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Vor einigen Jahren wären diese Farben im Aussenbereich noch mutig gewesen, heute gehören sie zum Alltag.
Bilder: Graf Malerei AG, Buchs.
Mit den verschiedenen Materialien
und Techniken zu spielen, schafft
Ambiente.
Bild: Farbenhaus Gstohl AG.
Eschen
111er noch vorherrschend», sagt
er. Auch erdige, warme Farben
werden von der Kundschaft ge
wünscht. Im Innenbereich
kommt es immer auf den Raum
an. fürs Schlafzimmer werden
Blautone bevorzugt, weil diese ei
ne beruhigende Wirkung haben
sollen. Giorgio di Benedetto vom
Maleratelier Boss AG in Vaduz er
zählt: «Auf die Farbpsychologie
wird weniger geachtet, dafür aber
macht sich Feng-Shui bemerk
bar, weil das auch mehr in Zeit
schriften publiziert wird.»
Auch Martin Vetsch von der Opti
mal AG in Grabs erklärt, dass im
mer mehr Kunden nach Feng-
Shui fragen, aber es sei auch
wichtig, den Kunden richtig zu
beraten und nicht einfach alles
zu akzeptieren. »Wir achten dar
auf, dass wir die Innenräume
nicht in aggressiven Tönen strei
chen, sondern raten den Kunden,
helle, sonnige Farben zu neh
men», so Klaus Ender von den
Bunten in Ruggell. Die Wirkung
einer Farbe ist also im Hausin-
nern schon wichtig. Wenn man
sich an eine kräftige Farbe für
die Innenräume wagt, ist es von
Vorteil, nur gewisse Flächen in
dieser Farbe zu streichen. «Ge
wisse Akzente zu setzen, bringt
Leben in einen Raum», so Klaus
Ender.
Lisui tuchnik ist
gewünscht
Bei den Techniken sind sich die
Malergeschäfte einig. Lasieren
ist am beliebtesten bei den Kun
den. Bei dieser Technik werden
durchscheinende Farbschichten
übereinander aufgetragen, so
kann man sich an starke Farbtö
ne wagen, aber trotzdem einen
sanften Effekt erzielen. Peter
Graf erklärt: »Bei den Farben
spielen Kombinationen eine sehr
grosse Rolle.» Und genau diese
kommen durch die Lasurtechnik
zur Geltung. Auch kräftige Farben
wirken so angenehm und dezent.
Obwohl das Lasieren eindeutig
den ersten Platz bei den Techni
ken einnimmt, ist auch sonst al
les möglich. Als Beispiel wird
auch die alte Spachteltechnik
Stucco Veneziano wieder immer
mehr angewendet, wie das Far
benhaus Gstöhl in Eschen be
merkt. Grosse Flächen werden
immer noch gespritzt und auch
das Rollen hat noch einen wichti
gen Stellenwert. «Oft denken die
Kunden, dekorative Techniken
sind viel teurer, wie herkömmli
che», erwähnt Jürg Keller. Und
kaum zu glauben, Tapeten sind
wieder im kommen, wie Kerstin
Majer vom Malergeschäft Werner
Majer in Eschen erzählte.
BIO f <) 11)( M1 ',iü IS',
Bei der Frage, ob Bio auch bei
den Farben ein Thema ist,
scheiden sich die Meinungen.
Tendenziell werden schon im
mer mehr natürliche Farben ge
braucht. aber auch die haben
ihre Vor- und Nachteile. Martin
Vetsch erklärt: «Wir benutzen
zu 95 Prozent lösemittelfreie
Farben und das war ja
hauptsächlich der Streitpunkt,
bei der Diskussion über die Gif
tigkeit der Farben.» Auch Peter
Graf meint, dass sein Geschäft
sehr auf einen gesunden Um
gang mit der Umwelt achte, je
doch müssen nicht alle so ge
nannten Biofarben gut sein. Sie
können Allergien auslösen und
müssen nicht unbedingt besser
abbaubar sein wie herkömmli
che Farben. Mario Schädler, Be
sitzer eines Malergeschäfts in
Triesenberg, sagt: »Gift ist eine
Sache der Menge und des Kon
zentrates. Man kann nicht sa
gen, biologische Farbstoffe
gleich ungiftig.» Für ihn ist es
wichtig, ioimer die ganze Wir
kung abzuwägen und auch in
die Zukunft zu schauen. Bei
Biofarben ist es also gut, sich
genügend zu informieren. An
sonsten kann es auch das Ge
genteil von dem Gewünschten
bewirken.
Sarah Mehrmann
Interessante
Techniken
Lasieren: Als Lasur be
zeichnet man jeden An
strich, der nicht deckend
ausgeführt wird und die
Struktur des Untergrunds
durchscheinen lässt. Lasie
ren eignet sich besonders
bei Holz, da es dessen
Struktur nicht verdeckt.
Spachteln: Zu den Spach
teltechniken gehört zum
Beispiel Stucco Veneziano.
Diese erlebt wieder einen
Aufschwung. Mit den einzel
nen Überspachtelvorgän
gen wird ein leicht ver
schwommenes, dezentes
Bild erzeugt.
Marmorieren: Beim Marmo
rieren werden steinähnliche
Strukturen imitiert.
Maserleren: Die Maser
technik wird verwendet, um
Holzimitationen herzustel
len, sie wird jedoch nicht
mehr sehr oft gebraucht.
Tüpftechniken: Belm Tup
fen kann man seinen Ideen
freien Lauf lassen, egal ob
mit einem Lederlappen oder
Schwamm, es wird einfach
auf die Wand getupft.
Egal ob Lasieren. Spachteln, Marmorieren oder Maserieren, die verschiedenen Techniken, die die Maler anwenden,
bringen Leben und Freude in den Wohnbereich. Bilder: Farbenhaus Gstöhl AG, Eschen
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