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Dienstag, 19. april 2005
üSffl WIRTSCHAFT . P £SI
PERS0NALWE8EN
11
Kompakt
Valora hat Nuxo an
Thurgauer Sabo verkauft
BERN/HORN - Der Berner Konsumgüter
konzern Valora hat seine Tochtergesellschaft
Nuxo rückwirkend auf den i. April an die
1 Sabo Specialities mit Sitz in Horn im Kanton
Thurgau verkauft. Über den Kaufpreis wurde
. Stillschweigen vereinbart. Die auf die ölpro-
1 duktion spezialisierte Sabo wird das beste
hende Geschäftsfeld weiterführen und Uber
nimmt alle 15 Anstellungsverhfiltnisse. Valo-
, ra führt mit dem Verkauf die Fokussierungs-
strategie weiter. (AP)
Novartte-Patentldage gegen Ibva
wegen Herpss-Medlkament
BASEL - Der Pharmakonzern Novartis hat
; gegen das israelische Generikaunternehmen
Teva eine Patentklage eingereicht. Der Bas
ler Konzern will verhindern, dass Teva ein
i Nachahmerprodukt des Herpes-Medika-
ments Famvir herstellt.
Die Klage ermögliche es Novartis, in ei
nem Zeitraum von dreissig Monaten gegen
Teva zu prozessieren, um die Produktion ei
nes Famvir-Nachahmerprodukts zu verhin
dern, sagte ein Novartis-Sprecher am Mon
tag.
Bei Famvir handle es sich um ein relativ
kleines Produkt, und die Maikteinführung ei
ner generischen Version stehe nicht bevor.
Das Famvir-Patent läuft noch bis September
2010. Novartis erzielte mit dem Mittel im
Jahr 2004 einen Umsatz von rund 230 Mio.
Dollar. (sda)
Spltatverband unterstützt
Tarmed-Nachfolgeregelung
BERN - Der
Spitalverband
H+ ist für eine
Nachfolgere
gelung zur Ver
einbarung Uber
die kostenneu
trale Einfüh
rung des neuen
Arzttarifs Tarmed. Eine Verlängerung der
Ende 2005 auslaufenden Vereinbarung ohne
Anpassungen sei aus technischen GrüAden
kein gangbarer Weg, teilte die Vereinigung
H+ Die Spitäler der Schweiz am Montag mit.
H+ fordere die Krankenversicherer auf, ra
sche Verhandlungen zur Erarbeitung der
Nachfolgeregelung aufzunehmen. Der Vor
stand von H+ stelle sich hinter die Zielset
zung des Bundesamts für Gesundheit, dass
die Vertragspartner auch künftig die Kosten
der ambulanten ärztlichen Leistungen über
prüfen sollen, damit gegebenenfalls Mass
nahmen für die Beeinflussung der Kosten
entwicklung ergriffen werden könnten. Der
Spitalverband hält es den Angaben zufolge
zudem für stossend, dass die aktuelle Verein
barung bei Ärzten und Spitälern im nationa
len Vergleich nicht zu einer Nivellierung der
kantonalen Taxpunktwerte geführt hat Be
stehende Differenzen seien sogar eher noch
grösser geworden. Diesen Umstand gelte es
für die neue Vereinbarung zu berücksichti
gen. (AP)
Beschleunigtes Wachstum
im ersten Quartal
BRÜSSEL - Das Wirtschaftswachstum der
Euro-Zone hat sich gemäss Schätzungen der
EU-Kommission im ersten Quartal 2005 be
schleunigt. Gegenüber dem Vorquartal dürfte
die Wirtschaft um 0,5 Prozent gewachsen
sein, nach 0,2 Prozent im vierten Quartal.
Die Entwicklung sei einer wachsenden
Nachfrage innerhalb der zwölf Euro-Staaten
zu verdanken und werde sich voraussichtlich
' in den kommenden Monaten auf diesem Ni
veau fortsetzen, hiess es im Quartalsbericht
der EU-Kommission, den sie am Montag pu
blizierte. Sie warnte aber davor, die Stärke
der Wirtschaft zu überschätzen.
