Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

SAM8TAQ, 18. JUNI 2008 
VOLKSI ||V|| AMH BE8CHNEIUNQ8ANLAGEN MALBUN 
BLATT I INI LA NU LAMDTAO IM KORZE 
4 
Landtag in Kürze 
Euraparat: 8ut* Aitott 
VADUZ - Stellvertretend für die ehemalige 
Delegation bei der Parlamentarischen Ver 
sammlung des Europarates präsentierte De- 
legationsleiterin Renate Wohlwend den aus 
führlichen^Bericht Über die Tätigkeiten ihrer 
Kolkgen Roland Büchel, Alexander Marxer 
und Christian Brunhart. Liechtenstein habe 
in den Versammlungen immer wieder die 
Themen* der Demokratie, der Rechtsstaat 
lichkeit und des gegenseitigen Respekts, alle 
Grundpfeiler des Europarates, in den Mittel 
punkt gestellt (pk) 
Meftschanradrta 
macton Manichan reich 
VADUZ - Renate Wohlwend stellte stellver 
tretend für die liechtensteinische Delegation 
bei der Parlamentarischen Versammlung der 
OSZE den Jahresbericht vor und dankte den 
Mitgliedern Ingrid Hassler, Hugo Quaderer 
und Christian Brunhart für die Arbeit in die 
ser Institution. Besonders hob Wohlwend die 
Arbeiten der aus dem Landtag ausgeschiede 
nen Abgeordneten Ingrid Hassler hervor, die 
sich mit Teilnahmen an internationalen Wahl 
beobachtungen auszeichnen konnte. (pk) 
Abgaonfnata gut aingabuntfan 
VADUZ - Anstelle 
des aus dem Landtag 
ausgeschiedenen 
FBP-Abgeordneten 
Jürgen Zech, der in 
der abgelaufenen 
Legislaturperiode 
den Vorsitz der 
liechtensteinischen 
Delegation für das 
EWR/EFTA-Parla- 
tnentarierkomitee bekleidete, dankte der 
nunmehrige Vorsitzende Franz Heeb (Bild) 
der Delegation mit Hugo Quaderer, Monica 
Bereiter- Antann und Feter Kranz. Die Dele 
gation habe wichtige Vorarbeiten geleistet 
und habe es immer wieder geschafft, unser 
Land in diese Organisationen gut einzubin 
den. (pk) 
fiagan Kurpfusdiar 
VADUZ - Die im Dezember-Landtag in ers 
ter Lesung behandelte Initiative der beiden 
Mediziner und ehemaligen Abgeordneten 
Marc Ospelt und Doroth6e Laternser wurde 
gestern vom Landtag einhellig verabschie 
det Die Verschärfung der Zulassung zum 
Ärzteberuf kann nun vollzogen werden. 
Das heutige Ärztegesetz sei ungenügend 
und diene nicht der Sicherung von Qualität, so 
die Begründung der Initiative der beiden Ärzte 
und Abgeordneten Marco Ospelt und Doro- 
thee Laternser im Dezember. «Ein Arzt, der 
mehrere Jahre nicht tätig war, erhält heute 
zwingend eine Bewilligung zur Ausübung sei 
ner beruflichen Tätigkeit», sagte Marco Ospelt 
damals. Mit dem nun verabschiedeten Gesetz 
wird nun erreicht, dass Ärzte nur dann eine Be 
willigung erhalten, sofern sie in den vergange 
nen zwei Jahren für mindestens 12 Monate ih 
ren Beruf ausgeübt haben. Für eine kurze Dis 
kussion sorgte noch die im ursprünglichen Ini 
tiativtext fehlende Übergangsbestimmung, 
, welche von Regierungsrat Martin Meyer in 
Vorschlag gebracht wurde. Nach kurzen Dis 
kussionen verständigte sich der Landtag dar 
auf, dass für die 12 hängigen Gesuche die alte 
Gesetzgebung Anwehdung findet. Diese 
Handhabung war unter anderem von Regie 
rung und Rechtsdierat empfohlen. (pk) 
Für Mhamkri mit Utanon 
