Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIENSTAG, 21. JUNI 2008 
volks| lAf IDTC/*L1 A CT «experts dialog» - vpb 
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10 
Kompakt 
Ntutrtk mit ausgazstelinttar 
Führung«- und Kontrollstruktur 
SCHAAN - Neutrik wird als erstes Unter 
nehmen in Liechtenstein mit dem Best-Board- 
Practice-Label ausgezeichnet. Mit dem Er 
halt des in Kooperation von der VR Manage 
ment AG und der Schweizerischen Vereini 
gung fllr Qualitäts- und Management-Syste 
me AG (SQS) entwickelten Best Board Prac- 
tice-Label (BBP-Label) wird dokumentiert, 
dass der Verwaltungsrat bzw. die Geschäfts 
leitung der Neutrik AG mit Firmensitz im 
liechtensteinischen Schaan eine professio 
nelle Filhnings- und Kontrollstruktur imple 
mentiert hat. Anhand der ErfUllungsgrade 
von so genannten Muss- und Bewertungskri 
terien und mittels eines daraus resultierenden 
Punktesystems wurde der Neutrik AG das 
BBP-Label erteilt. Auf Stufe Verwaltungsrat 
und Geschäftsleitung wurden Arbeitsweisen 
und -verfahren unter die Lupe genommen 
und auf ihre Zweckmässigkeit geprüft. Das 
BBP-Label bestätigt, dass der Verwaltungs 
rat der Neutrik AG die Kriterien einer guten 
Corporate Governance ebenso erfüllt wie die 
geforderten normativen, strategischen, fi- 
nanzwirtschaMchen, personellen, flihrungs- 
mässigen und kommunikativen Funktionen. 
Dem Verwaltungsrat der Neutrik AG wur 
de von der SQS gestern Montag als erstes 
Liechtensteiner Unternehmen feierlich das 
BBP-Zeitifikat überreicht (Bild). 
Die Neutrik-Gruppe ist weltweit führender 
Hersteller von professionellen Steckersyste- 
men fiir die Entertainment-Industrie. (PD) 
Pressefttrdsning 2005 für 
das Vorarlberger Modlonhaus 
SCHWARZACH - Das Vorarlberger Me 
dienhaus - konkret die Eugen Russ Vorarl 
berger Zeitungsverlag und Druckerei GmbH 
und die Schwarzacher Zeitungs- und Verlags 
GmbH - erhält für seine beiden Printtitel 
Vorarlberger Nachrichten und Neue Vorarl- 
berger Tageszeitung im Jahr 2005 rund 1,04 
Millionen Euro an Presseförderung des Bun 
des. Davon entfallen auf die Vertriebsförde 
rung für die VN rund 172 000 Euro, auf die 
Neue Vorarlberger Tageszeitung rund 
137 600 Euro. Dazu kommt die besondere 
Förderung zur Erhaltung der regionalen Viel 
falt der Tageszeitungen - so heisst es im 
Presseförderungsgesetz - für die Neue in 
Höhe von 734 447 Euro. Diese Zahlen gab 
die fiir die Presseförderung zuständige Kom 
munikationsbehörde Austria KommAustria 
am vergangenen Wochenende bekannt, (twp) 
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VP Bank «Experts Dialog» 
«2005 - das Jahr des Wandels?» - Mögliche Anlagestrategien 
TRUSEN-, Am rarganguMii 
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Im Rnanzmiitton trlolgraM 
Rtdmung tragen zu Mkimn. 
Neben einer kritischen Ausein 
andersetzung mit aktuellen weltpo 
litischen und ökonomischen Rah 
menbedingungen und deren Ein- 
fluss auf die Investmentenscheide 
der Zukunft, standen mögliche In 
vestmentstrategien im Blickpunkt 
des Interesses. Das attraktive Pro 
gramm und die hochkarätigen Re 
ferenten aifc der Finanzbranche - 
wie zum Beispiel Dr. Marc Faber - 
haben mehr als 80 interessierte 
F^chbesucher ins Servicezentrum 
der VP Bank nach Triesen gerufen. 
