Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

MONTAG, 23. MAI 2005 
volks I IIVII AMn diskussion 
blattI IIMLMIlU lms-handbuch 
3 
Polizeimeldungen 
Motorradunfall - Zeugen 
aufruf der Landsspolizsi 
MAUREN - Am Samstagmittag, kurz vor 
13 Uhr, ereignete sich auf der Rietstrasse in 
Mauren ein Auffahrunfall zwischen einem 
Personenwagen und einem Motorrad. Der 
auffahrende liechtensteinische Motorradlen 
ker wurde dabei unbestimmten Grades ver 
letzt und musste durch den Rettungsdienst 
ins Spital gebracht werden. Die Landespoli 
zei ersucht Personen, die Angaben zum Un 
fall machen können, sich unter Tel. +423 / 
236 71 11 zu melden. 
Spraysrsien In Schaan - 
Zeugenaufruf der Landespolizei 
SCHAAN - Am frühen Samstagmorgen be 
sprayte eine unbekannte Täterschaft auf einer 
Länge von ca. 25 Metern und einer Höhe von 
ca. 2 Metern die Fassade des ehemaligen 
Einkaufzenters Rietpark in Schaan. Die Lan 
despolizei in Vaduz sucht in diesem Zu 
sammenhang Personen, die Angaben machen 
können. 
Alkohol am Steuer 
VADUZ - Am Samstagabend, etwa um 
21.30 Uhr, beschädigte ein Fahrzeuglenker 
mit seinem Auto auf der Landstrasse in Va 
duz, Höhe Immagass, zwei Verkehrssignale 
und streifte ein entgegenkommendes Fahr 
zeug. Der alkoholisierte Fahrzeuglenker 
setzte seine Fahrt fort, konnte jedoch kurze 
Zeit später durch die Polizei ermittelt wer 
den. 
* * * 
TRIESENBERG - Kurze Zeit später um 
21.45 Uhr ging bei der Landespolizei die 
Meldung ein, dass sich in Triesenberg ein 
Fahrzeuglenker mit seinem Auto auffällig 
verhalte. Der stark alkoholisierte Fahrzeug 
lenker musste durch die Polizei ebenfalls der 
Blutprobe zugeführt werden. 
Streitigkelten am Jahrmarkt 
SCHAAN - Im Verlaufe des Samstagabends 
mussten die am Jahrmarkt in Schaan anwe 
sende Landespolizei und ein privates Wach 
unternehmen mehrmals bei Streitigkeiten 
und Tätlichkeiten zwischen Marktbesuchem 
| einschreiten. 
i Kurz vor Mitternacht beschädigte ein 
I Fahrzeuglenker mit seinem österreichischen 
| Auto im Bereich Postplatz / Bahnhofstrasse 
| in Schaan einen Eisenpfosten. Der stark al- 
| koholisierte Fahrzeuglenker setzte mit sei 
nem beschädigten Fahrzeug die Fahrt Rich 
tung Schweiz fort. Auf der Autobahn AI3 
kam sein Fahrzeug aufgrund der Beschädi 
gungen zum Stillstand. Beim fehlbaren Fahr- 
zeuglenker wurde die Blutprobe angeordnet. 
Selbstunfall 
BALZERS - Am Sonntagmorgen, um 4.20 
Uhr, musste in Balzers, Mühlesträssle, eine 
Autolenkerin einem Tier ausweichen und 
kollidierte dabei mit einem Eisenrohrzaun. 
Die Fahrzeuglenkerin und das Tier blieben 
glücklicherweise unverletzt. Am Fahrzeug 
und am Zaun entstand Sachschaden. 
Unfall unter Alkoholelnfluss 
VADUZ - Am Sonntagmorgen, um 8.20 
Uhr, geriet ein offensichtlich stark alkoholi 
sierter Fahrzeuglenker mit seinem Auto auf 
der Nebenstrasse Altenbach in Vaduz über 
den rechten Strassenrand hinaus und prallte 
gegen eine Hausfassade. Da der Fahrzeug 
lenker den Sicherheitsgurt nicht getragen 
hatte, stiess er mit dem Kopf gegen die 
Windschutzscheibe und verletzte sich dabei. 
