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und Stahl und zogen hinaus in den Kampf, zur
Verteidigung ihrer Rechte oder Mehrung der
Klostergüter.
Zu der Zeit, da unsere Geschichte beginnt,
brauste der Rhein noch wild durch des Thaies
sumpfige Gründe, er brach sich nach Willkür
sein Rinnsal und düstere Tannenwälder erstreckten
sich zum Teile bis an seine Ufer, denn nur die
höheren Gelände waren bewohnt.
Mannigfaltige Rundschau aber bietet die Burg.
Das Thal umschliesst ringsum ein Kranz von
Bergen. Rechts streben die zerklüfteten, kahlen
Felsspitzen des Falknis zum Himmel empor, an
ihn lehnt die Mittagspitze und hinüber bis zu
den „Drei Schwestern“ ziehen sich die sonnigen
Höhen des Triesnerberges, reich an Weideplätzen.
Walliser sind da oben sesshaft geworden, sie
machten das Land urbar und trieben Viehzucht
und Alpwirtschaft.
Die Berggipfel der Drei Schwestern schim
mern noch schneebedeckt herab ins Thal, sagen
umwoben sind ihre schauerlichen Schluchten.
Gegenüber der Veste Gutenberg auf terrassen
ähnlichen Hügeln thront die Wartau. Da hauste
ein Zwingherr, gehasst und gefürchtet im War-
tauischen. War Der nicht in eine Fehde ver
wickelt, so schufen ihm Raubzüge und andere
Gewaltthaten ein vielbewegtes Leben. Zur nächt
lichen Zeit überfiel er deutsche und welsche