Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIENSTAG, 7. JUNI 2005 
VOLKSI IMI AlVin OFFIZIELLER ARBEITSBESUCH 
BLATTI IIVLMIVU PARTNERSCHAFTSGESETZ 
3 
FBP-Te rmim 
Italienische Atmosphäre 
am Markt in Como 
VADUZ - Am Samstag, 18. Juni gehen die 
FBP-Ortgruppen Planken, Schellenberg und 
Gamprin-Bendern nach Como an den Markt. 
Abfahrt ist um 7 Uhr, beim Gemeindezen 
trum Schellenberg, um 7.05 Uhr beim Ge 
meindehaus Gamprin und um 7.25 Uhr beim 
Gemeindehaus in Planken. Die Zeit in Como 
steht den ganzen Tag zur freien Verfügung. 
Rückfahrt aus Como um ca. 17 Uhr. 
Ein Frühstückhalt in Splügen ist reserviert. 
Die Kosten für die Verpflegung trägt jeder 
selbst. Für die Fahrkosten wird ein Unkos 
tenbeitrag von 45 Franken pro Person erho 
ben. 
Anmeldungen nimmt gerne das FBP-Par 
teisekretariat unter Telefon 237 79 40 entge 
gen. Anmeldeschluss ist Freitag, 10. Juni. 
Wir freuen uns Uber zahlreiche Anmeldun 
gen und auf einen italienischen Tag in Como. 
FBP-Ortsgruppen 
Planken, Schellenberg und 
Gamprin-Bendern 
Zentrale Fragen erörtert 
Arbeitsbesuch von Rita Kieber-Beck bei Micheline Calmy-Rey 
Nachrichten 
Sitzungen des Verwaltungs- 
gsrichtshofs vom 9. luni 2005 
VADUZ - Der Verwaltungsgerichtshof tagt 
am 9. Juni 2005 in folgenden nicht-öffent- 
lichen Sitzungen: 
• VGH 2005/27 Ertragssteuern 
• VGH 2005/24 Verfahrenshilfe 
• VGH 2005/38 Widerruf Aufenthaltsbewil 
ligung 
• VGH 2005/35 Internationale Amtshilfe an 
EBK 
• VGH 2005/36 Internationale Amtshilfe an 
EBK 
• VGH 2005/23 Neuzuteilungsplan Bau- 
landumlegung Bölsfeld Eschen 
• VGH 2004/106 Baubewilligung für Ein 
bau Klimaanlage 
• VGH 2004/69 Konzession für Physiothe 
rapiepraxis (pafl) 
VADUZ - Am 6. Juni 2005 «mW* 
Regiarungsrittn Rita Kleter- 
Beck, Inhaberin das Raaaorts 
Äusseres, auf Einladung van 
Bundesrlthi MteheNne Calmy- 
Rey, Vorsteherin des 
wärtige Angelegenhalten (EDA), 
zu einem offiziellen Aiteltsbe- 
sudi in Bann. 
Bei diesem offiziellen Arbeitsbe 
such wurde Uber die Zusammenar 
beit zwischen der Schweiz und 
Liechtenstein in der UNO und an 
deren internationalen Gremien ge 
sprochen. Nachdem der Besuch ei 
nen Tag nach dem Abstimmungs 
wochenende vom 5. Juni in der 
Schweiz stattfand, an welchem der 
Beitritt der Schweiz zu den Ab 
kommen von Schengen (Aufhe 
bung der Personenkontrolle' an der 
Grenze) und Dublin (Gemeinsame 
Asylpolitik) gutgeheissen wurde, 
kamen aufgrund der gemeinsamen 
Aussengrenzen der Schweiz und 
Liechtensteins auch diese Themen 
zur Sprache. 
Der Besuch fand in äusserst 
freundschaftlicher Atmosphäre statt 
und unterstrich erneut die sehr gu 
ten und intensiven Beziehungen der 
beiden Nachbarstaaten zueinander. 
Hauptthema Schengen und EU 
Die Schweizer Delegation infor 
mierte Uber die Abstimmung vom 
5. Juni 2005 betreffend Schen 
gen/Dublin und Uber die Ausdeh 
nung des Personenfreizügigkeits- 
abkommens zwischen der Schweiz 
und der EU auf die zhen neuen EU- 
Mitgliedsstaaten, zu weioher die 
Abstimmung in der Schweiz im 
September 2005 stattfindet. In der 
Folge der Abstimmung in der 
Schweiz wird nun auch die liech 
tensteinische Regierung ihre Posi 
tion zu Schengen/Dublin konkret 
definieren. In beiden Ländern ist 
Herzlich! Atmosphäre beim AiteitsfcMiich von J 
ber-Back bei Ihrer Schwelzar Amtskallagin NUchetine Catmy-Rey. 
das Zustimmungsverfahren zum In 
krafttreten der Zinsbesteuerungsab- 
kommen mit^pr EU qpf den 1. Juli 
2005 abgeschlossen. * •• ■ 
Ebenfalls wurden Informationen 
Uber die ersten Erfahrungen mit der 
Umsetzung der beiden Notenwech 
sel betreffend den Personenverkehr 
zwischen der Schweiz und Liech 
tenstein ausgetauscht. Im Vorder 
grund der Diskussionen betreffend 
die internationalen Organisationen 
stand die geplante Reform der 
UNO, die am Gipfeltreffen der 
Staats- und Regierungschefs im 
September 2005 verabschiedet 
werden soll. Für Liechtenstein wie 
für die Schweiz ist nicht nur die 
Reform des Sicherheitsrats ein 
wichtiges Thema, sondern auch die 
gebührende Berücksichtigung der 
Mitsprache kleiner und ganz klei 
ner Staaten auf dem Wege der Be 
handlung der Traktanden in der 
UNO-Generalversammlung. Der 
Schutz und der Ausbau des Schut 
zes der Menschenrechte ist für 
Liechtenstein wie ftir die Schweiz 
ein zentrales Anliegen. So unter 
stützen auch beide Länder Vor 
schläge zur Verstärkung dieses 
Schutzes und insbesondere auch 
die Idee, ein geeignetes hohes Or 
gan dafür zu schaffen. 