Das Jahr 2005 hat gute Chancen, 
als «Jahr des Wandels» in die An- 
nalen eingehen zu können, und 
rückblickend als das Jahr zu gelten, 
in welchem weitgehende und tief 
greifende Veränderungsprozesse in 
Deutschland und Europa begonnen 
wurden. Dieser Prozess wird uns in 
den kommenden Jahren weiter be 
gleiten und deutliche Spuren 
hinterlassen. Die Überraschend für 
September 2005 angesetzten Wah 
len in Deutschland, die als Einge 
ständnis einer gescheiterten Wirt- 
schafts-, Sozial- und Gesellschafts 
politik der Regierung Schröder ge 
wertet werden müssen und die Ab 
stimmungsergebnisse zur EU-Ver 
fassung in Frankreich und den 
Niederlanden, sind sichtbare Zei 
chen dieses Wandels. 
Was Deutschland betrifft, ist der 
Beginn dieses Wandels auch höchste 
Zeit. Bei einem strukturellen Defizit 
bei Bund, Ländern, Gemeinden und 
Sozialversicherung in der Höhe von 
EUR 120 Mrd. pro Jahr besteht in 
der Tat akuter Handlungsbedarf. Um 
die Dimension dieser Zahl zu be 
greifen ein Vergleich: Eine heute 
diskutierte Erhöhung der Mehrwert 
steuer um 3 Prozentpunkte, die 
Erster mxpwts 
Santo« AB, immI 
Deutschland auch bei den Indirekten 
Steuern an die Spitze in Europa 
bringen würde, hätte Mehreinnah 
men von «lediglich» EUR 24 Mrd. 
pro Jahr zur Folge - ein Tropfen auf 
dem heissen Stein. Das wirkliche 
Problem sitzt viel tiefer: 
• Pro Tag gehen heute in 
Deutschland zirka 1500 Arbeitsplät 
ze verloren, davon je ca. 50 Prozent 
infolge von Konkursen bzw. Fir 
menverlagerungen in das Ausland. 
• Der Anteil der Sozialkosten 
für Unternehmen hat die 42-Pro- 
zent-Marke überschritten, Tendenz 
steigend. 
• Gleichzeitig beträgt der 
Umfang der Schattenwirtschaft 
(= Schwarzarbeit) rund 400 Mrd. 
EUR - dies entspricht einem Fünf 
tel des deutschen Bruttosozialpro 
dukts oder dem Gegenwert von ca. 
sechs Millionen Arbeitsstellen (bei 
rund fünf Millionen Arbeitslosen). 
• Gleichzeitig ist heute jeder 
dritte Mitarbeitende im amerikani 
schen «Computermekka» Silicon 
Valley ein Deutscher - kein Anzei 
chen für eine schlechte Ausbildung 
oder schlechte Motivation. 
Zahlen, die nachdenklich stimmen 
und den Ernst der Lage verdeut 
lichen - aber auch Zahlen, die Hoff 
nung machen und ungeheure Poten 
ziale bei einem beginnenden Verän- 
derungsprozess erkennen lassen. 
«2005 als Jahr des Wandels» könnte 
Itayar, CEO IntareatieRaie Fendt 
v Dr. Marc Mar. 
erhebliche Potenziale und Chancen 
wecken - natürlich nicht nur für die 
ehemalige Konjunkturlokomotive 
Deutschland, sondern für ganz Euro 
pa. Die sich abzeichnenden Verände 
rungen in der EU, die wohl eine 
deutliche Verlangsamung bei künfti 
gen Beitritten neuer Mitgliedsstaaten 
nach sich ziehen werden, Untershit 
zen diese Entwicklung. 
Dieser Wandel wird aber auch 
grosse Anforderungen an die Ak 
teure an den Finanzmärkten stellen. 
