DONNERSTAG, 19. MAI 2005
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N ACHRICHTEM
Manager müssen künftig
Ihre Gehälter offenlegen
BERLIN - Trotz kritischer Stimmen aus der
Wirtschaft müssen in Deutschland die Vor
standsmitglieder börsennotierter Unterneh
men künftig ihre Gehälter veröffentlichen.
Die rot-grüne Regierung hat am Mittwoch ein
entsprechendes Gesetz beschlossen. Das von
SPD-Justizministerin Brigitte Zypries vorge
legte Gesetz sieht vor, dass die Firmen im An
hang des Geschäftsberichts für jedes Vor
standsmitglied die gesamten Bezüge ange
ben. Die Aktionäre können die Manager von
der Informationspfiicht befreien. Die Vergü
tung von Verwaltungsräten muss nicht offen
gelegt werden. Mit dem Gesetz reagiere die
Regierung auf die Tatsache, dass die meisten
an der Börse gehandelten Unternehmen nicht
ihrer im Corporate-Governance-Kodex fest
gelegten Selbstverpflichtung zur Veröffentli
chung individueller Managergehälter nachkä
men, sagte die Ministerin. (sda)
Belebung des CH-Privatkonsums
«*"
ZÜRICH - Die Grossbank UÖS rechne!'für
d$> laufende Jahr mjt einer allmählichen Bele
bung des Schweizer Privatkonsums. Dennoch
hat sie ihre Prognose für das Wirtschafts
wachstum leicht nach unten korrigiert. Insge
samt dürfte das Schweizer Bruttoinlandpro-
dukt (BIP) im Jahr 2005 um 1,6 Prozent wach
sen, wie die UBS am Mittwoch anlässlich der
Lancierung ihres Konsumindikators mitteilte.
Zuvor hatte die Grossbank mit einem'BIP-Plus
von 1,8 Prozent gerechnet. (sda)
Neue Welle von Standards
«Enterprise Architecture» wird zum künftigen Unternehmensstandard
VADUZ - ISO 9000 Ist «Hm «In
Begriff für Standardisierung. B-
M neue Wall« kämmt mit der
«Enterprise Architecture» und
IS018704 auf die Unternehmen
zu. Einer dar Architekten ist
Hinter Schmidt, Gastprofessor
für Wirtachaftsinfermatifc an
der Hechschule Liechtenstein.
«Ein Unternehmen lässt sich mit ei
nem Waschsalon oder einem Haus
vergleichen. Es ist ein sozio-techni-
sches System», sagt Günter
Schmidt, wenn er den komplizier
ten Sachverhalt von «Enterprise .
Architecture» auf einfache Weise
erklären möchte. Der Gastprofessor
an der Hochschule Liechtenstein
gehört zur Gruppe international tä
tiger Wirtschaftsinformatiker, die
Enterprise Architecture weltweit
als Standard .für Unternehmens
strukturen aufbauen. Gerade erst
hat Schmidt mit seinen Kollegen
ein dickes Buch Uber diese neue
Standardisierung geschrieben. Wer
auf einer Internet-Suchmaschine
Enterprise Architecture eingibt,
stösst unter Tausenden von Ergeb
nissen zuvorderst auf dieses Werk,
somit also ein Fachbuch mit inter
national beachtlicher Nachfrage.
«Ein Waschsalon, aber auch ein
Unternehmen ist ein Produkt, bietet
Nutzen, der auf einem Markt ge
handelt wird», zieht Günter
Schmidt den Vergleich weiter.
Erfolgreich ist, wer internationa
le Normierungen berücksichtigt
Jeder kann ein Produkt konstruie
ren, am Markt erfolgreich sind aber
nur solche Produkte, die nationalen
oder internationalen Normierungen
berücksichtigen. Wie bei der Kon
struktion eines Hauses eine be
stimmte Architektur festgelegt wur
de, steckt auch hinter dem Aufbau
eines Unternehmens eine Architek
tur. Globalisierung und internationa
le Vernetzung von Unternehmen
und Märkten legen es nahe, Standar
disierungen für Unternehmensstruk
turen zu entwickeln. Vergleichbar
mit dem Hausbau, illustriert Günter
Schmidt die Vielfalt der Möglich
keiten, bestehe die Architektur für
Unternehmen aus verschiedenen
Günter Schmidt, Gastprofessor für Wlrtsdiaftsinformatik an der I
Architecture» einen neuen Standard für Unteraelimensstniktursn.
Modellen. Innerhalb der Modelle
allerdings werden- Standards festge
legt, welche die Unternehmen ver
gleichbar machen und Vorteile bei
Kooperationen bieten und in vielen
Fällen Kooperationen überhaupt erst
ermöglichen. Der Einsatz von Stan
dardsoftware im Unternehmen ba
siert natürlich auf einer entsprechen
den Standardisierung.
nehmens auf Standards bauen
Der Ursprung von «Enterprise Ar
chitecture» ist in Amerika zu finden.
Der Gedanke einer Standardisierung
von Unternehmen entspringt der
Überlegung, dass nicht jedes Unter
nehmen immer wieder selbst glei
che oder ähnliche Basisstrukturen
zu entwerfen brauche, sondern dafür
eine Architektur entwickelt werden
soll, die als Standard von allen über
nommen werden könnte.
