Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIENSTAG, 12. APRIL 2008 
ES?I INLAND )B 

Forum 
Bim tikumenisdie Würdigung 
van Papst Johannes Paul IL 
Wie kein anderer 
vor ihm wird 
Papst Johannes 
Paul II. uns allen 
wohl aufgrund 
seiner zahlrei 
chen wie öffent 
lichkeitswirksa 
men Begegnun 
gen mit anderen 
Kulturen und Re 
ligionen rund um 
den Globus in Er 
innerung bleiben. 
Allein über 100' 
Auslandsreisen 
zeugen von sei-, 
nem grossen und unermüdlichen Engage 
ment um weltweite Verständigung und Ver 
söhnung. < 
Doch zugleich galt er als jemand, der inner 
halb seiner eigenen römisch-katholischen Ki? 
che mit straffer Hand regiert hat - und dies 
gleich von Anfang seines 26-jährigen Ponttfi- 
kats an, wie uns der «Fall» Hans Kling zeigt 
Ihm war 1979 die Lehrbefugnis an der Katho 
lisch-theologischen Fakultät der Universität 
Tübingen entzogen worden, weil der interna 
tional angesehene ökumeniker die Unfehlbar 
keit des Papstes auch in Lehramtsentschei 
dungen «ex cathedra» in Frage gestellt hat. 
Gegensätzlich bleibt also das Image von 
Papst Johannes Paul II: Innovation nach 
aussen, Restauration nach innen, so könnte 
man vielleicht ein wenig überspitzt formulie 
ren. Einerseits sein mutig entschlossener 
Einsatz für die Freiheit des Glaubens auch 
und gerade in totalitären Systemen und damit 
eben zur nachhaltigen Überwindung der po 
litischen Grenzen in Europa, darüber hinaus 
sein überzeugtes Eintreten für den interreli 
giösen Dialog - ob beim gemeinsamen Frie 
densgebet der RtUgiOfMnttt^slirt odemight 
, zu^^ r auch im N«ho«t-Kon- 
flikugegeriüber den brfförTianderen mono- 
Doch im eigenen Haus «seiner» Kirche ist 
dieser Papst beharrlich bei seinem anfängli 
chen Kurs der Bekräftigung überkommender 
dogmatischer und ethischer Positionen ge 
blieben. Dazu zählt nicht nur die altbekannte 
Auffassung von der katholischen Kirche als 
«einzig wahrer Kirche» gerade im Unter 
schied zu evangelischen Glaubensgemein 
schaften, die eben nicht als «Kirche im ei 
gentlichen Sinne» gelten, sondern auch die 
davon abgeleitete strikte Weigerung, gar eine 
konfessionsübergreifende gemeinsame Feier 
des Abendmahls zuzulassen. 
Ähnliche Beharrlichkeit gilt schliesslich 
auch in ethisch-moralischer Hinsicht, wenn 
man allein an die jüngsten Intervention«) des 
Vatikans denkt, die auf der einen Seite gerade 
den Frauen weiterhin das Recht auf eine ei 
genverantwortliche Entscheidung' zum Bei 
spiel im Zusammenhang der Schwanger 
schaftskonfliktberatung absprechen, und auf 
der anderen Seite deutlich und entschieden da 
für eintritt, dass der Klerus seinen massgeb 
lichen Einfluss auf die Politik künftig wieder 
stärker geltend macht. «Die Kirche ist uns vor 
gegeben.» - diese traditionelle Auffassung von 
sakrosankter Kirche im Sinne einer dem Men 
schen schlechthin unverfügbaren «Heilsan 
stalt» scheint unter römischem Diktat (einem 
«Kulturkampf» gleich) ja auch in unserem ei 
genen Land wieder salonfähig zu werden. 
Was also wird nach dem Pontifikat Johan 
nes Paul II. nun gerade in ökumenischer Hin 
sicht zu erwarten sein? So fragen sich derzeit 
gar viele Menschen Uber konfessionelle Gren 
zen und Schranken hinweg - und sie dürften 
wohl gut beraten sein, der in diesen Tagen an 
stehenden Papstnachfolge in Rom mit grosser 
Aufmerksamkeit, zugleich aber auch mit dem 
nötigen Selbstbewusstsein zu begegnen. Denn 
wer auch immer auf dem «Thron Petri» nach 
folgen wird, aus Sicht der evangelischen Kir 
chen in Europa besteht die Erwartung und 
Hoffnung, dass es künftig nicht zu einem 
Stillstand in den ökumenischen Begegnungen 
und Bemühungen kommt, sondern zu einem 
längst fälligen Aufbruch in unseren zwischen- 
kirchlichen Beziehungen. 
