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VOUCS
BLATT
DIE WIRTSCHAFTSN ACH RICHTE IM FÜR LIECHTENSTEIN
donnerstag, 9. juni 2005
SEITE 11
KW y
Internet
Wie Online-Banking
auch in der Schweiz
zunehmend an Bedeu
tung gewinnt und wie
viele es nutzen. 12
volks
blatt
NEWS
Zu wenig Zelt
und Geld für Reisen
ZÜRICH/ST.
GALLEN - Die
Schweizer reisen
so wenig wie zur
Rezessionszeit um
1972. Grund ist
aber nicht Geld-,
sondern vor allem
Zeitmangel, wie eine gestern in der «NZZ»
veröffentlichte Umfrage der Universität
St. Gallen zeigte. Vor allem junge bis mittelal
terliche Berufstätige bleiben heute zu Hause.
Im Schweizer Reisemarkt seien entgegen
den Ansichten der Tourismusbranche klare
Sättigungsgrenzen erreicht, schrieben Thomas
Bieger und Christian Laesser, die Leiter des
Instituts fUr öffentliche Dienstleistungen und
Tourismus der Universität St.Gallen. (AP)
Llndt & Spriingll sieht
ItafctenteilsgeMmie^'In lumpe
ZÜRICH . Der Scft&okidelierete»#* Lindl
& SprUngli hattfrifet letitefl Motten von
einer anhaltenden Wachstumsdynamik profi
tiert. Gemäss Konzernchef Ernst Tanner
wurde der Marktanteil in Europa ausgebaut.
An den Zielen für 2005 wird festgehalten.
In den letzten Monaten sei das Geschäft
innerhalb der Erwartungen verlaufen, sagte
Tanner in einem Interview mit der «Finanz
und Wirtschaft» vom Mittwoch. (sda)
Leichte Umsatzsteigerang
der Markenartikelindustrie
BERN - Die schweizerische Markenarti
kelindustrie im Konsumgüterbereich hat
den Gesamtumsatz im Geschäftsjahr 2004
um 0,5 Prozent auf 8,81 Milliarden Fran
ken gesteigert. Dies vor allem dank den um
8 Prozent höheren Exportumsätzen, wie der
Markenartikelverband Promarca am Mitt
woch mitteilte. Entsprechend stieg auch der
Anteil des Exportgeschäfts am Gesam
tumsatz. Er lag um 8,2 Prozent höher bei
16,6 Prozent oder rund 1,5 Milliarden
Franken. Im Inlandgeschäft dagegen sank
der Umsatz der 79 Mitgliedsfirmen auf 6,6
Milliarden Franken, was einen Rückgang
um ein Prozent gegenüber dem Vorjahr be
deutet. Gleichfalls gesunken ist der Umsatz
für Halbfabrikate, Handelsware und Leis
tungen an Dritte. Er war um 2,5 Prozent
niedriger als 2003. Die einzelnen Mit
gliedsfirmen haben sich im vergangenen
Geschäftsjahr unterschiedlich entwickelt.
(AP)
Highlight
Wann die nächste Lihga
stattfindet und in wel
chen Händen ihre ad
ministrative Leitung
erstmals liegt. 13
Tempo
Wo der deutsche Tech
nikkonzern Linde vor
allem wachsen will und
was erneut steigen soll.
13
Streit
Wie sich beim deut
schen VW-Konzfern
der Streit zwischen
Betriebsrat und Ma
nagement zuspitzt. 14
Wohnzimmer der Wirtschaft
Event-Marketing: Vernetzung von Marketing und Vertrieb ist entscheidend
SCHAAN/ST. GALLEN - Ja kälter
und kommerzieller die Beseil-
schaff wird, umso mähr zählen
in der Wirtschaft Emotionen.
Für Hans-Willy Brackes, 6e-
schäftsführar der Europäischen-
Sponsorlng-Bärss In St. Ballen,
ist Event-Marketing der Kanal
der Zukunft
Volksblatt: Herr Brockes, in ei
ner Welt des «Information Over-
flow» - wächst da das Bedürfnis
der Konsumenten nach «Nicht
Werbung»?
Hans-Willy Brockes: Die Zah
len sprechen dafür. So gehen wir
von etwa 10 000 Werbekontakten
pro Tag aus, nur noch ein kleiner
Prozentsatz der Werbebotschaften
kommt aber wirklich an. Offenba^
haben sich die Konsumenten evolu
tionär auf die Situation der Infor
mationsüberflutung eingestellt.
Wie steht es um das klassische
Marketing und weiche neuen
Marketingphilosophien sehen
Sie?