Der Weg wird «ruppig» und nicht 
geradlinig sein - und immer wieder 
werden «Fragezeichen» die Akteu 
re verunsichern und an der positi 
ven weiteren Entwicklung zweifeln 
lassen. Umso wichtiger ist e$, dass 
wir uns diese strategischen Gedan 
ken machen. Dieser Entwicklung 
können sich die Finanzplätze 
.Schweiz und Liechtenstein, im 
Herzen Europas liegend, selbstver 
ständlich nicht entziehen. Sie wer 
den gezwungen sein, die sich lau 
fend verändernden politischen und 
wirtschaftlichen Rahmenbedingun 
gen in ihre Investmententscheide 
einfliessen zu lassen. 
Den geschilderten Herausforde 
rungen an die Zukunft trägt der «VP 
Bank Experts Dialog» voll Rech 
nung. Wie der Name schon aus 
drückt, handelt es sich um eine 
Konferenz, die vom Dialog - also 
von Gesprächen und Inspiration ge 
prägt sein soll - nicht vom «Ver 
kauf» von Dienstleistungen oder 
Produkten. Entsprechend ist das 
Konzept für diesen Anlass die Kom 
bination von fachlicher «Excellen- 
ce» - umgesetzt durch hervorragen 
de und innovative Referenten, die 
als Fondsmanger und Vermögens- 
verwalter die Sprache professionel 
ler Kunden sprechen - und einem 
erstklassigem und angenehmen 
Ambiente, das den Dialog fördert 
und «Networking» ermöglicht. 
Die ausgewählten Referenten 
zeichneten sich alle durch ausserge- 
wöhnlichen Sachverstand und eine 
langjährige erfolgreiche Tätigkeit in 
der Finanzbranche aus. Als Mana 
ger von liechtensteinischen Anlage- 
r fonds, welche von der Ifos Interna 
tionalen Fonds Service AG - einer 
100 %-igen Tochtergesellschaft der 
VP Bank AG - aufgelegt wurden, 
haben sie für ihre eigenen Kunden 
Lösungen entwickelt, die eine mög 
liche Antwort auf die künftigen 
Herausforderungen sein können. 
Die Spezialbereiche ihrer Tätigkeit 
reicht dabei von Valueinvesting in 
Deutschen Aktien Uber Aktienanla 
gen in Small- und Mid-Caps und 
Tradingstrategien bis hin zu speziel 
len und komplexen Anleihen. 
Alle Referenten haben zum Dia 
log und Austausch sowie zur Ausein 
andersetzung des Themenfeldes bei 
getragen und auch kontroverse Dis 
kussionen ausgelöst. Abschliessend 
konnten sicher nicht alle Fragen der 
Zukunft beantwortet werden, aber 
bestimmt haben alle Teilnehmenden 
die eine oder andere wertvolle Inspi 
ration mitnehmen können. (PD) 
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LAFV-G astbeitrag 
Investitionslücke drückt Realzinsen 
Gastbeitrag von Peter Foller, Liechtensteinische Landesbank 
Der deutliche Rückgang der Lang 
fristzinsen in den vergangenen Mo 
naten hat Anleger und Finanz 
marktbeobachter gleichermassen 
überrascht. In Europa kann er zu-, 
mindest teilweise auf die hartnä 
ckige Konjunkturflaute zurückge 
führt werden. Angesichts anhalten 
der wirtschaftlicher Expansion und 
steigender Lohnstückkosten hat 
Alan Greenspan den Rückgang der 
Langfristzinsen bei gleichzeitig 
steigenden Geldmarktsätzen in den 
USA als Rätsel bezeichnet. Der 
Rückgang der Nominalrenditen ist 
vielleicht noch mit dem Vertrauen 
der Anleger in die Stabilitätspolitik 
der Notenbanken oder mit der de 
mografischen Entwicklung, die die 
Nachfrage nach langen Laufzeiten 
begünstigt, zu erklären. Aber wa 
rum sind trotz steigender öffent 
licher Neuverschuldung auch die 
Realrenditen so stark abgeachmol- 
zen? Nach Berechnungen des Bank- 
Credit-Analysten liegt das aktuelle 
Realzinsniveau zehnjähriger ameri 
kanischer Staatsanleihen rund 280 
Basispunkte unter dem Durch 
schnitt der letzten fünf Zinserhö 
hungszyklen. 
