Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

MITTWOCH, 18. MAI 2005 
VOLKS 
BLATT 
INLAND 
PATIENTENORGANISATION 
AUERHAHN GESICHTET 
VCL 
Radfahren lohnt sich! 
Liechtenstein er- 
stickt im Autover 
kehr - und im Ozon 
und Feinstaub. Eine 
Förderung von Rad 
fahren und Gehen ist 
daher ein Gebot der 
Stunde. Und zudem 
logisch: denn etwa 50 Prozent der Autofahr 
ten sind kürzer als fünf Kilometer. Dass im 
Radverkehr ein grosses ungenutztes Potenti 
al schlummert, zeigen die grossen regionalen 
Unterschiede. So liegt der Radverkehrsanteil 
in Vorarlberg bei 13 Prozent, während er im 
Burgenland - trotz der dortigen flachen. To 
pographie - nur 5 Prozent beträgt. Der Anteil 
der Arbeitswege zu Fuss oder mit dem Fahr 
rad liegt für Liechtenstein durchschnittlich 
bei 5 Prozent. Doch je nach Arbeitgeber 
schwankt der Wert von fast Null bis etwa 15 
Prozent. In Basel liegt er bei 20 Prozent. 
Varkahraklima und Nutzan 
Es gibt viele Wege den Radverkehr zu för 
dern. Radwege sind nur ein Teil davon. Ge 
gen 90 Prozent der Radfahrten finden auf 
normalen Strassen statt. Deshalb ist eine Än 
derung des Verkehrsklimas sehr wichtig: 
durch Tempo 30 auf ailen Quartierstrassen, 
durch gegenseitige Rücksichtnahme, durch 
mehr Platz für das Radfahren im Strassen 
verkehr, durch zielnahe überdachte Veloab 
stellanlagen sowie durch Vorbildwirkung 
von Menschen, die in der Öffentlichkeit ste 
hen und im Alltag Rad fahren. 
Es spricht viel fürs Radfahren. Täglich ei 
ne halbe Stunde Rad fahren reduziert das Ri 
siko von Zivilisationskrankheiten wie Herz 
krankheiten, Diabetes II und Übergewicht 
um die Hälfte. In Liechtenstein könnten 
schätzungsweise über drei Millionen Fran 
ken an Krankheitskosten eingespart werden, 
wenn deutlich mehr Wege mit dem Fahrrad 
zurückgelegt würden. Um dies zu erreichen, 
nimmt der Verkehre-Club Liechtenstein VCL 
am EU Interreg HIB Projekt ViaNova «Fit 
und gesund durch Bewegung im Alltag» teil 
und führt den Velo-Wettbewerb «Radfahren 
für Ihre Gesundheit» durch. 
VCL-Wattbawarb: mitmacht» lohnt sich 
Seit I. Mai läuft der VCL-Wettbewerb zur 
Förderung des Fahrrads als Verkehrsmittel 
für den Alltag wieder. Hauptsponsor ist die 
Liechtensteinische Landesbank; Nebenspon 
soren sind die Unaxis Balzers AG, Thyssen- 
Krupp Presta AG und Swarovski AG. Wett 
bewerbsformulare liegen in allen Geschäfts 
stellen der LLB und bei den Velohändlern 
auf. Mitmachen lohnt sich nicht nur wegen 
der schönen Preise - sondern vor allem der 
eigenen Gesundheit zuliebe. 
Georg Sele für den VCL Liechtenstein 
Eine Stimme für Patienten 
Landtag befindet heute Uber Starthilfe für Patientenorganieation 
VADUZ - Damit bafasst stau 
•in Krals von PrivatpariMaii 
mit der Gründung af 
ntsatisn.hn 
tsnarganlsatisn. 
Nachtragskrsdtta sali dar Land 
tag haut* »uf Antrag dar Ragia- 
rung «in abwnallgss Startkapi 
tal in MMia van 30 Ofl 
1000 Franfcan 
bawUHgan. 
Die Patientenorganisaüon ist nach 
Auskunft des zuständigen Regie 
rungsrates Martin Meyer ein wich 
tiger Baustein der aktuellen Ge 
sundheitsreform: «Grundlegende 
Zielsetzung der Gesundheitsreform 
ist es, im Interesse der Versicherten 
eine langfristig finanzierbare medi 
zinische Versorgung von höchster 
Qualität zu sichern. 
Damit die Anliegen und Interes 
sen der Patienten direkt in die 
Weiterentwicklung des liechten 
steinischen Gesundheitswesens 
einfliessen können, sieht das Ge 
setz die Schaffung einer Patienten 
organisation vor. Mit dem Projekt, 
das sich derzeit in Ausarbeitung be 
findet, kann dieses gesetzliche Er 
fordernis künftig erfüllt werden. 
gilt». Regierungsrat Meyer geht 
davon aus, dass die Gründung der 
Patientenorganisation - je nach 
Verlauf der Abklärungen - «bis 
spätestens nach der Sommerpau 
se» Tatsache wird. Die 30 000 
Franken, welche die Regierung 
vom Landtag beantragt, sind ge- 
wissermassen als einmalige Start 
hilfe zu verstehen. 