Pfarrer Andr6 Ritter, 
evangelische Kirche 
Letzetunnal sorgt bei Vorarlberger 
fllr hohe 
FELDKMCH/FRASTAKZ - Nicht 
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mflter dtf MMwimii. 


... ■. 
5 Mit einem Zuwachs von 11,6 Pro 
zent für die SPÖ (neu 31,3 Prozent) 
endete die Getneinderatswahl 2005 
in Frastanz. Nach diesen massiven 
Zugewinnen haben die Sozialdemo 
kraten die FPÖ deutlich überholt 
und sind damit jetzt die unumstritte 
ne Nummer 2 in der Marktgemein 
de. «Das Problem Letzetunnel war 
einer der Hauptgründe für unsere 
hohen Wahlergebnisse», erklärt 
SPÖ-Spitzenkandidat und Frastan- 
zer Gemeinderat Franz Lutz. Die 
FPÖ war früher, so Lutz, auch ge 
gen den Letzetunnel, wechselte 
aber vor ein paar Jahren diese Über 
zeugung. «Wir hingegen sind schon 
seit Jahren entschieden gegen den 
Transitweg aufgetreten und an die 
sen Wahlen am Sonntag bestätigte 
das Volk die SPÖ in Frastanz», lobt 
Franz Lutz die Wahldevise der Fras- 
tanzer SPÖ und dankt .den Frastan- 
zer SPÖ-Wählern. 
tag ihre Früchte davon tragen 
konnte. Die Mitglieder der Stadt 
vertretung und der Stadtpartei ha 
ben sich ein paar Wochen vor der 
Wahl zusammen geschlossen und 
die Initiative «Pm r Letzetunnel» 
ins Leben gerufenWihit die Stadt 
Feldkirch endlich entlastet wer 
ten kann. 
kirch bestätigte auch niit der ein 
deutigen Wiederwahl yott Bürger» 
meister Wilftied Berchtold, einem 
bekannten Vertreter des Letzetun 
nelprojektes, seine Einstellung zu 
dem TransittunneL 
3,1 km kutan 
Ganz anderer Ansicht war die 
ÖVP in > Feldkirch, die mit-der " 
kurzfristig gegründeten Initiative^ 
«£rb Letzetunnel» am Wahlsonn- 
1 rrs 
Die österreichische Volkspartei 
nimmt nun mit 24 (bisher 21) Sit 
zen and 64,6 
Z\^idrittelmehrheitf'^^^Peld- 
'W.: . • ' •>., ■ 
Das Projekt SUdümfahrung Feld 
kirch hat das Ziel, Feldkirchs 
Innenstadt — insbesondere die be 
rühmte Bärenkreuzung - vom 
Durchgangsverkehr in und aus 
Richtung Liechtenstein, zu enta 
sten: Inhalt des Projekts werden 
die Neutaxierungen der Landes 
strasse L191 und Liechtensteiner 
Strasse, mit lokaler Umfahrung des 
Feldkircher und Frastanzer Sied 
lungsgebietes südlich derStadt 
Feldkirch sein. Die Verbindung 
soll als Bergtunnel unter der Letze 
gebaut werden. Als Preisbasis lür 
die 3,1 Kilometer lang^ BerguntÄr- 
führang worden etwa 60,3 MilÜö- 
nen Euro eingeplant (95 Million«! 
Franken). *' • 
Das Vertrauen festigen 
Vorstand des Albatros-Vereins mit Applaus bestätigt 
VADUZ - Dm- Alhatroa-Yarahi 
wimmt ncn wr rvnMnui^ ovr 
Mbststindigkatt und dar Inte- 
wm mhii 
Bafclndaytan 
und Matat 
zu 
Fratealt für 
mit 
an. 
Die Präsidentin Maria Schädler er 
öffnete die Versammlung und prä 
sentierte den Tätigkeitsbericht des 
Vereins. Das Hauptanliegen des 
Vereinsvorstandes im zweiten Ver 
einsjahr lag darin, den Bekannt- 
heitsgrad des Vereines weiter zu 
fördern und das entgegengebrachte 
Vertrauen zu festigen. 
