Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

soff|aussergewöhnlich 
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Kaugummi und Coca-Cola erreichten uns ebenso aus dem Land der unbegrenz 
ten Möglichkeiten wie der Muttertag. Verantwortlich für diesen besonderen Tag. 
der jeweils am zweiten Sonntag im Mai auf dem Kalender steht, ist Ann Marie 
Reeves Ja ms. Anita Net vom Schölerberg und Ann Marie- verbindet etwas ganz 
Wesentliches: beide sind Mütter von elf Kindern. 
Täglich eine Fussball 
mannschaft am Tisch 
Wenn die 4 3 Jahrige nach ei 
nein Wunsch gefragt wird, 
kommt die Antwort blitzschnell: 
•Mit einer grossen Küche hatte 
ich eine Riesenfreude", sagt 
sie lächelnd. 
Was Anita Nef ausser Kinder ei 
/leiten, kochen, waschen und 
einkaufen sonst noch bewegt, 
erzahlt sie auf dem roten sofa 
Kanapee. 
Was sind Ihre Starken? 
Ich denkt;, dass das tägliche Ar 
beitspensum zu meinen Starken 
zählt. 
Was können Sie besonders 
gut und ausgiebig? 
Haushalten. 
Sechs Uhr! Der Wecker klingelt. 
Für Anita Nef beginnt ein 16 
Stunden Tag. Eine 13 kopfige 
Familie zu managen, ist harte 
Arbeit, bei der auch Organisati 
onstalent gefragt ist. Manager 
wie Ospel, Ackermann. Vasella 
und Co. (mit ihren dicken Gehäl 
tern!) könnten sich von der 
elffachen Mutter eine dicke 
Scheibe abschneiden. 
Die hungrigen Mäuler verschlin 
gen in der Woche 10 Kilo Brot. 
30 Liter Milch. 20 Kilo Früchte, 
10 Kilo Gemüse, 12 Kilo Kartof 
feln und 140 Liter Flüssiges wie 
Tee, Mineral und Sirup. Auch die 
Waschmaschine wird in der Wo 
che bis zu 25mal gefordert. 
»Wenn ich erzähle, dass mein 
Mann und ich Eltern von elf Kin 
dem sind, machen sich die 
meis ten zuerst Gedanken über 
die viele Arbeit und wie es fi 
nanziell möglich ist", erzählt Ani 
ta Nef. »Wir planten nie und 
nahmen an. wie es gekommen 
ist und sind sehr glücklich da 
bei.» 
Eine Grossfamilie bringt viele 
Vorteile. Die kleinen Kinder ha 
ben beispielsweise eine grosse 
re Anlaufstelle als nur bei Ma 
ma. wenn sie Hilfe benötigen. 
Die Kinder sind selbstständiger 
und erledigen Hausarbeiten per 
fekt. »Es ist ein Geben und Neh 
men, in dem alle profitieren kon 
nen». unterstreicht Vater Leo 
Nef stolz. 
Die Ferien verbringt die Familie 
nicht in der Karibik oder auf ei 
ner griechischen Insel, sondern 
am Berg - am Sevelerberg. Eine 
Ausnahme waren die acht Tage, 
die sie vor vier Jahren in Spam 
en verbringen durften. »Die Rei 
se schenkte uns die Migros 
zum 75-Jahr Jubiläum», erinnert 
sich Anita Nef. 
Nüchtern sieht die elffache Ma 
ma den Muttertag. »Ich bin 
365 Tage im Jahr Muttei. von 
morgens früh bis abends spat, 
da ist dieser Tag keine Ausnah 
nie.»
	        

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