IV
20 ) Die Burgfrauen verstanden im Mittelalter herr
liche Wandteppiche zu sticken, sie flochten Schlachten
bilder hinein, zuweilen auch Scenen aus Aventiuren.
^ 21 ) Die Wildenburg hatte ihren eigenen Adel. Sie
befindet sich in der Nähe von Wildhaus im Toggenburg.
Ihr Wappen weist zwei Tannen, in deren Mitte steht
ein Baumstamm, den krönt ein Steinbock.
22 ) Noch jetzt findet man in alten Dorfkirchen aus
Holz geschnitzte „Palmesel“, die wurden in früheren
Jahrhunderten bei der Prozession vorangezogen und
während der Messe im Chor aufgestellt.
S3 ) Die Sage von den „Drei Schwestern“ erzählt, dass
drei Mädchen am Sonntag unter dem Gottesdienst die
Berghohe bestiegen, um Erdbeeren zu suchen. Zur
Strafe der Gottesdienstversäumung sind die Mädchen in
drei schauerliche Felsen verwandelt worden.
J4 ) Valdulsch = das heutige Vaduz, Scana-Scanowa
= das heutige Dorf Schaan.
(Kaisers Chronik, Seite 157 und 158.)
25 ) Der Burg Schalun geschieht nirgends Erwähnung.
Urkundlich kennen wir nur einen Besitzer, Uldarich von
Schalun, der im Jahr 1237 Zeuge war, da Walter von
Vaz mit seinem gleichnamigen Sohne und seinem Neffen
Marquard Güter zu Paspels und der Hof Muldain in
Obervaz dem Kloster Churwaiden vergabte.
2ß ) Die Sage von dem „Riesen von Guflina“ lebt jetzt
noch im Volksrnunde der Triesnerherger.
27 ) Aprilsässlin = Salum-Silum, gehörte der Ge
meinde Triosen, in der Grafschaft Vaduz gelegen. Sie
verkauften am 15. Februar 1811 an fünf Personen am
Triesnerberge „ain Apryensesslin genandt die Salums“
um 300 fl. Costanzer Münz Veldtkircher werung.
(Dr. v. Klenze, die Alpwirtschaft im Fürstentume
Liechtenstein.)
2g ) Ich habe noch keine rote Molken gesoffen = Er
hatte überhaupt noch keinen Wein gesehen. He, bringet
mir ein Gefäss voll Milch.
'-”) Brenta = ein hölzernes Milchgefäss.
30 ) 17 schilfig Pfenig guter Constanzer Münz = 25
fl. Ifi kr.
31 ) Pfawin = ein Gewebe, welches früher die Burg
frauen viel trugen, aus schillernder Seide, pfauenfeder-
artig gemustert.
