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deinem kohlrabenschwarzen Pudelhaar! Wenn
du mich angelogen hast, so sperre ich dich in das-
Burgverliess, wo Kröten und Schlangen hausen!“
Sinnend kehrte Wolfhart auf seinen Posten
zurück. „Weibsleut sind Weibsleut“, kam es von
seinen Lippen, „Ist denn der Ritter von Schalun
verrückt geworden ? Aha ! “ — der Wächter schlug
sich an die Stirne „nun geht mir ein Licht
auf . , . gross wie eine Harzfackol. Halt ....
der junge Gimpel erkühnt sich am Ende gar
um unser Edelfräulein zu freien. Begreifen thu’
ich’s! Aber warte nur Junker, du schlauer
Fuchs, kommst mir nicht in den Taubenschlag.“
Indes fand sich die Kleine schlecht in der
Burg zurecht, bis endlich die alte Regula sie zu
dem Fräulein von Gutenberg führte. Das Berg
kind blieb schüchtern an der Thüre stehen, ver
legen an der Schürze zupfend begann es: „Der
Herr von Schalun schickt — nein — Herr Walter
von Schalun entbietet Euch“ .... tapfer drängte
es die aufsteigenden Thränen zurück. Erst jetzt
stürmten die harten Worte des Thorwächters
gewaltig auf ihr pochendes Herzlein ein und
vom Selbstmitleid überwältigt, stürzten ihr die
Thränen über die gebräunten Wangen herab.
Hilda neigte sich zu dem Kinde. „Warum
weinst du?“ frug sie gütig. „0, das Sprüchlein
habe ich vergessen, schluchzte das Mägdlein . .
„nun wird meine Mutter mich schlagen und Herr