich so objektiv wie möglich zu sein, zu
gleich deutete er aber an, dass er dieses Ver
fahren für den am 2. April verstorbenen
Papst unterstütze. (AP)
EU fordert
Wahluntersuchung Im Iran
BRÜSSEL - Die Europäische Union hat die
iranischen Behörden aufgefordert, Hinwei
sen nach Unregelmässigkeiten bei der Präsi-
dentschaftswahl nachzugehen. Der EU-
Aussenbeauftragte Javier Solana äusserte am
Montag in BrUssel «einige Zweifel am Ab
lauf der Wahl». EU-Kommissionssprecherin
Emma Udwin verwies auf «Vorwürfe der
Unregelmässigkeit» und betonte: «Wir glau
ben, dass diese Beschwerden schnell und of
fen untersucht werden sollten.» Solana er
gänzte, er sehe ungeachtet des Wahlsiegs des
islamischen Hardliners Mahmud Ahmadi-
nedschad die Atomgespräche zwischen der
EU und dem Iran auf Kurs. «Wir haben der
zeit keinen Grund für einen Kurswechsel»,
sagte Solana. Ahmadinedschäd will die Ge
spräche mit Deutschland, Frankreich und
Grossbritannien zwar fortsetzen, hat zu
gleich aber ein Festhalten am Atompro
gramm betont. (AP)
Schröder beantragt
Vertrauensabstimmung
BERLIN - Bundeskanzler Schröder hat am
Montag offiziell eine Vertrauensabstimmung
im Bundestag beantragt. Dabei will er am
Freitag keine Mehrheit haben, um eine vor
gezogene Bundestagswahl im September zu
erreichen. Ein Mitarbeiter habe den Brief
Schröders an Bundestagspräsident Thierse
überbracht. In dem Schreiben heisst es: «Ge
mäss Artikel 68 des Grundgesetzes stelle ich
den Antrag, mir das Vertrauen auszuspre
chen.» Schröder kündigte zugleich an, dass
er vor der Abstimmung eine Erklärung abge
ben will. Dabei will der Kanzler die GrUnde
für sein Vertrauensvotum als Schritt zu einer
Neuwahl darlegen. (sda)
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Mut zu Reformen
UNO feiert 60. Jahrestag ihrer Charta - Kofi Annan für Reformen
NEW YORK - Genau 60 Jahre
nach Unterzeichnung dar UNO-
Charta hat Generalsakratlr Kofi
Annan die Weltgemalnschaft zu
Reforman ermuntert. Dia Ver
einten Nationen feierten den
Jahrestag am Montag mit einer
kurzen Zeremonie In New York.
Annan sprach sich dabei für Refor
men insbesondere in drei Gebieten
aus. Bei der Entwicklungshilfe
brauche es ebenso Fortschritte wie
bei der Sicherheit und bei den Men
schenrechten.
Am 26. Juni 1945 - der Zweite
Weltkrieg war noch im Gang -
unterzeichneten SO Staaten in San
Francisco das Gründungsdokument
der UNO. Sie verpflichteten sich
damit, auf Gewalt zur Lösung
zwischenstaatlicher Probleme zu
verzichten und auf eine friedliche
Welt hinzuarbeiten. Anders als
beim 50. Jahrestag 1995 wurde
diesmal auf grössere Feierlichkei
ten verzichtet. «Wir sind in einer
Reformphase und wollen unseren
Blick nach vorne richten», sagte in
Genf die UNO-Sprecherin Marie
Heuzd. In New York gab es am
Montag bloss eine kurze Zeremo
nie, im Genfer Palais des Nations
wurde eine Ausstellung mit zeitge
nössischer Kunst eröffnet. Dabei
sollen die Millenniumsziele veran
schaulicht werden. Mehr als 70
Künstler haben Werke zur Verfü
gung gestellt. Die Schweiz ist ver-
Historisches MM: Jesef Stalin, Franklin D. Roesevelt und Wlnston Churchill (von links) Im Jehr 1945 anlissllch
derSan-Frandso-Konferonz, die vom 25. April Ms 26. Juni 1945 dauerte und anlissiich welcher die III Arti
kel umfassende UNO-firttndungscharte unterzeichnet wurde.
treten durch den Walliser Künstler
Renato Jordan. Sein Werk trägt den
Titel «Menschenrechte auf 10 Ta
feln».
Mit Mut reformieren
Nie zuvor habe die UNO mehr
Mut gebraucht, um Entscheidungen
zu treffen. Doch nie zuvor seien die
Umstände dazu günstiger gewesen,
erklärte Kofi Annan in New York.
Im September biete sich den 191
Mitgliedsstaaten die grosse Chan
ce, Reformen in die Wege zu leiten.