M daran 
Krttarfam für das Erfolg tinsr PaOMtansigaslsstlas 
Mit einer Patientenorganisation er 
halten die Patienten die Möglich 
keit, unmittelbar Eintluss zu neh 
men auf zentrale Fragestellungen 
und Handlungsfelder des liechten 
steinischen Gesundheitswesens. So 
kommt der Patientenorganisation 
im Interesse aller Versicherten eins 
zentrale Funktion zu.» 
Wie Meyer auf Volksblatt-Anfra 
ge sagte, befasst sich derzeit «ein 
Kreis von Privatpersonen mit den 
Fragen, wie eine Patieijtenorgani- 
sation in Liechtenstein ausgestaltet 
werden kann, welchen rechtlichen 
Anforderungen diese genügen 
muss und was es in der Finanzie 
rung derselben zu berücksichtigen 
Es ist nicht vorgesehen, dass der 
Staat die Patientenorganisation an 
schliessend mit jährlichen Beiträ 
gen unterstützt, denn schliesslich 
sollte diese Patientenorganisation 
unabhängig sein, so Martin Meyer: 
«Ein entscheidendes Kriterium für 
den Erfolg einer Patientenorganisa 
tion ist deren formelle und prakti 
sche Unabhängigkeit. 
Gerade weil eine staatliche Sub 
ventionierung in dieser Frage zu 
Interessenskonflikten führen könn 
te, ist es das erklärte Ziel, andere 
Finanzierungsformen zu finden. 
Die operative Finanzierung einer 
Patientenorganisation sollte im 
Interesse der Unabhängigkeit durch 
Mitgliederbeiträge, Spenden und 
Zuwendungen Dritter erfolgen.» 
Wieder ein seltener Vogel in Mauren 
Gesunder ausgewachsener Auerhahn hat in Mauren Wohnsitz genommen 
MAUREN - Nach sinam Taiafon- 
anruf van Maik Endar, wohnhaft 
In dar Näha dar SkaKtankstaNa 
an dar Branza Nowteln-Schaan- 
halta lesaf Maiar vom ar- 
dan «schwaraan Vogoi» ab und 
bracht« ihn am Aband ins gros- 
sa Pfauangahaga in dar Birka. 
Es handelt sich dabei eindeutig um 
einen gesunden, ausgewachsenen 
Auerhahn. Das Interesse und die 
Aufregung unter den Ornithologen 
war natürlich dementsprechend 
gross. Schon am folgenden Tag 
konnte ihn der Förster Peter Jäger 
übernehmen, um ihn am richtigen 
Ort wieder in die Freiheit zu entlas 
sen. Aber woher kommt dieses selte 
ne Tier? Meldungen aus Planken be 
stätigen, dass in diesen kalten Früh 
jahrstagen ein Auerhahn in Plankner 
Gärten gesehen wurde. Wahrschein 
lich handelt es sich um das selbe 
Exemplar. Es ist eine grosse Selten 
heit, dass Auerwild bei uns noch be 
obachtet werden kann. Bnitnach- 
weise aus jüngerer Zeit sind keine 
bekannt Georg Willi gibt in seinem 
Bericht über Vögel in Mauren im 
Buch Spuren III an: «Vorkommen 
im Nadelwald in höheren Lagen, 
ausgestorben?» Das Auerhuhn zählt 
in Westeuropa zu den bedrohten Vo 
gelarten und es ist schon in vielen 
Gegenden ausgerottet Eine Wieder- 
ansiedlung sei meistens erfolglos. 
Die meisten kennen den Auerhahn 
all Jagdtrophie, jedoch lebendig 
wird ihn'wohl kaum jemand gese 
hen haben. So freuen wi* uns 
ausserordentlich, dass sich gerade 
im Gebiet Maurerberg vielleicht ein 
Brutpaar aufhält. Das Gefieder des 
Hahns ist schwarz bis braun und 
über den Augen leuchtet ein mar 
kanter roter Wulst In der Balz be 
nehmen sie sich ähnlich wie Birk 
hähne. Sie sind sehr scheu und brau 
chen zum Überleben ausgedehnte, 
ruhige Bergwälder mit Weisstannen, 
roten Waldameisen und offenen 
Waldflächen. Daher die dringende 
Bitte an Wanderer und Naturfreun 
de. Haltet euch an die Wanderwege 
und Markierungen und stört nicht 
die Ruhezonen unserer Wildtiere. 
Hanno Meier, 
Ornithologischer Verein 
ANZMCil- 

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