Das klassische Marketing ent
wickelt sich weiter. Sponsoring und
Event-Marketing haben sich hinzu
gesellt. Je austauschbarer Marken
werden, umso mehr muss ein Unter
nehmen darauf abzielen, etwas Ein
zigartiges, eine Erlebniswelt anzu
bieten. Ein Beispiel: Das Produkt
Red Bull soll Flügel verleihen. Also
veranstaltet die Firma einen Event-
Tag zum Thema «Fliegen».
Je kälter und kommerzieller die
Gesellschaft, umso mehr Emotio
nen muss die Verkaufskommuni
kation bringen?
Ja, absolut. Die Preise sind mehr
oder weniger austauschbar. Was
Entscheidungen für ein Urlaubsziel
oder eine Fluglinie beeinflusst, sind
freundliche Menschen, Abenteuer,
Erlebnis. Unternehmen müssen sich
mehr und mehr mit den so genann
ten weichen Faktoren befassen. Die
Beziehungsebene spielt eine grosse
Rolle. Im Sport- und Kulturbereich
haben Hospitality-Programme
enorm zugelegt. Und diese Gäste
programme werden ii) der Zeit der
h an , hfh. » * ha» ii ■■■!>■! **-*- ~ budu« mjmi
Haits-wtiiy pfwufi hf ptriiiiicRv uhwq vmv PiIvIirimrIii
Globalisierung immer globaler. Ob
zu einem Formel-1-Rennen oder zu
den Bregenzer Festspielen - Ban
ken und Industrieunternehmen la
den Kunden aus aller Welt ein, um
ihnen persönlich zu begegnen.
Warum haben Sie die Europäi-
schen-Sponsoring-Börse (ESB)
gegründet?
Vor Uber zehn Jahren haben wir
festgestellt, dass Sponsoren und
Sponsoringnehmer von zwei ver
schiedenen Dingen sprechen: Der
Sponsor sucht Marketingleistung,
sein Gegenüber braucht Geld. Die
ESB hat sich zum Ziel gesetzt, die
beiden zusammenzubringen. Und
zwar indem wir in Seminaren,
Kongressen, Kultursponsoring-
gipfeln, Studien zum Thema
Regionalsponsoring, Event-Land
karten das nötige Know-how ver
mitteln. Vor allem im deutschspra
chigen Raum, zunehmend aber
auch in Osteuropa.
ein, sprich in eine Loge in einem
Fussballstadion oder zu einer Incen-
tivereise. Die Loge hat sich zum
Wohnzimmer der Unternehmen ent
wickelt, ein Wohnzimmer, in dem
Persönliches professionell gemana-
ged werden muss. Denn die Emotio-
nalität macht den Unterschied. Was
im Leben bleibt, sind die ganz per
sönlichen Erinnerungen und Erleb
nisse - nicht dar Gratiseintritt.
Eigentlich unvorstellbar ist: 20
Menschen sitzen in einer Loge und
lernen sich nicht kennen. Langsam
aber wächst auch in kleinen und
mittleren Unternehmen das Be-
wusstsein, dass ein Gastgeber seine
Gäste begrüsst, einander vorstellt.
In der Allianz Arena in München
oder bei den Bregenzer Festspielen
ist der Gastgeber weder dezenter
Bank« noch Industrieller, sondern
Wie sieht das neue Marketing im
Jahr 2010 aus?
Ich denke, dass die Vernetzung
von Marketing und Vertrieb ent
scheidend sein wird. Der Vertrieb
nutzt die Loge im Fussballstadion
für persönliche Kontakte. Im Rück
wärtsgang dagegen sehe ich Wer
bung über Massenmedien. Marke
ting richtet sich immer mehr an
Zielgruppen, die klassische Wer
bung nähert sich dem Direktmarke
ting an. Selbst Magazine wie der
«Spiegel» lassen sich bereits allein
für die Schweiz buchen. Je direkter
der Kommunikationskanal ist, um
so mehr Erfolg verspricht er.
Das klingt ganz radikal nach
Rückbesinnung auf ganz gezielte
Information im persönlichen Di
alog?
Ja, der persönliche Dialog nimmt
zu und wird professioneller. Hospi-
tality bekommt eine andere Dimen
sion: Ich lade den Kunden zu mir
In Llech&äffiWpivtlttert
Wirtschaft zwar von der Globali
sierung, dennoch bleibt de zöger
lich bei Event-Marketing. Ist das
für Sie logisch?
Das hängt damit zusammen, wie
der Begriff «Event» besetzt ist. Das
klingt so neumodisch und exotisch,
so dass sich nur wenige klar ma
chen, dass ein Schwingerfest, ein
Fest, ein Aplro, ein Skitag ebenso
Events sind. Je grösser eine Stadt
ist, umso grösser scheint die Ak
zeptanz von Event-Marketing. All
mählich aber multipliziert sich die
Akzeptanz auch in die Regionen.
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