«Baut man bei der Basis des
Unternehmens auf Standards, hat
man mehr Spielraum, sich auf die
Besonderheiten des Unternehmens
designs zu konzentrieren», sagt
Günter Schmidt. Entstanden ist ei
nerseits die Architektur, anderseits
auch ein Branding, die «Generali-
sed Enterprise Reference Architec
ture and Methodology (GERAM)».
Wenn Unternehmen nach ver
gleichbaren Modelten aufgebaut
werden sollen, so wird heute rtit^
«GERAM» gearbeitet. Da» Säjifei
dardmodell taugt dabei nicht nur
für industrielle Unternehmen, son
dern ebenso für Unternehmen der
Dienstleistungsbranche wie Ban
ken oder Versicherungen. «GE
RAM» enthält eine Reihe von
Komponenten, vom operationalen
System über die Modellierungs
sprache bis zu den Instrumenten, an
denen sich die Strukturierung eines
Unternehmens orientieren kann.
Wie ein Waschsalon ist ein
Unternehmen einem Lebenszyklus
unterworfen, versucht Günter
Schmidt die Komplexität der per
manenten Anpassung zu erklären.
Liechtenstein, sieht in «E
Auch «GERAM» ist keine feste
oder unveränderliche Grösse, son
dern die einzelnen Komponenten
werden laufend angepasst. Die
Ausrichtung von Unternehmen
nach «GERAM» folgt damit dem
«best practice». «Enterprise Archi
tecture» beginnt sich langsam in
international tätigen Unternehmen
- V^-r.r." '5*. ab
M
Günter Schmidt ist überzeugt,
dass diese Standards bald auch
kleinere Unternehmen erreichen.
Die Globalisierung lässt sich an
den Ländergrenzen nicht aufhalten.
Liechtenstein befindet sich in einer
privilegierten Situation: Mit Günter
Schmidt als Gastprofessor am In
stitut für Wirtschaftsinformatik der
Hochschule Liechtenstein, der zu
gleich als kompetenter Experte
massgeblich am Aufbau der inter
nationalen «Enterprise Architectu
re» beteiligt ist. (PD)
SWISSMETAL PRÄSENTIERT BILANZ
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850 000 Autos zuriicknifen
TOKIO - Der japanische Autobauer Toyota
muss weltweit fast 850 000 Autos zurückni-
fen, davon 790 000 allein in den USA, In Eu
ropa wilrden 22000 Fahrzeuge in die Werk
statt getafen, in Japan 23 800 und in Austra
lien 14 000, sagte ein Finnensprecher iq To
kio. Grund seien Probleme mit der Radauf
hängung. Betroffen seien der sportliche Ge
ländewagen 4Ruriner (Baujahr 2001 und
2002), die offenen Kleintransporter Ibcoma
undT\ifldra sowie der Gelfindewagen Sequoia
(Baujahre 200) bis 2003). (sda)
Swissmetal: Rückkehr
in die Gewinnzone
ZÜRICH - Der Buntmetallher
steller Swissmetal blickt auf die
jüngste Vergangenheit mit ge
mischten Gefühlen zurück. Zwar
gelang 2004 dank Wirtschaftsauf
schwung und Restrukturierungen
die Rückkehr in die Gewinnzone.
Mittlerweile hat sich die Konjunk
tur aber wieder abgekühlt.
Der Bruttoumsatz sei im vergan
genen Jahr um 20 Prozent auf
204,8 Millionen Franken geklet
tert, teilte Swissmetal am Mitt
woch mit. Der Betriebsgewinn vor
Zinsen und Steuern (Ebit) legte
von 1 Million auf 8,4 Millionen
Franken zu. Und nach zwei Jahren
in der Verlustzone verblieb unter
dem Strich dank Einmaleffekten
wieder ein Reingewinn von 17,7
Millionen Franken (Vorjahr: mi
nus 6,9 Millionein Franken). Die
Zahlen seien jedoch mit Vorsicht
zu geniessen. Denn 2004 sei von
einer Reihe von Sondereffekten
geprägt gewesen, sagte Geschäfts
führer Martin Hellweg am Mitt
woch an der Bilanzmedienkonfe
renz in Zürich.
Diese hätten die Grundlage für
eine erfolgreiche Zukunft des
Unternehmens geschaffen, wel
ches sich im Umbau befindet.
Dank der Refinanzierung durch ei
ne Kapitalerhöhung konnte die
Nettoverschuldung von 50,6 Milli
onen auf 4,4 Millionen Franken
verringert werden.
Nach zwei schwachen Jahren
habe Swissmetal 2004 vom Kon
junkturaufschwung profitiert. Ho
he Metallpreise Hessen den Brut
toumsatz in die Höhe klettern. Be
sonders erfreulich sei das
Wachstum in den USA, Fernost
und Frankreich gewesen. Um wie
der profitabler zu werden, unter
zog sich Swissmetal einer Re-
strukturierung mit über 200 Ein
zelmassnahmen. Dabei wurden
laut Hellweg «durchs Band» Kos
ten gestrichen und unter anderem
eine ganze Managementebene ab
geschafft.
Allerdings musste Swissmetal
auch Rückschläge einstecken: Ein
zehntägiger Streik im Werk Re-
convilier BE hatte Produktionsaus-
fölle zur Folge, wodurch 0,5 Milli
onen Franken Betriebsgewinn ver
loren gingen. Um die Belegschaft
wieder zur Arbeit zu bewegen,
musste Swissmetal Lohnerhöhun
gen von 1,2 Millionen Franken ge
währen. (sda)
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