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BLATT ik
DIE KULTURNEWS FÜR LIECHTENSTEIN
mittwoch, 18. mai 2005
SEITE 19
Erzählen
Was der Eschner Elmar
Batliner heute im
Schlösslekeller über
alte Zweiten zu berich
ten hat. 10
BLATT IN EWS
CD-Release-Party:
Doug Jay & ttie Blue Jays
OBERSCHAN - Der Internationale Gross
meister der Bluesharp präsentiert seine neue
CD «Jackpot». Doug Jay (Blues-Harp & Ge
sang) ist ein wahrer Zauberer an der Mund
harmonika. So bezeichnen die Musikerkolle
gen seine musikalische Virtuosität. Kein
Wunder, dass sich seine Biografie wie ein
«Who is Who» des Blues liest. Durch zahl
reiche Konzerte mit Stars wie z.B. B. B.
King. Chuck Berry, The Fabulous Thunder-
birds. John Hammond, Lonnie Brooks.
Bruce Springsteen, Southside Johnny, um
nur einige zu nennen, hat er sich in den Ver
einigten Staaten einen hervorragenden Na
men gemacht. Seine Solo-CDs ernteten von
der amerikanischen und europäischen Fach
presse höchste Anerkennung und grosses
Lob. Ohne Zweifel gehört Doug Jay zu den
zehn weitbesten Bluesharp-Spielern.
In Amerika tourt Doug Jay fast drei Jahr
zehnte kreuz und quer erfolgreich durch die
USA, und er begeistert sein Publikum immer
wieder durch seine energiegeladene und mit
reissende Bühnenarbeit. Zu Recht gilt er als
AusnahmekUnstler, der mit der Bluesharp
und seiner ausdrucksvollen Stimme jeden in
seinen Bann zieht. Nach überzeugenden Auf
tritten in den vergangenen Jahren auf allen
renommierten europäischen Blues-Festivals
u.a. in England, Norwegen, Schweden, Dä
nemark und Deutschland entschied er sich
nach seiner dritten Europatournee, zur Freu
de aller Bluesfans, Deutschland zu seiner
zweiten Heimat zu machen. Seitdem pendelt
er zwischen Washington und Deutschland
hin und her.
«Schuld» an seiner Wahl hatte nicht zuletzt
Doug Jays passende Wunschband, mit der er
mittlerweile seit fünf Jahren durch Europa
zieht. Mit dem herausragenden OsnabrUcker
Bluesgitarristen Christoph «Jimmy» Reiter
und einer topeingespielten Rhythmusgruppe
hat Doug Jay gerade seine brandneue CD
«Jackpot» aufgenommen. Ein «bluesiges
Sahnestück», das er am Samstag, den 28.
Mai, in Oberschah präsentieren wird.
Eine junge, gierige Band macht ab 20.30
Uhr Druck für einen Weltklassevirtuosen.
Auf dem fetten Teppich dieser spielverriick-
ten Jungs tobt sich ein souveräner Harpspie-
ler aus, der euch selbst die Facetten einer
«Mundharmonika» vor Ohren führt, von de
nen ihr noch gar nicht wusstet, dass sie
existieren!
Wir freuen uns auf dieses Blues Highlight.
Konzert am 28. Mai, «Doug Jay & the Blue
Jays» live in der Soldatenstube Magletsch-
Türöffnung: 19 Uhr, Konzertbeginn: ca.
20.30 Uhr. . (PD)
Besiedelt
Wie unsere Vorfällen
gemäss Forschungser
gebnissen bei der Be-
siedelung der Erde vor
gegangen sind. 21
Schauen
Auf welchen Sendern
es heute Abend was zu
sehen gibt und wo es
gemütlich oder actions-
reich zugeht. 23
Verschieben
Warum die australi
sche Popsängerin Ky
lie Minogue ihre ge
plante Tournee ver
schieben muss. 24
Ein britischer Auftakt
SchubertSade unter dem Motto: «lan Bostridge und seine Freunde»
SCHWARZENBEKS - Das waltba-
kamrta Fasthral dar Vararibar
gar Sdtubartiada Ist haaar aa
vetemMfa «da kainas In dan
bald draissig Jahran zuvor.
In vier Veranstaltu,ngsblöcken
(Mai, Juni, Juli, August/September)
mit rund hundert Konzerten in ver
schiedensten Formationen bzw.
Liederabenden, Meisterkursen etc.
begegnen dem internationalen Pu
blikum zahlreiche der bedeutends
ten Musikgrössen der Gegenwart.
Der Auftakt zu Pfingsten war quasi
britisch, denn der aus London
stammende Startenor lan Bostridge
musizierte unter dem Motto «lan
Bostridge und seine Freunde» aus
schliesslich mit vertrauten Künst
lern, welche aus Grossbritannien
stammen. Von den insgesamt sie
ben Konzerten seien hier zwei
exemplarisch beleuchtet. Das .Kon
zert 2 am Nachmittag des Pfingst-
samstags präsentierte das berühmte
Klavierquintett in A-Dur, D 667,
das «Forellenquintett» von Franz
Schubert (Bostridge sang einlei
tend «Die Forelle»), und nach der
Pause, gleichsam als grellen
Kontrast das Klavierquintett des
am Flügel sitzenden Komponisten
Thomas Ad6s. Das mehrfach bei
den Konzerten eingesetzte Belcea
Quartet mit Thomas Adfcs (Klavier)
und Corin Long (Kontrabass) ge
staltete den Konzertsaalhit Schu
berts mit jugendfrischem Tempera
ment, blühender Klangschönheit
und homogen wie «ein Herz und ei
ne Seele». Das I994 gegründete, in
London ansässige Belcea Quartet
gilt bereits weltweit als eines der
führenden Quartette der jüngeren
Generation und ist nach der Prima
ria Corina Belcea benannt. Die
lan
dar diasfilirtgan
weiteren Mitglieder Kind Laura Sa
muel (Violine), Krzysztof Chor-
zelski (Viola) und Alasdair Tait
(Violoncello). Bei Schubert spielte
Corin Lang (Kontrabass) statt der
2. Violine.
Nach der Pause erklang dann das
Klavierquintett des Londoner Ton-
künstlers Thomas Ad£s (geb.
