FREITAG, 3. JUNI 2005
VOLKS I I MI A Kl H SCHWANGERSCHAFTSABBRUCH
BLATTI INILMNlKS NACHRICHTEN
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Nachrichten
Alphotel Gaflel:
Abbruch ist Umweltfrage
VADUZ - Am 26. Oktober 2004 hatte der
Vaduzer Gemeinderat beschlossen, das Alp
hotel Qaflei abzubrechen und genehmigte
hierfür einen Kredit in der Höhe von 670 000
Franken. Seitens des Gemeinderates wurde
nun angefragt, welche Abklärungen als
Grundlage für den Abbruch getroffen wor
den seien. Die ursprünglich in Betracht ge
zogene Entsorgung von Betonabbruch in der
Unterkellerung bzw. Baugrube des Alphotels'
Gaflei sei gemäss Aussage des Amtes für"
Umweltschutz unzulässig, da gemäss Abfall
gesetz und technischer Verordnung Uber Ab
fälle diese einer bewilligten Entsorgungsanla
ge bzw. Abfallanlage zugeführt werden müs
sen, geht aus den Informationen des Bürger
meisters hervor. Das Abbruchmaterial muss
daher gemäss Vorgabe des Amtes abtranspor
tiert und die Baugrube mit sauberem Aushub
aufgefüllt werden. Die berechnete Menge der
Hauptfraktionen, Beton- und Mischabbruch,
beläuft sich auf ca. 6300 Tonnen. (pk)
Medienethik aus
der Sicht des Presserats
VADUZ - Heute Freitag, den 3. Juni um 10
Uhr führt die Medienkommission Liechten
stein im Gasthof Löwen Vaduz eine öffentli
che Informationsveranstaltung durch. Im An-
schluss an den Vortrag von Peter Studer, Prä
sident des Schweizer Presserats, zum Thema
«Medienethik aus der Sicht des Presserats»
findet eine Podiumsdiskussion statt. An der
Diskussion, an welcher auch die journalisti
sche Ausbildung in Liechtenstein zur Sprache
kommt, beteiligen sich Karin Jenny (Freie-
Liste-Zeitung), Petra Matt (Radio Liechten
stein), Daniel Sigel (Liechtensteiner Volks
blatt) und Reinhard Walser (Vaduzer Medien
haus). Die Diskussion wird von Michael Bie
dermann geleitet. Der Eintritt ist frei, (pafl)
ErfolgreidMMtyet:
BALZERS -j^'Samstagy;{$en v 28. Mai hat
der Männergesangverein Baizers als einziger
Chor Liechtensteins am St. Galler Kantonal
sängerfest in Gossau mit Erfolg teilgenom
men. Mit dem Lied «Der lustige Trompeter»
von Josef Gabriel Rheinberger stellte sich der
Chor in der Andreaskirche der Jury. Der Vor
trag wurde mit der Note «sehr gut» bewertet.
Die Jury sprach dem Chor ein grosses Kom
pliment betreffend Chorklang und Ausspra
che aus. Dem Chor mit dem musikalischen
Leiter Josef Gstach möchten wir zu dieser
Leistung ganz herzlich gratulieren. (PD)
«Die Diskussion wird
nie abgeschlossen sein»
Schwangerschaftaabbruch: Welchen Statu« hat «IIa Leibesfrucht?
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für eina
Alberto Bonolfi, Universitätspro
fessor für Ethik an der Universität
Lausanne brachte das konfliktbela-
dene Thema des Schwangerschafts
abbruches auf den Punkt: «Das
Thema ist keine Geschmackssache,
sondern ein ethisches Problem. Po
sitionen lassen sich dazu nicht auf
zwingen, es zählen Argumente.» So
dürfe man sich auch in Liechten
stein keine Illusionen machen, dass
die Abtreibungs-Thematik nach ei
ner revidierten Gesetzgebung vom
Tisch sei. Es gäbe dann zwar ein
neues Gesetz, «die moralische Be
wertung bleibt aber nach wie vor
offen», so Bonolfi.
Zaitan ändern steh
Bonolfi zeigte in seinem Referat
auf, dass sich die Haltung zu
Schwangerschaftsabbrüchen mit
der Zeit stark gewandelt habe. Mitt
lerweile verfüge die Medizin, die
Biologie und andefe Wissenschaf
ten über bpssere Möglichkeiten der
pränatalen Diagnose und Therapie,
Verhütung und Sterilisation hätten
Einzug in die Medizin erhalten.
«Schwangerschaftsabbruch gibt es
aber schon seit Jahrtausenden.»
Während er das Alte Testament so
interpretierte, dass dort Abtreibung
als Delikt gegen das Eigentum ver
standen wurde, zeigte er weiter auf,
dass das Neue Testament zwar ei
nen Eigenwert der Leibesfrucht de
finiere. Allerdings inkonsequent:
«Kein Kind darf getötet werden,
aber die Strafe ist nicht dem Tatbe
Interessiertes Publikum bahn Vertrag
ethisch-moraKscftsr Sicht betrachtete.
stand des Mordes entsprechend»,
so Bonolfi. Und auch das heutige
Strafrecht zeige auf, dass es sich
bei einem Schwangerschaftsab
bruch um ein Delikt gegen das
Leben handle, es aber nicht als
Mord handhabe. «Wenn Schwan
gerschaftsabbruch reiner Mord
wäre, bräuchte es keinen gesonder
ten Gesetzesartikel.»
Güterabwägung nötig
Zusammen mit einer theologi
schen Einschätzung des Themas
(«Glauben an vorausgehende Erge
bung Gottes») hielf®onolfi weiter
fest, dass für eine Gesetzgebung ei
ne Güter- und Interessensabwä-
gung nötigsei. «Schwangerschafts
abbruch ist ein tragischer und mit
Formeln kaum zu lösender Kon
flikt.»
Die Lösung unserer Schweizer
Nachbarn bezeichnete Bonolfi als
«süss-sauer»: Einerseits sei die
Strafbarkeit weggefallen, anderer
seits verzichte der Staat auf positi
ve Einrichtungen, die mehr Geld
kosten.
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