Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

MITTWOCH, 22. JUNI 2008 BLATII INLAND IBw!iMPFAi?Q QEN 3 
Kleine Anfragen 

Personalaufwand 
für iWR-Umsetzung 
VADUZ - Paul Vogt (FL) erkundigte sich bei 
der Regierung danach, wie hoch der Perso 
nalaufwand ist, den Liechtenstein zur Um 
setzung des EWR-Abkommens tätigen 
musste. Regierungschef Otqiar Hasler beant 
wortete die Anfrage dahingehend, dass diese 
Zahl sehr schwierig einzuschätzen ist: «Da 
das EWR-Recht fast alle Bereiche der Ver 
waltung tangiert und EWR-Recht in der Fol 
ge wie nationales Recht zu behandeln ist, ist 
es nur schwer möglich, den innerstaatlichen 
und EWR-Aufwand auseinander zu dividie 
ren. Richtig ist, dass der Personalaufwand 
wesentlich höher als geschätzt ist. So be 
schäftigen sich rund 67 Mitarbeiterinnen lind 
Mitarbeiter in ihrem Aufgabenbereich mit 
EWR-Agenden.» (mh) 
Auswirkungen eines 
Konkurses auf Pensionskasse 
VADUZ - In einer weiteren Anfrage wollte 
der Landtagsabgeordnete Paul Vogt (FL) vor 
dem Hintergrund des Konkurses eines liech 
tensteinischen Unternehmens wissen, ob 
sich dieser auf die Pensionskasse auswirkt 
und oh die Regierung in dieser Hinsicht ei 
nen Handlungsbedarf sieht. Regierunschef- 
Stellvertreter Klaus Tschütscher stellte zu 
Beginn fest, dass erst nach Abschluss des 
Konkursverfahrens definitiv klar sein wird, 
«in welcher Höhe die Forderung der Perso 
nalstiftung (Pensionskasse) im Konkurs die 
ses liechtensteinischen Gewerbebetriebes 
befriedigt werden wird bzw. ob ihr ein Scha 
den entsteht». Zum Thema Handlungsbedarf 
räumte er ein: «Abschliessend ist festzustel 
len, dass im konkreten Anlassfall die Kom 
munikation zwischen allen involvierten 
Stellen untereinander und zu den betroffe 
nen Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen 
verbessert werden kann.» (mh) 
Nachführung des 
Gesamtverkehrsmodells 
VADUZ - Henrik 
Caduff (VU) erkun 
digte sich bei der 
Regierung danach, 
ob das im 2001 er 
arbeitete Gesamt 
verkehrsmodell 
seither regelmässig 
nachgefühlt worden 
ist, um Veränderungen im Verlauf der Haupt 
verkehrsströme zu finden und allfällige 
Massnahmen zu ergreifen. Wie Verkehrsmi 
nister Martin Meyer (Bild) sagte, ist dies be 
reits vor zwei Jahren geschehen; nun soll das 
Model) wieder aktualisiert werden: «Es ist 
vorgesehen, das Modell im Verlauf dieses 
Jahres ein weiteres Mal auf den neuesten 
Stand zu bringen.» (mh) 
Zahlen liechtensteinische 
Krankenkassen Im Ausland? 
VADUZ - Arthur Brunhart (VU) bezog sich 
in seiner Anfrage auf einen Artikel im Tages- 
Anzeiger mit dem Titel «Schweizer Kassen 
zahlen für deutsche Ärzte». Darin wird ge 
sagt, dass Krankenkassen «im Rahmen der 
gesetzlich festgelegten Leistungen auch für 
ambulante Behandlungen im Ausland auf 
kommen müssen, solange sie nicht teurer 
sind als in der Schweiz»; Arthur Brunhart 
warf in diesem Zusammenhang die Frage 
auf, ob diese Sachlage auch in Liechtenstein 
gilt. Gesundheitsminister Martin Meyer 
führte aus, dass in unserem Land im Gegen 
satz zur Schweiz nicht das Territorialitäts-, 
sondern das Vertragsprinzip gelte: «Besucht 
der Patient kein Vertragsspital, vergütet die 
Kasse als obligatorisch versicherte Leistung 
die auf ihre Rechnung entfallenden Kosten 
nach dem Tarifvertrag mit einem für die Be 
handlung geeigneten Spital.» Diese Richtli 
nie gilt für die stationäre Behandlung; Mar 
tin Meyer sagte weiter, dass bei einer Not- 
falJeinlieferung im ambulanten Bereich an 
ders verfahren wird: «In diesen Fällen vergü 
ten die Krankenkassen die erbrachte Leis 
tung nach den am Ort der Behandlung an 
wendbaren Regelungen bis maximal zum 
doppelten FL-Tarif.» (mh) 
Keine Missstände 
Ausländische Unternehmen dürfen in Liechtenstein Arbeitnehmer beschäftigen 
VADUZ-GmtzHdi Ist M ausiMit- 
EWR-Raum artaubt, AiMtsmh- 
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Abgaordnata Franz Haab Aus 
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Das Gesetz und die Verordnung 
Uber die Entsendung von Arbeit 
nehmern (Entsendegesetz) ermög 
licht es ausländischen Unterneh 
men für grenzüberschreitende 
Dienstleistungen Arbeitnehmer im 
Fürstentum Liechtenstein zu be 
schäftigen. In diesem Zusammen- 
• hang stellte Franz Heeb (FBP) im 
letzten Landtag Fragen an die Re 
gierung: «Wie erfolgt die Überwa 
chung der gesetzlichen Vorschrif 
ten des Entsendegesetzes durch das 
Amt für Volkswirtschaft? Welche 
Missbräuche wurden bislang fest 
gestellt, bei welchen Dienstleistun 
gen und in welchen Branchen be 
steht eine besondere Gefahr von 
Missbräuchen und Wettbewerbs 
verzerrungen? Was will die Regie 
rung künftig unternehmen, um der 
Gefahr von Missbräuchen vorzu 
beugen und faire Wettbewerbsbe 
dingungen für die Unternehmen 
und die Beschäftigten zu gewähr 
leisten?» 