I97l), der auch den Klavierpart
spielte. Das 2001 uraufgeführte
Auftragswerk für das Arditti Quar
tett wirkte nach der sonnendurch-
Wockaaanda daa Auftakt
glühten Schubert-Landschaft wie
ein kalter Guss, bot aber musika
lisch eine Fülle von verschlüsselter,
klanglich-intellektueller Brillanz -
meisterhaft interpretiert. Die The
men des Werkes sind erkennbar to-
nal, in ihren melodischen Konturen
nahe miteinander verwandt; doch
diese einfach scheinenden Baustei
ne bieten Adfcs nun die Basis für
verschiedenste gewagte Transfor
mationsprozesse. Markant sind et
wa Passagen, wo Klavier und Strei
cher in verschiedenen Tempi paral
lel zueinander musizieren...
Im Konzert 4 am Pfingstsonntag
stand zweifellös eine ebenso anmu
tige wie grandiose Cellistin im
Mittelpunkt - Natalie Clein, die
I977 geborene Britin, die u. a. vier
Jahre lang Schülerin Von Heinrich
Schiff war. Die schon international
berühmte Künstlerin, spielte, kon
genial am Flügel begleitet von Ju
lius Drake, Schuberts populäre So
nate für Violoncello und Klavier, a-"'
Moll, D 821 («Arpeggione»-Sona-
te). Lebenssprühend das Allegro
moderato, zärtlich-verträumt das
Adagio, freundlich-wiegend das
Allegretto; und all diese Köstlich
keiten schenkte Natalie Clein mit
herrlich-samtenem Celloton. Da
nach zelebrierte lan Bostridge mit
seinem modulationsfähigen Tenor
Schuberts ausladende Blumen
ballade auf das Schneeglöcklein
«Viola» (Schober), D 786, mißge
staltet vom exzellenten Julius.
Drake.
Der erste Teil des Konzerts
brachte Joseph Haydns Streich
quartett in B-Dur, op. S0/1, mit
dem Belcea Quartet. Bezaubernd
etwa die betuliche Volksmelodie im
Adagio, die solistischen Glanzlich-
ter der Primaria Belcea im Poco Al
legretto und das vitale Finale/Viva
ce. Mit ganz andrer Klangrede
überzeugte das britische Quartett
bei Benjamin Brittens Streichquar
tett Nr. 3, op. 94. Das ftinfsätzige
Werk hatte seinen Höhepunkt wohl
im letzten Sau, der Venedig gewid
met ist - schaukelnde lonfiguren
lassen Assoziationen zum beweg
ten Wasser entstehen. Zwei bedeu
tende Konzerte gleich zum Auftakt
der heurigen Schubertiade 2005.
Der nächste Konzerte-Block findet
vom 10. bis 27. Juni statt. (es)
«So isches gse» mit Elmar Batliner
VADUZ - Mit Bmar BatUnar aus
la Mha dar Er
zaagan zu Wart und karfcMan
frtihar alnwal war, laaliw
16.fi Hl
ta Nadmitttai um
Den dritten Erzählnachmittag im
Schlösslekeller wird Elmar Batli
ner aus Eschen bestreiten. Elmar
Batliner wurde 1932 in Eschen
geboren, wo er auch aufwuchs
und die Schule besuchte. 1948 be
gann er in der damaligen Maschi
nenbau Hilti o.H.G. (heutige HIL-
TI AG) seine Lehre als Maschi
nenzeichner.. In seinen Ausführun
gen wird sich Elmar Batliner der
Zeit von 1948 bis 1958 widmen
und einen besonderen Abschnitt
der Industrialisierung in Liechten
stein aus der Sicht des Arbeiters
beleuchten. Für die Reihe «So
Heute Erzihlnachmittag im Schlösslekeller
keine fixen Eintrittspreise, son
dern das Publikum wird eingela
den, an der Kasse denjenigen
Obolus zu leisten, den es für ange
messen hält. Beginn der Veran-
altung um 16.30 Uhr.
«So isches gse», die neue Reihe
des Schlösslekellers, ist in enger
Zusammenarbeit mit der KBA, der
Kontakt- und Beratungsstelle für
das Alter entstanden. Die Idee ist
ganz einfach: Zeitzeugen werden
eingeladen, im lockeren Gespräch
aus bestimmten Bereichen ihres
Lebens zu berichten. Diese Rücker-
innerungen können politischen
Charakter haben, sie können sich
um die Landwirtschaft drehen, die
Industrialisierung, das Veieinale-
ben oder ganz einfach Abläufe des
Alltags anno dazumal behandeln.
Das Ziel ist es, «oral history», also
selbst erlebte, erzählte Geschichte
vor einem interessierten Publikum
zu präsentieren. (PD)
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isches gse» gilt das ZWV-System:
«Zall wasd vermagschd!» Es gibt