Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

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DONNERSTAG, 10. JUNI 2000 
VOLKS 
BLATT 
POLIZEIGEBÄUDE 
NACHTRAQSKREDITE 
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Landtag in Kürze 
lobwMl Mal Im 
roHmlasM Duopack 
VADUZ - Der 
Landtag Uberwies 
gestern eine Inter 
pellation betreffend 
Gesamtverkehrskon 
zept und Vefkehrser-. 
hebungsdaten. Ge 
mäss Geschäftsord 
nung des Landtages 
durften bei der Über 
weisung nur die 
Unterzeichner der 
Interpellation das 
Wort ergreifen. So 
hörte man im I .andtägssaal nur die beiden 
Stimmen des VU-Abgeordneten und einma 
ligen Verkehrskoordinators Henrik Caduff 
und seiner FL-L^tagsköUegin Andrea Matt 
(unser Bild). AndeftMitgäeder des Landta 
ges hatten die Interpellation fticht uqter- 
zeichnet. 
Caduff liess sich die Gelegenheit nicht 
nehmen, die VÜ-Verkehrspolitik unter Ver- 
kehrsminister Norbert Marxer ausführlich zu 
loben und die erheblichen Bemühungen der 
FBP-Ressortverantwortlichen unter den 
Tisch zu kehren. Auf Gegenreaktionen 
musste derweilen verzichtet werden - die 
Geschäftsordnung lässt dies bjekanntlich 
nicht zu. Etwas sachlicher.wurde der VU- 
Abgeordnete dennoch und liess in einem mo 
deraten Satz anklingen, dass es ihm vor al 
lem darum gehe, mit der Interpellation die 
Aufmerksamkeit auf nidtt gelöste Probleme 
zu lenken. Antworten auf die Grundsätze der 
Vetkehrspolitik, auf die Erhebung eines Ge- 
samtverkehrsionzeptes und der Daten erwar 
te er sich. 
Die FL-Abgeordnete Andrea Matt zitierte 
autfden Wahlprogrammen der drei Parteien 
und sieht in der Interpellation eine Chance 
ftir die Koalitionsregierung, gemeinsam die 
^fterkehrsp^^<WUBe«n. (pk) 1 
VADUZ -Vor der Eröffnung des Juni-Land 
tags durfite Landtagspräsident Klaus Wanger 
aus den Händen von Robert Allgäuer eine 
Petition gegen Aids in Afrika entgegen 
nehmen. 1171 Unterschriften setzen sich für 
Prävention und Medikamente für Alle ein. 
Die Aktion «Wir teilen» fordert insgesamt 
vier Punkte. So soll in der Entwicklungsar 
beit ein Schwerpunkt in den bereichen Basis 
gesundheit, Aids-Prävention und Aids-Be 
handlung gesetzt werden. Zur Umsetzung 
dieses weltweiten Anliegens wird der Land 
tag mit der Petition aufgefordert, mindestens 
200000 Franken für den «Global Aids 
Fund» der UNO-Organisation Unaids bereit 
zustellen. Der dritte Punkt der Forderung 
wörtlich: «In der WTO und bei bilateralen 
Verträgen soll Liechtenstein die Interessen 
der Menschen mit HIV/Aids gegen Patentan 
sprache von Medikamentenherstellern ver 
treten. 
Die vierte Förderung betrifft Liechtenstein 
im Inland direkt: So soll dafür gesorgt wer 
den, dass in der Jugend- und Elternarbeit das 
freie Sprechen Uber Sexualität und HIV 
weiteriiin gefördert wird. 
Aktualität besitzt die Petition schon da 
rum, weil sich weltweit, also gerade auch in 
Industriestaaten Neuansteckungen mit dem 
HI-Virus wieder zunehmen. Als Gründe 
nennt die Petition «Gleichgültigkeit, Unwis 
senheit und Armut». Täglich sterben in Afri 
ka mehr als. 6000 Menschen an den Folgen 
derlmmunkrankhcit. «Es gibt wirksame Me 
dikamente, dqph die Armen haben keinen 
Zugang zu Jtaii«» (pk) 
Nicht trotz, sondern wegen Volk 
24 Stimmen für erste Sofortmassnahmen beim Polizeigebtfude 
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Das Volk habe zwar das Sicher 
heitszentrum deutlich abgelehnt, 
die" «räumlichen und betrieblichen 
Fubktionsmängel bestehen aber 
nach wie vor»: So lässt sich das Vo 
tum des VU-Abgeordneten Henrik 
'Caduff in seinem Gehalt zu 
sammenfassen, sofern man die par 
teipolitisch motivierten Aussagen 
des VU-Abgeordneten ausblendet. 
Mit dieser Grundaussage zeigten 
sich alle Abgeordneten einverstan 
den. Andrea Matt (Freie Liste), 
welche vor rund einem Jahr das 
«gohts noch?»-Referendum tat 
kräftig unterstützte, hielt fest, dass 
sie sich nun Uber eine kostengünsti 
ge Lösung freue. ' 
Andrea Matt zu trivial 
Als etwas trivial und einfältig 
wurde diese Aussage Matts dann 
doch entlarvt: So erläuterten die 
FB P-Abgeordneten Wendelin Lant 
pert und Rudolf Lampert, dass das 
sntnun und die 
brtmassnahmen 
seien. «Das ist 
■ fluriÖet so Wendelin 
Lampert, denn in der zweiten Pha- 
RwMf Lampert (BP) Malt fast, dass die InmaUUaw las 
das wrgaaganan Jakraa nun derart gatitlgt werdea. 
se komme dann die Übergangslö 
sung in Form einer Mietlösung. 