Am Gebäude entstand Sachschaden. Das 
Fahrzeug wurde total beschädigt. Der ver 
letzte Fahrzeuglenker wurde durch den Ret 
tungsdienst zwecks weiteren Abklärungen in 
Spitalpflege gebracht. (lpfl) 
34528 Identitäten 
Podiumsdiskussion zur Frage der «liechtensteinischen Identität» 
SCHAAN - «Gibt «s Um liech 
tensteinische Idontltlt Uber- 
beuptf», fragte Ilabart Büchal- 
Thalmaitr gaatarn die Oiste In 
dar Stein-igerta, denen Kaffee, 
Partsarglpfeli und Habel ala 
hybrid« Frühstück aus Mader 
na und Tradition serviert wurda. 
Die Podiumsteilnehmer um Wil 
fried Marxer, der die Diskussion 
leitete, machten deutlich, dass es 
bei der Frage nach der liechtenstei 
nischen Identität sowohl um Her 
fens- als auch Kopfangelegenhei 
ten geht, dass die Fragen vor allem 
aber die Magengegend betreffen: 
Emerita Büchel repräsentierte mit 
ihrer Tracht die Verpflichtung 
gegenüber dem Brauchtum, den 
Stolz, Liechtensteinerin zu sein und 
die Freude, etwas für die Gemein 
schaft beisteuern zu können. 
«GlokaHslerang» 
Dem Lehrbuch-Bild des arbeit 
samen und sparsamen Bauernvol 
kes wurden andere ebenso mächti 
ge und tiefverwurzelte entgegenge 
halten: Bohrer der Marke Liechten 
stein als Made im Liechtensteiner 
Speck im Schatten des Fürsten 
häubchens. Nichts für Besseresser, 
allein Äusserlichkeiten, mit denen 
Marketingstrategen arbeiten, um 
sich auf dem globalen Markt zu 
präsentieren? Michael Gattenhof 
versucht von Berufes wegen mit 
kleinen Zeichen der Aufmerksam 
keit, Liechtenstein in der Welt grös 
ser erscheinen zu lassen. 
Der Frage nach den fehlenden 
Teils von Melanie Verling, Autorin 
der Arbeit «Wem g'hörscht?» hielt 
Stefan Sprenger mit der Person des 
Unter der Leitung wen Wilfried Marxer (Mitte) dMoitlerten Mldwel Hattenhof, Dwerite I 
und Stefan Sprenger (wen linke) Im Haue Stato-fgerta zum Thema: «Gibt es i 
Fürsten eine starke mythische Figur 
entgegen. Es gehe darum, eine Er 
zähltradition zu leben, die keine Ta 
bus kennt. 
Seiner multiplen Identität verlieh 
der Künstler mit einfachen Worten 
Geltung: Als Kritiker Liechten 
steins eingeführt, sitze er im Raum 
neben Melanie Verling, deren Gross 
onkel er sei, in einem Gebäude, 
dem sein Grossvater seine Grund 
festen verliehen habe. Er verdeut 
lichte den Prozess des Bezüge 
schaffens oder wie Robert Thal- 
maier dies in seinen Begrüssungs- 
worten ausdrückte: «Identität ist 
nichts Festes, es ist eine Aufgabe.» 
Es ist eine Aufgabe, die die knapp 
35 000 Bewohner und Bewohnerin 
nen zwaagsläufigindividuell lösen 
mit je unterschiedlichem Zugriff 
auf kollektive Mythen, welche Zu- 
griffsrate wiederum den Rahmen 
für den kleinsten gemeinsamen 
Nenner der Identitätsfindung bil 
det. 
Auszuhaltende Komplexität 
Diese Veranstaltung bildete den 
Abschluss des halbjährlichen Spe- 
zialprogrammes der Stein-Egerta 
zur 1 Identität. Gesellschaftliche 
Grundfragen werden zum Thema 
gemacht, deren Komplexität sicher 
lich schwer auszuhalten ist, die 
aber angegangen werden. Wörter 
oder vielmehr Worte zu finden für 
Tabuthemen, kann eine identitäts- 
stiftende Angelegenheit sein. Sauer 
mag manch einem dieser Prozess 
aufstossen, abgr es ist nicht alles 
Käse, was stinkt. Der aus Rheintal 
in die Ferne, «Jleimat» getragene 
saure Käse, der abgesperrt auf dein 
Fenstersims ein unrühmliches Da 
sein fristet, soll nicht als Sinnbild 
für ein Selbstverständnis nach 
aussen enden. 
