Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

F.eitaq, 22 AP..L 2.o. VOLK S | INTERNATIONAL destagIS 
24 
VOLKS 
BLATT 
SPL|TTER 1 «Die Guten rein lassen» 
Low Parade abgesagt 
BERLIN - In Berlin wird es auch in diesem 
Jahr keine Love-Parade geben. Die Veran 
stalter sagten die riesige Techno-Party, zu de 
ren besten Zeiten mehr als eine Millionen 
Raver durch die Hauptstadt tanzten, zum 
zweiten Mal hintereinander ab. Grund seien 
fehlende Sponsorengelder, bestätigte Sabine 
Bremermaiin am Donnerstag für die Love 
Parade GmbH. Die Hoffnung wollen die 
Techno-Macher aber nicht aufgeben. Für das 
Jahr 2006 sei eine Love Parade mit neuer 
Struktur und neuem Konzept geplant. Die 
diesjährige Love Parade sollte am 9. Juli 
durch Berlin ziehen. (sda) 
Tabaksaft Ins Gesicht gespuckt 
KANSAS CITY - Ein Vietnam-Veteran hat 
bei einer Buchsignierung in Kansas City Ja 
ne Fonda Tabaksaft ins Gesicht gespuckt. 
Nach seiner Festnahme sagte der 54-jährige 
Michael Smith, fllr ihn sei die 67-jährige 
Schauspielerin wegen ihrer Proteste gegen 
den Vietnamkrieg eine Verräterin. Fonda 
stellt zur Zeit auf einer Autorenreise ihre 
Biografie «My Life So Far» vor, in der sie 
auch über ihren Besuch in Hanoi 1972 be 
richtet. Damals hatte sie sich auf einem Flug 
abwehrgeschütz sitzend fotografieren lassen. 
Sie hat dazu erklärt, sie entschuldige sich für 
das Foto, nicht aber für ihre Proteste gegen 
den Krieg. Zu ihrer Veranstaltung in Kansas 
City kamen nach Angaben der Veranstalter 
900 Besucher. (sda) 
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Volmer erläutert rot-grüne Visa-Politik vor Unterauchungsausschuss 
BERLIN - Ludger Volmer hat dl« 
nauan Rahmanbedingungen 
wokHIch ganutzt. Rai der ersten 
Sitzung «Inas Rundestags- 
Untersuchungsausschusses vor 
laufenden Kameras nahm ar 
steh zwei Stunden Zelt, den Vor 
wurf zu entkrlften, ar haha 
wihrand seiner Zelt als Staats 
minister Im AuswirUfen Amt 
der Schleuserkrimlnalitit per 
Erlass Tür und Tor getiffnet. 
Bei der Reform der Visa-Politik sei 
es ihm darum gegangen, eine «Re 
gelung zu finden, die die Guten 
reinlässt und die Schurken draussen 
hält», beteuerte Volmer. Während 
die Kamera des Bundestagsfernse 
hens am Donnerstag ohne Perspek 
tivenwechsel auf ihn hielt, berichte 
te Volmer - ausführlichst und mit 
Dokumenten unterfüttert - über das 
Zustandekommen und die Zielset 
zung des nach ihm benannten Er 
lasses, der am 3. März 2000 in 
Kraft trat. 
Htihepunkt naht 
Sein Auftritt diente auch dazu, die 
Aussage von Bundesaussenminister 
Joschka Fischer am kommenden 
Montag vor dem Visa-Ausschuss 
vorzubereiten, die als Höhepunkt 
des Verfahrens gilt. Volmer selbst 
war erstes und bislang einziges Op 
fer der Visa-Affäre. Der Grünen- 
Abgeordnete trat im Februar von 
Dar nt-grflnon Ragtanmg aal ea 
zu eiMcMarn aegta Volmer. 
seiner Funktion als aussenpoliti- 
scher Sprecher seiner Fraktion zu 
rück. Der rot-grünen Regierung sei 
es dämm gegangen, Familienmit 
gliedern Besuchskontakte zu er 
leichtern trnd humanitäre Probleme 
zu lösen, erklärte Volmer. Er führte 
das Beispiel eines Nordafrikaners 
an, der sich in Deutschland wegen 
eines Hirntumors operieren lassen 
wollte und vom zuständigen Konsu 
lat mit immer neuen Einreisebedin 
gungen konfrontiert wurde. Härte- 
flille wie diese, die auch von Politi 
kern, Verbänden und engagierten 
Bürgern an ihn herangetragen wor 
den seien, hätten ihn motiviert, die 
Reform der Visa-Praxis in Angriff 
zu nehmen. Angesichts der Globali 
sierung und des Zusammenwach 
sens der Europäischen Union sei es 
der Regierung auch darum gegan 
gen, ein modernes Grenzmanage 
ment einzurichten. (sda) 
Papst bestätigt Kirchenregierung im Amt 
Aber noch keinen Nachfolger als Prälat der Glaubenskongregation 