VADUZ- Der Landtag hat gestern einem 
Freihandelsabkommen zwischen den EFTA- 
Staaten und der Republik Libanon einhellig 
zugestimmt Ziel des Abkommens ist es, 
EFTA-Mitgliedsstaaten wie Liechtenstein ei 
nen möglichst gleichwertigen und diskriminie 
rungsfreien Marktzugang zu verschaffen. Das 
Abkommen wird durch einen asymmetrischen 
Vertrag geregelt, das beisst dass der Republik 
Uhucm eine Ül»gangsfirist gewährt wird, um 
ihre Zölle schrittweise abzubauen. Dagegen 
die EFTA-Staaten ihre Zölle ab In- 
lonftaeten des Vertrages ab. (mr) 
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Kunstschnee von morgen 
Baugesetzänderung in Bezug auf Beachneiungsanlagen im Landtag 
VADUZ - Hat MaHwn-PriJtkt, 
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Damit in Malbun Anlagen zur 
künstlichen Schnee-Erzeugung ge 
baut werden können, muss der ge 
setzliche Rahmen angepasst wer 
den. Die entsprechende Vorlage der 
Regierung stiess gestern im Land 
tag auf grundsätzliche Zustim 
mung. 
«Wer A sagt, muss auch B sa 
gen», sprich, wer zum Malbun-Pro- 
jekt ja gesagt habe, müsse konse 
quenterweise auch zur Möglichkeit 
der künstlichen Beschneiung ja sa 
gen. Wie der Abgeordnete Peter 
Lantpert (FBP) äusserten sich oder 
votierten gestern mehrheitlich alle 
Abgeordneten des Landtags. 
Kunthdwaa In MaMmn 
Die heutigen rechtlichen Voraus 
setzungen zur Bewilligung von Be- 
schneiungsanlagen sehen vor, dass 
der gesamte Wasserbedarf durch 
Speicher gedeckt ist. Für das Mal- 
bun-Projekt soll jedoch das Wasser 
(FBP) wrwtelB« fltstarn 
i im I 
aus der Vaduzer Wasserversorgung 
entnommen werden, was eine bau 
gesetzliche Änderung bedingt. 
Dass Trinkwasser für Schneeka 
nonen verwendet werden soll, ist 
im ersten Moment ökolgisch den 
kend etwas stossend. Vielerlei an 
dere Aspekte, es muss beispiels 
weise kein eigener Speicher ge 
baut werden, überzeugen jedoch 
«Ich bin für das Malbun als Skige 
biet.» 
bei weiterer Betrachtung. Die 
FBP-Abgeordneten Josy Bieder 
mann sprach sich gestern deshalb 
auch trotz grundsätzlicher Beden 
ken für die Abänderung des Bau 
gesetzes aus. Ebenso Hess sich 
Jürgen Beck (VU) nach einer Gü 
terabwägung auf die Vorlage ein, 
obwohl er ein vehementer Gegner 
der Trinkwasserverwendung sei: 
Im 1U war umstrtttaii 
Eine von Rudolf Lampert (FBP) 
und anderen Abgeordneten einge 
brachte gesetzliche Zusatzbestim 
mung sorgte gestern für eine längere 
Diskussion. Rudolf Lampert möchte 
auch eine gesetzliche Grundlage ge 
schaffen wissen, die eine künstliche 
Schnee-Erzeugung auch im Tal er 
möglicht Man «stecke den Kopf in 
den Sand», wenn man keine Rege 
lung festlege. Veranstaltungen wie 
ein City-Sprint (Langlauf-Kurzren- 
nen) würden im Tal bei entsprechen 
der Nachfrage auch durchgeführt, 
wenn keine Erlaubnis für Schneeka 
nonen erteilt würden, ökologisch 
viel bedenklicher sei dann, das 
«Herankarren» von Schnee aus dem 
grenznahen Ausland. Das Dafür und 
Dawider wurde gestern lange disku 
tiert «Man kann nicht alles verbie 
ten, was sinnlos ist», meinte etwa 
Markus BUchel (FBP) pragmatisch. 