Die geringe Investitionsbereitschaft in der
Euro-Zone sei vor allem eine Folge des Man
gels an technologischem Fortschritt, teilte die
EU-Kommission weiter mit In den vergange
nen drei Quartalen seien die Investitionen,
umgerechnet auf Jahresraten, um jeweils we
niger als 2,5 Prozent gestiegen. v (sda)
Frauen «en vogue»
Bei Personalverantwortlictien sind Sozialkompetenten statt MachtfUlle gefragt
BERN - hnmtr raahr Sdnmlztr
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Ein arbeitsloser Personalchef um
die fünfzig eines inzwischen liqui
dierten mittelgrossen Unterneh
mens beklagt sich in einer Tages
zeitung, dass er seit zwei Jahren
keine Stelle finde. Das Personalwe
sen werde heute in der Schweiz von
Frauen dominiert.
Die Verwunderung ist auf den
ersten Blick gross. Verdrängen
Frauen die Männer aus Führungs
etagen? Bei den hundert grössten
Schweizer Firmen sitzen doch le
diglich gut ein Dutzend Frauen in
der Geschäftsleitung. Die meisten
Verwaltungsräte sind hierzulande
immer noch reine Männergremien.
In Deutschland liegt der Anteil
von Frauen in Führungspositionen
schätzungsweise bei 11 Prozent.
Der EU-Durchschnitt beträgt 14
Prozent In den USA und Kanada
sind mehr als 40 Prozent der Füh
rungspositionen mit Frauen besetzt,
wie die deutsche Familienministe
rin Renate Schmidt kürzlich erklär
te.
Für die Schweiz fehlen genaue
Daten. Der Frauenanteil dürfte
nach Ansicht von Professor Norbert
Thom, vom Institut für Organisa
tion und Personal (IOP) der Uni
versität Bern, ungefähr dem Wert
von Deutschland entsprechen.
In Deutschland und der Schweiz
wurde tatsächlich festgestellt, dass
Frauen in unteren und mittleren
Führungspositionen überwiegend
im Personalwesen oder im Marke
ting tätig sind. Auch Thom sieht ei
ne Affinität der Studentinnen für
Marketing und Personalwesen.
In beiden Fällen gehe es um Be
ziehungen zu Menschen, nämlich
zu Kunden oder zu Mitarbeitern.
Das spreche Frauen mit ihren Sozi
alkompetenzen an. Frauen müssten
sich aber bewusst sein, dass sie
ganz oben nicht die Anwältin der
Mitarbeiter seien, sondern Ge
schäftsleitungsideen umsetzen
müssten, gibt Thom zu bedenken.
Im Gegensatz zu den Chefs von
Finanzen und Marketing sitzt eine
Personalleiterin relativ selten in der
Geschäftsleitung. Dieser Posten ist
also meistens mit weniger Macht
und Lohn verbunden. Eine Unter
suchung des IOP hat ergeben, dass
weniger als die Hälfte der obersten
Personalchefs in den grössten
Schweizer Betrieben Mitglied der
Gescääftsleitung sind.
Einige haben es dennoch bis
ganz nach oben geschaßt: Einfluss
reichste Personalchefin der
Schweiz ist Gis&le Girgis. Sie ist
Leiterin des Departements Human
Resources bei der Migros und Mit
glied der Generaldirektion.
60 Prozent.der insgesamt rund
81 000 Migros-Beschäftigen sind
Frauen. Bei der Wahl Girgis hiess
es, sie habe durch ihren Wechsel
vom Marketing ins Personalwesen
an Einfluss eingebttsst.
Beim Schweizer Rückversiche-
rungskonzern Swiss Re ist seit An
fang Jahr Charlotte Gubler Leiterin
der Division Kommunikation und
Personalwesen. Sie hat ebenfalls
Einsitz in der Konzernleitung.
Die höchste Kaderfrau beim
«Blauen Riesen» heisst Beatrice
Brack. Die 44-jährige Betriebswir
tin ist Personalleiterin bei Swiss-
com Mobile. Bei Von Roll ist die
52-jährige Gitta Windisch inner
halb der Geschäftsleitung verant-
worlich für die Personalentwick
lung und die Rekrutierung des obe
ren Managements.