ROM - Papst Benedikt XVI. hat 
am Donnerstag die bisherige 
Kirchenroglerung im Amt besta 
une Kardina istaetssekre- 
Angelo Sadane behielten 
euch eile anderen WUrdentrih 
ger Im Vatikan ihre bereits un 
ter dem verstoitenenPapst Jo 
hannes Paul II. ausgeübten Äm 
ter. 
Die Entscheidung Uber seinen 
Nachfolger als Prälat der Glau 
benskongregation traf Benedikt 
aber noch nicht. Als Kandidaten für 
dieses Amt gelten neben anderen 
der österreichische Kardinal Franz 
Schönborn und Kardinal Francis 
George von Chicago. 
In der Erklärung des Vatikans 
Homo-Ehe gebilligt 
Spanien bewiligt umstrittenes Gesetz 
ZU Nlllllli 

wurde auch der bisherige Aussen- 
minister des Kirchenstaats, Gio 
vanni Lajolo, in seinem Amt bestä 
tigt. Die Entscheidungen Benedikts 
unterstrichen seine bisherigen Er 
klärungen, sein Amt in der Konti 
nuität seines Vorgängers ausüben 
zu wollen. Der neue Papst ist nun 
auch per E-Mail erreichbar: Auf der 
offiziellen Webseite wurde eine 
Verknüpfung eingerichtet, die di 
rekt zum elektronischen Briefkas 
ten des Kirchenoberhaupts führt. 
Die E-Mail-Adresse lautet: bene- 
dettoxvi@vatican.va. Der neue 
Papst, Benedikt XVI., ist 78 Jahre 
alt - Grund genug für manche Ka 
tholiken, sich schon jetzt Gedanken 
zu machen, wer ihm einmal nach 
folgen könnte. (sda) 


MADRID - Daa spanische Parla 
ment hat am Dannerstag unge 
achtet des Widerstands der ka- 
thallichan Kirche in ebiem De- 
•VB piwumwipwiimi 
Ziehungen gobmgt und sie mit 
dan tarnen Rächten auigaitat 
BM nNUillg EM« 
Spanien dürfte damit das dritte 
Land in Europa werden, in dem die 
so genannten Homo-Ehen erlaubt 
sind. Das Gesetz geht nun an den 
spanischen Senat, in dem die regie 
renden Sozialisten aber über eine 
solide Mehrheit verfügen, so dass 
die Bestätigung in den kommenden 
Wochen ausser Zweifel steht. 
183 Abgeordnete stimmten am 
Donnerstag fUr das Vorhaben, 136 
dagegen, 6 enthielten sich. Das Ge 
setz sieht vor, dass Ehen homose 
xueller Paare mit heterosexuellen 
Ehen rechtlich in jeder Hinsicht 
gleichgestellt werden. 
In Europa gibt es eine solche 
Regelung bisher nur in den 
Niederlanden. In Spanien hatten 
sich die Religionsgemeinschaften 
der'Katholiken, Protestanten, Ju 
den und Griechisch-Orthodoxen 
zuvor in einer gemeinsamen Erklä 
rung gegen die Reform ausgespro 
chen. Die Vereinigung von Homo 
sexuellen und Lesben feierte dage 
gen den Parlamentsbeschluss als 
eine «historische Entscheidung». 
Der Gesetzesentwurf muss noch 
dem Senat (Oberhaus) vorgelegt 
werden. (sda) 
LONDON - Die Gletscher in der 
Antarktis schmelzen immer 
^igiter ab. Die Ergebnisse ei 
ner. umfragenden Studie briti 
scher Bfld amerikanischer Wis 
senschalter legten nahe, dass der 
JKlimawsödel eine der Haupt 
ursachen ist. N*ch den im 
Wiasenschaftsmagazm «Science» 
(Bd. 308, S. 541) .vom Freitag 
veröffentlichten Ergebnissen 
schrumpften in den Vergangenen 
fünf Jahrzehnten 87 Pttaeot von 
244G^herointeU»l»WciiUi- 
chem Ausmau. Ued die 
Scbmelzrate nimmt zu: «Im 
Durchschnitt schmolzen die Glet 
scher, die wir beobachfet haben, 
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in den vergangenen fünf Jahren 
ton 50 Meter pft> Jahr ab, schnel 
ler als 'zu jeder anderen Zeit in 
den letzten 50 Jahren», sagte Au* 
torin Alson Cook vom British 
Autarkie Survey (BAS) in Cam 
bridge. (sda) 
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