Ein anderes Gespür für Schnee hat 
der Landtagsvize Ivo Klein (VU), 
der künstliches Beschneien im Tbl 
am liebsten völlig verboten sehen 
würde. 
Falls die entsprechende gesetzli 
che Umsetzung seiner Vorstellung 
nicht eingebracht wird, will Rudolf 
Lampert dies anlässlich der 2. Le 
sung wiederum einbringen. 
Gesundheitskosten steigen wohl weiter 
Landtag genehmigt Staatsbeitrag 2006 an obligatorische Krankenversicherung 
VADUZ - Dar Staatsbaltrag 
2006 an dia obligatarlsctia 
Krankamrarsidiartiitg batrigt 
43 WWBaitaw Frankan. Dar Land 
tag Matata gaatarn dam ant- 
MMif.iMipiUn Antrag Faiaa. Zu 
diskiitlaran gab dia anganam- 
mana Kaatanatalganing van 
7 Prazant und «Ina avantuaHa 
nimmt an, dass im Jahr 2005 die 
Bruttoleistungen in der obligatori 
schen Krankenversicherung um 
7 Prozent zunehmen werden. Dar 
aus ergibt sich laut Hochrechnung 
ein Staatsbeitrag Uber 43 Millionen 
Franken. Dieser Betrag wurde ges 
tern vom Landtag genehmigt. 
Der Staatsbeitrag wird seit der Ab 
änderung des Gesundheitsgesetzes 
Uber die Krankenversicherungen 
vom Landtag auf Antrag der Regie 
rung festgelegt. Zur Berechnung 
des Beitrags mUssen Kostensteige 
rungen im Gesundheitsbereich an 
genommen werden. Die Regierung 
Mehrere Abgeordnete verwiesen 
gestern auf die Tatsache, dass das 
Kostenbewusstsein im Gesund 
heitsbereich zu stärken sei. Der 
FBP-Abgeordnete Wendelin Lam 
pert rechnete vor, dass im Jahr 
2004 jeder 20. Franken, den das 
Land ausgegeben hat, in den Kran 
kenversicherungsbereich investiert 
worden ist. Dabei seien die Kinder 
beiträge oder die Prämienverbilli- 
gungen noch nicht berücksichtigt. 
Zu reden gab auch die geplante 
Einführung des Tarmed auf Änfang 
2006. Wendelin Lampert forderte 
angesichts der Kostensteigerungen 
in diesem Zusammenhang eine 
«Opfersymmetrie«. Nicht nur die 
Leistungsbezüger mUssten Opfer 
bringen, auch die Leistungserbrin 
ger (Ärzte) mUssten für eine Kos 
tensenkung im Gesundheitsbereich 
ihren Teil beisteuern. 
MImlaiiiiliMlinnnf 
tTOTwnwnoBMingr 
Während der Diskussion um die 
Berechnung des Staatsbeitrags 
wurde gestern der Regierung auch 
die Frage gestellt, wer die ange 
nommene Kostensteigerung zu be 
rappen haben werde, und ob es zu 
einer Prämienerhöhung kommen 
könnte. Regierungsrat Martin 
Meyer erklärte dazu, dass eine all 
fällige Kostensteigerung teils 
durch die Landessubventionen, 
teils durch die direkte Kostenbetei 
ligung der Versicherten und teils 
durch eine geringe Prämienerhö 
hung (3 Prozent) gedeckt werden 
würde. Letzteres werde die Regie 
rung zu verhindern suchen. Dabei 
wUrde sie mit den Krankenkassen 
in Verhandlung treten, um den Be 
darf einer Prämienerhöhung von 
3 Prozent angesichts der Reserven 
der Krankenkassen zu analysieren. 
