Volltext: Gutenberg-Schalun

— 58 — 
Nun erzählte sie Hilda mit lebhaften Worten: 
„Kürzlich hielt mein Vater in unserm Burghofe 
ein Turnier, Zahlreich erschienen die Ritter, 
wir Damen thronten hoch oben, auf dem be 
kränzten Baikone. Der Kampf begann . . . heissa 
. . . die schlugen tapfer drein! Ein Edler von 
Reichenstein trug den Sieg davon. Da trat in 
den Fechtring ein Knabe, lang aufgeschossen, 
spindeldünn . . ., angethan mit Panzer und 
Harnisch, bewaffnet mit Lanze, Spiess und Schild. 
Keck stand er mitten im Ring und rief: „Ich 
breche eine Lanze- für das tugendreiche, holde 
Jungfräulein Gerda von Trisun! Trotzig warf 
er den eisernen Handschuh vor die Ritter hin. 
Da meldet sich sein Gegner. Hilda . . ,, den 
hättest du sehen sollen, gestaltet wie ein Wein 
fass. Hu . . . dachte ich, das wird ein blutig 
Ringen absetzen und gab ein Zeichen, dass ich 
auf dieses ungleiche Lanzenbrechen gerne ver 
zichte. Doch die Beiden stürzten auf einander 
los, es sah fast aus, als kämpfe der Riese Goliath 
mit dem Hirtenknaben David. Flink, wie eine 
Katze war der junge Ritter, bald lag der Um 
fangreiche blutend am Boden. Lachend klatschte 
Alles dem jungen Manne Beifall zu. Die Damen 
verteilten nun die Kränze unter die Sieger. 
Mein Lanzenbrecher kam zu mir auf den Balkon, 
ritterlich beugte er das Knie vor mir, allein als 
er das Visier des Helmes aufschlug, da schaute
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.