Dies sollte u.a. auch dadurch ge 
schehen, dass die Erfahrungen des 
ersten Vereinsjahres umgesetzt und 
das Ferien- und Freizeitangebot 
den Bedürfnissen und Wünschen 
der behinderten Mitmenschen und 
deren Familien angepasst wird. 
Dem Verein war es möglich die An 
zahl der durchgeführten Anlässe 
enorm zu steigern und die Veran 
staltungspalette zu erweitern.Über 
das Jahr verteilt wurden .insgesamt 
bereits 42 Anlässe sowie drei Fe 
rienreisen durchgeführt. 
Darm 
•Man 
milien mit Kinder mit Behinde» - 
rang» wurde in der Pfarrkirche Va 
duz eine Adventsmesse organisiert. 
Diese Veranstaltungen werden auf 
Grund des grossen Anklangs fix in 
das Jahresprogramm aufgenom 
men. Selbstverständlich wurden die 
bewährten Veranstaltungen des ers 
ten Vereinsjahres weiterhin beibe 
halten. So konnten u.a. gar drei Fe 
rienreisen und auch regelmässige 
Kindernachmittage durchgeführt 
werden. 
spräche mit dem Amt für Soziale 
Dienst, dem LBV, welcher bald mit 
dem Programm startet. 
Neu im Angebot waren die Wan 
dertage auf 1 den Schönbeig und auf 
das Wildschloss und Karaoke- 
Abende im Restaurant Wolf in Va 
duz. Diese beiden Anlässe sind öf 
fentlich ausgeschrieben worden 
und erfreuten sich grosser Beliebt 
heit. Ferner waren neu im Pro 
gramm der Beautytag, ein Jeux- 
Dramatique-Workshop und auf An 
regung der Selbsthilfegruppe «Fa- 
Leider können die Kindernach 
mittage nicht mehr durchgeführt 
werden. Der Liechtensteiner Be 
hinderten-Verband (LBV) hat ein 
um Wochenenden und intensivem: 
Betreuung erweitertes Konzept 
vorgelegt, welches den Rahmen der 
finanziellen Mittel des Albatros- 
Vereins sprengen würde. Somit ob 
liegt die Durchführung, nach Ab- 
In finanzieller Hinsicht war und 
ist es dem Vorstand ein Anliegen, 
den Verein auf lange ßtfor auf eine 
stabile finanzielle Grundlage zu 
stellen. Hierzu suchte uod sucht der 
Vorstand nach wie. vor Personen 
und Institutionen, welche bereit 
sind, den Verein auch regelmässig 
finanziell zu unterstützen Gerade 
die Bereitschaft, den Verein regel 
mässig zu untersnuzen, erleichtert 
dem Vorstand die jeweilige Pla 
nung des Vereinsjahre* enorm. 
Der Kassier StefanJächÄdler prä 
sentierte die Jahresrechnung. Be 
sonders erwähnenswert ist hierbei, 
dass die Lohnkosten auf die Hälfte 
reduziert weiden konnten, da im 
mer mehr freiwillige JHelfer den 
Verein bei seinen Anlässen unter 
stützen, Auch kortnten die Verwal- 
tungskosten gesenkt werden - 
nicht zuletzt dadurch, dass die Re 
visionsstelle AUied Fiijance Audit 
^Consulting AG. \faluz, die Revi 
sionskosten gesponsert hat 
Auch standen dieses Jahr die Vbr- 
standswahlen auf der IVaktandenüs- 
te. Der Vorstand wurde einstimmig 
in seiner bisherigen Besetzung be 
stätigt «o bleiben: Maria ScUkSer 
(Präsidentin), Christian Batliner 
(Vizepresident), Stefan Schädler 
(Kassier), Ute Jastrzab (Schriftfüh 
rerin) und Markus Kellenberger 
(Beisitzer) für wettere zwei Jahre 
im Amt. Die Aibeit des Vorstandes 
wurde mit Danke«Worten der Mit 
glieder und etaft Ap 
plaus gewürdigt. Abschliessend 
lässt sich sagen, das der Verein Al 
batros zuversichtlich int das neue 
Jafir startet. (PD)
	        

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