Betreffend den Europarat fand 
ein gemeinsamer Rückblick auf das 
dritte Gipfeltreffen von Mitte Mai 
in Warschau statt: Liechtenstein hat 
sich wie die Schweiz insbesondere 
für die Stärkung des Menschen 
rechtsschutzes eingesetzt und tritt 
für eine baldige Ratifikation des 
Protokolls 14 zur Europäischen 
Menschenrechtskonvention 
(EMRK) ein, um die Arbeit des 
Menschenrechtsgerichtshofs mög 
lichst entlasten zu können. Dazu 
gehört auch das von beiden Län 
dern vertretene Anliegen, dass der 
Schutz der Menschenrechte nicht 
den Argumenten zur Terrorismus 
bekämpfung zum Opfer fallen darf. 
Beide Länder sind daran interes 
siert, dass die Aufgaben des Euro 
parats in einem sich stark ändern 
den Umfeld angesichts der zuneh 
menden Konzentration der Mit 
gliedsstaaten der EU auf die EU 
selbst klar definiert werden müs 
sen. Dies gilt auch bezüglich des 
Verhältnisses und der Aufgabentei 
lung mit der OSZE. 
Auch die Rolle der Organisation 
für Sicherheit und Zusammenarbeit 
in Europa (OSZE) muss neu und 
konkret definiert werden. Beide 
Länder erwarten sich hierzu von ei 
nem von der OSZE eingesetzten 
Rat der Weisen wichtige Impulse. 
Im Anschluss an den Arbeitsbe 
such lud Bundesrätin Micheiine 
Calmy-Rey Rita Kieber-Beck zu 
einem Mittagessen ein. (pafl) 
Prädikat «prüfenswert» 
Schweizerisches Ja zum Partnerschaftsgesetz sendet Signale nach Liechtenstein 
SCHAAN - Eine klare Mehrheit 
von 58 Prozent der Schweizer 
Stimmberechtigten hat am ver 
gangenen Wochenende die ein 
getragene Partnerschaft gleich 
geschlechtlicher Paare gutge 
heissen. Reglerungschef Otmar 
Hasler betrachtet ein ähnliches 
Gesetz auch für Liechtenstein 
als «prüfenswert». 
Die Genehmigung der Gesetzes 
vorlage wird es Homosexuellen in 
der Schweiz in Zukunft erlauben, 
ihre Partnerschaft auf dem Zivil 
standesamt registrieren zu lassen. 
Dadurch erhalten sie verschiede 
ne, gesetzlich festgelegte Rechte 
und Pflichten und werden hin 
sichtlich Rentenansprüchen und 
Steuerrecht gleich wie Ehepaare 
behandelt. In einigen anderen 
Punkten unterscheidet sich die 
eingetragene Partnerschaft jedoch 
klar von der Ehe; so bleibt schwu 
len und lesbischen Paaren zum 
Beispiel das Adoptionsrecht 
weiterhin verwehrt. 
«innenswone vorgonoitswetse* 
Für Otmar Hasler ist klar, dass 
dem gesellschaftlichen Wandel der 
letzten Jahrzehnte auch im Fürsten 
tum Rechnung getragen werden 
muss: «Eingetragene Partnerschaf- 
Scbwele und lesMscfee Paare In der ganzen! 
nande das klare Ja der VWMer zum i 
liches Gesetz auf den Tisch 
kommt. 
Noch vor zwei Jahren trat der 
liechtensteinische Landtag auf ei 
nen Vorstoss in diese Richtung, 
welcher vom, FL-Abgeordneten 
Paul Vogt vorgebracht worden war, 
nicht ein. Zwar wurde festgehalten, 
dass betreffend der Schaffung einer 
Möglichkeit der rechtlichen Aner 
kennung gleichgeschlechtlicher 
Lebensgemeinschaften Handlungs 
bedarf bestehe; die meisten Parla 
mentarier vertraten jedoch die Mei 
nung, dass zuerst einmal die Ent 
wicklungen in den Nachbarländern 
abgewartet werden sollten. 
Das schweizerische Ja zum Part 
nerschaftsgesetz könnte nun die 
Ausgangslage in Liechtenstein ver 
ändern und Schwule und Lesben im 
Land wieder hoffen lassen. Otmar 
Hasler sagt zum weiteren Votge- 
hen; «Dabei sollten verschiedene 
Lösungsansätze geprüft werden, 
um letztlich eine Vorgehensweise 
zu finden, die den liechtensteini 
schen Begebenheiten gerecht 
wird.» 
ten, die es neben der Schweiz in 
vielen europäischen Staaten gibt, 
können sich hierbei auch für Liech 
tenstein als prüfenswerte Vorge 
hensweise erweisen.» 
Im liechtensteinischen Schwu 
len- und Lesbenverein FLay wurde 
das schweizerische Abstimmungs 
ergebnis begrüsst, wie Vereinsmit 
glied Christian best$igtp «Das war 
längst überfällig und ist eine tolle 
Sache.» Er hofft, dass nach den 
positiven Signalen aus dem Nach 
barland auch hierzulande ein ähn- 
Dadurch dürfe jedoch der Status 
der Ehe nicht angetastet weiden; es 
gehe vielmehr darum, eine Diskrimi 
nierung anderer partnerschaftlicher 
Lebensformen zu vermeiden, so der 
Regierungschef abschliessend. 
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