BrundsätzllGh wird kontrolli«rt 
Gemäss Art. 6 des Entsendege 
setzes ist das Amt für Volkswirt 
schaft ihit der Überwachung und 
Einhaltung dieses Gesetzes und der 
dazu ergangenen Verordnung (Ent 
sendeverordnung) betraut, wie 
Wirtschaftsminister Klaus Tschüt 
scher einleitend festhielt. Die Kon 
trollen würden durch drei verschie 
dene Fachbereiche innerhalb des 
Mzttn Landtag dlt Rtgterang batraffand 
Amtes für Volkswirtschaft durch 
geführt. Der für den Bereich Si 
cherheit und Gesundheitsschutz zu 
ständige Fachbereich des Amtes für 
Volkswirtschaft kontrolliere auf 
grund eines erarbeiteten Risikokon 
zepts mit abgestuftem Kontroll 
rhythmus grundsätzlich alle Betrie 
be in Liechtenstein. «In diesem Zu 
sammenhang wird bei Kontrollen 
z.B. in Bezug auf die Sicherheit 
und den Gesundheitsschutz auf 
Baustellen kein Unterschied ge 
macht, ob die Arbeitnehmer oder 
Arbeitnehmerinnen von liechten 
steinischen oder ausländischen Ar 
beitgebern beschäftigt sind», so 
Tschütscher. 
KantraMa nur auf VMacM 
Die für die arbeitsrechtlichen 
bzw. gewerberechtlichen Bestim 
mungen zuständigen Fachbereiche 
können laut Ausführung des Wirt 
schaftsminister nur auf Verdachts 
hinweise hin aktiv eine Kontrolltä 
tigkeit ausüben. Unternehmen, die 
von EWR-Ländern her in Liechten 
stein grenzüberschreitend tätig 
werden wollen, benötigen hiefllr ei 
ne gewerberechtliche Bestätigung, 
die vom betreifenden Fachbereich 
im Amt für Volkswirtschaft erteilt 
wird. Für die spätere konkrete Aus 
führung grenzüberschreitender 
Dienstleistungserbringung besteht 
keine Meldepflicht. Eine regelmäs 
sige und systematische Kontrolle 
ist damit nicht möglich. In diesen 
Fällen kann das Amt für Volkswirt 
schaft deshalb nur aktiv werden, 
wenn es entsprechende Hinweise 
erhält, die auch konkret genug sein 
müssen, damit ein zielgerichtetes 
Votgehen möglich ist. 
Eine systematische Prüfung er 
folgt hingegen mit Bezug auf Ar 
beitsverträge, und zwar gestützt auf 
Kataar) fragte In 
die Bestimmungen der Personenver 
kehrsverordnung. Das Ausländer 
und Passamt prüft im Rahmen von 
Bewilligungserteilungen unter ande 
rem auch die Lohn- und Arbeitsbe- 
■ dingungen. Nicht erfasst davon sind 
Arbeitseinsätze, die im Rahmen der 
grenzüberschreitenden Dienstleis 
tung erfolgen und aufgrund der aus 
länderrechtlichen Bestimmungen 
keiner Bewilligung bedürfen. 
Anfragan zu 
«In den letzten fünf Jahren sind 
betreffend das Entsendegesetz nur 
sehr wenige Anfragen und auch 
Meldungen an das Amt für Volks 
wirtschaft gerichtet worden», so 
Regierungsrat Tschütscher. Es ha 
be sich dabei um Anfragen betref 
fend Mindestlöhne gehandelt. 
Missstände hätten im .Rahmen der 
Meldungen keine festgestellt wer 
den können. (mr) 
I BW-Empfang 
Erfolgreiche Berufs- 
Weltmeisterschaften 
TRIESEN - Regierungsrat Hugo 
Quaderer feierte gestern Dienstag, 
zusammen mit den erfolgreichen 
Teilnehmern der internationalen 
Berufsweltmeisterschaften, den an 
der Organisation Beteiligten, den 
Eltern, Vertretern der Lehrbetriebe, 
Sponsoren und Verbände die bemer 
kenswerten Erfolge der jungen Be 
rufsleute. Bildungsminister Hugo 
Quaderer überreichte den Teilneh 
mern Andreas Zerwas, Jetush Mori- 
na, Rolf Hobi, Manuel Ritter, Mar 
co Gantenbein und Stefan Berlinger 
an der Feier Teilnahmeurkunden, 
Leistungsdiplome und Bildungsgut 
scheine der Regierung. 
Die jungen Teilnehmer an der 
internationalen Berufsweltmeister 
schaft hatten in Helsinki eine ein 
drückliche Leistung gezeigt: Sie 
gewannen eine Gold- und eine 
Bronzemedaille sowie, zwei Lei 
stungsdiplome. Dank der guten 
Leistungen aller teilnehmenden 
Berufsleute belegte Liechtenstein 
damit den guten 9. Plätz in der Na 
tionenwertung von 36 angetretenen 
Ländern. (pafl) 
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