«Die dritte Phase gibt dann ein grö 
beres Projekt.» «Mietlösungen sind 
nicht gratis, die Kosten dafür sind 
hoch.» Wendelin Lampert kam bei 
einer ersten Hochrechnung auf 
Kosten von rund 200 000 Franken 
im Jahr für eine Mietlösung. Dass 
es sich Andrea Matt mit ihren Aus 
sagen zu leicht mache, bekräftigte 
auch der VU-Abgeordnete Jürgen 
Beck. 
Dieser durfte seinerseits vom Re 
gierungschef auf seine Anfrage hin 
erfahren, dass die Gemeinde Vaduz 
einen Rechtsstreit mit dem Land 
Liechtenstein wegen dem Park 
platzbau verloren habe. Nach zwei 
Jahren intensiver Diskussionen mit 
der Gemeinde habe nun der Ver 
waltungsgerichtshof dem Land 
Recht gegeben. Die dringend benö 
tigten Parkplätze dürfen gebaut 
werden. 
Kerne nage aar 
Die parteipolitisch motivierte 
Rückschau von Henrik Caduff, der 
WeUfflachen wollte, die Regierung 
habe vor einem Jahr akuten Sicher 
heitsmangel für den Bau des Si 
cherheitszentrums ins Feld geführt. 
wurde umgehend entkräftet. «Die 
Sicherheit ist heute gut, aber es 
werden Herausforderungen auf die 
Polizei zukommen», sagte der Re 
gierungschef, der zugleich fest 
hielt, dass diese Sichtweise bereits 
vor einem Jahr so vertreten wurde. 
Und auch Markus Büchel, FBP- 
Fraktionssprecher, wies darauf hin, 
dass zurzeit weder Ruhe noch 
Ordnung gefährdet seien, wie dies 
Caduff in seinen Ausführungen 
darzustellen versuchte. «Ruhe und 
Ordnung : zu erhalten, ist eine lang 
fristige Aufgabe», hielt der FBP- 
Fraktionssprecher unmissverstknd- 
lieh fest. 
«Wird Verwaltung aufgebläht?» 
Landtag stimmt Nachtragskrediten zu - Regierungsmitarbeiter im Zentrum 
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dla VU nridg gawardan, dann 
auch dla UidamraglarangsriKa 
TscfcUtsdier und Quadarar 
brauchan Personal. 
Ob es nicht möglich sei, dass die 
Ämter der Regierung mehr zuarbei 
ten, fragte sich Pepo Frick von der 
oppositionellen Freien Liste, als es 
um den Nachtragskredit für neue 
Regierungsmitarbeiter im Umfeld 
der VU-Regierungsmitglieder Hu 
go Quaderer und Klaus Tschüt- 
scher ging. Frick sprach von einer 
möglichen Aufblähung der Verwal 
tung und einer Verschiebung der 
Aufgaben von Ämtern hin zu 
Stabsstellen und Regierungsmitar 
beitern. 
mar Kindle den Antrag auf Einzel 
abstimmung. 
ünmparanta ParsanalpalHIk 
Regierungschef Otmar Hasler 
hielt den Voten der Abgeordneten 
entgegen, dass die Regierung und 
ihr Umfeld nicht nur für reine Ver 
waltungsaufgaben zuständig sind, 
sondern auch die Funktion der 
Staatsleitung innehaben. «Das 
wird immer anspruchsvoller.» Es 
könnten schlichtweg nicht alle an 
fallenden Geschäfte zwischen Re 
gierungsmitglied und Amt selbst 
im Detail besprochen werden, da 
rum gebe es die Mitarbeiter, wel 
che diese Aufgaben wahrnehmen. 
«Die Führung und Leitung des 
Staates bedeutet auch ein Umfeld 
dafür zu haben», so der Regie 
rungschef. Ziel sei nämlich, dass 
die Regierung mehr Zeit finden 
könne, sich um strategisch politi 
sche Fragen für das Staatswohl zu 
kümmern. «Ich kann diese Aus 
stattung mit Personal gut verant 
worten», so Regierungschef Has 
ler. 
Oppostttonssdvala Westum man 
Trotz Nachfrage von Wendelin 
Lampert bei den VU-Abgeordne- 
ten, wie sie nun (nach Ablegen der 
Oppositionsrolle) zur personellen 
Ausstattung ihrer eigenen Regie 
rungsmitglieder stehen, herrschte 
gedrücktes Schweigen. Einzig Ivo 
Klein hielt fest, dass er keine Pro 
bleme damit habe. 
Mit wenigen Abstrichen wurden 
die Nachtragskredite genehmigt, 
die Einzelabstimmung zeigte je 
doch, dass mit dem Ausbau der 
Stellen nicht alle einverstanden 
sind. 
Zur Sache selbst: Neben der Per 
sonalfrage genehmigte der Landtag 
Kredite in der Höhe von gut 1,6 
Mio. Franken. Dazu gehören Punk 
te wie «Gebühren für internationale 
Markeneintragungen», «Alarmie- 
rungsanlage», Praktikantenlöhne 
und Sozialbeiträge. 
Und auch der FBP-Abgeordnete 
Elmar Kindle monierte, dass bei 
spielsweise Regierungschef-Stell 
vertreter Klaus TschUtscher nun 
mehr über verhältnismässig, mehr 
Personal verfüge als Regierungs 
chef Otmar Hasler. «Dies z$igt 
das Organigramm, das den Abge 
ordneten zur Verfügung gestellt 
wurde deutlich auf.» Um die an 
deren - unbestrittenen Nachtrags 
kredite - von dieser Frage des 
Personals zu trennen, stellte El- 
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