Volltext: Gutenberg-Schalun

31 
deinem kohlrabenschwarzen Pudelhaar! Wenn 
du mich angelogen hast, so sperre ich dich in das- 
Burgverliess, wo Kröten und Schlangen hausen!“ 
Sinnend kehrte Wolfhart auf seinen Posten 
zurück. „Weibsleut sind Weibsleut“, kam es von 
seinen Lippen, „Ist denn der Ritter von Schalun 
verrückt geworden ? Aha ! “ — der Wächter schlug 
sich an die Stirne „nun geht mir ein Licht 
auf . , . gross wie eine Harzfackol. Halt .... 
der junge Gimpel erkühnt sich am Ende gar 
um unser Edelfräulein zu freien. Begreifen thu’ 
ich’s! Aber warte nur Junker, du schlauer 
Fuchs, kommst mir nicht in den Taubenschlag.“ 
Indes fand sich die Kleine schlecht in der 
Burg zurecht, bis endlich die alte Regula sie zu 
dem Fräulein von Gutenberg führte. Das Berg 
kind blieb schüchtern an der Thüre stehen, ver 
legen an der Schürze zupfend begann es: „Der 
Herr von Schalun schickt — nein — Herr Walter 
von Schalun entbietet Euch“ .... tapfer drängte 
es die aufsteigenden Thränen zurück. Erst jetzt 
stürmten die harten Worte des Thorwächters 
gewaltig auf ihr pochendes Herzlein ein und 
vom Selbstmitleid überwältigt, stürzten ihr die 
Thränen über die gebräunten Wangen herab. 
Hilda neigte sich zu dem Kinde. „Warum 
weinst du?“ frug sie gütig. „0, das Sprüchlein 
habe ich vergessen, schluchzte das Mägdlein . . 
„nun wird meine Mutter mich schlagen und Herr
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.