Volltext: Gutenberg-Schalun

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vergnügen muss ich dankend Verzicht leisten, 
weil dringende Geschäfte mich in den Nebelgau 
rufen.“ 
„Geschäfte, Herr Graf, können verschoben 
werden“, entgegnete Walter. „Nicht einen Augen 
blick“, rief scharf der Gutenberger. „Herr Ritter 
denket daran: dem Manne — ich sage dem 
Manne muss Pflichterfüllung stets das Erste sein.“ 
„Dennoch“, erwiderte Walter, „hoffe ich Euch, 
Graf Ulrich, bald einmal auf Schalun zu sehen. 
Mein Weg führt über Sevelen. Der Burgvogt 
von Herrenberg schliesst sich mir an, damit er 
morgen früh auf Schalun zur Bärenjagd bereit 
ist“ Er verbeugte sich vor dem Grafen und 
grüsste ritterlich Hilda. 
Im Galopp sprengte Walter dem Rheine zu, 
wo ein Schiffmann Reiter und Pferd über den 
Strom setzte. Indes sass Hilda allein im Erker, 
am offenen Bogenfenster. Die untergehende 
Sonne warf einen glühenden Schein auf die 
schneeigen Bergeskuppeln. Das „puchelin lieder“ 
lag aufgeschlagen in ihrem Schoss. Der Abend 
wind blätterte schüchtern darin, sie achtete es 
nicht. Sinnend schweifte ihr Blick hinab in des 
Thaies dämmerige Gründe und ahnungsvolle 
Träume um woben ihre junge Seele.
	        

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