Volltext: Gutenberg-Schalun

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uralte Burg keck hervor, wie ein Geierhorst. 
Dunkle Tannen umschatten die trotzige Veste, 
durch das dichte Gezweige fallen nur spärlich 
die Sonnenstrahlen. Gespensterhaft umgaukeln 
sie mit tanzenden Lichtern die verödete Burg. 
Der Steinadler in seinem stolzen Flug umkreist 
sie und das Brausen und Tosen des nahen Berg 
baches, der sich gewaltsam in der Schlucht sein 
Rinnsal bahnt, dringt aus der Tiefe zu ihr empor. 
Da droben hauste Ritter Isegrim, aber nur selten, 
denn selbst der Halle weiter Raum, kam ihm 
erdrückend eng vor. Er durchstreifte lieber 
Wald und Flur, auch zur Winterszeit, wenn der 
Nordsturm den Schnee von den Tannen fegte, 
wanderte Isegrim im Bärenfellmantel gehüllt, 
durch den schneeumwehten Forst. Warm pul 
sierte ihm das Blut in den Adern! Nie plagte 
ihn Langweile, er war ein schweigsamer Mann, 
eine tiefinnere Natur, der sich eine reiche Ge 
dankenwelt voll erschloss. Die Jagdfreuden ge 
währten ihm das grösste Vergnügen. Kühnheit 
und Stärke blieben ihm treue Gefährten. Nicht 
scheute er den Weg auf den höchsten Berg, 
wo des Gletschers bläulich schimmernde Eisfelder 
felsenurakettet, in ewiger Todeserstarrung ruhen. 
Dort spannte Isegrim den Bogen auf den Stein 
bock. Der Pfeil trifft den König des Hochwildes, 
welcher zusammen bricht . . ., ein Zucken durch 
rieselt den starksehnigen Körper des Tieres. Da
	        

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