Nur noch wenige Monate ist die
43-jährige Myriam Meyer Stutz
Mitglied der Geschäftsleitung bei
Roche Consumer Health und für
das weltweite Personalwesen ver
antwortlich. Ab 1. August ist sie
Chefin von Ruag Aerospace.
Bei Novartis ist Denise Chong
weltweit die oberste Leiterin Fi-
nance-Personalwesen. In der
Schweiz wird das Personalwesen
IT von Carmen Wey da Silva gelei
tet.
ünNun Im OanMtadiaasdilaf
Ist das Personalwesen für Kader
frauen eine Frauenfalle? Norbert
Thom formuliert es prägnant:
«Mann strebt nach Macht weil es
ihm finanziell mehr bringt. Frau
will ihr Wissen erweitern.» Kader
frauen scheinen noch weitgehend
im Dornröschenschlaf zu liegen.
Das Potenzial wäre eigentlich da:
Mehr als die Hälfte der Studieren
den an Universitäten sind heute
Frauen. Fast die Hälfte aller Frauen
in der Schweiz ist inzwischen er
werbstätig. Allerdings arbeitet über
die Hälfte von ihnen Tfeilzeit, bei
den Männern sind es nur 10 Pro
zent.
Die Teilzeitarbeit der Frauen er
klärt zu einem Grossteil ihre gerin
ge Vertretung in der Teppichetage.
Für Führungskräfte ist noch immer
kaum Teilzeitarbeit mit Karriere
vereinbar. «Führung ist unteilbar,
'laute ein Dogmä», stellt Thom fest.
Ausserdem würden ift der Wirt
schaft zwischen 30 und 40 Jahren
«die grössten Karriereschlachten
geschlagen». Und in dieser Zeit be
schäftigten sich die Frauen mit
Kindern, falls sie welche wollen.
Karriere machen und Kinder
kriegen schliesst sich aufgrund der
fehlenden Betreuungsplätze immer
noch weitgehend aus. Von drei Top
managerinnen leben darum auch
zwei kinderlos, wie Claus von
Kutzschenbach in seinem Buch
«Frauen - Männer - Management»
feststellt (sda)
Fälschen erschweren
EZB will bis Ende des Jahrzehnts neue Euro-Noten
FRANKFURT- llto Europäisch«
Zentralbank (EZB) will bis Inda
das Jahmfcnts naaa N«tM mit
bassaran SteNrhaltsmarkiM-
lan htrausgaban. Das Ist nitig,
«Das ist der Preis für die höhere
internationale Attraktivität des Eu
ro», sagte Franz-Christoph Zeitler,
Vorstandsmitglied der Deutschen
Bundesbank, der «Süddeutschen
Zeitung» (Montagausgabe).
Auf eine Million Banken im Um
lauf kommen im gesamten Euro
raum 60 Blüten, wie Zeitler sagte.
Besser sieht es in Deutschland aus,
wo 23 Fälschungen auf eine Mil
lion Noten kommen. In D-Mark-
Zeiten hatte das Verhältnis bei zehn
zu 1 Million gelegen.
Auch die neuen Euro-Noten sol
len die vertrauten Bilder aus der
europäischen Architektur zeigen.
Am oberen Ende bleibe es bei No
ten zu 200 und 500 Euro. Die
Diskussion um Noten zu 1 und
2 Euro ist demnach inzwischen
vom Tisch.
Drei Jahre nach der Ausgabe des
Euro-Bargelds hat sich das neue
Geld laut Zeitler etabliert Im ge
samten Euro-Raum hat der Umlauf
von Bargeld laut Zeitungsbericht
die Marke von 500 Milliarden Euro
überschritten. Von einer abnehmen
den Bedeutung von Bargeld könne
keine Rede sein, sagte Zeitkr. Er
gehe von einer weiter steigenden
Nachfrage bis 2007 aos, nachdem
es in den vergangenen Jahren
zweistellige Zuwachfracen gegeben
habe. (ada)
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