Damit, so Meyer, könne nicht die 
Rede sein von «einer versteckten 
Prämienerhöhung», wie es die 
VU-Fraktionssprecherin Doris 
Beck gestern gegenüber der Regie 
rung antönte. 
Die Aussichten sind bewölkt bis gewittrig 
Jahresbericht der AHV/IV/FAK zeigt Handlungsbedarf auf 
VADUZ-Dia aomdgaZaH für dia 
Sazlalwarka künnta auch In 
Jn künftig zu 
ManDVIlCWl I 
im Landtag. 
Es herrschen glücklicherweise 
noch nicht die Verhältnisse wie in 
anderen europäischen Ländern, 
aber am langfristigen AHV-Hori- 
zont ziehen die ersten Wolken auch 
in Liechtenstein auf. Man dürfe die 
Augen vor dieser Entwicklung 
nicht verschliessen, kommentierte 
FBP-Abgeordneter Wendelin Lam 
pert den Jahresbericht der Sozial- 
werke. 
48 Jahre lang, von 1954 bis 2002 
waren die Einnahmen in der Liech 
tensteiner AHV höher als die Aus 
gaben. Seit 2003 ist es umgekehrt. 
«Um es genau zu sagen, besteht ein 
Defizit von zirka fünf Millionen 
Franken», so Lampert. Das müsse 
nicht nur zu denken geben, sondern 
auch zum Handeln anregen. Ob 
wohl das Defizit durch den Staats 
beitrag und die Kapitalerträge bei 
weitem gedeckt werden. Die um 
gekehrte Bevölkerungspyramide 
spricht eine deutliche Sprache: Das 
Verhältnis von Beitragszahlern zu 
Rentnern war in Liechtenstein vor 
20 Jahren noch bei fünf zu eins, 
heute ist es drei zu eins. Wenn man 
den Generationenvertrag aufrecht 
erhalten will, ist die Zeit gekom 
men, um erste Schritte einzuleiten. 
Die Entwicklung der Invaliden 
versicherung ruft nach Gegenmaß 
nahmen oder wie es Wendelin 
Lampert gestern umschrieb: «Ich 
denke, das erste Gewitter hat auch 
Liechtenstein bereits erreicht.» Die 
Leistungen der IV steigen stetig. 
Laut Jahresbericht weist die IV 
deshalb trotz eines Staatsbeitrages 
von gut 26 Millionen Franken ein 
Defizit von 760 000 Franken aus. 
IV badart drtngand Kwiakturan 
«Wenn wir den Generationenver 
trag aufrechterhalten wollen, ist die 
Zeit gekommen, um erste Schritte 
einzuleiten», so Lampert. Er verwies 
auf die Revision des IV-Gesetzes, 
das die Vernehmlassung durchlaufen 
hat. Ein Grossteil der Vernehmlas- 
sungsteilnehmer habe sich kritisch 
geäussert, wolle «die Kröte» jedoch 
schlucken, sagte Sozialminister Hu 
go Quaderer. Das revidierte Gesetz 
sieht eine IV-Beitragserhöhung um 
0,3 Prozent auf 1,5 Prozent der 
Lohnsumme vor. Mit dieser Erhö 
hung werde man in den Jahren 2006 
bis 2010 «nur» ein Defizit von 0,1 
bis 9,5 Millionen Franken haben, 
rechnete Wendelin Lampert vor. 
Die IV-Revisionsvorlage sollte 
im September dem Landtag vorge 
legt werden können und könnte so 
mit Anfang 2006 in Kraft gesetzt 
werden. Gefordert wurde gestern, 
dass mit einer Beitragserhöhung 
auch die Leistungen der IV zu 
hinterfragen seien. 
Jetzt sei der Zeitpunkt richtig, 
um auch unpopuläre Massnahmen 
zur längeren Sicherung der Sozial 
werke einzuleiten, meinte Lampert 
zum Schluss. «Diese Verantwor 
tung, meine Damen und Herren 
Abgeordnete und werte Mitglieder 
der Regierung, liegt bei uns, und 
wir sind aufgefordert zu handeln.» 
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