Der Gipfel der Staats- und Regie
rungschefs in New York findet vom
14. bis 16. September statt. Über
das Schlussdokument dazu wird im
Juli verhandelt. Den Mitgliedsstaa
ten liegt seit 21. März ein Papier
von Kofi Annan vor. Der UNO-Ge
neralsekretär plädiert unter ande
rem für die Erweiterung des Sicher
heitsrats, die Umwandlung der
Menschenrechtskommission in ein
effektiveres Gremium und eine
stärkere Unterstützung der ärmsten
Länder. Annan wies am Montag
darauf hin, dass die UNO in den
letzten 60 Jahren zahlreiche Erfol
ge hätte verbuchen können. So sei
es in vielen Fällen gelungen, einen
Krieg zu verhindern. (sda)
NTV meldet: «Abschiedsbesuch»
Keine grundsätzliche Ablehnung Bushs - Schröder drückt aufs Tempo
WASHINGTON - US-Präsident
George W. Bush machte am
Montag nach einem Treffen mit
Bundeskanzler Gerhard Schrö
der in Washington keine klare
Aussage zu dieser Frage. Der
Nachrichtensender NTV be
zeichnete Schröders Visite hei
Bush als «Abschiedsbesuch».
«Wir wenden uns gegen keine Be
werbung für den Sicherheitsrat»,
sagte er pauschal. Gleichzeitig be
tonte er, dass die Erweiterung des
wichtigsten UN-Gremiums nur ein
Teil einer umfassenden Reform der
Weltorganisation sei. Schröder
drang auf eine schnelle Entschei
dung über den Ausbau des Sicher
heitsrats. Er stimme mit Bush über
ein," dass es zu der UN-Reform
kommen müsse. «Möglicherweise
US-PrisMent George Bush Hess nach dem Iteffan mit Gerhard Schröder
offen, was er von dessen Forderungen hält
gibt es eine Differenz über das
Tempo, in dem man die Reform be
werkstelligt», fügte er hinzu. Er ha
be aber «sehr gerne zur Kenntnis
genommen», dass es keine Opposi
tion der USA gegen die deutschen
Bemühungen gebe. Deutschland
will versuchen, einen ständigen
Sitz in einem auf 11 ständige und
14 temporäre Mitglieder erweiter
ten Weltsicherheitsrat zu erhalten,
wie es ein mit Japan, Brasilien und
Indien entwickeltes Konzept vor
sieht. Für die dazu nötigen Abstim
mungen ist jeweils eine Zweidrit
telmehrheit der 191 UN-Mitglied
staaten erforderlich. Schröder
drückte die Erwartung aus, dass die
Entscheidung noch vor der Vollver
sammlung der Vereinten Nationen
Mitte September falle. (AP)
Festnahme erwartet
Solana hofft auf baldige Lösung
BRÜSSEL - Der EU-Aussenbe-
auftragta Javier Solana hat eine
baldige Festnahme der als
Kriegsverbrecher gesuchten
bosnischen Sorben Ratko Mla-
dlc and Radovan Karadzic in
Aussicht gasteilt
«Ich hoffe sehr, dass wir gute
Nachrichten in dieser Sache noch
vor dem zehnten Jahrestag von
Srebrenica erhalten», sagte Solana
am Montag. Bosnien begeht den
Jahrestag des Massakers an 8000
moslemischen Männern am Frei
tag. Der frühere bosnisch-serbi
sche General Mladic soll sich Be
richten zufolge in Serbien aufhal
ten. Er wird vom UN-Tribunal für
Kriegsverbrechen im früheren Ju
goslawien unter anderem wegen
des Massakers in Srebrenica ge
sucht. Gleiches gilt für den Exprä-
sidenten der bosnischen Serben,
Karadzic. Er soll sich Berichten
zufolge nach wie vor in Bosnien
aufhalten. Die Regierungen in Sa
rajevo und Belgrad scheinen mitt
lerweile bereit, die beiden gesuch
ten Kriegsverbrecher auszuliefern.
Dies wird in BrUssel vor allem
damit begründet, dass die EU bei
den Ländern die Perspektive für ei
nen Beitritt eröffnet hat. Solana
sagte, er hoffe, dass die Gespräche
über ein Stabilisierungs- und Asso
ziierungsabkommen mit Bosnien
noch vor Jahresende aufgenommen
werden könnten. Die EU hat zuge
sichert Verhandlungen mit Serbien-
Montenegro zu beginnen. (AP)
+ + + ++Zu guter Letzt.
Diana und John
F. Kennedy Junior
LONDON - Prinzessin Diana
soll nach Angaben ihrer früheren
Geistheilerin eine Affäre mit
John F. Kennedy Jr. gehabt ha
ben, wie das britische Boulevard
blatt «The Sun» am Montag be
richtete. Dianas Exbutler Paul
Burrell wies dies aber als «fantas
tischen Unsinn» zurück. Simone
Simmons schreibt in ihrem Buch
«Diana: the Last Word», das die
«Sun» in Auszügen veröffent
licht, Diana sei mit Kennedy Jr.
1995 ins Bett gegangem Er hatte
sie zu einem Interview für sein
Magazin «George» nach New
York eingeladen. Diana habe das
Interview abgelehnt, ihn aber pri
vat getroffen. Simmons berichtet,
Diana habe das Treffen so be
schrieben: «Wir haben uns unter
halten, dann führte eins zum an
deren - und am Ende lagen wir im
Bett. Es war reine Chemie.» (AP)
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