Die Gründe für den Realrendite 
rückgang sind unter anderem auch 
in der Entwicklung der Weltwirt 
schaft in den vergangenen Jahren 
zu suchen. Seit der Krise von 1997 
verfolgen die aufstrebenden asiati 
schen Volkswirtschaften eine aus 
geprägt exportorientierte Wachs 
tumsstrategie. Entsprechend stieg 
ihr Leistungsbilanzüberschuss im 
Zeitraum 1997 - 2005 um 86 Milli 
arden US-Dollar. Als Folge anämi 
scher Binnennachfrage (Japan, 
Deutschland) oder steigender Roh- 
stoffpreise (Opec, Russland) tür 
men sich aber auch in anderen Tei 
len der Welt horrende Aussenhan- 
delsUberschüsse auf. Den Grossteil 
dies« Sparüberschüsse haben in 
den vergangenen Jahren die angel 
sächsischen Volkswirtschaften, al 
len voran die USA, absorbiert. Seit 
1997 hat das amerikanische Leis 
tungsbilanzdefizit um rund 580 
Milliarden US-Dollar zugenom 
men. Die Sparüberschüsse werden 
allerdings von Haushalten und 
Staat konsumiert und nur zum ge 
ringeren Teil investiert. Der Anteil 
des privaten Konsums an der Ge 
samtnachfrage ist in den vergange 
nen Jahren von 67 Prozent auf 70 
Prozent gestiegen. 
Die globalen Ungleichgewichte 
lassen sich nur abbauen, wenn die 
USA ihre Budgetdefizite zurück 
fahren und die Überschussländer 
die Binnennachfrage ankurbeln. 
Mit den von der US-Regierung ve 
hement geforderten Wechselkursan 
passungen (vor allem die Aufwer 
tung der chinesischen Währung) al 
leine sind sie nicht zu beseitigen. In 
Japan und Deutschland ist eine Be 
lebung der Inlandsnachfrage, aber 
auch mit Blick auf die Staatsfinan 
zen dringend geboten. Ohne 
Wachstum und entsprechende Steu 
ereinnahmen können die Staats 
haushalte nicht saniert werden. Von 
angelsächsischer Seite wird Japan 
und Deutschland mangelnde Bereit 
schaft zur Entfesselung der Markt 
kräfte (zum Beispiel die Liberalisie 
rung der Arbeitsmärkte) vorgewor 
fen. In einer Welt zunehmender 
internationaler Arbeitsteilung sind 
Strukturreformen zweifellos not 
wendig. Kurzfristig lösen sie das 
Problem der keynesianischen Inve- 
stitionslücke aber nicht. Aktien- 
rückkäufe, Dividendenerhöhungen, 
Grossfusionen sind Indizien dafür, 
dass eine solche Lücke besteht. Der 
anhaltende Preisdruck in diversen 
Industriezweigen ist ebenfalls ein 
Hinweis auf Überkapazitäten. Der 
markante Rückgang der Realrendi 
ten ist eine Folge dieses Ungleich 
gewichtes am Kapitalmarkt Nach 
dem kräftigen Kursanstieg in den 
vergangenen Monaten ist zwar mit 
Korrekturen an den internationalen 
Obligationenmärkten zu rechnen. 
Das nominelle und reale Zinsniveau 
wird allerdings vergleichsweise nie 
drig bleiben, solange die globale In- 
vestitionslücke nicht geschlossen 
werden kann. 
Verfasser: Peter Goller, LLB. 
5 
Die alleinige inhaltliche Verant 
wortung für diesen Beitrag liegt 
beim Verfasser. 
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