Dass sich viele Uber «Identität» 
Gedanken machen, ist nach Wilfried 
Marxer ein Zeichen der Unsicher 
heit. Kleine Brüche in den Ansichten 
zeichneten sich ab unter den Zuhö 
rern im Raum mit dem einfachen 
Buchtitel «Das ist Liechtenstein» im 
Regal. Erfrischende Gegensätze, die 
einmal geäussert unter keine Haube 
zu kriegen sind, und doch waren kei 
ne Anzeichen des Schlappmachens 
nach eineinhalb Stunden angeregter 
Diskussion zu identifizieren. 
Fragen der europäischen Identität 
werden am 9. Juni in Bendern auf 
dem KirchhUgel mit dem Vortrag 
von Adolf Muschg am Liechten 
stein-Institut Thema sein, um viel- 
Jeicht gerade im Prozess der Identi 
tätssuche sicheren Boden unter den 
Füssen zu finden. 
Stabiles Fundament 
Präsentation des Musikschule-Handbuches 
TRIESEN - Im Jahre 2002 erfolg- 
te dar Startecbues für die 
Schaffung einer fundierten 
Brundlaga für die effiziente Be 
stattung und Entwicklung der 
Organisatinn, der Führung und 
der Unternehmenskultur der 
Liechtensteinischen Musikschu 
le. Am Sonntagmorgen, knapp 
zweieinhalb Jahre später, stell 
te die Institution im Rehmen ei 
nes Festaktes daa Liechtenstei 
nische Musikschule-Handbuch 
im Guido-Feger-Saal der LMS in 
IHesen vor. 
* Ew Inn 
In Anwesenheit von Regierungs 
chef Otmar Hasler, Bildungsminis 
ter Hugo Quaderer sowie Persön 
lichkeiten des Landtages, des 
Schulamtes und der Musikschule 
begrüsste Klaus Beck, Direktor der 
Liechtensteinischen Musikschule, 
die Anwesenden. Klaus Beck ver 
wies auf die enorme Entwicklung 
in den 42 Jahren des Bestehens der 
LMS: «Musikschulen sind schon 
längst keine Leistungserbringer 
mehr, sondern leisten einen wichti 
gen Beitrag zur sozialen Erziehung. 
Regierung, die Gemeinden und die 
Bevölkerung haben die Bedeutung 
der Beschäftigung mit Musik früh 
erkannt und grosszügig unter 
stützt», führte Beck aus und ver 
deutlichte in Zahlen das Potenzial: 
2600 Schülerinnen und Schüler be 
suchen den Unterricht, 90 Lehrper 
sonen unterrichten Uber 40 ver 
schiedenen Fächer, 1480 Stunden 


M; 
/ 
Klaus Back, Breger Ott, Beteld Schädler, Thee Jäger und Haae Nlgg (wen links) pribeettortee dae Headbucfc der 
Unterricht pro Woche und über 200 
Veranstaltungen im Jahr. Diese 
grosse Herausforderung verlange 
durchdachte Strukturen, Organisa 
tion und Prozesse. 
Neue Strukturen 
Gerold Schädler und Theo Jäger 
stellten das Projekt «Zukunft ge 
stalten» vor. Während Schädler 
Hintergrund und Ziele, Organisa 
tion und Inhalt wie Ablauf des Pro 
jektes in den verschiedenen Gliede 
rungen vorstellte, zeigte Theo Jäger 
die Möglichkeiten und Auswirkun 
gen des Handbuches auf. Das 
Handbuch richtet sich vor allem an 
direkte Anwender wie Lehrerinnen 
und Lehrer, Fachgruppen, den' Di 
rektor und Verwaltung, Stiftungsrä- 
te wie auch Regierung, Schulamt, 
Finanzkontrolle, Amt fUr Personal 
und Organisation und andere. Es 
soll ein Nachschlagewerk Uber die 
gesamte Organisation, ein Füh- 
rungs- und Arbeitsinstrument sein. 
Leitbild, neues Loge, neues 
Haus, neues Hambuch 
«Unser Buch», so Stiftungsrats 
präsidentin Dr. Gisela Biedermann, 
«wird unsere Kommunikation 
untereinander, die Abläufe, den ge 
meinsamen Umgang, also die Har 
monie miteinander verändern. Mit 
anderen Worten, es handelt sich um 
ein multifaktorielles reichhaltiges 
Werk, wo wie in einem Orchester 
die Akteure keine Solisten sind.» 
Aufgelockert wurde der Festakt 
durch eine Singgnippe, die Johan 
nes Uthoff am Klavier mit dem 
Stttck «Black velvet» begleitete 
und dem Streicher- und Blechblä 
serensemble der LMS.
	        

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